Alkohol und MPU: Anflug auf den Irrsinn im Kuckucksnest der psychologischen Begutachtung
Von Helge Hanerth
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Über dieses E-Book
Meine Kritik soll einen Einblick geben, was unter dem amtlichen Siegel gutachterlichen Wissens tatsächlich herausgefunden oder auch nur orakelt wird. Rekapitulierbarkeit und statistisches Gegenrechnen werden zu oft ersetzt durch den Glauben an Plausibilität und unevaluierte Heuristiken.
Auch Gutachter zeigen sich gerade in ihren Überzeugungen als Opfer ihrer eigenen kognitiven Assoziationen, die sie rationale Maßstäbe ausblenden lässt. Die Distanz zum Fall, die Objektivität und Ausgewogenheit garantieren soll, bleibt so oftmals auf der Strecke.
Widerspruch wird dann zur Unschuldsfantasie - Basta! Auf diesem Wege wird Vernunft durch die Macht des Gutachters ersetzt. Dessen Amt braucht die Wahrheit nicht um recht zu haben.
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Buchvorschau
Alkohol und MPU - Helge Hanerth
Vorwort
Die Kritik der psychologischen Begutachtung, die ich hier ausführe, ist das Ergebnis meiner einschlägigen Erfahrungen, die mein Unverständnis so sehr wachsen ließen, dass ich mich genauer mit den Begutachtungskriterien beschäftigt habe. Die Empörung war einfach zu groß, auch aus meiner eigenen wissenschaftlich, empirischen Erfahrung heraus. Damit meine Bewertungen verständlich und transparent werden, verweise ich jedes Mal auf die entsprechenden Quellen. Ich lade herzlich ein dort das Wissen um die wissenschaftlichen Zusammenhänge zu vertiefen.
Meine Kritik soll einen Einblick geben, was unter dem amtlichen Siegel gutachterlicher Wissens tatsächlich herausgefunden oder auch nur orakelt wird. Rekapitulierbarkeit und statistisches Gegenrechnen werden zu oft ersetzt durch den Glauben an Plausibilität und unevaluierte Heuristiken. Auch Gutachter zeigen sich gerade in ihren Überzeugungen als Opfer ihrer kognitiven Assoziationen, die sie rationale Maßstäbe ausblenden lässt. Die Distanz zum Fall, die Objektivität und Ausgewogenheit garantieren soll, bleibt oftmals auf der Strecke. Zu oft bestimmt deren eigene Meinung und Emotion den Ausgang von Anfang an.
Meine Kritik ist das Ergebnis von Erlebnissen, die skandalös sind. Sie widersprechen gutachterlicher Präzision und Ratio. Die genauen Umstände, die zu dieser Kritik geführt haben, werde ich ausführlich in einem E-Buch (Neobooks) beschreiben. Meine MPU-Elebnisse werden darin weitgehend als exaktes Protokoll wiedergegeben. Die Veröffentlichung ist für Ende Juni geplant. Der Titel lautet: „Lebensweisheiten eines ordentlichen Trinkers – Einblicke in ein planvolles Leben mit Alkohol und in die Tiefen des Kuckucksnests der psychologischen Begutachtung".
Bis dahin hoffe ich auf Ihre Kritik und Anregungen. Bitte nutzen Sie die Möglichkeit der Rezension oder schreiben Sie mir eine E-Mail. Schreiben Sie Tacheles. Seien Sie objektiv und klar. Nur dann kann ich Sie verstehen. Nur dann kann ich so schreiben, dass ich Ihre Perspektive berücksichtige.
Vielen Dank im Voraus!
