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Shylock Holmes und Dr. Wattsen
Shylock Holmes und Dr. Wattsen
Shylock Holmes und Dr. Wattsen
eBook267 Seiten2 Stunden

Shylock Holmes und Dr. Wattsen

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Über dieses E-Book

Krimis für die Bühne, Band 2
Dies ist NICHT "Sherlock Holmes", auch nicht verwandt oder verschwägert, sondern eine Figur, die ähnlich heißt und auf der Bühne Kriminalfälle mit viel Dialog löst – und es soll auch nicht die Figur von Sir Arthur Conan Doyle sein! Denn mit einem Namen wie "Shylock Holmes" kann man eigentlich nur Detektiv sein, der im Theater Fälle löst – oder umgekehrt. Dieser zweite Band der Reihe bietet ebenfalls drei Stücke mit dem Bühnendetektiv: Diesmal geht es um Selbstdarstellung bei Facebook und Selbstdarstellung in einer Talk Show.
Wer schnelle Dialoge und einen cleveren Ermittler mag, der sollte hier auf seine Kosten kommen. Und wer seine Krimis gerne mal in Form eines Theaterstückes lesen möchte, auch.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum1. Dez. 2016
ISBN9783738094664
Shylock Holmes und Dr. Wattsen
Autor

Martin Cordemann

Tillmann Courth stand jahrelang als Conférencier auf der Bühne des Ersten Kölner Wohnzimmertheaters. Er schrieb und bestritt fünf Kabarett-Soloprogramme und geht heute einigen Kolleg?innen u.a. als Regisseur zur Hand, ist Comicexperte und betreibt die Webseite FIFTIES HORROR. Martin Cordemann ist Autor der Comics „Die DomSpitzen“ und „Bruder Thadeus: Das Münchner Kindl“ (Zeichner: Ralf Paul) sowie des Buches „Dada op Kölsch“. Als E-Book gibt es von ihm jede Menge Krimis und Science Fiction.

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    Buchvorschau

    Shylock Holmes und Dr. Wattsen - Martin Cordemann

    Vorwort

    Gibt es einen besseren Namen für einen Detektiv, der in einem Stück ermittelt, in dem ständig mit Shakespeare Zitaten um sich geworfen wird? Nun, das alles haben wir im Vorwort zum ersten Band ja schon geklärt. Hier also der zweite Band mit humoristischen Krimi-Stücken für die Bühne mit einem Detektiv namens „Shylock Holmes". War er im ersten Band zu Beginn noch bei der Polizei, ist er nun definitiv Detektiv. Ihm zur Seite steht die Pathologin Dr. J.K. Wattsen, die gerne mal im unpassendsten Augenblick von ihrer Nichte Chloe angerufen wird.

    Die chronologische Reihenfolge der Stücke ist, wie Sie ja aus Band 1 wissen, folgende:

    Shylock Holmes (2009)

    Shylock Holmes 2: Kammerspiel für Shylock Holmes (2011)

    Shylock Holmes 3: Shylock Holmes und Dr. Wattsen (2014)

    Shylock Holmes 4: Shylock Holmes im Angesicht des Buches (2012)

    Shylock Holmes 5: Shylock Holmes in der Tod Show (2014)

    Shylock Holmes 6: Shylock Holmes macht klar Schiff (2016)

    Shylock Holmes 7: Ruin sanft, Shylock Holmes (2011)

    Shylock Holmes 8: Shylock Holmes in der Todeszelle (2015)

    Shylock Holmes 9: Shylock Holmes guckt in die Röhre (2013)

    Geht man nun aber nach den Entstehungszeiten, dann ergibt sich folgendes Bild:

    Shylock Holmes (2009)

    Shylock Holmes 7: Ruin sanft, Shylock Holmes (2011)

    Shylock Holmes 2: Kammerspiel für Shylock Holmes (2011)

    Shylock Holmes 4: Shylock Holmes im Angesicht des Buches (2012)

    Shylock Holmes 9: Shylock Holmes guckt in die Röhre (2013)

    Shylock Holmes 3: Shylock Holmes und Dr. Wattsen (2014)

    Shylock Holmes 5: Shylock Holmes in der Tod Show (2014)

    Shylock Holmes 8: Shylock Holmes in der Todeszelle (2015)

    Shylock Holmes 6: Shylock Holmes macht klar Schiff (2016)

    Wenn Sie sie also in der Reihenfolge ihrer Entstehung lesen möchten, dann… haben Sie nichts davon!

