Willst du wissen, was ich will?
Von Tiffany Reisz
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Über dieses E-Book
Für Erick ist die hübsche Gärtnerin Clover die aufregendste Frau, die er je gesehen hat. Natürlich nutzt er seine Chance, als sie ihn bittet, für ein Familienfest ihren Lover zu spielen. Und der Womanizer denkt im Traum nicht daran, sie wie eine dornige Rose nur zu betrachten …
Tiffany Reisz
Tiffany Reisz is a multi-award winning and bestselling author. She lives in Kentucky with her husband, author Andrew Shaffer. Find her online at www.tiffanyreisz.com.
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Buchvorschau
Willst du wissen, was ich will? - Sandra Roszewski
IMPRESSUM
Willst du wissen, was ich will? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Tiffany Reisz
Originaltitel: „Her Naughty Holiday"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY EXTRA HOT & SEXY
Band 66 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Sandra Roszewski
Umschlagsmotive: KatarzynaBialasiewicz / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733735852
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Das Schicksal hatte wirklich eine besondere Art von Humor.
Clover las erst die eine E-Mail, dann die andere. Das Wechselbad der Gefühle war wie eine Achterbahn, und sie sah sich nicht in der Lage, noch einen klaren Gedanken zu fassen.
Stattdessen schloss sie das Mailprogramm, legte den Kopf sanft auf den Schreibtisch und beschloss, sich einfach überhaupt nicht mehr zu rühren. Wenn sie so tat, als wäre sie gar nicht da, vielleicht würde sich dann einfach alles von selbst lösen.
Sie hörte, wie jemand die Tür zum Büro aufschloss. Es musste Ruthie sein, ihre siebzehnjährige Assistentin. Ruthie war trotz ihrer etwas morbiden Lebenseinstellung, der schwarzen Kleidung und der pink gefärbten Haare die gute Seele des Büros. Und natürlich merkte sie sofort, dass etwas nicht stimmte.
„Clover? Ist alles okay mit dir?"
„Klar", murmelte Clover, ohne den Kopf zu heben.
„Bist du sicher?"
„Natürlich."
„Ganz sicher?"
„Nein", seufzte Clover.
„Das dachte ich mir. Ruthie schob einen Stuhl neben den Schreibtisch und setzte sich. „Dein Stöhnen klingt alarmierend. Und das nicht auf die gute Art. Was ist denn nur passiert?
Clover setzte sich mühsam auf. Sie fühlte sich, als hätte ein Zug sie überrollt. „Was weißt du denn bitte über die gute Art zu stöhnen?"
„Nichts, erwiderte Ruthie trocken. „Gar nichts. Zumindest ist das die offizielle Version für meinen Vater. Alles klar?
„Ja, na klar. Oh Gott, mein Vater …" Clover ließ die Stirn wieder auf die Tischplatte sinken und seufzte schwer.
„Clov? Sag mir jetzt endlich, was passiert ist!"
Clover seufzte erneut und rappelte sich wieder auf. „Also gut, wie du willst. Die Kurzfassung lautet: Dieses Wochenende ist Thanksgiving. Und niemand aus meiner Familie kann das Fest ausrichten, weil alle irgendwelche Probleme mit ihren Häusern oder Wohnungen haben. Deshalb kamen alle übereinstimmend auf die Idee, dass die Feier bei mir stattfindet. Ich wurde nicht einmal gefragt. Sie kommen einfach her und gehen davon aus, dass ich mich freue und alles organisiere. Oh, und PNW Garden Supply hat das Angebot für die Firmenübernahme übrigens gerade auf fünf Millionen erhöht."
Ruthie starrte Clover aus großen Augen an. „Wie bitte? Fünf Millionen Dollar?!"
„Ja. Unfassbar, oder? Ich muss mich allerdings bis Montag entscheiden."
„Der Montag nach Thanksgiving?"
„Genau. Ich muss mich entscheiden, ob ich meine Firma verkaufe oder nicht. Das Unternehmen, in das ich die ganze Arbeit der letzten Jahre gesteckt habe. Ruthie, ich weiß nicht, ob ich das wirklich machen soll. Das hier ist doch mein Leben!"
