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Myriana - Das Gesetz des neuen Bundes
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eBook47 Seiten38 Minuten

Myriana - Das Gesetz des neuen Bundes

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Über dieses E-Book

Es rumort in Königin Myrianas Reich. Nach der Zerstörung des Elvenheiligtums Agyrtha Brndil durch die Leute des Cano Mattheys (Band 1 ) sinnen einige der Elven auf Rache. Die Königin hat keine Wahl. Will sie den Krieg mit den Elven verhindern, muss sie den Schuldigen verurteilen. Doch die Strafe fällt anders und viel entsetzlicher aus, als von vielen erwartet.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum12. Feb. 2022
ISBN9783742770424
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    Buchvorschau

    Myriana - Das Gesetz des neuen Bundes - Andreas Milanowski

    1 Eine kühle Mondnacht

    Wolkenfetzen trieben eilig vorbei und verdunkelten für Augenblicke das Licht des Mondes. Stille. Einzig hörbar war der Schrei eines Käuzchens sowie die ruhige, tiefe Stimme eines Mannes.

    „Majestät, ihr seht bedrückt aus. Sind die Visionen wieder da?"

    Er trug sein graues Haar streng gescheitelt, war hager und, wie es sich ziemte, wenn man sich der Herrscherin näherte, gemessenen Schrittes die ausgetretenen Sandsteinstufen bis zur Mauerkrone hinaufgestiegen.

    „Ja, Mister Menroy, wie könnte es anders sein?, hauchte die Königin. Ihre Stimme klang, wie eine traurige Flötenmelodie, die aus einer fernen Welt herüberwehte. „Jedes Mal, wenn ich an dieser Stelle stehe, von dieser Mauer in die Ebene hinunterschaue, kehren sie zurück. Ich höre die Schreie der Verwundeten und Sterbenden. Ich sehe ihre Körper fallen, ihre Leben verlöschen. Ich wünschte, es hätte ein Ende, aber diese entsetzlichen Bilder werden meine Seele beschweren, solange ich existiere.

    Eine Weile schwiegen die Beiden. Sie spürten hinaus in die kühle Mondnacht, sahen den dichten, milchigen Nebel, der die Senke östlich der Stadt bis hin zum Horizont durchzog und in waberndes, helles Mondlichtgrau tauchte. Dann setzte die Monarchin hinzu:

    „Angst und Abscheu sind Gefühle, die eine Königin nicht in ihren Entscheidungen leiten sollten, doch schauen sie selbst, Zabruda, was sehen sie?" Die Herrscherin deutete in die Nebelfluten. So wie ihr ganzer Körper von jugendlich schlankem Wuchs war, waren auch ihre Hände feingliedrig und lang, ihre Haut hell, fast durchscheinend. Ihre Stirn war geschmückt von einem fingerbreiten, goldenen Reif, der oberhalb der Nasenwurzel mit zwei Rubinen besetzt war. Das Haar, das er zusammenhielt, fiel ihr glatt bis in die Kniekehlen, silbrig schimmernd im Mondlicht.

    „Nichts, meine Königin. Nichts sehe ich, außer diesem seltsamen, undurchdringlichen Zeug."

    „Ich dachte es mir, erwiderte die Herrscherin flüsternd, „das ist die Antwort eines Menschen.

    Menroy spitzte die Lippen. „Majestät, was hattet ihr erwartet? Ich bin, wie ihr wisst, ein Exemplar dieser Gattung."

    „Oh, Mister Menroy! Entschuldigen sie meine Direktheit. Ich meinte dies keineswegs als Vorwurf, lediglich als eine Feststellung. Auf keinen Fall wollte ich sie beleidigen. Ich weiß, dass der menschliche Blick oft an Oberflächen haftet. Wesen wie ich dagegen müssen die Dinge zwangsläufig ein wenig anders sehen. Ich gebe zu, dass dies für mich nicht in jedem Fall ein Segen ist."

    „Das ist mir durchaus bewusst, Majestät."

    „All diese Bilder und Visionen, sprach die Königin weiter, „sind für mich ein Meer von Ungewissheit, eine Ansammlung von Möglichkeiten, der besten wie der bösesten, der vergangenen wie der kommenden, der wunderbarsten wie auch jener, welche mir die allergrößten Ängste bereiten. Sie haben keine Form, aber sie sind vorhanden und sie wirken in unsere Welten hinein. Die Kräfte, die unser Leben bestimmen, mögen für ihre Augen verborgen sein. Für die meinen sind sie es nicht. Ich sehe sie am Werk und spüre, wie sie fortwährend unser Dasein fluten.

    Die Königin malte, wie zum Beweis ihrer Rede, mit ihrer rechten Hand eine langsame, sanft kreisende Figur in die Luft. In den Nebelschwaden unterhalb der Stadtmauern bildete sich ein kleiner Wolkenwirbel, der, dieser Bewegung folgend, einen unwirklichen Tanz vollführte.

    „Sehen sie es, Mister Menroy? Wir beide stehen hier oben, weit über diesen Dingen und obwohl ihre Augen offen sind und alles wahrnehmen, wird ihr Verstand allein dies alles niemals

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