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Hush Hotel: Bitte nicht stören!
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eBook222 Seiten3 Stunden

Hush Hotel: Bitte nicht stören!

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Über dieses E-Book

Flirte nie mit deinen Gästen! So lautet Shandis goldene Regel. Doch als der erfolgreiche Musikproduzent Quentin Marks ihr gegenüber sitzt, würde die Barkeeperin ihm liebend gerne mehr als nur einen Drink servieren. Also lädt sie ihn ein zu einer ganz persönlichen Führung durch die erotischen Welten des Hush Hotels.

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum10. Dez. 2012
ISBN9783955760748
Hush Hotel: Bitte nicht stören!
Autor

Alison Kent

Mit ihren prickelnden Liebesgeschichten und den spannenden Thrillern schrieb sich Alison Kent auf Anhieb in die Herzen der Leser. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Romantic Times Award für das beste Romandebüt. Zusammen mit ihren drei Kindern, einem Hund und ihrem ganz persönlichen Helden lebt Alison in Houston, Texas.

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    Buchvorschau

    Hush Hotel - Alison Kent

    1. KAPITEL

    Für Shandi Fossey war alles möglich. Es gab keine Grenzen. Und genau das vermisste sie hier, den grenzenlosen Himmel, an dem die Sterne wie winzige weiße Lichter vor einem tiefen Tintenblau funkelten und sich die Wolken wie Zuckerwatte auftürmten. Sie vermisste den Himmel von Round-Up, Oklahoma, der bei Sonnenaufgang goldgelb und bei Sonnenuntergang knallorange glühte.

    Der Himmel über Manhattan bestand dagegen aus vielen kleinen Fetzen, die zwischen den Gebäuden hervorlugten, aus Straßenlaternen und glitzernden Neonfarben, die sich in den Fensterscheiben spiegelten. So kam es ihr zumindest vor, wenn sie, so wie jetzt, im Schneidersitz im Dunkeln vor dem Panoramafenster ihrer Wohnung im sechsten Stock saß. Es war halb vier morgens.

    Aber das war in Ordnung, das mit den Himmelsfetzen. Wirklich. Denn hier im Big Apple New York gab es andere Lichter, die viel heller und verheißungsvoller strahlten als die Lichter am Himmel über Oklahoma.

    Und genau deshalb war sie ja hier, oder etwa nicht? Wegen der Lichter auf dem Broadway und abseits des Broadways. Wegen der Theater und Kleinkunstbühnen, der Filmsets und Clubs. Wegen der unzähligen Möglichkeiten und Locations, an denen sie Arbeit finden könnte.

    Augenlider, Wimpern, Lippen. Augenbrauen und Wangenknochen. Die Krümmung einer Nase. Die Linie eines Kinns. Das waren die Landschaften, die sie gestaltete, die sie mit Farbe versah und neu erschuf. Mit ihren Pinseln und Schwämmchen, Tiegeln und Tuben voller Farben und Cremes verwandelte sie das Normale in etwas Fantastisches.

    Sie beugte sich nach links und dehnte ihren Oberkörper, indem sie ihren rechten Arm so weit wie möglich über den Kopf zum Boden führte. Ihre Arbeit in der Bar Erotique des Hotel Hush brachte es mit sich, dass sie an mindestens fünf Tagen in der Woche, oft auch an sechs, stundenlang auf den Beinen war.

    Daher hatte sie sich angewöhnt, nach der Arbeit unter ihrem Stück Himmel auszuspannen. Sie genoss die Stille, die Dunkelheit, das Gefühl, von tosendem Leben umgeben zu sein, obwohl es von hier oben völlig lautlos erschien.

    Sie dachte an die Gäste in den Kneipen der Stadt, die bis weit in die Nacht zusammensaßen und über die Vorstellungen diskutierten, die sie am Abend gesehen hatten. Sie stellte sich die Platzanweiserinnen, Hostessen und das übrige Personal vor, wie es darauf wartete, dass sich die Veranstaltungsorte leerten und sie endlich ihre Schuhe und ihr eingefrorenes Lächeln abstreifen konnten.

