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Venjava: Die Burg der Assassinen, Band 2
Venjava: Die Burg der Assassinen, Band 2
Venjava: Die Burg der Assassinen, Band 2
eBook219 Seiten3 Stunden

Venjava: Die Burg der Assassinen, Band 2

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Über dieses E-Book

Sheena macht sich alleine auf den Weg zu ihrem Vater, dessen Burg sich tief in den Bergen befindet. Dort wird sie in eine Schlacht zwischen Assassinen, Dieben und Verrätern geworfen. Dennoch hat sie immer eine Wahl. Wird sie ihrem Vater vertrauen und an seiner Seite kämpfen? Oder wird sie sich für die Seite seines ärgsten Feindes entscheiden? Was wird sie tun?
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum24. Nov. 2019
ISBN9783750255807
Venjava: Die Burg der Assassinen, Band 2
Autor

Laura Wolf

Die Autorin Laura Wolf wurde im November 1999 geboren. Sie schrieb während ihrer Schulzeit kleinere Geschichten und beeindruckte oft ihre Deutschlehrer, wenn die Schüler wieder einmal eine angefangene Geschichte zu Ende schreiben mussten. Auch mit ihrer künstlerischen Art, brachte sie den ein oder anderen Lehrer zum Schmunzeln. Mit der Zeit wurde eine Geschichte, die die damals Sechzehnjährige schrieb, immer länger und daraus entstand ihr Debütroman: der erste Band der Venjava-Reihe. Mittlerweile hat sie Gefallen am Schreiben gefunden und es zu ihrem Hobby gemacht. Um manchmal dem stressigen Alltag zu entfliehen, geht sie in die Natur, mit den Hunden raus, oder sie steigt einfach auf ihr Motorrad.

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    Buchvorschau

    Venjava - Laura Wolf

    Venjava Die Burg der Assassinen

    Titel

    1. Kapitel

    Rückblick

    2. Kapitel

    3. Kapitel

    4. Kapitel

    5. Kapitel

    6. Kapitel

    7. Kapitel

    8. Kapitel

    9. Kapitel

    10. Kapitel

    11. Kapitel

    12. Kapitel

    13. Kapitel

    14. Kapitel

    15. Kapitel

    16. Kapitel

    17. Kapitel

    18. Kapitel

    19. Kapitel

    20. Kapitel

    21. Kapitel

    22. Kapitel

    23. Kapitel

    24. Kapitel

    25. Kapitel

    26. Kapitel

    Epilog

    Danksagung

    Titel

    Venjava

    Die Burg der Assassinen

    Fantasy Roman

    Laura Wolf

    Impressum

    Texte:             © Copyright by Laura Wolf

    Umschlag:          © Copyright by Laura Wolf

    Verlag:             epubli

    Druck:             epubli - ein Service der GmbH, Berlin

    1. Kapitel

    (Sheena)

    Schneeflocken tanzten wild durch die Luft und der eisige Wind zerrte an mir. Ich konnte nichts erkennen, außer den schmalen schneebedeckten Pfad der vor mir lag. Zu meiner linken Seite führte ein steiler Abhang nach unten. Ein falscher Schritt und ich würde direkt in die endlose Tiefe stürzen. Zum Glück kam ich trotz des Sturmes in meiner Wolfsgestalt gut voran. Nach einiger Zeit verzog sich das Unwetter und ich sah in einiger Entfernung eine Burg aus dem Schnee herausragen. Deren Anblick ließ mich erleichtert aufatmen. Fast hätte ich sie für einen Berg gehalten, denn ihre Mauern waren von einer dicken Schicht Eis und Schnee bedeckt. Innerlich bedankte ich mich für meine scharfen Wolfsaugen. Alleine für den Aufstieg des Berges hatte ich mehrere Tage gebraucht. Wenn ich ein normaler Mensch gewesen wäre, dann hätte ich mich schon am Fuße des Berges verabschieden können. Zum einen wegen des Eisbär-Löwen und zum anderen durch diese klirrende Kälte.

