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Der Fremde am Fenster: Österreich Krimi
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eBook113 Seiten1 Stunde

Der Fremde am Fenster: Österreich Krimi

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Über dieses E-Book

Durch einen kleinen Fehler, der Chris während eines Chats mit einer Bekannten passiert, kommt ein Fremder an die Telefonnummer ihres Arbeitsplatzes und dadurch an ihre Adresse. Kurzerhand sucht der Fremde die Stadt auf. Was anfangs noch unbemerktes Stakling und Beobachtung ist, wird zu einer großen Bedrohung für Chris. Denn der Unbekannte hat sich das Mädchen als sein nächstes Opfer zum Töten ausgesucht - und sie ist nicht die erste.

SpracheDeutsch
HerausgeberFederfrei Verlag
Erscheinungsdatum1. Juli 2017
ISBN9783903092303
Der Fremde am Fenster: Österreich Krimi

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    Buchvorschau

    Der Fremde am Fenster - Jasmin Url

    07.01.2014)

    Kapitel 1

    Meine Geschichte begann in einer Nacht. In einer sehr warmen, beinahe schon heißen Nacht im Sommer, als draußen die Grillen zirpten und ein lauer Abendwind durch den Garten wehte. Ein paar Laternen warfen ihr Licht auf die wie leer gefegten Bürgersteige an der Hauptstraße.

    Am Himmel hatten sich ein paar Sterne hervorgewagt, was schön war, aber auch ein wenig ungewöhnlich, so nah am Stadtrand.

    Es war die Nacht, in der ich den größten Fehler meines Lebens beging.

    *

    »Hey, mein Junge. Alles klar bei dir?«

    Merlin sprang auf meinen Schreibtisch und bekundete mit einem leisen Miau und einem traurigen Gesichtsausdruck, dass er Hunger hatte.

    »Schau mich doch nicht so an. Du kriegst ja dein Abendessen.« Der Computer meldete mit einem klingenden Geräusch, dass ich eine neue Nachricht in meiner Mailbox hatte. Nanu, noch eine?! Wer wollte denn so dringend etwas von mir?

    »Merlin, runter von der Tastatur.«

    Wollte er aber nicht. Weil mir nichts anderes übrig blieb, hob ich ihn hoch und setzte ihn zurück auf den Boden. Boah, wie viele Kilo brachte der eigentlich schon auf die Waage? Ich betrachtete ihn nachdenklich und verkündete ihm dann mit angemessenem Bedauern, dass er wohl eine Diät würde machen müssen. Merlins Nase zuckte beleidigt, dann drehte er sich um und lief schnell zurück in die Küche.

    »Feiger Kerl!«, rief ich ihm mit einem leichten Schmunzeln hinterher.

    »Du bist wirklich unverbesserlich.«

    Das klingende Geräusch einer weiteren E-Mail zog mich zurück zum Computerbildschirm.

    Ich öffnete meinen Posteingang.

    »Hey«, stand da, »bist du noch wach? Wenn du da bist, schreib zurück! Robby«

    Schnell klickte ich auch die anderen beiden Mails an.

    »Wo bist du?« stand in der einen.

    »Du solltest dich besser bald melden. Habe große Neuigkeiten!« in der anderen.

    Ich loggte mich auf meiner Lieblingswebsite ein. Soziale Netzwerke – was gab es Besseres? So schnell ich konnte, tippte ich meine Mitteilung für den Chat in die Tasten.

    »Alles in Ordnung, bin schon da. Merlin ist auf der Tastatur gehockt. Was gibt´s, Rob?«

    »Rob« beziehungsweise »Robby« war meine häufigste Chatpartnerin und seit geraumer Zeit nun auch eine Freundin von mir. Wir verstanden uns gut und waren ziemlich auf der gleichen Wellenlänge, unsere Städte jedoch waren so weit voneinander entfernt, dass wir uns noch nicht persönlich getroffen hatten. Immerhin wusste ich, wie sie aussah, hatten wir uns doch schon gegenseitig Fotos gesendet. Getroffen hatten wir uns – wie hätte es auch anders sein können – über unsere gemeinsame Lieblingsseite.

    Eine neue Mitteilung erschien auf meinem Bildschirm.

    »Hey, Chris. Was geht?«

    Das war mal wieder typisch für sie. Erst wollte sie mich dringend erreichen, und nun redete sie um den heißen Brei herum.

