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Der Henker 7 – Die Herberge der bleichen Mörder
Der Henker 7 – Die Herberge der bleichen Mörder
Der Henker 7 – Die Herberge der bleichen Mörder
eBook126 Seiten1 Stunde

Der Henker 7 – Die Herberge der bleichen Mörder

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Über dieses E-Book

Wer ohne Schuld ist, hat nichts zu fürchten.
Alle anderen sollten sich vorsehen!
Der Henker, Band 7: Die Herberge der bleichen Mörder

Uwe Voehls legendäre Miniserie "Der Henker" ... endlich als E-Book erhältlich!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum27. Dez. 2013
ISBN9783955729875
Der Henker 7 – Die Herberge der bleichen Mörder

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    Buchvorschau

    Der Henker 7 – Die Herberge der bleichen Mörder - Uwe Voehl

    Die Herberge der bleichen Mörder

    Band 7

    Die Herberge der bleichen Mörder

    von Uwe Voehl

    © Zaubermond Verlag 2013

    © Der Henker

    by Uwe Voehl

    Titelbild: Mark Freier

    eBook-Erstellung: story2go | Die eBook-Manufaktur

    http://www.zaubermond.de

    Alle Rechte vorbehalten

    1. Kapitel

    Nordholm, 15. November 1982

    Der Schrei einer Frau gellte klar und deutlich durch die Nacht. Wahrscheinlich bringt es mein Beruf mit sich, dass ich etwas weniger feige bin als der Durchschnitt der Menschheit. Daher schlug ich die Richtung ein, aus der der Schrei erklungen war.

    Die Dünen versperrten mir den Blick auf das hinter ihnen stattfindende Geschehen. Meine bloßen Füße versanken im Sand, als ich den ersten Hügel erklomm.

    Von der anderen Seite kam mir die Frau entgegengelaufen. Ihre halblangen, roten Haare flatterten wie eine Fahne hinter ihr her.

    »Hierher!«, rief ich, damit sie gleich erkennen konnte, dass ihr von mir keine Gefahr drohte. »Haben Sie keine Angst!«

    Sie schaute sich um, aber es war niemand zu sehen. Das Mondlicht verlieh dem Strand eine fahle Farbe. Wenn wirklich jemand hinter der Frau her war, so versteckte er sich hinter einer der Dünen. Andernfalls hätte er zu sehen sein müssen.

    Die Frau blieb schwer atmend stehen. Noch war sie nicht von meiner Harmlosigkeit überzeugt und ließ einen Abstand von einigen Metern zwischen uns.

    »Haben Sie geschrien?«, fragte ich.

    Sie nickte. Aber offensichtlich war sie noch zu aufgeregt, um zu sprechen.

    »Hat man Sie bedroht?«, bohrte ich nach.

    Abermals nickte sie. Ihre Windjacke war zerrissen, und sie hielt eine Hand an ihren linken Unterarm gepresst. Nun erst bemerkte ich, dass zwischen ihren Fingern Blut hervorrann.

    »Sie sind ja verletzt!«, entfuhr es mir, und unwillkürlich ging ich die letzten Schritte auf sie zu. Sie machte keine Anstalten zu fliehen.

    Im Gegenteil, kaum hatte ich sie erreicht, fiel sie mir in die Arme, die ich gerade noch rechtzeitig ausbreiten konnte. Offensichtlich war sie am Ende ihrer körperlichen und psychischen Kräfte.

    Ich ließ sie vorsichtig in den Sand gleiten und untersuchte ihre Wunde. Es war ein etwa fünf Zentimeter langer Schnitt. Zum Glück schien er nicht sehr tief zu sein.

    Aus einem Stück ihrer ohnehin zerrissenen Jacke stellte ich rasch einen notdürftigen Verband her, um die Blutung zu stillen.

    Wieder blickte ich in die Richtung, aus der sie gekommen war. Von einem Verfolger war aber noch immer nichts zu sehen.

    »Warten Sie hier!«, sagte ich zu der Frau, obwohl ich nicht annahm, dass sie mich hörte. Sie hatte die Augen geschlossen und lag regungslos im Sand. »Ich bin gleich wieder zurück!«

    Ich lief die Düne hinab und folgte den Spuren der Frau. Natürlich waren nicht nur ihre zu sehen, und es dauerte nur wenige Minuten, bis ich nicht mehr wusste, welcher Spur ich folgen sollte.

    Ich lauschte in die Nacht hinein, aber außer dem Rauschen der Wellen und dem stetigen Pfeifen des Windes war nichts zu hören. Da glaubte ich weit vor mir einen auf und ab hüpfenden Schatten auszumachen. Er war jedoch zu weit entfernt, als dass ich sagen konnte, ob es ein Mensch oder ein Tier war. Wahrscheinlich war die Fortbewegungsweise zu grotesk für ein menschliches Wesen, aber dennoch begann ich, die Verfolgung aufzunehmen.

    Ich kam immer näher heran, und allmählich erkannte ich, dass ich tatsächlich einer Person folgte. Aber ich sah auch deutlich, dass sich diese hüpfend, in hohen Sprüngen fortbewegte. Noch schien sie mich nicht bemerkt zu haben.

    Ich sagte es schon: Vielleicht bin ich etwas mutiger als der Durchschnittsmensch, aber dennoch hatte ich ein immer schlechteres Gefühl, während ich dem Flüchtenden näher kam. Ich war unbewaffnet, während mein Gegner mindestens ein Messer besaß. Noch etwa zehn Meter trennten uns, als sich der Mann unvermittelt umdrehte. Ich sah in ein altes, unscheinbares Gesicht, das unnatürlich bleich wirkte. Ein langer Schnurrbart unterstrich die Hagerkeit der Züge. Der Mann war außerdem auffallend klein.

