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Diplomatie der Frauen: Bettgeflüster zum Wiener Kongress oder Tanz um die Macht
Diplomatie der Frauen: Bettgeflüster zum Wiener Kongress oder Tanz um die Macht
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eBook98 Seiten1 Stunde

Diplomatie der Frauen: Bettgeflüster zum Wiener Kongress oder Tanz um die Macht

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Über dieses E-Book

Beim Wiener Kongress trafen sich die mächtigsten Männer Europas, um nach der Niederlage und Verbannung Napoleons Europa neu zu ordnen. Aber nicht nur mächtige Männer spielten dort eine wichtige Rolle, sondern auch nicht weniger mächtige Frauen: Sie luden zu prunkvollen Empfängen, berieten die Mächtigen und vermittelten Gespräche. Sie kamen kaum dazu. Sex und schöne Frauen vernebelten ihnen den Verstand. Amourös besonders erfolgreich war der Zar.

Der Autor stellt überraschend selbstständige, gebildete und kluge Frauen vor, die den Kongress in ähnlichem Ausmaß beeinflussten wie die Männer. Zwischen allem Treiben hielten Damen der ersten und zweiten Gesellschaft ihre Salons, wo die "Entscheider" gerne gesehene Gäste waren. Spötter unterschieden die Frauen, die beim Kongress mitmischten, in "Elegänse und Intelligänse".

Weniger steif als in der Hocharistokratie soll es bei den Empfängen der "zweiten Gesellschaft" zugegangen sein, bei Gastgeberinnen also, die dem Geldadel angehörten, oder den für ihre Leistungen geadelten Juden in der Habsburger-Monarchie.
Der Einfluss der Frauen war, weil sie nicht am Verhandlungstisch saßen, informeller Natur, weshalb man keine konkreten Kongress-Ergebnisse bestimmten Frauen zuordnet. Deren Einfluss lässt sich wohl eher mit dem der Lobbys in der EU von heute vergleichen.
Und die Staatspolizei hörte bei all den gesellschaftlichen Ereignissen mit, führte Aufzeichnungen und das Spitzelwesen blühte.

Auch wenn man beim Wiener Kongress einen Masterplan vermisst, so mutet der Kongress doch erstaunlich modern an: Nicht nur, dass erstmals Frauen so viel Einfluss auf das Geschehen hatten wie nie zuvor, sondern auch als erste gesamteuropäische Veranstaltung mit zähen Verhandlungen und Ergebnissen, mit denen niemand richtig zufrieden ist. Genauso wie heute.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum26. Nov. 2021
ISBN9783754925768
Diplomatie der Frauen: Bettgeflüster zum Wiener Kongress oder Tanz um die Macht

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    Buchvorschau

    Diplomatie der Frauen - Walter Brendel

    Vorwort

    Beim Wiener Kongress trafen sich die mächtigsten Männer Europas, um nach der Niederlage und Verbannung Napoleons Europa neu zu ordnen. Aber nicht nur mächtige Männer spielten dort eine wichtige Rolle, sondern auch nicht weniger mächtige Frauen: Sie luden zu prunkvollen Empfängen, berieten die Mächtigen und vermittelten Gespräche. Die Männer kamen aber kaum dazu. Sex und schöne Frauen vernebelten ihnen den Verstand. Amourös besonders erfolgreich war der Zar.

    Der Autor stellt überraschend selbstständige, gebildete und kluge Frauen vor, die den Kongress in ähnlichem Ausmaß beeinflussten wie die Männer. Zwischen allem Treiben hielten Damen der ersten und zweiten Gesellschaft ihre Salons, wo die „Entscheider gerne gesehene Gäste waren. Spötter unterschieden die Frauen, die beim Kongress mitmischten, in „Elegänse und Intelligänse.

    Weniger steif als in der Hocharistokratie soll es bei den Empfängen der „zweiten Gesellschaft" zugegangen sein, bei Gastgeberinnen also, die dem Geldadel angehörten, oder den für ihre Leistungen geadelten Juden in der Habsburger-Monarchie. Der Einfluss der Frauen war, weil sie nicht am Verhandlungstisch saßen, informeller Natur, weshalb man keine konkreten Kongress-Ergebnisse bestimmten Frauen zuordnet. Deren Einfluss lässt sich wohl eher mit dem der Lobbys in der EU von heute vergleichen.

    Und die Staatspolizei hörte bei all den gesellschaftlichen Ereignissen mit, führte Aufzeichnungen und das Spitzelwesen blühte.

    Auch wenn man beim Wiener Kongress einen Masterplan vermisst, so mutet der Kongress doch erstaunlich modern an: Nicht nur, dass erstmals Frauen so viel Einfluss auf das Geschehen hatten wie nie zuvor, sondern auch als erste gesamteuropäische Veranstaltung mit zähen Verhandlungen und Ergebnissen, mit denen niemand richtig zufrieden ist. Genauso wie heute.

    Zur Vorgeschichte

    Der Wiener Kongress fand zwischen September 1814 und Juni 1815 im Wiener Palais am Ballhausplatz statt. Nachdem Napoleon Bonaparte im Frühling 1814 erfolgreich zu Sturz gebracht wurde und seine Verbannung ins Exil beschlossen war, verkündeten die Staatsoberhäupter Mitteleuropas in Paris (Pariser Frieden) das Ende des Krieges. Da Europa nach den zahlreichen militärischen Eroberungen Napoleons nun ungleiche Machtverhältnisse aufwies, entschied man sich im Pariser Frieden dazu, einen Kongress mit dem Ziel der Neuordnung Europas im darauffolgenden Jahr zu veranstalten. Zum Kongress erschienen schließlich Staatsmänner, Fürsten und andere Vertreter der nahezu 200 teilnehmenden Länder und Herrschaftseinheiten. Die Leitung des Kongresses übernahm der österreichische Außenminister Fürst von Metternich. Anfangs zogen sich wegen der massiven Interessenskonflikte zwischen den vielen Staaten die Verhandlungen nur schleppend dahin, schlussendlich konnten jedoch Ergebnisse erzielt werden, mit denen der Großteil der Teilnehmer für den Moment zufrieden war.