    Sie dachte an die Schauspieler, die vermutlich so schnell aus ihren Rollen schlüpften wie sie aus ihrer, wenn sie erst einmal hier oben saß. Dann ließ sie die Shandi hinter sich, die Martinis und Margaritas für die anspruchsvollen Gäste des Erotique mixte, und fand sich – widerwillig?, mit Bedauern?, ganz automatisch? – wieder in der Rolle, die sie ihr Leben lang gespielt hatte: das langbeinige, wilde Stutenfohlen aus Oklahoma.

    Diese Beschreibung verdankte sie der bier- und whiskydurstigen Menge in der Durstigen Klapperschlange, der Kneipe ihrer Eltern in der Kleinstadt Round-Up.

    Eines Tages würde sie wissen, welche der beiden Shandis sie wirklich war, ob sie sich zwischen den beiden entscheiden musste oder sie eine Kombination aus ihnen war. Es wäre ihr sicher viel leichter gefallen, sich darüber klar zu werden, hätte man ihr bei ihrem Abschied aus Oklahoma Mut gemacht. Stattdessen hatte man ihr prophezeit, sie würde nach spätestens sechs Monaten reumütig zurückkehren.

    Leider konnte sie die Zweifel aber auch nicht einfach abschütteln, die ihre Eltern in ihr geweckt hatten, als sie ihnen verkündet hatte, sie werde das Leben in Round-Up gegen ein Leben in New York City eintauschen.

    Seit einem Jahr studierte sie am Fashion Institute of Technology, um den Bachelor in Kosmetik und Duft-Marketing zu machen. Sie hatte sich ihr Studium durch Teilzeitjobs finanziert, zuletzt in der Rechtsanwaltskanzlei Winslow, Reynolds und Forster. Dann hatte sie von der Eröffnung eines neuen Hotels, des Hush, gehört, und dort die Stelle in der Bar ergattert.

    So war sie mit ihrem Status quo zufrieden, dem Studium, dem Job und ihrem Freundeskreis. Mehr brauchte sie nicht. Zumindest war sie bisher dieser Meinung.

    Und dann hatte er sich heute Abend an die Bar gesetzt.

    Sie kam wieder in die Ausgangsposition und dehnte jetzt ihre linke Seite. Ihre Fingerspitzen schwebten neben ihrer rechten Hüfte über dem Fußboden. Er war der süßeste Typ, den sie je gesehen hatte.

    Und er hatte sich mit ihr unterhalten wollen. Glücklicherweise war es im Erotique so unglaublich voll, dass sie ihn immer wieder alleine lassen musste. So konnte sie auch ihre Gedanken ordnen, denn ihr kleiner Flirt hatte sehr schnell eine eindeutig sexuelle Komponente angenommen.

    Es fiel schwer, im Zusammenhang mit ihm nicht an ein Bett zu denken. Sie konnte sich kaum vernünftig mit diesem Mann unterhalten, wenn sie sich die ganze Zeit ausmalte, wie sie ihn ausziehen würde. Heute Abend war es ihr zumindest einigermaßen gelungen.

    Er war blond – oder war es zumindest, als er noch jünger war. Jetzt hatte er eher eine Multi-Ton-Haarfarbe mit dunklen Highlights. Und seine Haare waren lang und wellig und erinnerten sie an eine Löwenmähne. Er trug es nach hinten gebunden und hatte ein Kinnbärtchen.

    Sein Lächeln funkelte. Seine Augen funkelten. Und seine Persönlichkeit auch. Es hatte Spaß gemacht, kleine Sticheleien und Anzüglichkeiten mit ihm auszutauschen. Sie mochte seinen intelligenten Humor.

    Sie hatte ihn gefragt, warum er in der Stadt sei und ausgerechnet in diesem Hotel. Er hatte ihr gesagt, er sei auf Geschäftsreise – sein Geschäft waren Geld, Musik und Frauen. Sie hatte ihm geantwortet, mit den ersten beiden Dingen könne sie nicht dienen, mit dem letzten allerdings schon …

    Dann hatte er sie einen Moment lang angeschaut, und sie hatte sich vorgestellt, wie diese Finger, die gerade sein Glas berührten, sie streicheln würden. Ihr Körper hatte sofort reagiert, und ihr nur hauchdünner BH, den sie unter dem ärmellosen schwarzen Smokinghemd trug, ließ ihre privaten Gedanken durchaus erahnen. Er hatte es bemerkt, einen Schluck von seinem Drink genommen und ihr dabei genau in die Augen geschaut. Er schluckte und die Ader an seiner Schläfe pulsierte.

