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Die Stasi – Eine Behörde im Osten
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eBook126 Seiten2 Stunden

Die Stasi – Eine Behörde im Osten

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Über dieses E-Book

Sie versteht sich als "Schwert und Schild der Partei". Sie will ihrem Staat, der DDR, dienen und ihn mit allen Mitteln schützen - die Stasi. Vor Angriffen von innen und von außen.
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR: Es ist nicht nur eine Behörde – es ist ein ganzes Imperium. Geheimpolizei und Nachrichtendienste in einer einzigen Institution. Die Staatssicherheit durchdringt die Gesellschaft komplett. Ihre Informanten sind überall.
In Gerichten und Behörden, am Arbeitsplatz, in der eigenen Familie – in Ost, aber auch in West. Wie die Stasi zu dem geworden ist, zeigt " Die Stasi–Eine Behörde im Osten".
Das vierteilige Buch zeigt chronologisch die Entwicklung der Staatssicherheit der DDR. Was machte die Stasi zu einem der erfolgreichsten Geheimdienste der Welt? Welche Abgründe verbergen sich in den 111 Kilometern Akten, die nach dem Ende der Staatssicherheit vor der Vernichtung gerettet wurden?
Bis heute ist die Stasi beeindruckend und beängstigend. Sie war Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einem einzigen, gigantischen Imperium. Beim Mauerfall beschäftigt sie über 91 000 Hauptamtliche und 189 000 inoffizielle Mitarbeiter. Das macht die Stasi zum größten Arbeitgeber der DDR.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum17. Jan. 2022
ISBN9783754941409
Die Stasi – Eine Behörde im Osten

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    Buchvorschau

    Die Stasi – Eine Behörde im Osten - Walter Brendel

    Einleitung

    Sie versteht sich als Schwert und Schild der Partei. Sie will ihrem Staat, der DDR, dienen und ihn mit allen Mitteln schützen - die Stasi. Vor Angriffen von innen und von außen.

    Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR: Es ist nicht nur eine Behörde – es ist ein ganzes Imperium. Geheimpolizei und Nachrichtendienste in einer einzigen Institution. Die Staatssicherheit durchdringt die Gesellschaft komplett. Ihre Informanten sind überall.

    In Gerichten und Behörden, am Arbeitsplatz, in der eigenen Familie – in Ost, aber auch in West. Wie die Stasi zu dem geworden ist, zeigt Die Stasi–Eine Behörde im Osten.

    Das vierteilige Buch zeigt chronologisch die Entwicklung der Staatssicherheit der DDR. Was machte die Stasi zu einem der erfolgreichsten Geheimdienste der Welt? Welche Abgründe verbergen sich in den 111 Kilometern Akten, die nach dem Ende der Staatssicherheit vor der Vernichtung gerettet wurden?

    Bis heute ist die Stasi beeindruckend und beängstigend. Sie war Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einem einzigen, gigantischen Imperium. Beim Mauerfall beschäftigt sie über 91 000 Hauptamtliche und 189 000 inoffizielle Mitarbeiter. Das macht die Stasi zum größten Arbeitgeber der DDR.. Die Teile erzählen bekannte und unbekannte Fälle, von Schauprozessen und Entführungen, von Mordanschlägen und Bespitzelungen - sogar unter Freunden und Liebespaaren. Und von dem Mann, der fast 40 Jahre lang den Takt angab: Minister Erich Mielke, linientreuer Kommunist und skrupelloser Geheimdienst-Chef.

    ***

    Dem ersten Teil haben wir die Worte von Erich Mielke vorangestellt: „Feind ist, wer anders denkt". Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR: Es ist nicht nur eine Behörde – es ist ein ganzes Imperium. Geheimpolizei und Nachrichtendienste in einer einzigen Institution. Die Staatssicherheit durchdringt die Gesellschaft komplett. Ihre Informanten sind überall.

    In Gerichten und Behörden, am Arbeitsplatz, in der eigenen Familie – in Ost, aber auch in West. Wie die Stasi zu dem geworden ist, zeigt Feind ist, wer anders denkt - Geheimnisse der Stasi.

    Im zweiten Teil lesen wir von der Zeit des Mauerbaus. Willy Band ist Regierender Bürgermeister im Westteil der Stadt.