Ihr Helge Hanerth
(hhvitae@yahoo.com)
Die MPU - Anspruch und Wirklichkeit
Die MPU ist ein standardisiertes Verfahren. Sie orientiert sich bundesweit an einheitlichen Maßstäben. Das habe ich stellenweise an den sich teilweise wiederholenden Fragestellungen erkannt. Trotzdem kann ich keinen allgemeingültigen Gesamteindruck schildern. Die Prüfer waren zu unterschiedlich. Ich hatte den Eindruck sie reflektierten die vielen Seiten eines wissenschaftlichen Diskurses. Die üblichen Richtungskämpfe unter Fachleuten setzten sich in der MPU fort in individuellen Schwerpunkten und sicherlich auch in der Auslegung. Sie zeigten die Varianz um einen gemeinsamen Nenner. Der Ermessensspielraum, den einige Prüfer rigoros ausschöpften, je stärker ihre Überzeugung und das Sendungsbewusstsein waren, zeigte das. Der Frageton bekam dann eine betont vorwurfsvolle Note der verunsichern konnte. Rang ich mich dann doch durch zu einer vorsichtigen Nachfrage, kam es zu emotionalen Reaktionen, die mir ein schlechtes Gewissen gaben, die Gutwilligkeit des Gutachters angezweifelt haben zu können.
Manche Gutachter gaben sich sehr versiert und detailreich. Man spürte, dass sie sich auf der Höhe des aktuellen Fachwissens wähnten. Andere agierten simpler. Sie wirkten, als ob sie exakt einem festgelegten und damit einen immer wiederholbaren Frageschema folgten. Ja, die Gutachter waren schon recht unterschiedlich. Fast alle verhielten sich wie Rechtsanwälte oder Staatsanwälte. Die einen suchten nach Gründen, die dokumentieren sollten, dass ein Klient entscheidende Fortschritte gemacht hatte, während die anderen nach Gründen suchten, warum der Klient noch nicht so weit war für die Führerscheinreife. Entscheidend für die Festlegung in welche Richtung die Begutachtung ging, schien mir die grundsätzliche politische Ausrichtung eines Gutachters, sowie sein erster Eindruck aus dem Überfliegen der Akte zu sein.
Je präziser ein Gutachter durch die Exploration führte, desto mehr spürte ich, dass er einen Eindruck zu bestätigen suchte, den er vielleicht als Eingangsthese aus dem Aktenstudium mit in die Exploration genommen hatte. Verfestigte sich dieser Eindruck, dann war der Ausgang weitgehend entschieden. Man merkte dann, dass von seiner Seite her, die Spannung wich und der Frageton jovialer wurde.
Gewöhnungsbedürftig konnte bisweilen die Sprache sein. Manchmal war sie etwas fachlich. Schwierig waren Passagen, in denen nach Gefühlen und ihren Eigenschaften gefragt wurde. Gerade wenn nach Trinkmotiven und Trinkdruck gefragt wurde, waren die Sätze so verwirrend vollgestopft mit subtilen Anspielungen, dass ich ganz konfus wurde. Worauf zielten die Fragen eigentlich explizit ab? Manche Gefühlsvorstellungen waren mir total fremd. Bei meinen Trinkmotiven hatte ich viel rationalere Vorstellungen als mancher Gutachter. Die genauen emotionalen Motive, von denen ich wenig wusste, waren ihnen aber wichtig. Den Gutachtern waren diese Gefühlswelten so selbstverständlich, dass sie sie nicht weiter erklärten. Eine Übersetzung oder Umformatierung in die eigene Gefühlswelt musste man einfordern. Leider hatte ich sogar Schwierigkeiten solche Formulierungen im Anschluss zu protokollieren. Ich konnte mir nur das Gesagte merken, dass ich verstanden hatte. Gerne hätte ich sie hier angeführt, denn es waren Sätze, deren zwangsläufig unzureichende Antworten das Verfahren beeinflusst haben.
Jeder Gutachter war auf seine Weise engagiert. So hatten auch die Gutachten ihre eigene, persönliche Note, die mir natürlich oft nicht gefiel. Die Subjektivität gutachterlicher Intuitionen ist immer ein einseitiger Blick, weil das eigene Selbst den Referenzrahmen bildet. So sucht auch eine subtile Intuition immer gerne nach den Nuancen, die im eigenen Erfahrungshorizont liegen. Die Andersartigkeit des Klienten dahinter, bleibt weiterhin verborgen.
Es ist bedauerlich,