    Auch ihr war das Blut wie wild durch die Adern gerauscht, genau wie jetzt, als sie an seinen Blick dachte. Er hatte sie angesehen, als wollte er sie ausziehen, auffressen, ausprobieren, wie gut ihre Körper zueinanderpassten, als wollte er sie am liebsten ganz und gar verschlingen.

    Ob ihm eigentlich klar war, wie perfekt man im Hush eine heiße Affäre inszenieren konnte?

    Sie musste lächeln, als sie daran dachte, wie das Hotel in den Medien beschrieben worden war. Das Hush und sein Konzept war eine Idee von Hotelerbin Piper Devon und galt als die Adresse für die Jungen, Reichen und Geilen. Shandi wusste natürlich, dass es um mehr ging. Denn wie hieß es so treffend? Sex sells – mit Sex lässt sich Geld verdienen. Doch eigentlich ging es im Hush weniger um Sex als um Sinnlichkeit.

    Jedes Zimmer war mit Duftkerzen ausgestattet, besonderen Badesalzen, Duschgels und Massageölen. Private Videokameras, Filmsammlungen und Sexspielzeuge forderten zu körperlicher Annäherung auf. Ob Schwimmen bei Vollmond im Rooftop-Pool oder eine Tanzvorführung in der kuscheligen Erotik-Bar im Untergeschoss – die Gäste genossen überall Privatsphäre, Diskretion und die Freiheit des Ausprobierens.

    Dazu kam die geschmackvolle künstlerische Ausstattung des Hotels. Ältere Originalkunstwerke bildeten die perfekte Ergänzung zur Einrichtung im Art-déco-Stil der Zwanzigerjahre in Schwarz, Pink, Grau und Meeresgrün. Das Hush war ein einziges Fest der Sinne.

    Dieser Gedanke brachte Shandi wieder zurück zu dem Mann, den sie heute Abend kennengelernt hatte. Ja, dachte sie und seufzte, während sie die Beine nach vorn streckte und sich zu den Zehen beugte. Morgen lag wieder eine lange Schicht vor ihr. Aber sie freute sich schon darauf, denn sie würde ihn wieder sehen.

    Als sie den Schlüssel im Schloss der Wohnungstür hörte, verzog sie den Mund und schüttelte den Kopf. Immerhin musste sie erst morgen Mittag zur Hochschule. Ihr Mitbewohner Evan Harcourt, der am Fashion Institute of Technology mittlerweile vom Fachbereich Fotografie zu Illustration gewechselt war, musste dagegen um acht Uhr auf dem Campus antreten.

    Sein Arbeits- und Privatleben war der Wahnsinn. Auch jetzt, zu Beginn des neuen Semesters im September, änderte er nichts daran. Sie wartete, bis er die Tür abgeschlossen hatte, bevor sie ihn ansprach.

    Was Männer alles aus Liebe tun.

    Evan erschrak und fluchte leise. Ich schwör's dir, Shandi! Wenn ich deinetwegen an einem Herzinfarkt sterbe, trete ich dir in den Arsch.

    Sie hörte, wie er durchs Zimmer ging. Das wird schwer, wenn du tot bist. Außer vielleicht, du kommst als Untoter zurück.

    Schlaumeier, murmelte er, während er sich hinter sie hockte und ihr die Schultern zu massieren begann. Das machte er immer, wenn sie nach der Arbeit hier saß. Dann muss April das für mich erledigen. Rache und so.

    Hm, stöhnte Shandi. Sie genoss die Massage und dachte gleichzeitig über Evans Beziehung zu April nach.

    April Carter war seit einem Jahr mit Evan zusammen. Sie studierte auch mit ihnen am Fashion Institute, allerdings Schmuckdesign, und konnte sich echt glücklich schätzen, einen Typen mit so begnadeten Händen geschnappt zu haben.

