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Die Lohensteinhexe: XXL Leseprobe
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eBook41 Seiten32 Minuten

Die Lohensteinhexe: XXL Leseprobe

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Über dieses E-Book

Magister Daniel Titius klagt vor dem heiligen Tribunal eine Hexe an. Als sie unter der Folter gesteht, überkommen ihn plötzlich Skrupel. Im Versuch, den Menschen hinter der Hexe zu verstehen, dringt er immer tiefer in ihr Wesen und erlebt dabei eine böse Überraschung, die ihn fast das Leben kostet.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum2. Sept. 2013
ISBN9783847648772
Die Lohensteinhexe: XXL Leseprobe

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    Buchvorschau

    Die Lohensteinhexe - Kristian Winter (winterschlaefer)

    Das Verhör

    4. nach Trinitatis, A.D. 1632, Comturei Lohenstein, Gewahrsam im Keller des Ratshauses

    „Marie Schneidewind, Tochter des Joseph und dessen Frau Magda Gräber, die du am 18. September 1612 aus reinem und keuschen Ehebett geboren bist. Du wirst der Hexerei bezichtigt, da du den Erbkrüger Jacob Bellach vernarrt hast, dass er darüber sein vor Gott angetrautes Weib Mechthild mit einer Axt erschlagen und im Wald verscharrt hat, um dir hernach in ehebrecherischer Wollust beizuwohnen!", zitiert Magister Daniel Titius aus dem vorliegenden Insiegel.

    „Rede Weib! Wie ist es dir gelungen, solche Macht über ihn zu gewinnen, dass er bald darauf den Verstand verlor und sich selbst entleibte?"

    „Oh, edler Camerarius, so ist es nicht gewesen, wimmert die Angeklagte, die, bereits auf die Bank gebunden, mit Entsetzen ansehen muss, wie der Büttel ein glühendes Eisen aus dem Feuer zieht. „Ich habe ihm niemals schöne Augen gemacht. Ich schwöre es bei meinem Leben. Vielmehr stellte er mir nach, wo er nur konnte, nur weil er …

    „Du sollst nicht falsches Zeugnis geben", fährt ihr der Magister übers Maul und macht ein Zeichen, worauf sich ihr der Büttel mit der rotglühenden Zange nähert. „Gestehe! Du hast den armen Mann mit Satans Hilfe in deine Fänge gebracht und ihn so lange genarrt, bis er dir hörig war.

    So wird berichtet, dass du in einem Trog gebadet und ihm danach völlig schwarz entstiegen seiest. Weiterhin habest du Kröten gegessen und einer Natter den Kopf abgebissen. Das Blut sei in Milch verrührt und durch dich getrunken worden. Das alles ist durch Zeugen belegt!"

    „Wie soll ich etwas gestehen, was ich nicht getan habe, schreit sie, angststarr das rotglühende Eisen vor Augen. „Und wenn es solche Zeugen gibt, dann lügen sie.

    Doch der Magister bleibt unerbittlich. Er weiß längst mehr.

    Gestern erst war er bei der ‚gütlichen Befragung‘ fast selbst Opfer ihrer boshaften Aura geworden. Obwohl sie nach Vorschrift rücklings und ohne Schuhe, an beiden Arme von den Bütteln gestützt, hereingeführt wurde, fühlte er sofort eine große Befangenheit. Diese verstärkte sich noch, als sie sich umdrehen durfte und ihn unverwandt ansah.

    Noch jung an Jahren, in der Blüte ihrer Fruchtbarkeit, widersprach sie allen Ankündigungen. Eine hässliche Hexe sollte sie sein, alt, gebrechlich und mit hohlwangigem, gelben Gesicht. Doch vor ihm stand ein Weib von bezaubernder Schönheit. Sie war blass, hatte klare Augen, sehr weiße Lippen und ein weiches Gesicht. Ihr mittig gescheiteltes bernsteinfarbenes Haar war nach bäuerlicher Art im Nacken verknotet und von seidigem Glanz.

    Ihre Stirn war hell und klar, das Oval ihres Gesichts von harmonischer Symmetrie und ihre vollen Lippen von verführerischer Sinnlichkeit. Unter ihrem ärmlichen Kleid zeichnete sich ein wohlgeformter Körper ab, dessen stolze Haltung allen Anschuldigungen zu trotzen

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