    Eine kaputte Brücke versperrte mir den weiteren Aufstieg. Ich gab ein genervtes Knurren von mir, nahm Anlauf und sprang über das kaputte Holz hinweg. Sicher landete ich auf der anderen Seite. Ich drehte mich kurz um, da ich das Gefühl hatte beobachtet zu werden. Aber es war niemand hier. Jedediah konnte es nicht sein. Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn alleine besuchen musste. Denn ich wusste nicht, wie mein Vater auf mich reagieren würde. Und vor allem, wenn ich noch jemanden mitbrachte. Außerdem war Jedediah sowieso nicht ganz er selbst nach seinem Besuch bei unseren Vorfahren. Und ich wusste nicht, wie er auf Gefahr reagierte. Er hatte meine Entscheidung nicht gut aufgenommen, aber schließlich hat er mich mit einem sorgenvollen Blick gehen lassen. Der Blick auf die Burg hatte mich getäuscht. Es war doch noch ein ganzes Stück zu laufen. Der Weg endete und ich musste mich durch einen Wald nach oben kämpfen. Er war größer als ich dachte und ich wusste nicht genau wo ich lang gehen musste. Deshalb blieb ich stehen und streckte meine Schnauze in die Luft. Nach wenigen Sekunden nahm ich einen Geruch von verbranntem Holz wahr. Ich setzte mich wieder in Bewegung und folgte ihm. Er führte mich eine Zeit lang durch die schneebedeckten Bäume und ich konnte zwischendurch ein paar weiße Rehe beobachten. Sie bemerkten mich nicht, obwohl ich mit meinem goldenen Fell nicht wie sie mit der Umgebung verschmolz. Mittlerweile verdunkelte sich der Himmel und es fing wieder an zu schneien. Aber ich hatte nicht vor noch einmal anzuhalten und zu rasten. Nicht so kurz vor meinem Ziel.

    Meine lange Reise hatte sich gelohnt, denn die Festung war nicht mehr weit entfernt. Ich stand jetzt am Ende des Waldes. Mein weiterer Aufstieg führte mich durch ungeschütztes Gelände und vermutlich konnte ich von den Zinnen aus entdeckt werden. Ich richtete meine Augen auf die Burg und erkannte schemenhafte Gestalten. Zwei Feuer brannten am Eingangstor und warfen unheimliche Schatten an die Burgmauer. Ansonsten lag sie Finster da. Keine weiteren Lichter, oder Feuer waren zu sehen. Ich musste vorsichtig sein. Jedediah hatte mir gesagt, dass Assassinen vollständig mit ihrer Umgebung verschmelzen konnten. Und für normale Augen unsichtbar wurden. Sie waren lautlose und tödliche Gegner. Je näher ich der Burg kam, umso wilder klopfte mein Herz vor Aufregung in meiner Brust. Ich wagte mich weiter vorwärts und verwandelte mich wieder zurück. In meiner menschlichen Gestalt war ich kleiner und konnte dadurch nicht so schnell von ihnen entdeckt werden. Es war bereits stockdunkel und ich war mir ziemlich sicher, dass die Dunkelheit die Sicht der Assassinen beeinflussen würde. Aber ich wusste nicht viel über sie und ihre Fähigkeiten, deshalb musste ich stets auf der Hut sein. Als die Burg direkt vor mir aufragte, versteckte ich mich schnell hinter einem nahegelegenen Baum. Der Mond schien in diesem Moment besonders hell und selbst in dieser Finsternis war ich für menschliche Augen sichtbar. Und wenn die Assassinen meines Vaters wirklich so gut waren, wie meine Mutter sagte, dann war genau das der Fall. Ich wartete bis sich eine dicke Wolke vor den Mond schob und spähte vorsichtig hinter dem Baum hervor. Die Burg war riesig. Viel größer, als ich gedacht hatte. Plötzlich hörte ich ein leises Sirren und duckte mich blitzschnell. Ein Pfeil bohrte sich direkt über mir in die Rinde des Baumes. Fast hätte er sich in mein linkes Auge gebohrt. „Verflucht!", zischte ich. Sie hatten mich entdeckt. Und ich dachte ich wäre leise gewesen. Bestimmt hatte mich das Licht des Mondes verraten. Ich hörte wie ein weiterer Pfeil auf dem Bogen gespannt wurde.