Clover blickte sich in ihrem Büro um. Es war alles ein wenig chaotisch, Pflanzen wucherten auf der Fensterbank und auf dem Schreibtisch, und sie hatte es nie geschafft, wirklich die Ordnung reinzubringen, die sie sich gewünscht hatte. Doch es war ihr Zuhause. Sie fühlte sich wohl in diesem Büro. Und sie liebte ihre Firma. Es hatte Jahre gedauert, sie so erfolgreich zu machen, wie sie heute war. Ihr ganzes Herzblut steckte in diesem Unternehmen. Konnte sie das alles wirklich aufgeben?
Sie seufzte erneut. „Und genau vor diese wichtige Entscheidung hat mir das Schicksal einen Besuch meiner stressigen Familie gesetzt. Man könnte sich darüber totlachen, wenn es nicht so traurig wäre."
„Okay, dann denken wir mal in Ruhe nach. Ruthie runzelte die Stirn. „Wir sollten eine Eibe finden.
„Du willst meine Familie vergiften? Interessanter Gedanke."
Ruthie schnaubte leise. „Nein. Eiben sind in der Mystik die Bäume, die bei wichtigen Entscheidungen helfen. Wir sollten uns davorstellen und eine Bitte an den Baum richten."
Clover deutete müde auf das Zitronenbäumchen in der Ecke ihres Büros. „Geht auch der da? Das wäre weniger Aufwand, als eine Eibe aufzutreiben."
„Ich halte das für eine gefährliche Idee, erwiderte Ruthie. „Obstbäume sind Fruchtbarkeitssymbole. Und wenn wir den Zitronenbaum anbeten, wirst du vielleicht schwanger. Oder noch schlimmer, ich werde schwanger. Ich denke nicht, dass uns damit geholfen ist.
„Oh, meine Familie wäre begeistert über eine Schwangerschaft meinerseits."
„Tatsächlich?"
„Sie wollen, dass ich glücklich werde. Fürchterlich, oder?"
„Ja. Grauenhaft. Du solltest unbedingt den Kontakt zu ihnen abbrechen." Ruthies Tonfall war so trocken, dass Clover lachen musste.
„Es ist nicht leicht zu erklären, sagte sie. „Also, die Sache ist die: Mein Bruder wird an Thanksgiving mit seiner wundervollen Frau und drei entzückenden Kindern hier auftauchen. Meine Schwester hat ihren charmanten Mann dabei und die gemeinsamen vier Kinder. Meine Eltern werden ausflippen vor Freude, weil endlich wieder alle Kinder und Enkelkinder unter einem Dach vereint sind.
Sie stöhnte leise auf. „Unter meinem Dach. In meinem Haus. In dem nur ich wohne. Alleine. Mit meinen dreißig Jahren, ohne Mann, ohne Familie. Du verstehst das Problem?"
„Allerdings, ja. Wie wäre es, wenn du deiner Familie einfach sagst, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollen und es deine Sache ist, was du mit deinem Körper und deinen Beziehungen anstellst?"
„Schöner Gedanke. Machst du das so, wenn dein Vater dich auf bestimmte Sachen anspricht?"
„Ja. Ich mache das so. Grundsätzlich."
„Und, funktioniert es?"
„Nein."
„Ich wusste es. Clover lehnte sich auf dem Stuhl zurück und strich sich die Haare aus der Stirn. „Ich brauche Lösungen. Aber es wird funktionieren. Ich bin erwachsen, ich kann mich all den Herausforderungen stellen.
Sie verzog die Mundwinkel. „Aber es ist nicht ganz leicht. Hier, lies doch einfach mal die E-Mail, die meine Schwester mir gerade geschickt hat. Das spricht schon für sich."
Oh, mein Gott, Clov! Es ist so lieb von dir, dass wir Thanksgiving bei dir verbringen können! Aber du hast ja auch Zeit für die Vorbereitungen. Manchmal beneide ich dich darum, dass du keine Kinder hast und dich nur um die Pflanzen kümmern musst. Wenn da etwas schiefgeht, interessiert es niemanden. Ich muss hier immer aufpassen, dass keine Katastrophen passieren. Aber versteh das nicht falsch, die Kinder sind das Beste, das mir je passiert ist. Ich habe übrigens 50 neue Fotos in das digitale Familienalbum hochgeladen und bin gespannt, was du dazu sagst. Gus ist schon richtig groß geworden, oder? Er ist mit Abstand der Hübscheste in seiner Klasse, wenn du mich fragst. Aber wahrscheinlich bin ich auch ein wenig voreingenommen. Ich freue mich, dich zu sehen, bis bald!
