Die Ballerina ist nun Mutter: Mami Bestseller 90 – Familienroman
Von Lisa Simon
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Über dieses E-Book
Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!
Von tosendem Applaus begleitet, verneigte sich Olivia Gallus gemeinsam mit ihren Kolleginnen vor dem begeisterten Publikum. Die Aufführung des ›Schwanensee‹ war wie immer ein großer Erfolg gewesen, und als die Tänzerinnen sich nach dem Fallen des letzten Vorhangs hinter die Bühne begaben, waren nur zufriedene Gesichter zu sehen. Seit einem Jahr bereits war Olivia Mitglied des Ensembles, und Kenner sagten ihr eine große Karriere voraus. Olivias Traum war es, Primaballerina zu werden, und sie trat den Solotänzerinnen mit großem Respekt und voller Ehrfurcht entgegen. Doch noch war es nicht so weit, Olivia wußte, daß ein langer steiniger Weg vor ihr lag, bis auch sie die oberste Sprosse der Leiter erreicht hatte. Mit ihren vierundzwanzig Jahren und einer abgeschlossenen Ballettausbildung standen ihr alle Türen offen, um ihren Traum verwirklichen zu können. Auch privat war Olivia rundum glücklich, in Jörg Mertens hatte sie einen Mann gefunden, der sich nicht nur für ihren Beruf begeisterte, sondern auch Verständnis für die abendlichen Vorstellungen zeigte. »Mädels, ihr wart wieder großartig!« rief Heiner, der Ballettmeister, in die Garderobe herein, die vom Lachen und Schwatzen der Tänzerinnen erfüllt war. »Der Direktor hat übrigens beschlossen, den Spielplan zu ändern und den ›Schwanensee‹ wegen des Erfolges noch einige Monate weiter aufführen zu lassen.« Als Antwort jubelten die hübschen jungen Frauen einstimmig, denn das bedeutete, daß in absehbarer Zeit kein neues Stück geprobt werden mußte. »Gott sei Dank«, raunte Olivia einer der anderen Tänzerinnen zu. »Ich fühle mich in den letzten Tagen so erschöpft, da würden mir zusätzliche Proben bestimmt zu schaffen machen.« Susanne nickte beifällig. »Mir ist auch schon aufgefallen, daß du etwas blaß um die Nase aussiehst. Das kommt davon, wenn man so ehrgeizig ist und immer die Beste sein will.« Den letzten Satz fügte sie augenzwinkernd hinzu. »Ich bin froh, daß Jörg so verständnisvoll ist«, wechselte Olivia geschickt das Thema, während sie der Garderobenfrau ihr weißes Tüllkostüm übergab.
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Buchvorschau
Die Ballerina ist nun Mutter - Lisa Simon
Mami Bestseller
– 90 –
Die Ballerina ist nun Mutter
Wird Olivia dieser Aufgabe gewachsen sein?
Lisa Simon
Von tosendem Applaus begleitet, verneigte sich Olivia Gallus gemeinsam mit ihren Kolleginnen vor dem begeisterten Publikum. Die Aufführung des ›Schwanensee‹ war wie immer ein großer Erfolg gewesen, und als die Tänzerinnen sich nach dem Fallen des letzten Vorhangs hinter die Bühne begaben, waren nur zufriedene Gesichter zu sehen.
Seit einem Jahr bereits war Olivia Mitglied des Ensembles, und Kenner sagten ihr eine große Karriere voraus. Olivias Traum war es, Primaballerina zu werden, und sie trat den Solotänzerinnen mit großem Respekt und voller Ehrfurcht entgegen.
Doch noch war es nicht so weit, Olivia wußte, daß ein langer steiniger Weg vor ihr lag, bis auch sie die oberste Sprosse der Leiter erreicht hatte. Mit ihren vierundzwanzig Jahren und einer abgeschlossenen Ballettausbildung standen ihr alle Türen offen, um ihren Traum verwirklichen zu können.
