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Marleen: Detektei Indiskret
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eBook78 Seiten1 Stunde

Marleen: Detektei Indiskret

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Über dieses E-Book

Marleen, ein Kuckuckskind, wächst wohlbehütet und geliebt auf.
Doch etwas stimmt nicht mit ihrer heilen Welt.
Dunkel ins Licht bringt ein Rastaman aus der Karibik, der ihr nicht mehr von der Seite weicht.
Marleens Leben ist auf einer Lüge aufgebaut. Nur knapp überlebt sie den Brandanschlag auf ihren Gutshof.
Durch Zufall begegnet Viktor seiner Traumfrau, Marleens Tante. Als geschickter Ermittler recherchiert er den Fall bis zu Marleens Geburt.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum22. Mai 2016
ISBN9783738070958
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    Buchvorschau

    Marleen - Elvira Alt

    Evelyn – Detektei Indiskret

    Evelyn war spät dran. Eiligst verließ sie ihr Eineinhalb-Zimmer-Appartement im neunten Stock und rannte die Stufen im Treppenhaus hinunter. Ihr täglicher Frühsport.

    Ein paar ausgesuchte Mitarbeiter wohnten und arbeiteten in der Kanzlei. Ein Privileg der Geschäftsleitung. Für auswärtige Gäste standen in jeder Etage, also eins bis neun, neben den Personalunterkünften, jeweils fünfzehn kleine Wohnräume, zur Verfügung. Vollpension, wie in einem Hotel. Das 30-Stöckige Gebäude wurde rund um die Uhr von Sicherheitspersonal observiert. Überall gab es Überwachungskameras. Man fühlte sich sicher wie in Abrahams Schoss. Im Eingangsbereich, beim Empfang, musste sich jeder an- und abmelden der das Gebäude betrat oder verließ. Einziger Nachteil: Es gab so gut wie kein Privatleben.

    Bevor Evelyn hier einzog residierte sie in einem schicken Apartmenthochhaus in der City, direkt am Main, aber es fühlte sich nie wie ein echtes Zuhause an. Von dort war es nicht weit bis zur Detektei.

    Als ihr eines Tages die Handtasche gestohlen wurde, besann sie sich darauf, wohlweislich einen Nachschlüssel versteckt zu haben. Sie hatte nie ausprobiert ob er passte. Sie hoffte dringend, dass es der richtige Schlüssel war, ansonsten sah sie ziemlich alt aus. Es gab zwar Methoden Schlösser zu knacken, aber das gehörte nicht zu ihrem Metier. Die einzigen Raubzüge die sie beging, waren Rechnungen an ihre Klienten zu verschicken.

    Sie schob den Schlüssel ins Schloss und schickte ein leises Stoßgebet zum Himmel. Leider ohne Erfolg. Sie beschloss, dass es dieser Tür noch einmal leidtun würde, dass sie sie ausgesperrt hatte.

    Als man ihr im Bürogebäude Räumlichkeiten anbot, sagte sie nicht nein.

    Im Erdgeschoss befand sich ein kleines, mit viel Liebe eingerichtetes Bistro namens Raffiness, das ebenfalls zum Bürokomplex der Detektei gehörte und auch für auswärtiges Publikum zur Verfügung stand. Hier nahm die Belegschaft ihr Frühstück ein. Meist ein Espresso und ein Croissant.

    Nach Feierabend traf man sich noch dort auf einen Absacker und führte Gespräche – natürlich über die Arbeit!

    Alle Mitarbeiter standen Gewehr bei Fuß. 24 Stunden täglich, 6 Tage die Woche …

    Mit dem Aufzug fuhr Evelyn in den elften Stock. Die kleinen Lichter der entsprechenden Etagen leuchteten auf, eins nach dem anderen, begleitet von leiser, einschlafender Fahrstuhlmusik. Sie hatte ein mulmiges Gefühl. Nicht nur, dass sie schon mehrere Male mit dem Lift steckengeblieben war – hinunter benutzte Evelyn immer das Treppenhaus – sondern auch wegen eines bevorstehenden Gesprächs mit Viktor.

    Das Meeting

    Am frühen Morgen hatte sie die gesamte Mannschaft per Mail für 10:00 Uhr zu einem Meeting zitiert. Die Kollegen gingen davon aus, dass sie einfach nur den neusten Stand erfahren sollten – wie so ziemlich an jedem Vormittag.

    Evelyn beschlich das merkwürdige Gefühl, im Kino zu sitzen, als hätte sie sich es gerade auf einem Platz gemütlich gemacht und würde jetzt darauf warten, dass sich der Vorhang öffnet. Es gab einen Tisch mit Wasserkrügen. Kaffee? Wer braucht in dieser Situation Koffein? Ein Kollege hatte sie tatsächlich gefragt, ob er Popcorn mitbringen sollte.

    „Machen Sie sich über irgendetwas Sorgen?", fragte einer der Krawattenträger, dezent in einem grauen Anzug und weißem Hemd. Seine Augen musterten verstohlen die nähere Umgebung, dann hefteten sie sich wieder auf Evelyn.

    „Nicht wirklich." Smalltalk war nicht ihr Ding. Evelyn war normalerweise nicht diejenige, die sich unnötig den Kopf zerbrach. Nicht über solche Dinge. Aber die Drohbriefe, die sie seit einiger Zeit erhielt, sollte sie vielleicht doch ernst nehmen. Sie kamen nicht von außerhalb mit der Post, sondern lagen in regelmäßigem Abstand, ungestempelt, auf ihrem Schreibtisch.

    Der Schlips fühlte, wie der Raum um ihn herum schrumpfte. Er war neu in dieser Abteilung, aber er war nicht dumm. Er nickte in Richtung der Schaulustigen.

    … Soeben hatte der Trainer ihm mitgeteilt, dass er die Auswechslung seines wichtigsten Spielers in Erwägung zog. Und das bei laufendem Spiel! Sie würde ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, auf die Reservebank schicken, wenn er nicht nach ihrer Pfeife tanzte ... und das bereitete ihm Unbehagen und er beschloss Evelyn Honig ums Maul zu schmieren.

    „Lassen Sie sich von ihrem Ehrgeiz – oder Ihrem Stolz – nicht auf den Holzweg führen." Evelyn unterdrückte ein säuerliches Lächeln. Es klang, als ob sie aus einer Presseverlautbarung zitierte. In ihrer Brust schien etwas zu Eis zu gefrieren. Sie trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. < An seinem Pokerface sollte er dringend arbeiten! >

    Ein Wort gab das andere.

    „Wer bist Du, dass Du es wagst mir die Stirn zu bieten?", wies Evelyn den Schlips in seine Schranken.

    Seine Augen hatten einen kalten Ausdruck angenommen. Er konnte nicht glauben, dass ihm hier offen gedroht wurde.

    Beim Delegieren gab es für ihn noch einiges zu lernen. Bisher gehörte es nicht zu seinen Stärken. Aber er würde alles auf eine Karte setzen.

    „Du Hirni, wenn der Kuchen spricht haben die Krümel Pause", frotzelte der Lackschuh.

    Nach Beendigung der Besprechung verzog der Schlips sich ins Raffiness.

    Es hatte geregnet, und in der Straße hing dieser feuchte Geruch, den er so liebte.

    Mit einem miesen Gefühl im Bauch drehte er sich zum Barkeeper um und orderte verärgert seinen nächsten Drink, obwohl seine Zunge bereits schwer wurde. Seine Kiefermuskeln ballten sich. Oberhalb seiner buschigen Augenbrauen schwoll eine Ader. „Wenn ich nur halb so gut werfen könnte wie Sprüche

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