Geschichte der Stadt Greifswald: Auf historischen Spuren mit Claudine Hirschmann
Von J. C. Hahn und Claudine Hirschmann
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Über dieses E-Book
Die Ruganen hatten außer den Pommern mächtige Feinde an den Dänen, mit welchen sie in beständigen Fehden lebten. Man unternahm beiderseits häufige Seezüge und plünderte einander die Küsten aus. Aber an Unterwerfung und bleibende Oberherrschaft über den Mindermächtigen wurde lange nicht gedacht..."
J. C. Hahn
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Buchvorschau
Geschichte der Stadt Greifswald - J. C. Hahn
Geschichte der Stadt Greifswald
Geschichte der Stadt Greifswald
In liebevollem Gedenken
Vorwort zur Neuausgabe
Vorrede
Einleitung
Erstes Kapitel
Ursprung der Stadt Greifswald
Zweites Kapitel
Von den Kirchen und Klöstern der Stadt
Die Hospitäler und Klöster
Drittes Kapitel
Das damalige Geld
Viertes Kapitel
Die Kaufmannschaft der Stadt
Fünftes Kapitel
Die Gewerke und Brüderschaften
Sechstes Kapitel
Der Mecklenburgische Krieg, von 1326 bis 1328
Siebentes Kapitel
Die Stiftung der Universität zu Greifswald 1456 mit einem Blick auf den Kultur- und religiösen Zustand der nächstvorhergehenden Zeit
Achtes Kapitel
Rubenows Wirksamkeit und Tod, 1462
Neuntes Kapitel
Die Verfassung der Universität
Zehntes Kapitel
Vorbetrachtung zur Reformation und ihr Beginn in Pommern
Elftes Kapitel
Vorgänge bei der Reformation in Greifswald
Zwölftes Kapitel
Des Herzogs Philipps 1. Verordnungen in Betreff der Kirchen, Klöster und frommen Stiftungen zu Greifswald
1. Von den Kirchen
2. Von der Stadtschule
3. Von den Hospitälern
4. Vom schwarzen Kloster
5. Vom grauen Kloster
Dreizehntes Kapitel
Die Stadt und Universität unter der Regierung des Herzogs Philipp Julius, von 1592 bis 1625
Vierzehntes Kapitel
Greifswalds Drangsale im 30-jährigen Krieg
Fünfzehntes Kapitel
Greifswald und die Universität unter schwedischer Hoheit bis 1660
Sechzehntes Kapitel
Die Regierungszeit Karl XI., von 1660 bis 1697
Siebzehntes Kapitel
Pommerns und Greifswalds Bedrängnisse unter Karl XII., von 1697 bis 1718
Achtzehntes Kapitel
Die große Feuersbrunst in Greifswald, am 1. März 1713
Neunzehntes Kapitel
Die Friedensperiode von 1720 bis 1757 und der Siebenjährige Krieg
Zwanzigstes Kapitel
Greifswalds Wiederaufschwung in der segensreichen Friedensperiode zwischen dem Siebenjährigen Krieg und der Französischen Revolution
Einundzwanzigstes Kapitel
Greifswald und Schwedisch-Pommern bis zum Französischen Krieg von 1807
Zweiundzwanzigstes Kapitel
Der Französische Krieg und die Okkupation des Landes durch die Franzosen im Jahre 1807
Dreiundzwanzigstes Kapitel
Der Krieg von 1812 und die letzten Zeiten der schwedischen Herrschaft
Erster Anhang
Zur Geschichte des Gymnasiums zu Greifswald
Zweiter Anhang
Zur Geschichte der Nikolaikirche
Dritter Anhang
Greifswalds Stadtrecht, Verfassung und Verwaltung
Die jetzige Stadtverfassung
Impressum
Geschichte der Stadt Greifswald
nach den besten Hilfsmitteln verfasst
von J. C. Hahn, Gymnasiallehrer
Greifswald 1860
Im Selbstverlag des Verfassers
aufbereitet für die heutige Leserwelt
von Claudine Hirschmann
Edition gerik CHIRLEK
2021
Original: Geschichte der Stadt Greifswald nach den besten Hülfsmitteln verfasst von J. C. Hahn. Gymnasiallehrer, Greifswald 1860. Im Selbstverlage des Verfassers. Druck von Fr. Hache in Greifswald
In liebevollem Gedenken
Brigitte Hirschmann (14.03.1939 – 03.04.2019)
Brigitte Hirschmann (geb. Groth) wurde in den Kriegsjahren geboren und wuchs in Lützen auf. Früh zeigten sich verschiedene Begabungen, spielte sie unter anderen mehrere Instrumente, doch galt ihr hauptsächliches Interesse der Literatur sowie Leipziger Stadtgeschichte. Als geschätzte Lehrerin und herzensgute Mutter vermittelte sie stets, den ideellen Wert in den Dingen zu sehen und zu schätzen. So setzte sie sich leidenschaftlich für die Bewahrung historischer Zeitzeugnisse ein und war maßgeblich am Entstehen der Buchreihe »Auf historischen Spuren« beteiligt.
In Wertschätzung, Dankbarkeit und Liebe setzen ihre Kinder die Reihe fort, um die ihnen geschenkte Liebe zu Büchern und zur Stadt Leipzig weiterzutragen und ihr Wirken über heutige Generationen hinaus lebendig zu halten.
