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Rubinglasscherben: Detektei Indiskret
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Rubinglasscherben: Detektei Indiskret
eBook86 Seiten1 Stunde

Rubinglasscherben: Detektei Indiskret

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Über dieses E-Book

… und der Oscar geht an …

Vor ein paar Jahren hatte die berühmte Schauspielerin, Ida Rubin, die Liebe ihres Lebens gefunden. Den fünfzehn Jahre jüngeren Hansi Glas.
Bald sollte sich herausstellen, dass beide eine bewegte Vergangenheit verband.
Zu dem perfekten, unzertrennlichen Quartett gehörte noch Idas begabtes, hochintelligentes, bildhübsches Töchterchen Susi-Rose - Vater unbekannt - und Idas Manager Robin, ein Mann mit vielen Geheimnissen.
Nach einer live im TV ausgestrahlten Talkshow kam es im Anschluss in ihrer Garderobe zu einem folgeschweren Eklat.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum5. Feb. 2017
ISBN9783742798077
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    Buchvorschau

    Rubinglasscherben - Elvira Alt

    Ein glückliches Ereignis – es wird ein Mädchen

    Ida fiel am Telefon gleich mit der Tür ins Haus. „Ich bin schwanger!"

    Guido knirschte mit den Zähnen und war für einen Moment sprachlos. Dieser Scheißkerl. „Glückwunsch." Sein Herz übersprang einen Schlag. Lieber Gott, warum nicht ich? Ich hätte ihr doch die Sterne vom Himmel geholt. Nicht nur einen, alle! Andererseits fühlte er sich geschmeichelt, dass sie sich ihm anvertraute.

    Beide schwiegen für einen Moment.

    „Hilf mir. Ich schaff das nicht allein."

    „Selbstverständlich." Guido starrte mit blindem Blick durch die verschmutzten Panoramafenster. Wie gern spielte er für sie die Feuerwehr. Ida, mit ihrem überwältigenden Charme. Guido, der hoffnungslose Romantiker hätte Ida doch so gern auf Händen getragen, aber sie hatte sich für seinen Bruder entschieden.

    Es bestand akuter Handlungsbedarf.

    Guido der Fuchs

    Sie war zu jung um sich mit einer trostlosen Zukunft abzufinden, die vor ihr zu liegen schien. Zu hübsch und temperamentvoll, um sich in ein Leben der nie nachlassenden Qual und niederdrückenden Verantwortung zu fügen. Sie war ein Schmetterling, der nie die Gelegenheit hatte, seine Flügel auszuprobieren, eine junge, gefühlvolle Frau ganz besonderer Art, voller Liebe, Poesie und Melodie.

    Jahrelang hatte sie von dem Tag geträumt, das Kinderheim zu verlassen. Egal wie. Als Neugeborenes, mittels einer Babyklappe entsorgt, fieberte sie diesem Tag genauso eifrig entgegen, wie ein Häftling seiner Entlassung aus dem Gefängnis.

    Und nun war Amanda seit Wochen auf der Flucht.

    Sie blieb nie länger als zwei Nächte im gleichen Hotel und maximal eine Woche in der gleichen Stadt.

    Getrieben von panischer Angst um ihr Leben.

    Sie nahm jede Arbeit an die sie bekommen konnte um etwas Geld zu verdienen.

    Amanda stand auf und trat ans Fenster. Das Zimmer ging auf eine Straße der Altstadt hinaus. Es war nicht schmutzig, aber düster, beinahe dunkel, das Mobiliar altmodisch. Ein schmales Bett, ein Stuhl, ein kleiner, runder Tisch.

    Der Geruch von Knoblauch und Zigarettenrauch wetteiferten um die Vorherrschaft.

    Die Fliesen unter ihren Füßen strahlten Hitze aus. Sie klappte die Läden auf und blickte hinunter, auf die Häuser in der Nachbarschaft, die in der Sonne glühten. Ein goldener Dunst überzog die Dächer mit einer schimmernden Patina. Nur die Touristen, teils mit kunterbunten Tattoos, waren um diese Tageszeit auf den Beinen und streiften mit großen Augen durch die Gassen, um Erinnerungsfotos zu schießen. Das Pflaster so heiß, das sogar die Schuhsohlen festklebten.