Auch privat war Olivia rundum glücklich, in Jörg Mertens hatte sie einen Mann gefunden, der sich nicht nur für ihren Beruf begeisterte, sondern auch Verständnis für die abendlichen Vorstellungen zeigte.
»Mädels, ihr wart wieder großartig!« rief Heiner, der Ballettmeister, in die Garderobe herein, die vom Lachen und Schwatzen der Tänzerinnen erfüllt war. »Der Direktor hat übrigens beschlossen, den Spielplan zu ändern und den ›Schwanensee‹ wegen des Erfolges noch einige Monate weiter aufführen zu lassen.«
Als Antwort jubelten die hübschen jungen Frauen einstimmig, denn das bedeutete, daß in absehbarer Zeit kein neues Stück geprobt werden mußte.
»Gott sei Dank«, raunte Olivia einer der anderen Tänzerinnen zu. »Ich fühle mich in den letzten Tagen so erschöpft, da würden mir zusätzliche Proben bestimmt zu schaffen machen.«
Susanne nickte beifällig. »Mir ist auch schon aufgefallen, daß du etwas blaß um die Nase aussiehst. Das kommt davon, wenn man so ehrgeizig ist und immer die Beste sein will.« Den letzten Satz fügte sie augenzwinkernd hinzu.
»Ich bin froh, daß Jörg so verständnisvoll ist«, wechselte Olivia geschickt das Thema, während sie der Garderobenfrau ihr weißes Tüllkostüm übergab. Einige der Tänzerinnen hatten bereits gescheiterte Beziehungen hinter sich, weil sie ständig auf ihre Linie achteten und fast jeden Abend einen Auftritt hatten.
Jörg war da anders. Für ihn als selbständigen Architekten mit erstklassiger Kundschaft war die grazile, fast schwarzhaarige Olivia ein Aushängeschild für die Partys und Veranstaltungen, die er gab und besuchte. Für ihn war es selbstverständlich, daß die Frau an seiner Seite eine Augenweide war und in der Stadt bereits einen gewissen Ruhm erlangt hatte.
»Kommst du noch auf einen Cappu mit?« wurde Olivia am Bühnenhinterausgang von Susanne gefragt, doch Jörg wartete bereits, lässig an seinen auffälligen Sportwagen gelehnt.
Olivia winkte ihm zu und erwiderte mit entschuldigendem Lächeln: »Ein anderes Mal vielleicht. Ich werde abgeholt.«
»Das sehe ich. Wenn so ein Traummann auf mich warten würde, hätte ich auch etwas Besseres im Sinn als Cappu trinken.«
Die beiden Frauen lachten, bevor sie sich verabschiedeten, dann eilte Olivia über die Straße, wo Jörg mit ausgebreiteten Armen auf sie wartete.
»Ging alles glatt?« erkundigte er sich routinemäßig. Am Anfang ihrer Beziehung hatte er sich oft die Vorstellungen angesehen, obwohl er kein großer Ballett-Liebhaber war. Den ›Schwanensee‹ hatte er dreimal verfolgt, danach zog er es vor, Olivia nach der Vorstellung abzuholen, wofür die junge Frau Verständnis hatte.
Aufatmend ließ sie sich in den weichen Ledersitz gleiten und erzählte mit leuchtenden Augen von dem tosenden Beifall und der Verlängerung des Balletts.
Jörg neigte sich zu ihr hinüber, hauchte ihr einen zarten Kuß auf die Spitze ihrer kleinen Nase und sagte:
»Ich bin sehr stolz auf dich, Schatz. Möchtest du irgendwo noch etwas trinken, bevor wir nach Hause fahren?«
›Nach Hause‹ bedeutete Jörgs moderner Bungalow, den er selbst entworfen hatte und der ein Blickfang in der gesamten Umgebung war. Olivia besaß zwar nach wie vor ihre kleine, bescheiden möblierte Wohnung in der Nähe des Theaters, aber die meiste Zeit hielt sie sich in Jörgs Haus auf.