    „Wie wäre es, wenn ihr mir einen Gefallen tun würdet und mit euren Spielchen aufhört? Dann müsste ich mir nicht die Mühe machen nach unten zu kommen, um euch zu töten!", rief mir der Assassine von den Zinnen aus zu. Gleichzeitig hörte ich wie sich mir ein weiterer Assassine langsam vom Tor aus näherte.

    „Wieso müsst ihr euch die Mühe machen, wenn es schon ein anderer für euch erledigt?", schrie ich zurück. Der Assassine der sich mir genähert hatte erstarrte auf der Stelle. Und als ich durch die Äste des Baumes sah, konnte ich sehen wie sich der Bogenschütze anspannte. Eine unheimliche Stille legte sich über die Burg. Sogar der Wind hielt den Atem an.

    „Wer zum Teufel seid ihr?", knurrte der Assassine mit dem Bogen und spannte einen weiteren Pfeil auf die Sehne.

    „Wenn ich es euch verrate, lasst ihr dann euren Bogen sinken? Und hört damit auf mich umbringen zu wollen? Oder soll ich mir die Mühe machen zu euch nach oben zu klettern um euch zu töten?"

    Langsam ließ er die Sehne los und nahm somit Spannung aus dem Bogen. Sein Pfeil aber lag immer noch in der Sehne. Er war bereit sofort wieder zu schießen. „Das kommt darauf an was du zu sagen hast."

    „Ich bin Sheena. Die Tochter von Amon, eurem Meister."

    Wieder kehrte diese komische Stille ein und der Assassine der sich ein paar Meter weiter vorgewagt hatte, fing plötzlich an zu Lachen.

    „Hast du eine Ahnung wie viele das schon behauptet haben? Sie alle haben gelogen. Und bei dir wird das nicht anders sein. Er zog seine Dolche. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Genauso wenig wie das von dem Assassinen auf den Zinnen. Sie beide trugen Kapuzen und hatten Mund und Nase mit einem dicken Tuch bedeckt. Ich seufzte. Ich hatte doch tatsächlich geglaubt, dass das einfacher sein würde. Ich trat genau in dem Moment hinter dem Baum hervor, wo der Mond seine ganze Kraft entfalten ließ. Alles war nun in silbernes Licht getaucht. Der Bogenschütze feuerte einen Pfeil ab, sowie ich es erwartet hatte. Ich wartete bis mich der Pfeil erreichte, dann fing ich ihn mit einer Hand und hielt ihn davon ab, mein Herz zu durchbohren. Er schoss einen weiteren Pfeil ab, aber auch diesen fing ich mit Leichtigkeit in der Luft auf. Ich verengte die Augen zu schlitzen. „Es bedarf schon ein bisschen mehr als ein paar Pfeile um mich aufzuhalten.

    Der andere Assassine stürmte nach meinen Worten vorwärts. Er war schnell und sein Kampfstil nahezu makellos. Trotzdem konnte er mich nicht aufhalten und er landete ohnmächtig im Schnee. Es war einfach gewesen ihn außer Gefecht zu setzen. Gegen meine Schnelligkeit und die vielen gemeinsam Kampfstunden mit Jaromir, konnte er nichts ausrichten. Dennoch befürchtete ich, dass mich mehrere Assassinen in ernste Schwierigkeiten bringen konnten. Zwar war ich stärker als sie, aber ich konnte genauso schnell wie sie sterben. Vielleicht hätte ich doch Jedediah mitnehmen sollen, aber dafür war es jetzt zu spät.

