Die Meerhexe: Aether Gazette Nummer 5
Von Nictzin Dyalhis und Horacio Stamford
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Über dieses E-Book
Dies ist die Sage von Heldra Helstrom, die man auch Heldra die Schöne und Heldra die Böse nannte.
Nictzin Dyalhis
Nictzin Dyalhis (4.6.1873 - 8.5.1942) war ein amerikanischer Chemiker und Autor von Kurzgeschichten , speziell im Bereich der Science Fiction und Fantasy. Die meisten seiner Geschichten veröffentlichte er im Pulp Magazin Weird Tales.
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Buchvorschau
Die Meerhexe - Nictzin Dyalhis
Nictzin Dyalhis
übersetzt und bearbeitet von
Horacio Stamford
DIE MEERHEXE
ROMAN
Aus der Reihe
Aether Gazette
Nummer 5
Impressum
Aether Gazette No. 5
Nictzin Dyalhis
übersetzt und bearbeitet von
Horacio Stamford
Steampunk Roman
© 2022 by Brainflower Media Studio, Berlin
Cover: Lora von Achtenburg
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 9783755730545
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
web: www.aethergazette.de
eMail: info@aethergazette.de
Willkommen zur fünften Ausgabe der
Aether Gazette
Lieber Leser,
ich freue mich, Ihnen heute die fünfte Ausgabe der Aether Gazette präsentieren zu können.
Diese Geschichte erschien unter dem Originaltitel »The Sea-Witch« zum ersten Mal 1937 in der Dezemberausgabe des Weird Tales Magazins (Volume 30, Issue 6).
Sie gehört seit geraumer Zeit der Public Domain an und wurde für diese Ausgabe der Aether Gazette neu übersetzt und bearbeitet. Hierbei war es uns wichtig, dass, trotz einiger Textumgestaltung, ein Teil der alten Sprache erhalten bleiben konnte, sich das Empfinden des Lesers der heutigen Zeit aber nicht an altem Sprachgebrauch stört. Die Geschichte ist aber in ihrer Gesamtheit erhalten geblieben.
Nictzin Dyalhis (4.6.1873 – 8.5.1942) war ein amerikanischer Chemiker, der Kurzgeschichten, hauptsächlich in der Science Fiction und Fantasy, schrieb und diese, unter anderem, in den Weird Tales veröffentlichte.
Wir wünschen Ihnen also wieder einmal viel Vergnügen bei der Lektüre.
Ihr
T. Thomas Tameson
Herausgeber und Inhaber der Aether Gazette.
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DIE MEERHEXE
von Nictzin Dyalhis
Aus dem Meer kam eine wunderschöne Frau. Und sie kam, um Rache zu üben. Rache, die viel zu lange schon aufgeschoben worden war.
Dies ist die Sage von Heldra Helstrom, die man auch Heldra die Schöne und Heldra die Böse nannte.
*
Helda Helstrom trat auf eine ganz besondere Weise in mein Leben. Und obgleich sie wohl die verdammenswerteste Frau der Welt war, so war sie, meiner Meinung nach, aber doch gleichzeitig auch die begehrenswerteste Frau, die jemals gelebt hat.
Seit drei Tagen schon hämmerte ein Nordoststurm an der Küste. Es war Spätherbst und so kalt, wie es nur an unserer Nordatlantikküste sein konnte. Drei Tage hatte ich mich vor dem Sturm in meiner Hütte verkrochen und ich fühlte mich beengt.
Also zog ich mir Gummistiefel, Ölzeug und Süd-Wester an, trat hinaus und machte einen Spaziergang am Ufer entlang.
Mein kleines Häuschen stand auf der Spitze einer hohen Klippe. Ein breiter, sicherer Weg führte hinunter zum Strand, und ich eilte ihn hinab.
Der kurze Tag neigte sich bereits dem Ende entgegen. Nachdem ich ein paar hundert Meter am Ufer entlang gestapft war, beschloss ich, zu meinem gemütlichen Kamin zurückzukehren. Zumindest hatte mir der Spaziergang Appetit verschafft.
Die Dämmerung brach an und zu meiner Verblüffung musste ich feststellen, dass diese ganz anders war als an einem gewöhnlichen Herbstabend, denn die Dunkelheit brach so abrupt herein, dass ich froh war, eine starke Laterne mitgenommen zu haben. Das in ihr leuchtende Æthergemisch erhellte meinen Weg.
Gerade wollte ich die Klippen hinaufsteigen, da blieb ich ungläubig stehen. Mir war, als wenn ich in den Fluten des Meeres eine Frau gesehen hätte. Aber das konnte doch nicht sein.
Um mich zu vergewissern, richtete ich den Strahl der Ætherlaterne in Richtung der Wellenkämme, die sich am Ufer brachen. Und da sah ich sie. Es war tatsächlich eine Frau. Und sie stand mitten in den Wellen.
Ich wollte ihr zu Hilfe eilen, doch etwas hielt mich zurück. Ich konnte mich nicht bewegen. Es war, als wenn eine Macht, die stärker als mein eigener Wille war, mich an Ort und Stelle fesselte.
Die Frau wurde von einer Welle erfasst und ich glaubte, dass sie nun versinken würde, aber etwas Seltsames geschah: Der gigantische Wellenberg senkte sich langsam, beinahe sanft, auf die Frau nieder, hob sie empor und trug sie dem Ufer entgegen. Dann setzte er seine lebende Last vorsichtig ab, wie eine Amme ein Baby in die Wiege legt.
Für einen kurzen Augenblick stand die Frau hüfttief in einer Schaumkrone, dann watete sie ruhig an Land und kam mit schwingendem Schritt auf den Strahl meiner Laterne zu.
Die tosenden Wellen vermischten sich mit dem Brausen des Sturms und doch vernahm ich das Lärmen der Naturgewalten nur vage. Ich war viel zu fasziniert von der Schönheit dieses angeschwemmten, lebenden Treibguts und war