    Schießt vor allem nicht auf Eure eigenen Landsleute. Das ist der Appell von Willy Brandt vor dem Schöneberger Rathaus – unmittelbar nach Beginn des Mauerbaus.

    Hunderttausende drängen sich vor ihm auf dem Platz und skandieren Parolen gegen das Regime im Osten. Die Mauer teilt die Welt von nun an in zwei Blöcke. Sie ist der real sichtbare Eiserne Vorhang im Kalten Krieg.

    Und sie bedeutet auch eine wichtige Zäsur für die Stasi. Die Agenten können nicht mehr so leicht zwischen Ost und West wechseln. Das ist ein Hindernis – auch für Mielkes Männer. Im internen Machtpoker der DDR kann der Minister für Staatssicherheit punkten. Es gelingt ihm, die Verantwortung für die Grenzkontrollen an das Ministerium für Staatssicherheit zu ziehen.

    Der dritte und letzte Teil behandelt sie Spionageaffäre im Bundeskanzleramt. Dass ausgerechnet der Bundeskanzler, der durch seine neue Ostpolitik eine Annäherung zwischen der Bundesrepublik und der DDR ins Werk gesetzt hat, wegen eines enttarnten Agenten in seinem Umfeld den Hut nehmen muss, ist ein klassisches Eigentor der Stasi.

    Trotzdem verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten nicht wirklich – im Gegenteil. Die Verabschiedung der KSZE-Schlussakte von Helsinki manifestiert 1975 die internationale Anerkennung der DDR und damit die Grenzen zwischen den beiden Blöcken.

    Erster Teil: „Feind ist, wer anders denkt"

    Die Worte des allmächtigen Ministers Mielke soll das Feindbild durch unsere Buchreihe begleiten. Nach der Gründung am 8. Februar 1950 1950 ging es vor allem um den Kampf gegen Reste der faschistischen Umtriebe, wo noch ein Teil des braunen Gedankengutes in den Köpfen der Menschen waren. Ideale Ansprechpartner für die Organisation Gehlen aus Westdeutschland.

    Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), war in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zugleich Nachrichtendienst und Geheimpolizei und fungierte als Regierungsinstrument der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Formal war es innerhalb des Ministerrats der Deutschen Demokratischen Republik ein „Ministerium der bewaffneten Organe". Auch die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), der Auslandsgeheimdienst der DDR, war eine von etwa zwanzig Hauptverwaltungen des MfS.

    In der Stasi-Zentrale in der Ost-Berliner Normannenstraße residiert Erich Mielke, der Chef eines der erfolgreichsten Geheimdienste der Welt. Nach Mossad und KGB dürfte es der Dritterfolgreichste Geheimdienst der Welt sein. Der Auftrag lautet, die DDR am Leben halten, sie vor Feinden von Innen und Außen zu schützen und sie zu einer führenden Nation zu entwickeln.

    Der Kommunist Erich Mielke blickt auf eine sozialistische Bilderbuchkarriere zurück. Als Sohn eines Stellmachers am 28. Dezember 1907 in Berlin geboren, wuchs er in einem proletarischen Umfeld auf. Seine Mutter starb nach der Geburt des vierten Kindes 1910 mit 34 Jahren. 1911 heiratete der Vater erneut. Die sechsköpfige Familie bewohnte eine 30-Quadratmeter-Wohnung in einem Hinterhaus in der Stettiner Straße. Bis 1921/22 besuchte Mielke die 43. Gemeindeschule. Bei einer Begabtenauswahl unter 360 Kindern aus mittellosen Arbeiterfamilien erhielt er 1923 einen Freiplatz am Köllnischen.

    Erich Mielke

    Er verließ die Schule wegen Schwierigkeiten beim Erlernen der klassischen Sprachen bereits nach einem Jahr und absolvierte anschließend bis 1927 eine Lehre als Speditionskaufmann. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung arbeitete Mielke als Expeditionsgehilfe bei der Automatischen Fernsprechanlagen-Bau-Gesellschaft (Autofabag), einer Tochterfirma des Siemens-Konzerns, wo er im Januar 1931 entlassen wurde, nachdem er eine Lohnerhöhung gefordert hatte. Im Juli 1931 trat er eine Stelle beim Wohlfahrtsamt in Kreuzberg an.

