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Oldenburger Geschichten: oder Warum die Oldenburger in der Kirche schnarchen
Oldenburger Geschichten: oder Warum die Oldenburger in der Kirche schnarchen
Oldenburger Geschichten: oder Warum die Oldenburger in der Kirche schnarchen
eBook112 Seiten1 Stunde

Oldenburger Geschichten: oder Warum die Oldenburger in der Kirche schnarchen

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Über dieses E-Book

Wussten Sie, dass der von den Oldenburgern sehr geschätzte Herzog Peter Friedrich Ludwig sonntags vormittags durch die Gaststätten zog und Ohrfeigen verteilte, weil alle, die er antraf, nicht im Gottesdienst saßen? Oder wissen Sie, warum der Lappan Lappan heißt? Oder dass die Kohl- und Pinkelfahrt in Oldenburg erfunden wurde? Solche und viele andere Details aus der Geschichte der Huntestadt hat der Journalist Hermann Gutmann zusammengetragen und erzählt sie nun ausgesprochen kurzweilig in seinem jüngsten Werk über 'Oldenburger Geschichte(n)'. Er spannt dabei den Bogen von den geräucherten Aalen, die zur ersten Erwähnung 'Aldenburgs' in den Geschichtsbüchern geführt hatten, über den unvermeidlichen Grafen Anton Günther bis hin zur Hymne 'Heil dir, o Oldenburg'. In vielen kurzen Episoden vermittelt er auf humorvolle Art und Weise einen Überblick über die Stadtgeschichte. Aber auch der oldenburgische Schatz an Sagen und Anekdoten kommt nicht zu kurz.
SpracheDeutsch
HerausgeberEdition Temmen
Erscheinungsdatum28. Aug. 2020
ISBN9783837880533
Oldenburger Geschichten: oder Warum die Oldenburger in der Kirche schnarchen

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    Buchvorschau

    Oldenburger Geschichten - Hermann Gutmann

    Hermann Gutmann

    Oldenburger Geschichte(n)

    oder

    Warum die Oldenburger in der

    Kirche schnarchen

    1. Auflage 2009

    Titelillustration: Peter Fischer

    © 2009 Edition Temmen e. K.

    Hohenlohestr. 21 – 28209 Bremen

    Tel. 0421-34843-0 – Fax 0421-348094

    info@edition-temmen.de

    www.edition-temmen.de

    Alle Rechte vorbehalten

    Herstellung: Edition Temmen

    Ebook ISBN 978-3-8378-8053-3

    Print ISBN 978-3-8378-1102-5

    Inhalt

    Das Oldenburger Horn

    Friedrich von Oldenburg

    Graf Egilmar stiftete dem Kloster Iburg Aale – und so trat Oldenburg in das Scheinwerferlicht der Geschichte

    Was hat der Mörder Dodo mit den Oldenburger Grafen zu tun?

    Der schiefe Turm von Oldenburg

    Graf Johann verwöhnte die Mönche von Rastede

    Der Lappan ist ein »aufgesetzter Flicken«

    Wenigstens die Kuhhaut kam zurück

    Graf Moritz flüchtet vor der Pest

    Die Grafen von Oldenburg machten gemeinsame Sache mit den Vitalienbrüdern

    Fuhrleute lebten gefährlich

    Die Bremer wurden von den Oldenburgern zweimal »getauft«

    Mit Schiffen über die Osenberge

    Frät se up!

    Fremdsprache

    Die Trine des Grafen Anton Günther

    Graf Anton Günther ärgerte sich über das Fastnachtstreiben

    Warum dem Grafen Anton Günther

    die Freude an Ostern und Pfingsten vergellt wurde

    Oldejohanns macht den Bremern Beine

    Vorhölle in Wildenloh

    Eine Wirtsfrau überlistet den Teufel

    Der zerbrochene Krug

    Die Wildenten des Hacke Betken

    Die Oldenburger schnarchen in der Kirche

    Die herzogliche Ohrfeige

    Die ersten Kohl-und-Pinkel-Fahrten wurden von Oldenburg aus unternommen

    Heimathafen Oldenburg

    Die Volksmedizin brauchte keinen Doktor

    Das Zitat

    Erbetener Auftritt

    Bismarck war ein halber Oldenburger

    Der Kramermarkt …

    der beinahe für alle Zeiten ausgefallen wäre

    Die Tochter des Komödienschreibers

    Die Karten lügen nicht

    Großer Besuch

    Halber Kram

    Noch schlimmer

    Heil dir, o Oldenburg

    Quellen

    Der Autor

    Das Oldenburger Horn

    Abends versammelten sich die Menschen am Herdfeuer und erzählten einander Geschichten, damals im 18. und 19. Jahrhundert und noch viel, viel früher.