    So viele Fremde mit Kameras. Jeder einzelne hätte unbemerkt ein Foto von ihr machen können. Sie beobachtete das Treiben der Menge, sah, wie um die Verkaufsstände Reisegruppen aufeinanderprallten und sich gegenseitig den Weg versperrten.

    Im selben Moment, als sie sich abwandte, registrierte sie plötzlich in einem Hauseingang eine zuckende Bewegung. Amanda verharrte reglos, den Blick starr auf die Stelle gerichtet. – Ich kann nichts sehen, kann er mich sehen?

    Und dann kam die Gestalt, die sich vor der Hitze in diesem Hauseingang verkrochen hatte zum Vorschein, trabte gemütlich davon und verschwand in der nächsten Straße. Eine Katze!

    Amanda lebte aus einem kleinen Koffer, der nur das allernötigste enthielt. Die Kunst des Überlebens. Mit Make-up und Nagellack sowie Lidschatten, Wimperntusche und Lippenstift, hielt sie sich erst gar nicht mehr auf. Im Laufe der Zeit hatte sie sämtliche Gewohnheiten, die sie aufhielt oder langsamer machten, abgelegt.

    Der Portier war nicht zu sehen, als sie in die Lobby kam, um ihre Rechnung zu bezahlen. Das Mädchen hinter der Theke sah fröhlich und freundlich aus. Amanda bezahlte und verließ die kleine Pension.

    Wie üblich, an heißen Sommertagen, waren die Straßen ein einziges Meer von schwitzenden Touristen. Ellenbogen an Ellenbogen schoben sie sich hin und her, teure Fotoapparate um den Hals, die krebsroten Gesichter mit Schlapphüten und Baseballkappen beschattet.

    Stets auf der Hut vor Taschendieben, den Avancen von zahllosen fliegenden Händlern, tauchte sie in das Gedränge ein. In Menschenmengen fühlte sie sich sicher, anonym, geschützt. Es war natürlich eine Illusion, es gab keinen wirklich sicheren Ort. Während sie die Straße überquerte, während sie knipsende Touristen umkurvte und Kinder, die an einem Eis schleckten, wusste sie, dass sie nur allzu leicht entdeckt werden konnte.

    Menschenansammlungen boten Deckung für Gejagte und Jäger.

    Sie war auf dem Weg zu einer nahegelegenen Pizzeria. Dort stand sie seit drei Tagen in der Küche und wusch bergeweise schmutziges Geschirr.

    Der Tag ging und die Nacht nahm seinen Platz ein.

    Ein Mann war ihr aufgefallen, der mit einem Glas Bier an der Theke saß. Jedes Mal erhaschte sie einen Blick auf ihn - und er einen Blick auf sie -, wenn die Schwingtür zur Küche von den Kellnern mit dem Fuß aufgestoßen wurde.

    Amanda versuchte ihren Fluchtimpuls niederzukämpfen.

    Sie musste verschwinden, noch heute Nacht.

    Nach Feierabend ließ sie sich ihr Geld auszahlen, nahm ihre Habseligkeiten, die sie immer bei sich trug, und verschwand in der Dunkelheit.

    Sie lief hinunter zum Main und versteckte sich unter einer Brücke.

    In der Morgenröte, als sie sich in Sicherheit wog, stand sie auf und ging zum Fluss. Amanda packte ihr mitgebrachtes Hörnchen aus und teilte es mit den Enten und Schwänen.

    Hin und wieder kamen Radfahrer, ein paar Jogger, Hundefreunde mit ihren Vierbeinern, hinter ihrem Rücken vorbei. Sie konnte sie hören und ihre Nähe spüren, aber nicht sehen, denn sie wagte es nicht sich umzudrehen.

    „Kaffee?"

    Auf einer Bank hinter ihr saß der Mann aus der Pizzeria mit zwei Bechern heißem Kaffee.

    „Ich wusste nicht ob Du ihn mit Milch und Zucker trinkst", sagte er freundlich besonnen.

    Er hatte das Gesicht eines in die Jahre gekommenen Engels aus der Sixtinischen Kirche. Amanda war wie hypnotisiert von seiner Erscheinung, ein imposanter Mann mit außergewöhnlicher Persönlichkeit.

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