    Ich drehte mich zu dem Bogenschützen um. „Hör mir zu! Ich habe nicht vor noch weitere von euch zu verletzen! Ich bin wirklich Amons Tochter!" Ich bemerkte, dass ich immer noch meine Kapuze anhatte und zog sie mir langsam vom Kopf. Ich konnte fühlen, wie mich der Assassine unter seiner Kapuze musterte. Leider konnte ich nicht sehen was er gerade dachte. Einige Sekunden geschah nichts, aber schließlich stieß er einen überraschten Pfiff aus und steckte seinen Bogen weg. Fast gleichzeitig öffnete sich das schwere Tor. Zögernd setzte ich mich in Bewegung. Ich gab mich nach außen hin sicherer, als ich mich fühlte. Das Tor schloss sich lautlos hinter mir und ein weiterer Assassine tauchte neben mir auf. Er nickte mir wortlos zu, was nur bedeuten konnte, dass ich ihm folgen sollte. Ich ließ meinen Blick über den leeren Hof schweifen. Niemand war zu sehen. Aber wer hatte das schwere Tor geöffnet? Ich schüttelte den Kopf. Sie waren Meister darin, mit der Umgebung zu verschmelzen. Bestimmt versteckten sich die anderen Assassinen irgendwo. Wir durchquerten einzelne Torbogen und gelangten in das Innere. Zwei Assassinen bewachten das Tor und öffneten es, als sie uns sahen. Wir durchquerten einzelne Flure und irgendwann standen wir vor einer großen offenen Flügeltür. Der Assassine bedeutete mir einzutreten.

    Der Raum erinnerte mich ein bisschen an den großen Saal in der Festung meiner Mutter. Aber hier war es anders. Die Wände verzierten scharf aussehende Schwerter und ein gemütlich vor sich hin knisternder Kamin beheizte den Saal. In der Mitte standen ein großer Tisch und mehrere Stühle drum herum. Einen Thron oder etwas Vergleichbares war nicht zu sehen. Verdutzt schaute ich mich um. Leises Lachen erklang wie aus heiterem Himmel. „Du hast etwas anderes erwartet, nicht wahr?"

    Ich drehte mich zu der Stimme um und erstarrte. Ein hübscher junger Mann in pechschwarzer Assassinen Kleidung stand neben dem offenen Kamin. In seiner linken Hand hielt er ein Weinglas. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Seine saphirblauen Augen musterten mich neugierig. Seine Ohren wurden von seinen goldenen Haaren verdeckt, aber einzelne Spitzen lugten daraus hervor. Dadurch erkannte ich, dass er ein Elf war. Seine Augen blitzten belustigt auf, als ich ihn nach einiger Zeit immer noch sprachlos anstarrte. „Meine Assassinen berichteten mir, dass du mir ähnlich siehst. Aber ich hatte nicht gedacht wie sehr. Er stellte sein Glas auf den Tisch. „Es tut mir leid, dass dich meine Assassinen angegriffen haben, aber wie ich gehört habe waren sie kein Problem für dich.

    Ich schüttelte den Kopf. „Wären sie leiser gewesen, dann hätten sie mich vielleicht überraschen können."

    „Leiser?, erwiderte Amon und ich hörte die Empörung in seiner Stimme. Doch dann fing er plötzlich an zu Lachen. „Ich habe die besten Assassinen ganz Venjava`s. Er machte eine kurze Pause. Seine Stimme klang interessiert, als er weitersprach. „Also stimmt es was ich über dich gehört habe. Du bist eine von diesen Wölfen."

    Ich nickte langsam und war überrascht, keine Verachtung in seiner Stimme zu hören. Er bemerkte meinen Blick und zog die Brauen zusammen. „Wieso überrascht dich das so sehr? Meine Assassinen haben ganz Venjava im Blick."

     „Das meine ich nicht. Meine Mutter hasst uns Wölfe. Als ich an sie dachte, spürte ich schon wieder Zorn in mir aufflammen. Amons blaue Augen wurden eine Spur dunkler. „Das kann ich mir vorstellen. Sie hat sie schon immer gehasst. Er musterte mich. „Du hast eine lange Reise hinter dir. Willst du dich nicht erst einmal ausruhen, bevor wir uns weiter unterhalten?"

    Ich nickte, denn ich war wirklich ziemlich fertig. Als hätte er sich mit seinen Assassinen gedanklich unterhalten, betrat einer von ihnen unerwartet den Saal. Amon nickte ihm zu. Der Assassine führte mich aus dem Saal und durch ein Gewirr von Gängen. Dann blieb er vor einer Tür stehen. Der Assassine öffnete sie, verbeugte sich und verschwand sogleich wieder auf dem Korridor. Er hatte sich nicht vergewissert ob ich das Zimmer betrat oder nicht. Ich schloss die Tür hinter mir und atmete tief ein. Es war geschafft. Endlich war ich bei meinem Vater. Und bisher war soweit alles gut verlaufen. Ich lebte noch, also wollte er mich nicht umbringen. Ich lächelte glücklich. Und jetzt würde ich ihn endlich kennenlernen. Auf einmal spürte ich die Müdigkeit, die mich plötzlich übermannte. Ich legte mich auf das Bett und schlief sofort ein.

