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Das Drama um Lisa: Dr. Brinkmeier Classic 4 – Arztroman
Das Drama um Lisa: Dr. Brinkmeier Classic 4 – Arztroman
Das Drama um Lisa: Dr. Brinkmeier Classic 4 – Arztroman
eBook104 Seiten1 Stunde

Das Drama um Lisa: Dr. Brinkmeier Classic 4 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen.
Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle.
In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt.
Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent.
Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.

»Hast heut einen Termin beim Doktor? Soll ich dich vielleicht rasch hinfahren?« Alois Burgmüller, Großbauer, Viehhändler und Ortsvorstand von Wildenberg bedachte seine Schwiegertochter mit einem wohlwollenden Blick. Seit Lisa in der Hoffnung stand, war der manchmal recht grobe Pragmatiker zum liebenswerten Fürsorger geworden. Noch ehe die junge Frau etwas erwidern konnte, meinte Evi, Alois' Tochter, vorlaut: »Da schau her, mit einem Mal hat der Vater sogar die Samthandschuhe an, wenn es um dich geht, Lisa. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, daß er dem Tobias an die Kehle gegangen ist, weil der eine Fellner hat heiraten wollen...« Während Alois' Miene sich verfinsterte, mahnte der Jungbauer: »Sei net so frech, Schwesterherz. Das sind schließlich Geschichten von gestern, an die wir längst nimmer denken mögen.« Tobias wechselte einen liebevollen Blick mit seiner Frau. »Und wenn der Vater sich um die Lisa sorgt, ist das doch ganz normal. Immerhin ist es sein erstes Enkelkind, net wahr?« »Allerdings kann ich nur hoffen, daß es besser gerät als meine Tochter«, knurrte der Burgmüller unwillig. »Ich muß zwar nachher zum Doktor Brinkmeier, aber ich geh lieber zu Fuß, die frische Winterluft wird mir gut tun«, meldete Lisa sich nun zu Wort und entschärfte so ein wenig die Unterhaltung. »Und es ist ja auch nicht weit.« »Ich komm natürlich mit«, versprach Tobias. »Recht so.« Alois wirkte zufrieden.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Feb. 2020
ISBN9783740962432
Das Drama um Lisa: Dr. Brinkmeier Classic 4 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Das Drama um Lisa - Sissi Merz

    Dr. Brinkmeier Classic

    – 4 –

    Das Drama um Lisa

    … doch am Ende steht ein neuer Anfang

    Sissi Merz

    »Hast heut einen Termin beim Doktor? Soll ich dich vielleicht rasch hinfahren?« Alois Burgmüller, Großbauer, Viehhändler und Ortsvorstand von Wildenberg bedachte seine Schwiegertochter mit einem wohlwollenden Blick. Seit Lisa in der Hoffnung stand, war der manchmal recht grobe Pragmatiker zum liebenswerten Fürsorger geworden. Noch ehe die junge Frau etwas erwidern konnte, meinte Evi, Alois’ Tochter, vorlaut: »Da schau her, mit einem Mal hat der Vater sogar die Samthandschuhe an, wenn es um dich geht, Lisa. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, daß er dem Tobias an die Kehle gegangen ist, weil der eine Fellner hat heiraten wollen...«

    Während Alois’ Miene sich verfinsterte, mahnte der Jungbauer: »Sei net so frech, Schwesterherz. Das sind schließlich Geschichten von gestern, an die wir längst nimmer denken mögen.« Tobias wechselte einen liebevollen Blick mit seiner Frau. »Und wenn der Vater sich um die Lisa sorgt, ist das doch ganz normal. Immerhin ist es sein erstes Enkelkind, net wahr?«

    »Allerdings kann ich nur hoffen, daß es besser gerät als meine Tochter«, knurrte der Burgmüller unwillig.

    »Ich muß zwar nachher zum Doktor Brinkmeier, aber ich geh lieber zu Fuß, die frische Winterluft wird mir gut tun«, meldete Lisa sich nun zu Wort und entschärfte so ein wenig die Unterhaltung. »Und es ist ja auch nicht weit.«

    »Ich komm natürlich mit«, versprach Tobias.