    Noch völlig außer Atem fragte ich: »Warum sind Sie fortgelaufen?«

    Natürlich wusste ich nicht, ob er es war, der die Frau angegriffen hatte, aber seine Reaktion auf meine Frage sollte mir dies zeigen. Er grinste, was seinem bleichen Gesicht ein fast satanisches Aussehen verlieh. Mit unglaublicher Schnelligkeit griff er in die Tasche seines altmodischen Zweireihers und holte ein Messer hervor. Es war ein gewöhnliches, aber dennoch gefährliches Küchenmesser.

    »Machen Sie keine Dummheiten!«, warnte ich den Mann. Noch hatte er kein einziges Wort gesprochen.

    Lächelnd kam er auf mich zu. Vorsichtig wich ich Schritt um Schritt zurück.

    Als er mich fast erreicht hatte, bückte ich mich blitzschnell und schleuderte meinem Widersacher eine Handvoll Sand ins Gesicht.

    Aber der Sand ging durch ihn hindurch! Als sei der Mann nur eine Projektion.

    Ungläubig schaute ich auf meinen Gegner. Ich vergaß sogar, zurückzuweichen. Ich glaubte, durch den Mann hindurchschauen zu können. Tatsächlich wurde er von Sekunde zu Sekunde durchsichtiger.

    Aber nicht das Messer! Das besaß nach wie vor seine feste Form, und der Mond erzeugte eigenartige Reflexe auf der langen, schmalen Klinge.

    Der kleine, schmächtige Mann hatte mich erreicht. Noch immer grinsend, holte er mit dem Messer zum Stoß aus. Instinktiv ließ ich mich in den Sand zurückfallen.

    Mein Angreifer kam nicht mehr dazu, den Stoß auszuführen. Von einem Moment zum anderen war er plötzlich verschwunden. Wie eine Kerzenflamme, die man ausgeblasen hatte!

    Ich blieb einige Atemzüge lang im Sand liegen und starrte auf die Stelle, an der der Mann kurz vorher noch gestanden hatte. Es war unfassbar. Vor mir im Sand lag als einziges Indiz das Messer.

    Ich griff danach und betrachtete es genauer, wobei ich jedoch immer wieder umherschaute, weil ich das eigenartige Gefühl nicht loswurde, der Verschwundene könnte plötzlich in meinem Rücken wieder auftauchen. Aber der Strand lag einsam und verlassen da.

    Ich beschloss, zu der Frau zurückzukehren. Mit einem Mal machte ich mir Sorgen um sie. Hier ging irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu, so dass ich nicht ausschloss, dass der Messerstecher zu seinem ersten Opfer zurückgekehrt war. Wenngleich die Waffe nun in meinem Besitz war.

    Ich lief den Weg zurück. Mehr als einmal glaubte ich hinter mir Schritte zu hören, aber jedes Mal wenn ich mich umblickte, war niemand zu sehen.

    Ich erreichte die Stelle, an der die Frau lag.

    Oder vielmehr gelegen hatte. Sie war verschwunden.

    Ich untersuchte den Boden und fand Blutspuren, die zumindest bewiesen, dass ich nicht geträumt hatte.

    Wenn ihr nur nichts zugestoßen war! Ich hatte Gewissensbisse, weil ich sie allein gelassen hatte. Aber nun war es wohl zu spät dafür, irgendetwas zu bedauern. Ich konnte nur hoffen, dass sie aufgewacht und nach Hause gelaufen war.

    Grübelnd ging ich den Weg zurück, den ich zu Anfang gekommen war. Ich erreichte die Stelle, an der ich meine Schuhe zurückgelassen hatte. Die Flut hatte sie fast erreicht.

    Ich hatte es plötzlich eilig, den Strand zu verlassen. Das unruhige Meer war von undurchdringlicher Schwärze, aber dennoch oder gerade deshalb stellte ich mir plötzlich die aberwitzigsten Wesen vor, die dicht unter der Oberfläche auf mich zugeschwommen kamen.

    Der Strand war fahl wie ein riesiges Leichentuch, und die Dünen wirkten wie die Konturen monströser Wale.

    Ich registrierte, dass ich lief, und nach wenigen Minuten hatte ich die Uferstraße erreicht. Die ersten Häuser tauchten in meinem Blickfeld auf, aber um zwei Uhr nachts lagen diese natürlich im Dunkeln.

    Mein Hotel lag gleich hinter der Promenade. Ich besaß für die Eingangstür einen Schlüssel, so dass ich niemanden aus dem Schlaf zu klingeln brauchte.

    Im Korridor war es angenehm warm. Es roch nach Holz und Bohnerwachs. Leise ging ich die Treppen hinauf. Die Stufen knarrten wie verstimmte Violinen unter meinen Schritten.

    Ich hatte kein Licht gemacht. Der Mond schien durch die Fenster, so dass ich gut sehen konnte. Mein Zimmer befand sich gleich in der ersten Etage.

    Gleich daneben war Freds. Er würde nicht begeistert sein, wenn ich ihn mitten in der Nacht weckte, aber ich musste einfach mit jemandem über das Geschehene reden.

    Ich klopfte an seine Tür, wartete aber nicht auf sein »Herein!«, da ich wusste, dass er nicht leicht wachzukriegen war. Ich öffnete die Tür und machte Licht.

    Fred fuhr in seinem Bett auf und rieb sich die Augen. »Was zum Teufel …«

    »Beruhige dich und werde munter«, sagte ich, bevor er das ganze Hotel aufweckte. »Ich habe dir etwas zu erzählen.«

    Fred schaute

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