    Die Strahlen der aufgehenden Sonne weckten mich. Ich blinzelte in sie hinein und musste gleichzeitig gähnen. Ich sah mich in dem Zimmer um. Es gab alles was man brauchte. Ein Bett, einen Schrank und ein kleines Bad. Die Schränke waren aus einem sehr dunklen Holz geschnitzt, dass mir gestern gar nicht aufgefallen war. Die Zimmerwände bestanden aus grauem Stein. Drei Halterungen mit jeweils einer Kerze, erhellten das Zimmer bei Dunkelheit. Meinen Ring trug ich wie gewohnt an meinem Finger. Er war die einzige Waffe die ich mitgenommen hatte. Als ich aufstand, vielen mir die ordentlich gefalteten Klamotten auf der anderen Betthälfte auf. Es war eine von den Uniformen, die die Assassinen trugen. Allerdings war sie nicht schwarz wie Amons gestern, sondern weiß. Als ich sie hochhob, viel ein zusammengefaltetes Blatt Papier heraus.

    Die ist für dich. Amon.

    Ich fragte mich ob sie schon die ganze Zeit hier lag, aber gestern war sie mir nicht aufgefallen. Egal, dachte ich und ging in das Bad. Danach zog ich sie an. Sie passte perfekt. Mir viel urplötzlich die Festung meiner Mutter ein. Zum Glück verlangte Amon nicht von mir, dass ich ein Kleid anziehen musste. Nicht, dass ich was gegen Kleider hätte, aber ich fühlte mich einfach unwohl und schutzlos darin.

    Ein weißes Tuch entdeckte ich angenäht in der Assassinen Kleidung. Es war dazu da den Mund zu bedecken. Ich schmunzelte. Hier drin würde ich es bestimmt nicht brauchen. Ich entdeckte noch viele versteckte Taschen, in denen ich unzählige Waffen verstecken konnte. An meinen weißen Armschienen aus Leder, konnte ich ebenfalls ein Wurfmesser verstecken. Als ich fertig damit war, die Assassinen Kleidung zu begutachten, ging ich neugierig zu dem Bogenfenster. Von diesem Fenster konnte ich einen Großteil der Burg erkennen. Wie auch schon gestern war sie vollkommen mit Schnee bedeckt. An den wenigen Stellen ohne Schnee, waren die grauen Steine so scharfkantig geschliffen, dass es unmöglich war heraufzuklettern ohne seine Hände dabei zu verlieren. Alleine bei der Vorstellung bekam ich eine Gänsehaut. Zum Schutz vor Eindringlingen war das durchaus effektiv. Assassinen in weißer Kleidung standen reglos auf den Zinnen und beobachteten die Umgebung. Sie verschmolzen mit dem Schnee der sie nahezu unsichtbar machte.

    Ein leises Scharren von der Tür verriet mir, dass sich jemand meinem Zimmer nährte. Bevor der Assassine die Tür aufmachen konnte, erledigte ich das für ihn. Er schien darüber nicht überrascht zu sein. Seine Kapuze hatte er nicht auf und ich sah in das Gesicht eines braunhaarigen jungen Mannes. Er hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen und seine Augen leuchteten durch die Strahlen der Sonne dunkelgrün. Seine Stimme war freundlich als er sprach: „Ich bin Kilian. Amon schickt mich. Ich soll dich zu ihm bringen."

    Ich folgte Kilian durch die Korridore. Einzelne Assassinen begegneten uns. Sie trugen die gleichen weißen Uniformen wie ich. Es gab nur ein paar wenige die dunkelgrüne, oder schwarze Uniformen trugen. Ich hatte das Gefühl, dass mir die Assassinen freundlich gesinnt waren. Sie musterten mich neugierig als sie an uns vorbeiliefen. Manche lächelten, andere nickten uns zu. Genauso wie bei den anderen Assassinen,

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