    »Recht so.« Alois wirkte zufrieden. »Und ich muß los, hab einen Termin in Berchtesgaden. Wenn alles klappt, kann ich dem Rat bei der nächsten Sitzung ein neues Projekt vorschlagen.«

    »Hoffentlich nicht wieder ein Bauprojekt, das meinem Schwiegervater auf die Zehen tritt. Seit ihr zwei euch auf unserer Hochzeit versöhnt habt, bist immerhin vernünftig gewesen. Ich hoffe sehr, das bleibt so.« Tobias, der früher stets jeder Auseinandersetzung mit seinem oft cholerischen Vater aus dem Weg gegangen war, erwiderte dessen warnenden Blick nun gelassen. Der Gemütsmensch hatte hart für die Erfüllung seiner großen Liebe kämpfen müssen und dabei gelernt, sich durchzusetzen, nicht nur, wenn es um Lisa ging. Alois hatte diese Wandlung Respekt abverlangt, er kommandierte seinen Sohn nicht mehr herum wie früher, sondern ließ auch mal dessen Meinung gelten.

    »Ich habe net vor, mich mit dem Georg zu streiten«, erklärte er nun gravitätisch und erhob sich ein wenig schwerfällig. Obwohl Alois geistig stets auf der Höhe und geschäftlich immer wendig geblieben war, hatte er nun, jenseits der Fünfzig, doch ein wenig Speck angesetzt. Von Sport und Bewegung hielt der Genußmensch nichts. »Es geht mir nur um einen neuen Skilift. Du mußt zugeben, daß wir in der Beziehung hinter der Zeit sind. Die Leut wollen was geboten kriegen, wenn sie in Urlaub fahren.«

    »Das tun wir ja auch, unsere Landschaft ist einmalig schön, zu jeder Jahreszeit. Und ich finde, wir sollten etwas dafür tun, daß das auch so bleibt«, kam es überzeugt von Tobias. Und seine Schwester setzte noch eins drauf: »Unser Lehrer sagt, Klimaschutz und der Kampf gegen die Umweltzerstörung fangen vor der eigenen Haustür an. Und ein Skilift ist...«

    »Also, jetzt reicht es aber!« Der Bürgermeister schüttelte unwirsch den Kopf. »Soweit kommt es noch, daß ich mir von meinem Nestküken in die Geschäfte reden laß. Pfüat euch, bis heut abend. Und Lisa, gib gut auf euch zwei acht!«

    »Der Vater ist ein wenig Gestriger«, verkündete Evi abfällig.

    »Und du solltest deine Nieren bedecken, es ist Winter«, meinte Tobias mit einem Blick auf Evis modisch tief sitzende Jeans. »Oder magst uns nachher gleich zum Doktor Brinkmeier begleiten, Schwesterherz?«

    »Ach, mit euch ist ja net zu reden. Ich muß zum Bus.«

    Nachdem das Mädchen die Stube verlassen hatte, seufzte Lisa ein wenig und stellte schmunzelnd fest: »Es ist immer was los bei uns, net wahr?«

    »Allerdings.« Tobias schloß einen Arm um ihre schmalen Schultern und schenkte ihr ein zärtliches Busserl. Seine Rechte legte sich auf ihren gewölbten Leib, und er fragte fürsorglich: »Wie geht es meinen beiden denn heut morgen? Du hast recht unruhig geschlafen, Schatzerl. Hast Kreuzschmerzen?«

    »Ein bisserl, aber es läßt sich aushalten.« Sie lächelte tapfer, denn sie hatte Tobias nicht die ganze Wahrheit gesagt. Daß sie seit Wochen von schlechten Träumen und bösen Vorahnungen geplagt wurde, daß da manchmal eine ganz starke Angst in ihr war, das Kind zu verlieren, auch wenn es keinen logischen Grund dafür gab. All das machte Lisa lieber mit sich selbst aus. Sie wußte, daß Tobias sich gleich zu sehr sorgen würde. Er war ein liebevoller werdender Vater, und ihr war klar, wie sehr er sich auf ihr erstes Kind freute. Schließlich war er immer für sie da.