    Durch Napoleons Feldzüge durch Europa wurden die Grenzen der einzelnen Staaten stark verschoben und die Machtverhältnisse waren mehr als unausgeglichen. Eines der Hauptziele des Wiener Kongresses war somit eine Art Gleichgewichtssystem zu erstellen, in dem keinem Staat zu viel Macht zukommen würde - es sollte wieder Frieden herrschen und keinen Anlass zu erneuten Auseinandersetzungen geben. Zudem wollte man wieder zu den Zuständen zurückkehren, die vor Napoleons Auftreten in Europa bestanden hatten. Unter dem Schlagwort 'Restauration' wurde die Absicht zusammengefasst, die alten Monarchien und Dynastien aus der Zeit vor 1792 wieder einzusetzen. Darüber hinaus musste auch Frankreich wieder verkleinert werden, die Eroberungen Napoleons sollten vollständig rückgängig gemacht werden. Außerdem wollten die fünf Großmächte (Pentarchie) der Zeit - Österreich, Russland, Preußen, das Vereinigte Königreich und die alte französische Monarchie - eine Möglichkeit finden, revolutionären Gedanken und Taten einen Riegel vorzuschieben, um ihre Macht sichern zu können und Anarchie zu verhindern.

    Das zentrale Ergebnis des Wiener Kongresses bestand darin, dass die europäische Landkarte komplett neu gezeichnet wurde. Russland erhielt fast das gesamte polnische Staatsgebiet, sowie Finnland. Frankreich bekam in etwa wieder die Grenzen, die vor Napoleon bestanden hatten. Österreich bekam eine Vielzahl an Gebieten zugesprochen, darunter Istrien, Triest, Venedig und die Lombardei sowie die heutigen Bundesländer Kärnten, Salzburg, Vorarlberg und Tirol. Österreich musste jedoch seine niederländischen Besitztümer abgeben und in weiterer Folge wurde das Königreich der Vereinigten Niederlande - eine Verschmelzung der heutigen Niederlande mit Belgien - gebildet. Des Weiteren wurde der Deutsche Bund, ein Zusammenschluss von ungefähr 40 einzelnen Staaten unter österreichischer Führung, gegründet. Preußen wurde immens vergrößert und erhielt den Norden Sachsens, die Rheinprovinz, Westfalen, Neuvorpommern sowie Posen. Ein weiteres Ergebnis des Wiener Kongresses war die Schaffung der Heiligen Allianz, einem freundschaftlichen Bündnis zum Erhalt der Monarchien.

    Wien und der Kongress

    Die Niederlage Napoleons ist besiegelt. Es herrscht wieder Frieden in Europa. Die Aristokratie versammelt sich 1814 zum Wiener Kongress, um die politische Neuordnung Europas zu entscheiden. Als Gastgeberinnen ihrer Salons zogen die Frauen die Fäden an der Seite der Staatsmänner und beeinflussten die Verhandlungen.

    Von 1788 bis 1811 führte Österreich Krieg oder wurde in Kriege verwickelt. Kein Wunder das der Staat 1811 eine Bankrotterklärung hinlegte. Wieso konnte nun Österreich seine Hauptstadt als Ort eines Kongresses mit solcher politischen Brisanz anbieten, wo die Kosten noch nichts absehbar waren? Der Gedanke, dass mit dieser hochkarätigen Veranstaltung auch ein Prestigeerfolg für die Dynastie verbunden war, mag der dominierende gewesen sein. Die Nation war ein Sieger über Napoleon und ein Neuordner für Europa. Damit konnte man auch die hohen Kosten als gerechtfertigt erklären.

    Deshalb begann auch der Drahtzieher hinter den Kulissen, Staatskanzler Clemens Fürst Metternich, bereits im Januar 1814, also noch lange vor Napoleons Ende, mit den Vorbereitungen für den Kongress. Und dieses zahlte sich aus.

    Die Wiener schienen recht erfreut zu sein, dass Vertreter des Hochadels mit Gefolge aus ganz Europa in ihre kleine Residenzstadt kamen. Die Begeisterung nahm aber umso mehr ab, als Steuern zur Kongressfinanzierung erhoben wurden und die Preise bis zur Inflation anstiegen. Bei Geld hört die Freundschaft auf, auch für die gemütlichen Wiener und Wienerinnen. Der Anblick eines Fürsten ersetzt keinen leeren Magen, auch wenn es der Zar von Russland oder der König von Preußen war. Und die Bevölkerung wuchs von 230000 auf 300000 an.

    Kommen wir jetzt zu den Haupt- und Nebendarstellern, welche diesen Kongress dominierten.

    Die weiblichen Hauptrollen:

    1. Wilhelmine von Sagan

    2. Pauline von Kurland

    3. Katharina Pawlowna

    4. Dorothea Talleyrand-Perigord

    3. Katharina Fürstin von Bagration.

    Die männlichen Hauptrollen:

    1. Zar Alexander I. von Russland

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