    »Raus mit der Sprache! Was gibt es so Dringendes?«

    »Du hast mich doch mal gefragt, ob ich dich besuchen könnte.«

    »Hab ich. Kannst du?«

    »Vielleicht. Ich konnte bei meinem Chef zwei freie Wochen rausschlagen. Ich weiß noch nicht, ab wann mein Urlaub gültig wird, aber es wär trotzdem schon mal nett, wenn du mir sagst, unter welcher Nummer ich dich erreichen kann.«

    Ich zögerte. Persönliche Daten stellte ich eigentlich ungern ins Internet, auch wenn es für eine Freundin war. Was, wenn ein Dritter sie in die Finger bekam?

    Ich überprüfte die Einstellung unseres Chatrooms. Die Anzeige stand auf »privat«, ich machte mir also unnötig Sorgen.

    Trotzdem war ich nicht so dumm, die Nummer meines eigenen Handys ins Internet zu stellen, ich schrieb ganz einfach die offizielle Telefonnummer meines Arbeitsplatzes auf. Ein paar Minuten lang blieb es im Chatroom ruhig. Dann erschien eine neue Nachricht für mich.

    »Danke, schon eingespeichert. Ich freu mich total!«

    »Kannst du nicht schon etwas früher kommen?«

    »Leider nicht, im Moment muss ich laut dem Arzt das Bett hüten. Ich habe dir ja schon mal erzählt, dass mein schlimmstes Problem im Moment meine furchtbare Allergie gegen Staub ist – wenn ich auch nur davon höre, kriege ich geschwollene Augen und ein Kratzen im Hals. Hör mal, ich muss jetzt aber leider wieder Schluss machen, ich bringe vor lauter Müdigkeit kaum noch einen geraden Satz zustande. War ein harter Tag. Ich schreib dir demnächst, wann ich in die Stadt kommen kann – werd´s ja hoffentlich bald wissen! Liebe Grüße! Rob :-)«

    »Alles klar, tschüss. Bis demnächst! :-))«

    Ich verließ den Chatroom, schloss meine Programme und klappte meinen Laptop zu.

    Das Leben konnte wirklich ganz schön merkwürdig sein – im ersten Moment hast du noch an die Diät deiner Katze gedacht und im nächsten schon erfahren, dass bald deine Bekannte aus dem Internet in die Stadt kommen wird.

    Okay, Kater, nicht Katze. Merlin legte großen Wert darauf, dass seine Männlichkeit betont wurde.

    Kapitel 2

    Am nächsten Morgen war es schon ziemlich hell, und die wärmenden Strahlen der Sonne wanderten durch eine Lücke der geschlossenen Vorhänge bis in mein Bett. Ich zog mir die Decke über den Kopf und wollte gerade weiterschlafen – da spürte ich, wie sich etwas Schweres auf mein Bett setzte.

    Ich gab einen entsetzten Schrei von mir, schleuderte meine Decke auf den Boden – und der arme Merlin plumpste gleich mit hinunter. Hoppla.

    Aus dem Gewirr von Stoff auf dem Boden war ein klägliches Miauen zu hören, dann kämpfte sich mein armer schwarzer Kater aus dem Haufen hervor. Er sah zu mir hoch, und sein Blick sprach Bände.

    Um ihn wieder zu versöhnen, hüpfte ich aus dem Bett und lief in die Küche. Nachdem er mit ausreichend Milch und Katzenkräckern versorgt war, hatte er mir mein Missgeschick schon wieder verziehen.

    Vom Küchenfenster hinter mir kam ein lautes Klopfen, ich zuckte erschrocken zusammen.

    Als ich mich umdrehte, sah ich ihn – einen Ast der alten Buche, die im Garten stand. Der heftige Wind des frühen Tages ließ ihn gegen das Glas klopfen.

    Was für ein Klischee! Wie in einem dieser alten Gruselfilme. Warum war ich denn heute nur so schreckhaft? Es musste etwas mit meinem Traum von letzter Nacht zu tun haben. Dummerweise konnte ich mich nicht mehr an Einzelheiten erinnern, ich wusste nur mehr, dass ich große Angst gehabt hatte.

    Merlins zufriedenes Schnurren riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er schon die ganze Zeit um meine Beine gestrichen war.

    »Entschuldige, Kleiner. Du willst bestimmt raus, nicht wahr?«, fragte ich ihn leise, und als hätte er meine Worte verstanden, flitzte er in den Flur. Ich öffnete ihm die Eingangstür, und er sauste nach draußen.

    Als ich aus dem Haus trat, um die Zeitung zu holen, empfing mich kalte Morgenluft, die Sonne war hinter einem grauen Wolkenmeer verschwunden und nicht mehr zu sehen.

    Der angenehm warme Abend hatte sich in einen kühlen Morgen verwandelt, der Himmel sah düster und stürmisch aus, es würde bestimmt bald regnen. Die Erde unter meinen Füßen

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