    Sowohl Mielkes Vater als auch seine Stiefmutter traten früh in die KPD ein. 1921 trat der 14-jährige Mielke dem KJVD bei. Als Zeitpunkt seines Eintritts in die KPD nannte er in einem Fragebogen von 1932 das Jahr 1928. 1945 datierte er seinen Parteieintritt auf 1927, in einem weiteren Fragebogen von 1951 schließlich auf das Jahr 1925, das seit den 1960er Jahren öffentlich als Jahr seines Parteieintritts angegeben wurde.

    In seinem Wohngebiet war Mielke als Leiter einer Straßenzelle der KPD aktiv, aber auch als Instrukteur der KPD-Betriebszelle in der nahegelegenen Werkzeugmaschinenfabrik Hasse & Wrede tätig. Auch der Roten Hilfe und dem Roten Frontkämpferbund (RFB) gehörte Mielke an. Im RFB hatte er die Funktion eines „Schriftführers und Kulturobmanns inne. Wegen der Teilnahme an einer verbotenen KPD-Demonstration in Leipzig verbüßte Mielke 1930 eine mehrtägige Ordnungsstrafe im Polizeigefängnis am Alexanderplatz. Arbeitslos geworden, beschäftigte ihn 1931 die kommunistische Rote Fahne, wobei eine Tätigkeit als „Lokalreporter ins Reich der Legende gehört. Als Angehörige des 1931 gegründeten Parteiselbstschutzes, einer paramilitärisch organisierten und bewaffneten Gruppe der Partei, verübten am 9. August 1931 Mielke und Erich Ziemer die Morde an den Polizeioffizieren Paul Anlauf und Franz Lenck auf dem Bülowplatz in Berlin.

    Die KPD schaffte die beiden daraufhin einige Tage später in die Sowjetunion. Mielke behauptete später, die NS-Justiz hätte ihn 1934 „in Abwesenheit verurteilt zum Tode (Bülowplatz)". Tatsächlich war das Verfahren gegen ihn durch Beschluss vom 23. April 1934 gemäß § 205 StPO noch vor der Eröffnung des Hauptverfahrens eingestellt worden, da man seiner nicht habhaft werden konnte.

    In Moskau erhielt er von 1932 bis 1936 eine politische und militärische Ausbildung an der Lenin-Schule und kämpfte von 1936 bis 1939 unter dem Decknamen Fritz Leissner im Spanischen Bürgerkrieg bei den Internationalen Brigaden. Zuletzt im Range eines Hauptmanns, versah Mielke nach eigenen Angaben vor allem Stabsdienst in den Führungen der XI. und XIV. Brigade sowie Aufgaben als „Kaderoffizier" in der 27. Division.

    Dagegen haben Spanienkämpfer, darunter Walter Janka, Mielke als Offizier des Servicio de Investigación Militar (SIM), der stalinistischen Geheimpolizei in Spanien, in Erinnerung. Unter anderem war Mielke beteiligt am Umsetzen der Stalinschen Säuberungen in den republikanischen Truppen.

    In der Endphase des Spanischen Bürgerkrieges begab sich Mielke im Februar 1939 über die Pyrenäen nach Frankreich, wo er zusammen mit anderen Interbrigadisten zunächst interniert wurde, dann aber nach Kontaktaufnahme mit der KPD-Leitung im Mai 1939 auftragsgemäß nach Belgien ging. Entgegen einer später von ihm verbreiteten Legende hielt sich Mielke unter seinem Klarnamen in Belgien auf und wurde nicht aus Deutschland ausgebürgert. Die Staatsanwaltschaft Berlin verzichtete auf ein Auslieferungsersuchen für Mielke. Sie sah die Polizistenmorde als ein „politisches Verbrechen" an, wofür der Auslieferungsvertrag mit Belgien keine Auslieferung erlaubte.

    Unter dem Decknamen Gaston war Mielke bis in die Monate nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Mitherausgeber der für Deutschland bestimmten und bis Februar 1940 illegal von der KPD im Grenzgebiet zu Belgien verbreiteten Neuen Rheinischen Zeitung. Die deutsche Invasion veranlasste die Regierung Belgiens im Mai 1940 zum Abtransport aller deutschen Staatsangehörigen in französische Internierungslager.

    Mielke kam Ende Mai 1940 in das Lager Cyprien, aus dem er im August 1940 nach Toulouse flüchtete. Vermutlich fand er im September 1940 Unterschlupf in einem

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