Masaniello oder der Volksaufstand zu Neapel 1647.
Von August Diezmann
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Über dieses E-Book
[1830] ... Die Revolution, mit deren Schilderung die folgenden Blätter sich beschäftigen, zeichnet sich vor allen übrigen aus. Masaniello ihr Urheber und Leiter, ging aus dem Volke selbst hervor, welches gegen seine Unterdrücker die Waffen ergriff und hat in zehn Tagen mehr Wunder getan, als oft ein ganzes Jahrhundert hervorzubringen vermag. Dieser außerordentliche Mensch ist in den beiden letzten Jahrhunderten, besonders von französischen und italienischen Dichtern, häufig auf die Bühne gebracht worden; bei uns hat ihn Meißner zu dem Helden eines Romans gemacht, welcher vielen Beifall fand. Und wahrhaftig, es dürfte sich auf dem ganzen weiten Gebiete der Geschichte kaum noch ein interessanterer Charakter und ein anderer Mann auffinden lassen, welcher, wie er, in der kurzen Zeit von drei Tagen von der Armut eines Fischers zu der Macht eines Königs erhoben, wie ein Verbrecher ums Leben gebracht und wie ein Heiliger verehrt worden wäre. ...
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Leipzig. Skizzen aus Vergangenheit und Gegenwart. [1856] Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Masaniello oder der Volksaufstand zu Neapel 1647. - August Diezmann
Inhalt
Masaniello oder der Volksaufstand zu Neapel 1647.
Technische Anmerkungen
Vorwort.
Masaniello.
Bildnachweis
Impressum
Masaniello oder der Volksaufstand zu Neapel 1647.
(Geschichtliches Factum, welches Scripes Oper: „Die Stumme von Portici", zum Grunde liegt.
Frei nach dem Französischen (von Edme Thédore Bourg)
von August Diezmann
Leipzig, 1830
Baumgärtners Buchhandlung
Technische Anmerkungen
Die vorliegende digitale Neufassung des altdeutschen Originals erfolgte im Hinblick auf eine möglichst komfortable Verwendbarkeit auf eBook Readern. Dabei wurde versucht, den Schreibstil des Verfassers möglichst unverändert zu übernehmen, um den Sprachgebrauch der damaligen Zeit zu erhalten.
Vorwort.
Die Revolution, mit deren Schilderung die folgenden Blätter sich beschäftigen, zeichnet sich vor allen übrigen aus. Masaniello ihr Urheber und Leiter, ging aus dem Volke selbst hervor, welches gegen seine Unterdrücker die Waffen ergriff und hat in zehn Tagen mehr Wunder getan, als oft ein ganzes Jahrhundert hervorzubringen vermag. Dieser außerordentliche Mensch ist in den beiden letzten Jahrhunderten, besonders von französischen und italienischen Dichtern, häufig auf die Bühne gebracht worden; bei uns hat ihn Meißner zu dem Helden eines Romans gemacht, welcher vielen Beifall fand. Und wahrhaftig, es dürfte sich auf dem ganzen weiten Gebiete der Geschichte kaum noch ein interessanterer Charakter und ein anderer Mann auffinden lassen, welcher, wie er, in der kurzen Zeit von drei Tagen von der Armut eines Fischers zu der Macht eines Königs erhoben, wie ein Verbrecher ums Leben gebracht und wie ein Heiliger verehrt worden wäre. Deshalb wundern wir uns, dass Meißner keinen Nachfolger gefunden hat, vorzüglich in unseren Tagen, wo historisch – romantische Erzählungen die Lieblingslektüre des Publikums bilden. Den jüngsten Versuch, den Helden jenes merkwürdigen Volksaufstandes auf die Bühne zu bringen, hat ein Engländer, Namens William Mitchell, gemacht, dessen „Masaniello; a tragedy sich in London gegenwärtig unter der Presse befindet; kurz vor diesem dichtete der geistreiche Scribe zu Paris seine Oper: „Die Stumme von Portici
, welcher ebenfalls die Ereignisse, welche wir zu schildern versuchten, zum Grunde liegen. Das Original der vorliegenden Blätter führt den Titel: „Masaniello, histoire du soùlevement de Naples en 1647; par M. C. L. Paris 1828. Außer ihm benutzten wir die kürzlich davon erschienene englische Bearbeitung, so wie den Aufsatz: „Revolutions of Naples in 1647 and 1648
im 8. Heft von „the foreign quarterly review. Lond. 1829" und empfehlen nun das Werkchen dem Wohlwollen des Publikums.