    Und nur um ganz sicher zu sein: Dies ist NICHT „Sherlock Holmes, auch nicht verwandt oder verschwägert, sondern eine Figur, die ähnlich heißt und auf der Bühne Kriminalfälle mit viel Dialog löst – und es soll auch nicht die Figur von Sir Arthur Conan Doyle sein! Sind das Krimis mit Humor, sind das Komödien mit einem Kriminalfall – ich weiß es nicht. In erster Linie sind es „Wortspiele, Schauspiele, bei denen das Wort und damit der Dialog im Vordergrund steht. Was das Layout angeht, so entspricht es leider nicht der Art, wie ich es anlege, sondern wird von meinem Satz in diese Form umgewandelt – wenn Sie wissen, wie man das verhindern kann, immer heraus damit!

    Diese Sammlung enthält die folgenden Theaterstücke:

    Shylock Holmes im Angesicht des Buches

    Shylock Holmes in der Tod Show

    Shylock Holmes macht klar Schiff (2016)

    HINWEIS: Der Erwerb dieses E-Books berechtigt nicht zur Aufführung der Theaterstücke! Falls Sie Interesse daran haben, eines oder mehrere der hier vorhandenen Stücke auf die Bühne zu bringen, wenden Sie sich bitte an den Autor.

    Shylock Holmes Im Angesicht des Buches

    Auch das war angedacht als eine Idee für die Serie „Die Immis"… von der Sie im Vorwort zum nächsten Stück erfahren werden. Da man aber immer wieder davon hört, dass bei Leuten eingebrochen wird, die clevererweise auf Facebook bekannt geben, dass ihre Wohnung zum Durchstöbern bereit steht, bot sich an, das für einen Fall zu nutzen. Und das… hab ich hiermit gemacht.

    Personen

    SHYLOCK HOLMES

    War mal Polizist, ist jetzt Detektiv und denkt evtl. zuviel nach. Sieht ganz so aus, als wäre er Erbe, spielsüchtig und als betrüge er seine Partnerin.

    Dr. KATRIN WATTSEN

    Sie ist Gerichtsmedizinerin und arbeitet mit Shylock zusammen. Oder läuft da noch mehr?

    EMILIA DRAEGER

    Dame mittleren Alters mit einem Faible für Waffen und eine exzellente Schützin.

    WERNER HIRTHE

    Älterer Herr, der vom Land kommt und seit seiner Jugend im Schützenverein ist. Er hat eine schwache Blase.

    ANNIKA THORMANN

    Adrette junge Frau, die nur wegen ihres Freundes in den Schützenverein eingetreten ist. Sie und ihr Freund…

    KAI BLUMHAGEN

    …beenden die Sätze des anderen. Er ist ihr Freund, Sportschütze und dem Opfer nicht unbedingt wohl gesonnen

    FRANZ JÄGER

    Ein Vollblut-Jäger, der alles das ausspricht, was er denkt. Offen, ehrlich, gefährlich.

    STEFAN MURDT

    Er hat durch das Internet zu einem Betätigungsfeld gefunden, das es ihm ermöglicht, viele Menschen kennen zu lernen und mit ihnen Geschäfte zu machen.

    THEO BAUSCHULTE

    Vorsitzender des Schützenvereins, Tatverdächtiger und für die Dauer des Stückes in Untersuchungshaft.

    MIKE GÖTSCH

    Das Opfer.

    ERSTER AKT

    Erste Szene

    (Eine Wohnung. Alles ist ganz hübsch aber irgendwie unpersönlich eingerichtet. Es gibt einen Schrank mit einer Karaffe Wasser und Gläsern, es gibt ein Hirschgeweih an der Wand und es gibt eine Tür, die zur Toilette führt. Shylock Holmes sitzt am Schreibtisch und hat ein Laptop vor sich. Er tippt und spricht dabei.)

    SHYLOCK: (zum Computer) Bin wieder zu Hause. Könnte ein interessanter Tag werden. Meine Kollegin bringt einen neuen Kunden mit. Aufregender Fall. Hoffe ich jedenfalls. Und ein bisschen Geld wäre auch nicht schlecht. Spielschulden bezahlen sich schließlich nicht von selbst – obwohl sie das eigentlich sollten! Mit etwas Glück kann ich meine Schuldscheine einlösen.

    WATTSEN: (kommt herein) Schon wieder am Computer?

    SHYLOCK: Sollte ich nicht?

    WATTSEN: Das kommt drauf an? Soziales Netzwerk oder Online-Pornographie?

    SHYLOCK: Online-Pornographie!

    WATTSEN: Schön wär’s!

    SHYLOCK: (zum Computer) Ich melde mich später wieder, denn Dr. Wattsen ist hier…

    WATTSEN: Wir haben einen Kunden.

