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Eine italienische Hochzeit: Liebesreise in die Toskana
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Eine italienische Hochzeit: Liebesreise in die Toskana
eBook180 Seiten2 Stunden

Eine italienische Hochzeit: Liebesreise in die Toskana

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Über dieses E-Book

Ein Münzwurf soll entscheiden, wer die kühle Engländerin Alex heiraten muss: Rinaldo oder sein fröhlicher Bruder Gino. Denn eine Hochzeit ist der einzige Ausweg für die beiden, ihr Weingut behalten zu können. Aber dann stellt die Liebe alle Pläne auf den Kopf.

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum10. Dez. 2012
ISBN9783955760526
Eine italienische Hochzeit: Liebesreise in die Toskana
Autor

Lucy Gordon

Die populäre Schriftstellerin Lucy Gordon stammt aus Großbritannien, bekannt ist sie für ihre romantischen Liebesromane, von denen bisher über 75 veröffentlicht wurden. In den letzten Jahren gewann die Schriftstellerin zwei RITA Awards unter anderem für ihren Roman „Das Kind des Bruders“, der in Rom spielt. Mit dem Schreiben erfüllte sich Lucy Gordon einen großen Traum. Zuerst begann sie mit Artikeln für ein britisches Frauenmagazin. Einige der interessantesten sowie attraktivsten Männer der Welt unter anderem Richard Chamberlain, Charlton Heston, Sir Alec Guiness, Sir Roger Moore wurden von ihr interviewt. Nach 13 Jahren Schreibtätigkeit für diese Zeitschrift entschloss sie sich, im Jahr 1984 ihren ersten Roman zu schreiben. Dieser Liebesroman erschien unter dem Titel „Ungezähmtes Verlangen“ im Jahr 1992 bei CORA Love Affair. Ihr zweiter Roman „Hand in Hand durch Venedig“, der kurz danach herauskam, erschien unter der Nummer 212 im Jahr 2003 bei Julia Extra. Sie gab ihren Job beim Frauenmagazin auf und konzentrierte sich auf das Schreiben von Romances, die unter dem Pseudonym Lucy Gordon veröffentlicht werden. Mit richtigem Namen heißt sie Christine Sparks Fiorotto.

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    Buchvorschau

    Eine italienische Hochzeit - Lucy Gordon

    1. KAPITEL

    Er hasst mich wirklich!, dachte Alex. Sie hatte ein bisschen Groll erwartet, aber nicht diese kalte Feindseligkeit. Während der ganzen Reise von England nach Italien war sie gespannt gewesen auf Rinaldo und Gino Farnese, die beiden Männer, die sie teilweise enteignet hatte.

    Jetzt, da sie Rinaldo über das Grab seines Vaters hinweg in die Augen sah, glaubte Alex, noch nie so viel geballte Verbitterung an einem Menschen wahrgenommen zu haben. Sie blinzelte und überlegte, ob es eine optische Täuschung sein könnte. Die strahlende Sonne Italiens hob Kanten hervor, die so scharf wie Schwertklingen waren, und ließ dunkle Schatten entstehen, die das Licht verschlangen. Die Farben hier waren leuchtend. Rot, Orange, Gelb, Schwarz. Kraftvoll. Intensiv. Gefährlich.

    Das bilde ich mir nur ein, dachte sie.

    Aber die Gefahr war da, in Rinaldo Farneses wütendem Blick.

    Isidoro, ihr ältlicher italienischer Anwalt, hatte ihr die beiden Brüder Farnese gezeigt, doch Alex hätte sie auch so erkannt. Die Familienähnlichkeit war deutlich. Beide Männer waren groß, hatten markante Gesichtszüge und dunkle Augen. Gino, offensichtlich der jüngere, sah aus, als hätte er eine sanftere Seite. Sein Haar lockte sich ein bisschen, und ein humorvoller Zug um seinen Mund ließ darauf schließen, dass Gino Farnese etwas für Spaß und Flirten übrighatte.

    Rinaldo hatte nichts Sanftes an sich. Sein Gesicht hätte aus Granit gemeißelt sein können. Alex schätzte ihn auf Ende dreißig. An seiner Körperhaltung und den zusammengepressten Lippen war zu erkennen, dass er unter einer starken Anspannung stand und sich mit äußerster Anstrengung beherrschte.

    Von ihm war keine Nachgiebigkeit zu erwarten. Er würde sich nicht erweichen lassen und nicht verzeihen.

    Wie komme ich überhaupt auf den Gedanken, dass ich Rinaldo Farneses Vergebung brauche?, fragte sich Alex. Sie hatte ihm kein Unrecht zugefügt.

    Aber ihm war Unrecht getan worden, nicht von ihr, sondern vom Vater, der ein Drittel des Familienbesitzes mit einer Hypothek belastet hatte, ohne es seinen Söhnen zu sagen. Sie hatten es erst nach seinem Tod auf brutale Weise erfahren.

    Vincente Farnese war ein reizender Mann, hatte Isidoro zu Alex gesagt. Leider hatte er jedoch die grässliche Angewohnheit, unangenehme Sachen aufzuschieben und auf ein Wunder zu hoffen. Rinaldo hat so weit wie möglich die Verantwortung übernommen, und trotzdem hat ihm der alte Knabe am Ende eine böse Überraschung hinterlassen. Ich kann es Rinaldo nicht verübeln, dass er ein bisschen verärgert ist.