    Bei dem Gedanken an Hände kehrten Shandis Gedanken wieder zum Erotique zurück und zu seinen Händen – wie er das Glas gehalten, es gestreichelt hatte … Sie wünschte, er würde sie so streicheln!

    Sie seufzte und sagte: Wie kommst du darauf, dass April so was tun würde, nur weil du es ihr sagst? Noch dazu als Leiche?

    Evan hörte auf, sie zu massieren. Ach! Sind deine Schultern heute nicht so verspannt wie sonst?

    Grr. Wie war das mit dem In-den-Hintern-Treten? Gleich erlebst du selbst, wie das ist – wenn du nicht sofort weitermassierst!

    Na ja, wenn du mich so lieb bittest … Evan setzte seine Massage fort, für die Shandi bei einem professionellen Masseur locker das bezahlt hätte, was sie an einem Abend an Trinkgeldern verdiente – wenn nicht sogar mehr.

    Schon fiel er ihr wieder ein. Aber zum ersten Mal nicht im Zusammenhang mit Sex.

    Offensichtlich hatte er genug Geld und die entsprechenden Beziehungen, um im Hush absteigen zu können. Und was bedeutete das? Wenn er herausfand, dass Shandi Fossey aus Round-Up, Oklahoma, kam, war dann das Thema für ihn erledigt? Und damit auch ihre Fantasie von einer heißen Affäre?

    Warum dachte sie bloß darüber nach? Sie wollte doch nichts weiter von ihm, außer, ihn aus seinen Designerklamotten pellen und über ihn herfallen.

    Man kann das Mädchen aus Oklahoma rausholen, Shandi, aber Oklahoma nicht aus dem Mädchen.

    Ja, Daddy, murrte sie. Ich höre dich laut und deutlich.

    Führst du wieder Selbstgespräche?, fragte Evan.

    Sie bewegte den Kopf im Rhythmus seiner massierenden Hände, die sich jetzt den unteren Teil ihres Schädels vorgenommen hatten.

    Komisch. Ich könnte schwören, du hast gerade Daddy zu mir gesagt.

    Sie musste grinsen. Wenn ich irgendjemanden Daddy nennen würde, dann höchstens diesen Typen, der heute Abend während meiner Schicht an der Bar saß.

    Hm. Ein Sugar Daddy etwa, mit einem Fuß auf einer Bananenschale und dem anderen im Grab?

    Shandi drehte sich um und boxte Evan gegen die Schulter. Haha, sehr lustig.

    Er setzte sich so hin, dass er sie ansehen konnte, das Handgelenk ums angewinkelte Bein geschlungen. Wir beide sitzen eben im selben Boot. Wir sind arm wie die Kirchenmäuse. Er grinste breit. Was meinst du wohl, warum ich mit April ausgehe?

    Wenn du jetzt sagst, weil sie Geld hat, schlag ich dich gleich wirklich! Shandi drohte ihm mit einem mahnenden Zeigefinger in bester Lehrermanier.

    Aber meinst du, es spielt eine Rolle, fragte Shandi, wenn man sich für jemanden interessiert, der in einer ganz anderen Liga spielt?

    Sprichst du jetzt von mir und April? Oder von dir und deinem Banana-Man? Sie funkelte ihn zornig an. Wenn man sich nur für jemanden interessiert, nein. Dafür kann man doch nichts. Außerdem kann eine Frau übrigens auch den ersten Schritt machen, wenn sie einen Mann scharf findet.

    Shandi kicherte. Sie musste an den schönen Fremden denken, an seine Augen, seinen hungrigen, brennenden Blick und daran, wie sehr es sie danach verlangte, sich für ihn auszuziehen.

    Meine Güte, sie wurde wahnsinnig. Was ist daran schlimm, auf einen Mann scharf zu sein?

    Evan seufzte laut als Zeichen dafür, dass er dieses Thema nicht unbedingt vertiefen wollte.

    Er legte sich auf den Rücken neben sie. Er hatte die Beine angewinkelt und stützte den Kopf auf seine im Nacken verschränkten Hände.

    Ich warte, sagte sie und setzte sich wieder in den Schneidersitz.

    Du weißt doch, die Doppelmoral – die Frau, mit der ein Mann ins Bett geht, und die, die er mit nach Hause nimmt.