    SHYLOCK: (zum Computer) …und wir haben einen Kunden. (sieht auf) Was für einen Kunden?

    WATTSEN: Einen, der im Gefängnis sitzt.

    SHYLOCK: Ist er schuldig?

    WATTSEN: Eben das sollen wir herausfinden.

    SHYLOCK: Und dafür bezahlt er uns?

    WATTSEN: Genau genommen nicht.

    SHYLOCK: Wäre auch reichlich bescheuert.

    WATTSEN: Nuuun…

    SHYLOCK: Hey, ich will damit nicht sagen, dass es nicht so ist. Es gibt genügend Leute, die reichlich bescheuerte Dinge tun.

    WATTSEN: Warum?

    SHYLOCK: Weil sie reichlich bescheuert sind. Was ist unser Kunde?

    WATTSEN: Verhaftet.

    SHYLOCK: Das beantwortet die Frage nicht.

    WATTSEN: Ich weiß. Aber wie du weißt kann ich dir nur sagen, was ich weiß.

    SHYLOCK: Dann unterstelle ich mal, wir sollen nicht beweisen, dass er schuldig ist?

    WATTSEN: Nein, dafür gibt es ja die Polizei. Er hat uns engagiert, weil er…

    SHYLOCK: …unschuldig ist?

    WATTSEN: Das behauptet er jedenfalls.

    SHYLOCK: Alles andere wäre auch…

    WATTSEN: …reichlich bescheuert?!

    SHYLOCK: Exakt.

    WATTSEN: Man hat ihn verhaftet, weil man ihn für den Täter hält.

    SHYLOCK: Wäre ja sonst auch etwas unverfroren, oder? Was ist passiert?

    WATTSEN: Der Schützenkönig wurde erschossen.

    SHYLOCK: Entdecke ich da eine gewisse Ironie?

    WATTSEN: Nicht bei mir.

    SHYLOCK: Nein, eher beim Schicksal. Also der Schützenkönig wurde erschossen.

    WATTSEN: Ganz genau.

    SHYLOCK: Na, das sollte es doch einfach machen. Gibt ja nicht viele zugelassene Waffen. Es sei denn, natürlich, es war…

    WATTSEN: …auf einem Schießstand!

    SHYLOCK: Ja, das meinte ich. Und es war kein Unfall?

    WATTSEN: Nein, es war Mord. Die Tatwaffe wurde in den Tresor des Schützenvereins eingeschlossen.

    SHYLOCK: Vor oder nach der Tat?

    WATTSEN: Sowohl als auch.

    SHYLOCK: Hmm, langsam fängt es an, interessant zu werden.

    WATTSEN: War es das nicht schon bei dem Wort „Mord"?

    SHYLOCK: Ja, eigentlich schon.

    WATTSEN: Willst du wissen, was passiert ist?

    SHYLOCK: Nimmt das nicht ein bisschen die Spannung aus dem Fall?

    WATTSEN: Ich sag dir ja nicht, wer der Mörder ist.

    SHYLOCK: Okay, dann schieß los.

    WATTSEN: Die Geschichte beginnt bei einem Schützenverein. Die haben einen Schießstand. Und dort…

    SHYLOCK: Oh, darf ich raten?

    WATTSEN: Wenn’s sein muss?

    SHYLOCK: Das Opfer und die Verdächtigen… wie viele gibt es da?

    WATTSEN: Unseren Auftraggeber und fünf weitere Personen.

    SHYLOCK: Diese sieben Personen waren alle auf dem Schießstand.

    WATTSEN: Das war bisher nicht so schwierig.

    SHYLOCK: Hmmm, ich sage mal, sie haben alle mit derselben Waffe geschossen… weshalb sich auf der Waffe die Fingerabdrücke von jedem von ihnen befinden.

    WATTSEN: Woher weißt du…?

    SHYLOCK: Und natürlich hatten sie später alle Pulverspuren an den Händen, weil sie ja alle geschossen hatten.

    WATTSEN: Wie…?

    SHYLOCK: Ist doch die die einzige Möglichkeit, wie so was ablaufen kann.

    WATTSEN: Woher wusstest du, dass alle ihre Fingerabdrücke auf der Waffe waren?

    SHYLOCK: Weil sie alle verdächtig sind?!

    WATTSEN: Vielleicht hatten sie ja alle einen Schlüssel für den Waffentresor.

    SHYLOCK: Jaaaa, stimmt, das wäre auch möglich. Was war es?

    WATTSEN: Beides.

    SHYLOCK: Aha. Hmm. Aaaaalso, sie haben alle mit derselben Waffe geschossen und dann… weiter weiß ich nicht.