    Wir können uns das ja gar nicht mehr vorstellen: Es gab zu jener Zeit kein Internet, kein Fernsehen, kein Radio und kein Kino. Und wer las schon Zeitung? Wer konnte sich eine Zeitung leisten, geschweige wer konnte sie lesen?

    Wenn sie also zusammensaßen – nicht nur im Norden Deutschlands, sondern überall, wo die deutsche Sprache gesprochen wurde –, kam immer wieder der Augenblick, da, schön ausgeschmückt, die Geschichte vom Oldenburger Horn auf dem Erzählprogramm stand.

    »Es muss«, so begann einer, der die Kunst des Geschichtenerzählens beherrschte, »im Jahre 990 gewesen sein, vielleicht auch schon im Jahre 967, als der Graf Otto in Oldenburg regierte.«

    Tja, und dann spitzten alle die Ohren, vor allem die Kinder. Denn die Geschichte war schon sehr merkwürdig. Sie ist es heute noch, zumal ein Graf Otto von Oldenburg im 10. Jahrhundert noch gar nicht gelebt haben kann.

    Die erste Erwähnung Oldenburgs erfolgte erst sehr viel später. Aber das ist für unsere Geschichte ganz unwichtig. Immerhin gab es in Oldenburg einen Grafen Otto I., der im Jahre 1243 das Kunststück fertigbrachte, einen Konflikt mit der Stadt Bremen in seinem Sinne und im Interesse seiner Stadt Oldenburg zu lösen.

    Auch gab es einen Grafen Otto II., der im Jahre 1247 die Burg Delmenhorst erbaut hat, womit er sich immerhin einen Platz in der Geschichte der Stadt Delmenhorst sicherte.

    Wir können also unsere Geschichte mit den Worten beginnen:

    »Es muss in den 40er Jahren des 13. Jahrhunderts gewesen sein, vielleicht auch ein bisschen früher oder später, da regierte Graf Otto von Oldenburg.«

    Graf Otto war bekannt als ein leidenschaftlicher Jäger, der sich im Juli, es soll auf den Tag genau der 20. Juli gewesen sein, auf sein Pferd schwang und mit einigen seiner Edelleute und Bediensteten in den Wald ritt, um zu jagen.

    Da nun der Graf ein Reh hetzte, das ihm immer wieder durch die Lappen ging, verlor er im Eifer der Jagd sein Gefolge aus den Augen. Selbst das laute Gebell der Hunde konnte er nicht mehr vernehmen. Ja, am Ende war auch das Reh im Dickicht eines Waldes verschwunden.

    Der Graf zügelte sein Pferd. Er sah sich um und bemerkte, dass er mutterseelenallein war.

    Er dachte: Wenn mein Orientierungssinn mich nicht völlig verlassen hat, befinde ich mich in den Osenbergen. Die Anhöhe vor mir könnte der Gierenberg sein.

    Dazu muss man erzählen, dass der Gierenberg die für Oldenburger Verhältnisse beachtliche Höhe von 23 Metern hat – die Stadt Oldenburg liegt fünf Meter über dem Meer.

    Der Gierenberg erhebt sich in der heutigen Gemeinde Hatten, westlich von Kirchhatten.

    Dem Grafen Otto war diese ungewöhnliche Situation – so ohne Gefolge allein auf der Welt zu sein – ziemlich unheimlich.

    Obendrein verspürte er von einer Sekunde zur anderen einen gewaltigen Durst. Denn es war – wie man sich vorstellen kann – ein heißer Sommertag.

    Graf Otto dachte: Wenn ich jetzt nur einen kühlen Trunk Wasser hätte!

    In diesem Augenblick stand – wie gerufen – eine schöne Jungfrau vor ihm, die auf wundersame Weise aus dem Gierenberg getreten war.

    Sie trug kostbare Kleider und auf den Haaren einen Kranz. In ihren Händen aber hielt sie ein silbernes Geschirr, das vergoldet war und die Gestalt eines Jägerhornes hatte.

    Das Horn war gefüllt. Die Jungfrau reichte es dem Grafen und forderte ihn auf, daraus zu trinken, damit er sich erquicken könne.

    Graf Otto nahm das Horn, öffnete den Deckel und war drauf und dran, seinen Durst mit dem im Horn befindlichen Trank zu stillen.

    Im letzten Augenblick aber ließ er das Horn sinken. Eine innere Stimme hatte ihn gewarnt. Er erinnerte sich an Erzählungen, in denen hochgestellte Persönlichkeiten den Trunk genommen hatten und mit dem Verlust ihrer Erinnerung einen lebenslangen Denkzettel erhielten.

    Er sagte zur Jungfrau: »Es tut mir leid, doch ich denke, Ihr nehmt das Horn wieder mit Euch. Ich habe zwar Durst, aber was Ihr mir bietet, gefällt mir nicht.«

    Daraufhin erwiderte die Jungfrau: »Mein lieber Herr, trinket nur auf

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