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Wenn wir unsere Oma nicht hätten: Kleine Geschichten von Großmüttern
Wenn wir unsere Oma nicht hätten: Kleine Geschichten von Großmüttern
Wenn wir unsere Oma nicht hätten: Kleine Geschichten von Großmüttern
eBook86 Seiten52 Minuten

Wenn wir unsere Oma nicht hätten: Kleine Geschichten von Großmüttern

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Über dieses E-Book

Seit ihrem Erscheinen sind die "Opa-Pflichten" eines der beliebtesten Bücher bei Hermann Gutmanns Lesern und Leserinnen. Und seit ihrem Erscheinen taucht bei allen Lesungen regelmäßig die Frage auf, ob er nicht endlich etwas Ähnliches über und für Omas schreiben möchte - und wann?Beide Fragen sind nun beantwortet: Hermann Gutmann widmet sich in seinem neuen Buch der Welt der Großmütter. Ob Oma nun die Enkel in die Geheimnisse der musikalischen Bildung einweist oder die Enkel die Oma von der Notwendigkeit moderner Technik überzeugen wollen: Hermann Gutmanns heitere Geschichten sind direkt aus dem Leben gegriffen, humorvoll, zum Schmunzeln, mit einer kleinen Prise Ironie.
SpracheDeutsch
HerausgeberEdition Temmen
Erscheinungsdatum31. Aug. 2020
ISBN9783837880540
Wenn wir unsere Oma nicht hätten: Kleine Geschichten von Großmüttern

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    Buchvorschau

    Wenn wir unsere Oma nicht hätten - Hermann Gutmann

    Hermann Gutmann

    Wenn wir unsere Oma nicht hätten …

    Kleine Geschichten von

    Großmüttern

    4. Auflage 2020

    Titelillustration: Peter Fischer

    © 2005 Edition Temmen e. K.

    28209 Bremen – Hohenlohestr. 21

    Tel. 0421-34843-0 – Fax 0421-348094

    info@edition-temmen.de

    www.edition-temmen.de

    Ebook 978-3-8378-8054-0

    Print ISBN 978-3-86108-193-7

    Alle Rechte vorbehalten

    Hergestellt: Edition Temmen

    Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jeder Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    Inhalt

    Omas Oma

    Putzi wird Oma

    Ganz der Vater

    Kindersprache

    Sie stinkt

    Lebenserfahrung

    Vorlesen

    Oma wird rot

    Notruf

    Kampf gegen ein Krokodil

    Erziehungsberechtigt

    Tödlich

    Oma kann nicht lesen

    Puppen

    Fernsehen gucken

    Weihnachtsbäckerei

    Oma spricht nicht gut über

    ihre Schwiegermutter

    Monster

    Haarwäsche

    Fußball

    Schularbeiten

    Ein Hund für die Enkelkinder

    Musikalische Bildung

    Musik

    Anfang und Ende

    Computer

    Emil

    SMS

    Sperren

    Schnurlos mit der Zeit gehen

    Früh

    Oma läuft nicht weg

    Sag’s Opa nicht

    Kohl-und-Pinkel-Fahrt

    Farbe

    »Wo kommen die Omas her?«

    Weitere lieferbare Titel von

    Hermann Gutmann

    Omas Oma

    »Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen, ihr klein Häuschen, ihr klein Häuschen …«, sang der Vater des kleinen Mädchens, das sich selbst einmal, als es kaum sprechen konnte, den Namen »Putzi« gegeben hatte. Und wenn man auf so einen Namen erst einmal hört, dann wird man ihn in seinem Leben nicht mehr los, auch wenn man in Wirklichkeit Friederike, Anna, Louise oder Gertrud heißt.

    Der Vater von Putzi war ein fröhlicher Mensch, der mit seiner Schwiegermutter auf sehr gutem und vertrautem Fuße stand. Er mochte sie, ehrlich gesagt, lieber als seine eigene Mutter, die ihm immer ein bisschen fremd gewesen war, was sicherlich nicht nur an seiner Mutter lag.

    Mutter und Sohn waren einander sehr ähnlich, was dem Sohn einiges Kopfzerbrechen bereitete. Ihre Fehler, die ihm an ihr nicht behagten, waren wie er früh bemerkte auch die seinen. Nun gut, das ist ein Thema für sich und gehört gar nicht hierher.

    Wenn also Putzis Vater seine Schwiegermutter – natürlich nicht im Ernst – ärgern wollte, sang er das Lied von »unser Oma ihr klein Häuschen«, obwohl sie gar kein Haus besaß, nicht einmal ein ganz kleines.

    Putzis Oma bewohnte eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der ersten Etage eines alten Mietshauses, das Putzi nur ungern betrat, denn das Treppenhaus hatte keine Fenster. Es gab auch kein elektrisches Licht und Putzi fürchtete sich im Dunkeln. Außerdem roch das Treppenhaus nach Frau Landwehr, der das Haus gehörte. Sie hatte es in der Inflationszeit für einen oder zwei Dollar gekauft und betrieb im Erdgeschoss des Hauses einen Tabakwarenladen.

    In dem kleinen Schaufenster des Ladens stand die Figur eines lebensgroßen Indianers, der sehr echt aussah. Er hielt einen Tomahawk in der rechten Hand und zog an seiner Friedenspfeife.

    Putzi machte immer einen großen Bogen um das Schaufenster. Dann verschwand sie im dunklen Treppenhaus, in dem es – wie sie meinte – von Gespens­tern wimmelte. Sie ließen Putzi zwar zufrieden, aber sie waren da.

    Erst wenn ihre Oma die Tür öffnete und sie in die Wohnung hineinließ, atmete Putzi auf.

    In Omas Wohnung war es sehr hell, weil Putzis Oma, im Gegensatz zu anderen Leuten, keine Gardinen vor den Fenstern und helle Tapeten an den Wänden hatte.

    Außerdem war Putzis Oma, die im Gegensatz zu ihrer Wohnung stets dunkel gekleidet war und lange Röcke trug, ein sehr sauberer Mensch. Kein Scheuerteufel, aber ein bisschen eben doch, was sie natürlich nie zugegeben hätte. Ehe Putzi die Wohnung betreten durfte, sagte Oma: »Putz dir die Füße ab!«

    Später, als Putzi zehn Jahre alt war, hat sie tatsächlich mal vor der Tür von Omas Wohnung ihre Schuhe und Strümpfe ausgezogen und sich die Füße geputzt. Da hat Oma gelacht und gesagt: »Unsere Putzi ist ein Eulenspiegel!«

    Die Wohnung von Putzis Oma hatte einen kleinen Balkon. Von diesem Balkon aus führte der Weg zum Klo, was Oma sehr vernünftig fand. »Ein Klosett in der Wohnung ist doch unanständig«, pflegte sie zu sagen.

    Im Winter allerdings war das Klo eiskalt, und manchmal war das Spülwasser gefroren. Aber Oma wurde mit solchen Problemen fertig. Sie kannte das Leben nicht anders.

    Manchmal lud Oma ihre Enkelin Putzi zum Essen ein. Dann gab es Schweinebraten, Salzkartoffeln, Rotkohl und eine Soße, die Putzi in dieser schmackhaften Qualität erst viele Jahrzehnte später in einem oberbayerischen Gasthaus wiedergefunden hat – obwohl Putzis Oma gar nicht aus Bayern stammte, sondern aus Schleswig-Holstein, was ja

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