    WATTSEN: Der Vereinsvorsitzende, unser Auftraggeber, hat die Waffe in den Tresor geschlossen…

    SHYLOCK: …zu dem, wie du sagtest, alle unsere Verdächtigen Zugang hatten.

    WATTSEN: Ganz genau. Die Waffe wurde eingeschlossen. Später am Abend fand man den Schützenkönig auf der Schießbahn. Erschossen. Die Waffe war im Tresor, sauber weggeschlossen. Dessen Tür scheint man merkwürdigerweise abgewischt zu haben, weil man da Seifenspuren gefunden hat. Komischerweise hat aber niemand die Fingerabdrücke von der Waffe abgewischt, weshalb…

    SHYLOCK: …nur die Leute, die sie vorher benutzt hatten als Verdächtige in Frage kommen.

    WATTSEN: Du sagst es.

    SHYLOCK: Und es war ganz sicher die Tatwaffe?

    WATTSEN: Laut den Ballistikexperten der Polizei ja.

    SHYLOCK: Klingt interessant.

    WATTSEN: Freut mich, dass es dir gefällt.

    SHYLOCK: Soweit einem Mord gefallen kann.

    WATTSEN: Schau dir die Zuschauerzahlen im Fernsehen an.

    SHYLOCK: Das wirft kein gutes Licht auf unsere Gesellschaft, wenn du mich fragst.

    WATTSEN: Tu ich nicht, keine Sorge.

    SHYLOCK: Weise Entscheidung. Da ist nur eine Sache…

    WATTSEN: Und die wäre.

    SHYLOCK: Es ergibt keinen Sinn. Warum hat er die Waffe nicht abgewischt?

    WATTSEN: Er?

    SHYLOCK: Er. Oder sie. Er, der Mörder, geschlechtsunspezifisch. Um nicht die ganze Zeit sagen zu müssen: Warum hat er oder sie dies oder das nicht getan? Weißt du, wie viel länger unsere Konversationen damit werden würden?

    WATTSEN: Als ob die nicht schon lang genug wären.

    SHYLOCK: Eben. Also können wir bitte, nur, um die Sache einfacher zu machen, von dem Mörder sprechen, auch wenn er sich am Ende vielleicht als Frau erweist.

    WATTSEN: Natürlich, mein Liebster. Obwohl du ja sicher weißt, dass Frauen ihre Opfer vergiften und Männer sie erschießen.

    SHYLOCK: Welchen Sinn hätte es dann für eine Frau, einem Schützenverein beizutreten?

    WATTSEN: Ich hasse es, wenn du Recht hast.

    SHYLOCK: Da bist du nicht die einzige.

    WATTSEN: Es sind vornehmlich Frauen, die das hassen, oder?

    SHYLOCK: Nein, es sind auch Männer, aber die Frauen zeigen es mir mehr.

    WATTSEN: Woran kann das nur liegen?

    SHYLOCK: Weil sie mich für einen Frauenhasser halten.

    WATTSEN: Und, stimmt das denn nicht?

    SHYLOCK: Nein. Ich diskriminiere da nicht, ich kann Menschen allgemein nicht leiden. Also, warum hat er die Waffe nicht abgewischt?

    WATTSEN: Vielleicht ist er sehr dumm?

    SHYLOCK: Oder sehr clever?

    WATTSEN: Und was machen wir jetzt?

    SHYLOCK: Sollte ich das nicht fragen?

    WATTSEN: Ich habe die Verdächtigen hierher eingeladen, damit wir mit ihnen sprechen können.

    SHYLOCK: Gute Idee.

    WATTSEN: Aber vorher muss ich noch was Wichtiges erledigen. (sie geht zur Toilettentür)

    SHYLOCK: Und das wäre?

    WATTSEN: Muss ich dir das wirklich erklären?

    SHYLOCK: Wenn du es erklären musst, will ich es nicht wissen.

    WATTSEN: Ich geh aufs Klo!

    SHYLOCK: Das fällt unter „will ich nicht wissen".

    WATTSEN: Spießer! (geht ab)

    SHYLOCK: (zum Computer) Meine Kollegin ist aufs Klo gegangen.

    WATTSEN: (durch die Tür) Das will keiner wissen!

    SHYLOCK: Das ist das Internet, das ist das einzige, was die wirklich wissen wollen! (zum Computer) Der neue Fall klingt interessant. Während mein Büro umgebaut wird, nutze ich meine Wohnung als Arbeitsplatz. Und jetzt kommen alle Verdächtigen hierher, damit wir mit ihnen sprechen können… man kann also sagen, dass ich mir die Arbeit mit nach Hause nehme. Was bedeutet… dass ich mir einen Mörder ins Haus hole. Offensichtlich ist das alles doch nicht so gut durchdacht. So, noch eine Wette platzieren und der Fall kann losgehen!