    Das nervte wirklich. Dabei war es in diesem spezifischen Fall sogar genau umgekehrt. Eigentlich war ihr das egal, aber immerhin ging es um Evan und April, ihre besten Freunde. Und sie wollte nicht, dass die beiden sich gegenseitig verletzten.

    Sie stand zwischen den beiden. Wie ätzend. Und warum nimmt dich April dann nicht mit nach Hause? Dürfen ihre Eltern nicht wissen, dass sie einen Lover hat?

    Es dauerte lange, bis er ihr Antwort gab. Schließlich räusperte er sich. Ich bin nicht Aprils Lover. Und wenn du ihr verrätst, dass ich dir das gesagt habe, gibt es echt einen Tritt in den Hintern.

    Wie bitte? Das war ohne Worte. Sie war völlig sprachlos. April hatte nie durchblicken lassen, dass sie nicht mit Evan ins Bett ging. Ehrlich gesagt, hatte sie genau das Gegenteil durchblicken lassen.

    Das verstehe ich nicht. Du übernachtest doch bei ihr …

    Auf der Couch.

    Unfassbar! Nicht in ihrem Bett?

    Nein.

    Nie?

    Nie.

    Oha. Shandi wusste nichts zu sagen. Und warum? Ich meine, du hast es doch bestimmt versucht? Sie dachte kurz nach. Und du willst doch auch, oder nicht? Oder sind wir hier wieder beim Thema Doppelmoral?

    Müssen wir jetzt darüber reden? Ich muss in vier Stunden an der Hochschule sein.

    Aber ich muss erst noch wissen, wie ihr Männer tickt.

    Warum? Er drehte den Kopf. Willst du dir etwa den Banana-Man vornehmen?

    Sie schubste ihn gegen das Knie. Kannst du mal aufhören, ihn so zu nennen?

    Wie heißt er denn?

    Quentin.

    Und du willst mit ihm ins Bett.

    Ich weiß nicht. Natürlich wollte sie, aber sie scheute sich vor dem Etikett, das die männliche Doppelmoral ihr deshalb verleihen würde. Ich finde ihn spannend. Das ist alles.

    Alles klar, prustete Evan. Du bist also nicht scharf auf ihn.

    Ja, na gut. Mussten Liebe, Sex und Lust immer so kompliziert sein? Konnte man das nicht einfacher haben? Würde Quentin sie automatisch für eine Schlampe halten, nur weil sie ihm zeigte, dass sie ihn attraktiv fand?

    Na gut. Ich geb's zu. Offensichtlich bin ich eine geile Schlampe.

    Schlampen sind super.

    Sie stöhnte frustriert, dann legte sie sich neben Evan. Wie schön, dass ich die Schlampe bin und nicht April.

    Shandi, ich schlafe gleich ein.

    Also noch mal, dieser Typ aus dem Hotel, Quentin. Ich sollte also besser nicht mit ihm ins Bett gehen?

    Kommt drauf an.

    Worauf?

    Ob dich mehr an ihm interessiert als nur seine Banane.

    Quentin Marks stand in seiner Suite im 16. Stockwerk und sah aus dem Fenster. Um neun Uhr hatte er ein Meeting. Er sollte ins Bett gehen. Er musste schlafen.

    Aber wenn er im Bett lag, musste er an Sex denken. An Sex mit Shandi Fossey.

    Noch nie hatte er eine Frau mit solchen Beinen gesehen wie die Barkeeperin vom Erotique. Und das hieß etwas, denn er hatte in seinem Leben viele Beine gesehen.

    Man ist nicht Musikvideoproduzent und Grammy-Gewinner, ohne dass man von Frauen – und übrigens auch etlichen Männern – regelrecht verfolgt wird. Von Menschen, die mit allen Mitteln versuchen, auf sich aufmerksam zu machen, um ins Business zu kommen. Die ihn benutzen wollen. Die alles dafür tun, alles dafür geben würden, ihm sogar Sex vom Feinsten versprachen, wenn er sich nur ihr Demoband anhören oder sie jemandem vorstellen oder ihnen das Geheimnis verraten würde, wie man den Durchbruch schaffte, so

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