    Kurz saßen sie noch beisammen und genossen ihre ungestörte Zweisamkeit. Dann mußte Tobias dem Großknecht die Ordern für diesen Tag geben, und später verließen sie zusammen den Erbhof und machten sich auf den Weg zum Doktorhaus.

    Es war ein kalter, aber sonniger Wintertag. Wildenberg, das idyllisch gelegene Dorf unweit von Berchtesgaden, war tief verschneit. In der Ferne grüßten die himmelhohen Gipfel des Tennengebirges, des Grünsteins und Jenners. Weit im Norden sah man bei klarem Wetter das grüne Wasser des Königssees schimmern. Im Süden erhob sich der Untersberg, der Hausberg von Wildenberg. An seiner Südseite stand der Berghof der Familie Fellner, wo Lisa geboren und aufgewachsen war. In östlicher Richtung führte die schmale Landstraße nach Ramsau und zum Nachbarort Schlehbusch. Hier fanden sich auch der bekannte Zauberwald, auf dessen Lichtung der Hintersee lag. Es war eine Landschaft von besonderem Reiz und stiller Majestät. Lisa und Tobias empfanden dies beide so, denn sie waren fest verwurzelt in ihrem Heimatdorf und wären nie auf den Gedanken kommen, woanders leben zu wollen.

    Die Menschen, die dem jungen Paar begegneten, grüßten freundlich. Überall auf den Höfen regten sich nun fleißige Hände, der Milchwagen der Molkerei war unterwegs, und im nahen Forst wurde Brennholz geschnitten.

    Das Doktorhaus stand direkt am Marktplatz, ganz in der Nähe der Rosenapotheke. Anna Stadler, die junge Apothekerin, nahm gerade eine Sendung neuer Medikamente entgegen, als Lisa und Tobias sich näherten. Man wechselte ein paar Worte miteinander, und Anna erkundigte sich natürlich auch nach dem Befinden der jungen Bäuerin. Sie hatte Max Brinkmeier seinerzeit geholfen, als dieser der jungen Liebe Schützenhilfe gegen die starrköpfigen Väter geleistet hatte.

    »In zwei Wochen ist der Termin, ich hoffe, es geht alles gut«, meinte Lisa ein wenig unsicher.

    »Ganz bestimmt. Vielleicht wird es sogar ein kleines Christkind. Ich hab mir sagen lassen, daß es beim ersten Mal oft etwas länger dauert«, meinte Anna Stadler.

    »Oje, nur das net. Der Vater wird sauer, wenn ihm einer das Weihnachtsfest verhagelt«, scherzte Tobias. »Und wenn’s der eigene Enkel ist. Da kennt er kein Pardon.« Er lachte, als die hübsche Blondine noch anmerkte: »Ein Enkelkind ist doch aber ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk. Da wird er sich schon zusammenreißen, der alte Bärbeiß.«

    »Schade, daß die Anna deinen Vater net erhört hat«, meinte Lisa, als sie das Doktorhaus betraten. »Ich mag sie gern, sie ist ein netter Mensch und hätte sicher einen guten Einfluß auf den Alois gehabt, meinst net?«

    »Schon. Seit die Mama nimmer bei uns ist, hat er sich sehr verändert, lebt praktisch nur noch für seine Geschaftelhuberei. Aber andererseits möchte ich der Anna das auch nicht zumuten.« Er zwinkerte ein wenig. »Ich mag sie nämlich auch...«

    *

    Dr. Max Brinkmeier, der Landarzt von Wildenberg, hatte es sich zur Gewohnheit werden lassen, zusammen mit seinem Vater die Mahlzeiten einzunehmen. Seit Max die Praxis von Josef übernommen hatte und in sein Heimatdorf zurückgekehrt war, lebte er im zweiten Stock des Doktorhauses in seiner eigenen Wohnung. Doch die alte Hauserin Afra liebte es, ihre beiden Doktoren zu bekochen, und Max wußte ihre Küche sehr zu schätzen. Daran

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