Ruthie blinzelte irritiert. Dann sah sie Clover an.
„Ganz ehrlich, Clover? Ich kenne sie nicht, aber ich hasse deine Familie jetzt schon. Selbst den armen kleinen Gus. Mögen alle Mitglieder in meinem Hexenzirkel mir vergeben, aber ich kann nicht anders."
„Fünfzig neue Fotos. Und ich werde zu jedem einzelnen meinen Senf abgeben müssen, vorher lässt sie keine Ruhe. Wenn ich es nicht mache, ist sie beleidigt."
Clover runzelte die Stirn. „Es interessiert niemanden, wenn hier etwas schiefgeht und meine Pflanzen sterben? Hat sie nicht verstanden, dass ich davon lebe, Pflanzen zu verkaufen? Niemand kauft tote Pflanzen! Es ist wichtig, dass hier auf gar keinen Fall etwas misslingt!"
„Richtig. Ich habe nicht den Eindruck, dass ihr bewusst ist, was für dich alles an den Pflanzen dranhängt, sagte Ruthie. „Und dass du hier nicht einfach nur zum Spaß Pflanzen züchtest.
„Kelly meint es nicht böse. Das weiß ich."
„Darf ich trotzdem ihr Haus niederbrennen?"
„Nein, du bist noch in der Probezeit."
Ruthie seufzte bedauernd. „Okay. Das ist ein Argument. Aber sollte sie jemals hier auftauchen, werde ich ihr eine Venus-Fliegenfalle in die Hose stecken!"
„Das klingt nicht sehr nach Zen."
„Zen gehört zum Buddhismus. Ich habe nichts gegen Buddhismus, gehöre aber selbst dem Neopaganismus an. Und als Heide hat man definitiv kein Problem damit, nervtötenden Schwestern fiese Pflanzen in den Slip zu schmuggeln!"
Clover musste lachen. „Du bist irgendwie süß, Ruthie. Und danke, dass du mich verteidigen möchtest. Aber eigentlich weiß ich, dass meine Familie nur das Beste für mich will. Leider entspricht meine Vorstellung von dem, was für mich gut ist, nicht ihren Vorstellungen. Ich bin sicher, meine Mutter wird zu der Nachricht von dem Übernahmeangebot der Firma nur sagen, dass es wundervoll ist. Dann könne ich mich zur Ruhe setzen und mich endlich um mein Privatleben kümmern."
„Oh, ich würde sagen, fünf Millionen reichen für den Ruhestand nicht aus. Fünf Jahre männlicher Escortservice springt aber dabei raus."
„Was weißt du denn über männliche Escorts? Und warum nur fünf Jahre?"
„Die Jungs machen Kasse, Clover. Und ganz ehrlich, ich finde sie super. Sie tun das, was die Große Göttin den Männern nun einmal aufgetragen hat: Sie stellen sich ganz in den Dienst der weiblichen Lust. Du solltest mal einen der Jungs buchen, das würde dir sicher guttun. Und dein ‚kleines Problem‘ lösen. Nur mal am Rande erwähnt … Oh, da fällt mir etwas ein! Wie wäre es, wenn du genau so jemanden als Begleitung zu Thanksgiving buchst? Stell ihn als deinen Freund vor, dann ist vielleicht erst einmal Ruhe in der Familie! Sie denken, du hättest einen Partner, und lassen dich in Frieden!"
„Oh, ich denke, das brächte weitaus mehr Probleme als Vorteile!"
„Möglich. Dann frag meinen Vater, ob er für dich da ist. Er macht das sicher."
„Wie bitte?"
„Meinen Vater. Du weißt schon? Der nette Typ, der ab und an hier auftaucht und mich mit dem Auto abholt? Ich glaube, er ist ganz okay. Für einen Vater."
„Ich weiß, wer dein Vater ist, Ruthie! Aber ich denke nicht, dass er mein Problem lösen kann."
„Du solltest ihn fragen, ob er zu Thanksgiving bei dir sein kann und deinen Freund spielt. Er hat im Moment keine Dates. Und ich bin am Thanksgivingwochenende bei meiner