ScheinwerferKinder - Folge 6: Wahrheiten
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Über dieses E-Book
Doch dann entwickelt sich das Abenteuer in eine andere Richtung, in eine düstere Richtung.
Gezwungen nach Berlin zurück zu kehren, kann Kamila nicht anders, als sich an die dunklen Seiten ihrer Familiengeschichte zu erinnern. Während Hass und Kummer ihre Gefühlswelt überwältigen, bleibt ihre Liebe zu Rico der letzte Sonnenstrahl, an dem sie sich festhalten kann.
Als sie endlich bereit ist gegen ihr Elend anzukämpfen und Rico ihre Liebe zu ihm zu gestehen folgt ein weiterer Schock. Wird Rico ihre Verehrung endlich erwidern oder ihr schwaches Herz letztendlich doch zerbrechen?
ScheinwerferKinder ist eine sehr einfühlsame, erotische Geschichte, in der Leidenschaft, Geheimnisse, Liebe und Schmerz eng miteinander verwoben sind. Sie handelt von den mühsam zu unterdrückenden Sehnsüchten, denen selbst die Menschen nicht widerstehen können, die alles haben.
Ähnlich wie ScheinwerferKinder - Folge 6
Titel in dieser Serie (7)
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Rezensionen für ScheinwerferKinder - Folge 6
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Buchvorschau
ScheinwerferKinder - Folge 6 - Alexandria Emilia Rawa
SCHEINWERFERKINDER
6 / 7
Wahrheiten
Alexandria Emilia Rawa
Cover: Giada Armani
Copyright: BERLINABLE UG
Berlinable lädt dich ein, alle deine Ängste hinter dir zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Sex der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.
Unsere Mission: Die Welt verändern - Seele für Seele.
Akzeptieren Menschen ihre eigene Sexualität, formen sie eine tolerantere Gesellschaft.
Worte der Inspiration, des Mutes, der Veränderung.
Öffne deinen Geist und befreie deine tiefsten Begierden.
Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht erlaubt, die Inhalte dieses eBooks ohne die ausdrückliche Genehmigung durch den Verlag zu kopieren, weiter zu verbreiten öffentlich vorzutragen oder anderweitig zu publizieren. Änderungen, Satzfehler und Rechtschreibfehler vorbehalten. Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.
Rico // Aruba // 19. August 2013
Mein Pinsel gleitet über die kleine Leinwand. Manchmal hab ich mit dem Wasser ein bisschen übertrieben, da sind farbige Tropfen nach unten gelaufen und bis auf den Boden getropft. Aber das ist mir egal, es sieht künstlerisch aus. Ich könnte sogar sagen, es wäre Absicht.
Ich hab lange nicht mehr mit Wasserfarben auf einer Staffelei gemalt, wird mir klar. Eigentlich in meinem Leben sowieso viel zu selten, denn es macht Spaß. Ich kann dabei total entspannen, und trotzdem ist es irgendwie aufregend. Der Grund dafür ist natürlich hauptsächlich Kamila.
Sie sitzt vor mir, auf einem der hohen Barhocker aus der Küche, und ist fast nackt. Alles, was sie trägt, sind sehr kurze Jeansshorts, und ich glaube, ich bin verrückt, dass ich das wirklich denke, aber das ist noch besser, als wenn sie ganz nackt wäre. Das wäre irgendwie zu einfach und plump, und das ist Kamila nicht. Sie hat den Knopf geöffnet, die Hose rutscht aber nicht runter sondern schmiegt sich an ihre Hüften, ohne, dass man zu viel sieht. Man kann es sich aber denken. Ich kann überhaupt nicht anders, als daran zu denken, dass ich weiß, dass sie keine Unterwäsche trägt, weil sie das oft macht.
So ist Kamila. Sie aktiviert mein Kopfkino, ohne viel zu machen. Klar, sie ist Model. Sie ist groß, schlank, sexy, hübsch, anziehend und alles. Sie kann mit ihrem ganzen Körper flirten, aber auch nur mit einer einzigen Geste, selbst ohne mich dabei anzuschauen. Manchmal habe ich das Gefühl, sie kann sogar flirten, indem sie nur denkt.
Sie kann mich mit Blicken ausziehen. Ich kann das auch, sehr gut sogar, aber sie kennt auch das Fremdwort dafür. Sie hat es mir mehrmals gesagt, aber ich habe es vergessen. Apodysis? Aphrodiopsie? Irgendwie so was.