Brigitte Hirschmann lebte viele Jahre in ihrer geliebten Stadt Leipzig, die sie für ihre Kinder mit ihnen verließ und bis zum letzten Tag auf eine gemeinsame Rückkehr hoffte. Leider war ihr das zu Lebzeiten nicht gegönnt. Ihre letzte Ruhestätte fand sie im Familiengrab auf dem Friedhof in Leipzig-Gohlis.
Vorwort zur Neuausgabe
Mit der Reihe »Auf historischen Spuren« hat sich die Autorin zur Aufgabe gemacht, Literatur vergangener Jahrhunderte für heutige Leser aufzubereiten und wieder zur Verfügung zu stellen.
Dabei wird der Schreibstil des Verfassers möglichst unverändert übernommen, um den Sprachgebrauch der damaligen Zeit zu erhalten. Gleichwohl werden Änderungen, die sich beispielsweise aus der Überprüfung historischer Fakten ergeben, schonend eingearbeitet.
Das vorliegende Buch enthält gegenüber vorangegangenen Ausgaben unter anderen Berichtigungen kleinerer Irrtümer.
Leipzig, den 18.01.2021
Claudine Hirschmann
Vorrede
Obgleich zu einer Geschichte der Stadt Greifswald die schätzbarsten Vorarbeiten, besonders von dem verstorbenen Herrn Bürgermeister Gesterding und dem noch jetzt wirkenden Herrn Professor Kosegarten, gemacht worden sind, so hat es doch noch immer an einer zusammenhängenden und auch für ein größeres Publikum fasslichen Darstellung gefehlt. Der Unterzeichnete hat es unternommen, nach diesen Hilfsmitteln eine solche Geschichte unserer Stadt zu verfassen und übergibt sie hiermit einer billigen Beurteilung der geneigten Leser. Bei der Darstellung der Stadtverfassung in dem dritten Anhang verdankt er wichtige Belehrungen dem Herrn Professor Dr. Pütter, wofür er ihm öffentlich seinen Dank ausspricht.
Im Juni 1860
J. C. Hahn
Einleitung
An den Gestaden der Ostsee von der Recknitz bis zur Weichsel wohnten nach der Völkerwanderung zwei nahverwandte wendische Volksstämme, die Ranen oder Ruganen und die Pommern oder Pommeranen. Die ersteren besaßen außer der Insel Rügen den nördlichen Teil von Neuvorpommern zwischen dem Ryck, der Trebel und Recknitz, die letzteren unter mehreren Fürsten stehend, den ganzen übrigen Küstenstrich an der Ostsee, und teilten sich in eigentliche Pommern und Pommerellen. Diese Vielherrschaft schwächte sie, sodass sie weder über die weit minder zahlreichen und ausgedehnten Ranen obsiegen noch gegen ihre Nachbarn, die Polen, ihre Unabhängigkeit behaupten konnten, von welchen ihnen auch im Anfang des 12. Jahrhunderts, 1124–28, durch den Bischof Otto von Bamberg das Christentum aufgedrungen wurde. Doch wirkte zu ihrer Bekehrung neben der Furcht vor den Polen auch viel die feurige Beredsamkeit und die Freigebigkeit des Bischofs von Bamberg mit.
Die Ruganen hatten außer den Pommern mächtige Feinde an den Dänen, mit welchen sie in beständigen Fehden lebten. Man unternahm beiderseits häufige Seezüge und plünderte einander die Küsten aus. Aber an Unterwerfung und bleibende Oberherrschaft über den Mindermächtigen wurde lange nicht gedacht.
Als aber Heinrich der Löwe in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Kämpfe des Kaisers Friedrich Barbarossa gegen die Lombarden zur Gründung eines selbstständigen Reiches im Land der Wenden benutzen wollte, verbündete er sich mit dem Dänenkönige Waldemar I., 1157–1182, und versuchte im Land der Wenden bleibenden Besitz zu erwerben. Die Obotriten in Mecklenburg wurden gänzlich bezwungen und größtenteils ausgerottet, aber durch die Entzweiung der Verbündeten scheiterte die Unternehmung der Verbündeten gegen Pommern.
Im Jahre 1168 sandte Waldemar seinen Feldherrn, den Bischof Absalon von Rösciöld, zur endlichen Bezwingung und Bekehrung der Ranen aus. Er eroberte auch ihre Hauptfeste Arkona, zerstörte den dasigen Tempel des Götzen Swantevit und brachte das Werk der Bekehrung der Unterworfenen zum Christentum glücklich zustande. Von da an betrachtete sich der Rügenfürst als Vasall der dänischen Krone und erhielt von derselben auch Unterstützung gegen die Herzöge des vorderen Pommerns, deren Hauptsitze Wolgast, Stettin und Demmin waren.
In diesen Fehden war besonders das Land auf der Südseite des Rycks sehr verwüstet und entvölkert. Vom Bodden bis nach Gützkow hinunter bedeckte ein dichter Eichen- und Buchenwald das Land und erstreckte sich auch über die heutige Stadt und Feldmark von Greifswald. Nur einzelne wendische Höfe und Dörfer lagen am Rande dieses Waldes, von welchen uns vor der Entstehung unserer Stadt die Orte Kemnitz, Wick, Ladebow, der