    Zweite Szene

    (Die Wohnung. Es klingelt an der Tür.)

    SHYLOCK: Soll ich gehen?

    WATTSEN: (durch die Tür) Na rate mal.

    SHYLOCK: Dacht ich mir schon. (steht auf, geht zur Tür und öffnet sie) Hallo. Sie wünschen.

    EMILIA: Es geht um den Mord.

    SHYLOCK: Oh, wen wollen Sie denn loswerden? Nachbar? Ehemann? Steuerfahnder? Wir haben da gerade ein besonders günstiges Angebot.

    EMILIA: Nein, Sie missverstehen. Ich möchte niemanden ermorden.

    SHYLOCK: Deswegen sind Sie ja hierher gekommen. Damit andere die Drecksarbeit für Sie erledigen.

    EMILIA: Es tut mir leid, sind Sie Sherlock Holmes?

    SHYLOCK: Nein. Mein Name ist Shylock Holmes und ich mache natürlich nur Spaß.

    EMILIA: Sie meinen, Sie sind nicht Shylock Holmes?

    SHYLOCK: Doch, das schon, aber ich töte gegen Geld keine Menschen.

    EMILIA: Und der Name?

    SHYLOCK: Das ist eine lange Geschichte. Wissen Sie, wie meine Partnerin heißt?

    EMILIA: Wattsen?

    SHYLOCK: Dr. Wattsen, na, was sagen Sie nun? Ja, das klingt albern, da haben Sie Recht. Kommen Sie doch herein. Ich nehme an, es geht um den… Schützenkönig?!

    EMILIA: Ja, das ist richtig. (tritt ein)

    SHYLOCK: Schön. (schließt die Tür) Und Sie sind?

    EMILIA: Unschuldig.

    SHYLOCK: Gut zu wissen. Andererseits, wenn Sie die Tat jetzt zugeben würden, würden Sie uns eine Menge Arbeit ersparen.

    EMILIA: Aber wenn ich es doch nicht war?

    SHYLOCK: Dann würden Sie uns durch Ihr Geständnis nur unnötig aufhalten.

    EMILIA: Ich dachte, Theo war es.

    SHYLOCK: Theo?

    EMILIA: Man hat ihn wenigstens verhaftet. War er es denn nicht?

    SHYLOCK: Seiner Meinung nach nicht. Aber vielleicht will er sich nur um den Knast rumdrücken. Und Ihr Name ist…

    EMILIA: …im Zusammenhang mit diesem Mord schon einmal gefallen, was mich sehr beunruhigt.

    SHYLOCK: Ja, das kann ich verstehen!

    EMILIA: Und ich weiß nicht warum. Wissen Sie, wie das ist, wenn man versucht, etwas zu erfahren, und man kommt keinen Schritt weiter?

    SHYLOCK: Absolut!

    WATTSEN: (tritt auf) Ah, hallo. Ich bin Katrin Wattsen, wir haben telefoniert.

    EMILIA: Emilia Draeger. (sie geben sich die Hand)

    WATTSEN: Nun, Frau Draeger, es ist sehr freundlich, dass sie sich mit uns unterhalten. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?

    EMILIA: Ein Wasser.

    WATTSEN: (sieht Shylock an)

    SHYLOCK: (zuckt die Schultern) Ja, ich würd auch eins nehmen.

    WATTSEN: (sieht ihn böse an)

    SHYLOCK: Oh, klar, ich mach eins. Mit oder ohne Kohlensäure?

    EMILIA: Mit, bitte.

    SHYLOCK: Wir haben leider nur ohne.

    WATTSEN: Warum fragst du dann?

    SHYLOCK: Höflichkeit.

    WATTSEN: Wir reden nachher noch miteinander.

    SHYLOCK: Ich zittere schon.

    EMILIA: Vorsicht, damit Sie nichts verschütten.

    SHYLOCK: Ich geb mir Mühe. (er schüttet ihr etwas ein und bringt ihr ein Glas)

    EMILIA: Danke.

    WATTSEN: Nun, Frau Draeger…

    SHYLOCK: Was ist Ihr Motiv?

    EMILIA: Bitte?

    WATTSEN: Bitte?

    SHYLOCK: Naja, sie hat schon gesagt, dass sie es nicht war, da dachte ich, wir sparen uns das Drumrumreden und kommen direkt zur Sache. Was wäre Ihr

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