Aber besonders faszinierend ist sie dann, wenn sie nichts macht. So wie jetzt. Sie sitzt einfach nur halb auf diesem Hocker, hat ein Bein lässig angewinkelt, das andere ausgestreckt. Die Haare hängen ihr ungemacht über die Schultern und ins Gesicht, verdecken ein Auge, aber nicht ihre Nippel. Es ist ihr egal.
Ihre Wirbelsäule zeichnet sich leicht gegen ihren Rücken ab, weil sie nicht ganz gerade sitzt, aber es sieht trotzdem gut aus. Sie betrachtet abwechselnd ihre Zehen, den Boden, die Aussicht, oder mich, ganz selten. Sie ist die Ruhe selbst.
Es ist fast, als würde ich sie berühren, wenn ich sie male. Genüsslich lasse ich meinen Blick über ihre gebräunte Haut schweifen. Es ist schon ziemlich geil, ihr so offensichtlich an jede Stelle ihres Körpers gucken zu können.
Ich bin auch sonst eigentlich selten zu scheu, um sie anzuschauen, wenn ich schon die Gelegenheit dazu habe. Hier auf der Insel sowieso. Hier sieht uns ja sonst keiner, und ich weiß, dass sie es mag, angeschaut zu werden. Und ich mag es, sie anzuschauen. Eigentlich eine Win-Win-Situation.
Aber trotzdem – wenn ich es im Namen der Kunst machen kann, nutze ich es natürlich schamlos aus und bin auch noch stolz drauf.
„Ich finde, das Leben wäre ohne den weiblichen Körper um Einiges ärmer...", grinse ich, lecke mir unterbewusst über die Lippen und ziehe mit dem Pinsel Kamilas Kurven auf der Leinwand nach.
„Hmm?", macht sie amüsiert, den Blick immer noch zu Boden gerichtet.
„Ja. Und ohne Whirlpools.", sage ich.
Und daraufhin muss sie lächeln. „Wasserbetten."
„Auch.", nicke ich und setze noch ein paar Pinselstriche.
Gleich ist das Bild fertig. In der Art habe ich schon lange nichts mehr gemalt. Ein bisschen abstrakt, grob, einfache Linien, aber keine ohne Bedeutung. Ich glaube nicht, dass man von außen sofort erkennen würde, dass es Kamila darstellen soll. Es könnte theoretisch auch eine andere blonde Frau sein. Nur wenn man mich kennt, steht es außer Frage.
Normalerweise male ich nicht gleich jeden, der mir über den Weg läuft. Es muss mir ein gutes Gefühl geben, jemanden zu zeichnen. Sonst kann ich ja auch fotografieren.
Hauptsächlich male ich sowieso am liebsten Frauen, stelle ich fest. Und plötzlich erinnere ich mich daran, wen ich früher andauernd skizziert hab.
Samantha.
Mein Herz sinkt mir augenblicklich in die Hose. Es hört gefühlt fast auf zu schlagen. Ein beklemmendes Gefühl beschleicht mich. Ich halte inne, und ohne es zu merken drücke ich den Pinsel nur noch auf eine einzige, bedeutungslose Stelle.
Die Gedanken sind absolut scheiße und nicht willkommen, aber ich kann sie einfach nicht abstellen.
Ich erinnere mich an mein erstes Skizzenheft. Daran, wie es irgendwann heimlich gemacht habe, weil Samantha wahnsinnig genervt davon war, dass ich sie ständig von der Seite angeschaut habe und die ganze Zeit irgendetwas am Kritzeln war... Sie hat sich zu beobachtet gefühlt. Nicht frei. Bei Kamila ist es das genaue Gegenteil.
„Rico?", fragt Kamila auf einmal nach und sofort verpuffen alle meine Gedanken, ich bin sofort wieder zurück in der Realität.
„Ja. Der bin ich."
„Ich frag’ mich grad...", sagt sie und als ich sie angucke, spielt sie mit ihren Haaren und grinst mich frech an. „Das ist unfair, dass du mich fast ganz nackt malen darfst, wenn du dabei selbst ’ne Hose und ein T-Shirt trägst."
„Aha!, lache ich. „Was willst du damit sagen?
„Zieh’ dich aus oder zeig mir endlich das Bild.", antwortet sie wie aus der Pistole geschossen.
„Ist gleich fertig, wirklich.", verspreche ich und trete ein paar Schritte von der Leinwand zurück, um das Bild auch mal aus der Distanz zu sehen.
Kamila brummt nur, legt demonstrativ gelangweilt den Kopf in den Nacken und wippt mit dem Fuß. Sie überrascht mich immer wieder damit, wie