Sie schüttelte den Kopf und fuhr sich unauffällig über die Augen. »Ich bin zu müde, laß uns bitte heimfahren.«
»Du bist seit ein paar Tagen ständig müde«, bemerkte Jörg mit einem besorgten Seitenblick, während er den Motor startete. »Du wirst doch wohl hoffentlich nicht krank?«
Auch Olivia vermutete, daß ihr eine beginnende Grippe in den Knochen steckte, und verdrängte das Schreckgespenst. Krank zu werden war das Schlimmste, was einer Ballerina passieren konnte –, und das nicht nur, weil die Ersatz-Tänzerin zum Einsatz kam, sondern auch, weil man noch Wochen nach der Erkrankung damit zu tun hatte, den Körper wieder in Hochform zu bringen.
Olivia warf ein zuversichtliches Lächeln in Jörgs Richtung, der sich auf den spätabendlichen Verkehr konzentrierte. »Ich schluckte schon pfundweise Vitaminpillen, so schlimm wird es mich hoffentlich nicht erwischen. Wie war das Treffen mit dem neuen Großkunden?«
Augenblicklich erhellte sich Jörgs Miene. »Die Chancen stehen gut, daß mein Büro den Auftrag für das Kaufhaus bekommt. Nächste Woche will sich der Vorstand endgültig entscheiden, aber meine Entwürfe sind in der engeren Wahl.« Er grinste und fügte dann nicht ohne Stolz hinzu: »Es gibt übrigens nur einen Konkurrenten.«
»Dann hast du den Auftrag so gut wie in der Tasche«, gab Olivia zufrieden zurück und atmete innerlich aus, als Jörgs Haus in Sicht kam. Sie konnte vor Müdigkeit kaum noch die Augen offen halten und gähnte verhalten.
Jörg schien nichts von der lähmenden Erschöpfung seiner Lebenspartnerin zu bemerken und plapperte munter von seinen Zukunftsplänen. Er hatte noch Großes vor und betonte immer wieder, daß ihm mit einer Frau wie Olivia an seiner Seite automatisch der Erfolg gesichert war.
Sie hörte nur mit halbem Ohr zu, und als sie dann schließlich in die seidenen Kissen sank, schlief sie auf der Stelle ein.
*
Als sie am anderen Morgen erwachte, war Jörg schon fort. Das war nicht ungewöhnlich, oft mußte er bereits im Morgengrauen zu einer außerhalb gelegenen Baustelle fahren, und da Olivias Proben immer erst für den späten Vormittag angesetzt waren, konnte sie sich den Luxus erlauben auszuschlafen.
Im selben Moment, als Olivia sich noch einmal wohlig auf die andere Seite drehen wollte, wurde sie von einer Welle Übelkeit überrascht, die nicht vorübergehen wollte.
Stöhnend richtete sich Olivia auf, was die Übelkeit jedoch verstärkte. Sie schaffte es gerade noch ins Badezimmer, bevor sie sich übergeben mußte.
Danach ging es ihr besser, und zitternd setzte sie sich auf den Rand der modernen Eckwanne. Olivia versuchte so gleichmäßig wie möglich zu atmen; zugleich stieg Panik in ihr auf. Sie erinnerte sich an die Grippewelle einige Wochen zuvor, der Olivia mit Antibiotika vorgebeugt hatte, die Jörg noch von einer starken Erkältung in seinem Apothekenschrank übrig hatte. Nun waren sie verbraucht, und falls ein Magen-Darm-Virus im Umlauf war, würde Olivia nichts weiter übrig bleiben, als einen Arzt aufzusuchen.
Allmählich fühlte sie sich besser, und als sie meinte, sich genügend erholt zu haben, erhob sie sich vorsichtig und wankte ins angrenzende Schlafzimmer. Der Schreck saß ihr noch immer in den Gliedern, aber die Übelkeit war glücklicherweise verschwunden.
Bevor Olivia sich anzog, holte sie noch einmal tief Luft. Jörg brauchte nichts von der morgendlichen Tragödie zu erfahren, er würde sich nur unnötig Sorgen