Leipzig, im Oktober 1829.
A. D.
Masaniello.
Schon hatten die Könige von Spanien Neapel fast ein Jahrhundert lang besessen, als ein, außerordentlicher Mensch, ein Wunder seiner Zeit, auf der politischen Bühne Italiens auftrat und dem Schicksale seines Vaterlandes beinahe eine andere Richtung gegeben hätte. Masaniello ist sein Name und noch heute wird er von den Neapolitanern mit Achtung und Ehrfurcht genannt.
Über sein eigentliches Gewerbe streiten sich die Geschichtsschreiber noch; die einen, an ihrer Spitze Giannone, behaupten, er habe auf den Märkten Papiertüten verkauft; nach einer anderen Meinung war er ein Fischerknecht und nach einer dritten endlich, die das meiste für sich hat, selbst ein Fischer, der mit Mühe und Not sich von seiner Hände Arbeit nährte.
Zu der Zeit, welche wir zu schildern uns vorgenommen haben, stand er ungefähr im fünfundzwanzigsten Jahre. Er war von mittlerer Größe, sein Gesicht offen und regelmäßig, aber der Blick seines Auges düster und ernst. Ob er schon durch seine Geburt den Letzten im Volke angehörte, so hatte ihn doch die Natur durch einen Geist mit seltenen Gaben, ein Herz mit Heldenmut und eine Zunge mit unwiderstehlicher Beredsamkeit den Ersten im Lande gleichgestellt.
„Und wodurch – wird man fragen – „ward es ihm möglich, ganz Neapel zu einem Aufstande, der ohne Gleichen in der Geschichte dasteht, zu bewegen?
Die Antwort liegt im Verlaufe unserer Erzählung.
Die Könige von Spanien ließen Neapel durch Vizekönige, geld-und beutegierige Männer, regieren, die, gleich ihren Herren, das Königreich für ein erobertes Land ansahen, welches vor der Zurückgabe erst ausgeplündert werden müsse. Ihre italienische Armee ergänzten sie, bei der unaufhörlichen Bedrohung von Frankreich, stets mit Neapolitanern, sodass dem unglücklichen Lande seit Ferdinand dem Katholischen bereits hunderttausend seiner Kinder entführt worden waren.
Während so der Krieg die Bevölkerung aufrieb, plünderten die Spanier das Vermögen des Staats und aller seiner Bürger.
Es genüge, den Zustand des Königreiches Neapel mit einigen wenigen Pinselstrichen zu zeichnen:
Die Herabsetzung des Geldwertes hatte allen Handel aufgehoben; eine große Anzahl neapolitanischer Schiffe war den Türken, die sich bis an den Circello und die Nachbarküsten Neapels herabwagten, in die Hände gefallen und bei den Erdbeben in den Jahren 1626 und 1627, welche ganze Städte zerstörten, eine solche Menge Menschen umgekommen, dass man ihre Leichname nicht begraben konnte, sondern verbrennen musste. Noch rauchten die Umgebungen Neapels, als 1631 der Ausbruch des Vesuvs die Hauptstadt selbst bedrohte. Nicastro, mehrere Flecken und Dörfer wurden mit 10,000 Einwohnern von dem Erdbeben im Jahre 1638 verschlungen und das jenseitige Kalabrien litt fortwährend von diesem fürchterlichen Nebel. Jeden Augenblick fürchtete man, die Pest,