    Der Mann, der sie über das Grab hinweg anblickte, war nicht ein bisschen verärgert. Er war bereit, einen Mord zu begehen. Ich hätte wohl nicht zur Beerdigung ihres Vaters kommen sollen, flüsterte Alex ihrem Anwalt zu.

    Nein, wahrscheinlich glauben die Brüder, Sie seien aus Schadenfreude hier.

    Ich wollte die beiden nur kennenlernen und ihnen versichern, dass ich ihnen eine faire Chance geben will, die Hypothek zu tilgen.

    Alex, haben Sie das nicht verstanden? Aus ihrer Sicht schulden sie Ihnen nichts, und Sie sind eine unberechtigte Besitzergreiferin. Den Brüdern eine ‘faire Chance’ anzubieten, Sie auszuzahlen, ist ein Rezept für Blutvergießen. Verschwinden wir besser schnell von hier.

    Gehen Sie nur. Ich laufe nicht vor ihnen davon.

    Vielleicht werden Sie sich noch wünschen, Sie hätten es getan, erwiderte Isidoro finster.

    Unsinn, was können sie mir denn tun?

    Vor einer Woche, als Alex mit David in dem eleganten Londoner Restaurant gesessen hatte, war ihr alles so einfach vorgekommen.

    Mit dieser Erbschaft kannst du wahrscheinlich deine Mitbeteiligung bezahlen, sagte David.

    Und noch viele andere Dinge. Alex dachte lächelnd an das Traumhaus, in dem sie nach ihrer Hochzeit gemeinsam wohnen würden.

    Ohne direkt darauf zu antworten, hob David sein Champagnerglas.

    David Edwards gehörte zu Alex’ Lebensplan. Er war vierzig, sah gut aus und war der Chef einer sehr teuren, sehr renommierten Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsfirma.

    Alex hatte vor acht Jahren dort angefangen, nachdem sie ihr Examen mit Auszeichnung bestanden hatte. Sie hatte immer gewusst, dass sie eines Tages Teilhaberin werden und David heiraten würde. In den acht Jahren hatte sie sich von einem ziemlich schüchternen, linkischen jungen Mädchen in eine umwerfend attraktive, weltkluge Frau verwandelt.

    Es war David, der die Verwandlung unwissentlich in Gang gesetzt hatte. Sobald Alex in der Firma anfing, war sie hingerissen von seinem guten Aussehen und sehnte sich danach, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Nach sechs erfolglosen Monaten hörte sie ihn zufällig einen Kollegen fragen: Wer ist der Pudding in dem roten Kleid?

    David ging weiter, ohne zu ahnen, dass der Pudding ihn gehört hatte und Traurigkeit und Wut unterdrückte.

    Zwei Tage später gab David seine Verlobung mit der Tochter des Seniorpartners bekannt.

    Alex stürzte sich in die Arbeit. In den folgenden fünf Jahren erlaubte sie sich nur flüchtige Beziehungen. Am Ende dieser Zeit war sie durch ihre Überstunden und hervorragenden Ergebnisse eine Macht in der Firma geworden. Der Seniorpartner setzte sich zur Ruhe, und David übernahm seine Position. Jetzt brauchte er den Einfluss seines Schwiegervaters nicht mehr, aber nur boshafte Leute brachten das in Zusammenhang mit seiner Scheidung.

    Nachdem Alex jahrelang ebenso hart an sich selbst wie an ihrem beruflichen Erfolg gearbeitet hatte, war sie zu einem perfekten Kunstwerk geworden. Ihr Körper war der Triumph des Fitnesstrainings. Mit ihren langen, schlanken Beinen konnte sie die kürzesten Röcke anziehen. Selbst in einem hautengen Kleid war kein Pfund zu viel an ihr zu sehen. Ihr blondes Haar war kurz, von einem der besten Friseure Londons geschnitten.

    Inzwischen hatten David und sie eine Beziehung, und alle wussten, dass die beiden Stars der Firma bald heiraten und das Geschäft gemeinsam führen würden.

    Und es sah aus, als hätte es nicht besser kommen können. Ihrer Erbschaft würde die Teilhaberschaft folgen und dann die Heirat.

    Vielleicht erfordert es ein bisschen Zeit, die Sache zu regeln, sagte David jetzt nachdenklich. Du hast nicht wirklich einen Anteil am Besitz geerbt, stimmt’s?

    Nein, Enrico hat mir in seinem Testament das Hypothekendarlehen übertragen. Die Brüder Farnese schulden mir also viel Geld, und erst wenn sie es nicht innerhalb einer angemessenen Frist zurückzahlen können, darf ich auf ein Drittel des Gutes Anspruch erheben.

    Entweder das oder du verkaufst deinen Anteil an jemand anders, was vernünftiger wäre. Was willst du mit einem Drittel eines landwirtschaftlichen Betriebs?

    Nichts, aber mir wäre nicht wohl dabei, wenn ich verkaufen würde. Ich muss zuerst den Brüdern die Chance geben, mich auszuzahlen.

    Sicher, und, wie gesagt, das dauert vielleicht eine Weile. Komm nicht überstürzt zurück. Bleib so lange, wie es nötig ist, und wickle es ordentlich ab.

    Alex lächelte. Wie verständnisvoll er ist, dachte sie liebevoll. Es würde alles leichter machen.

    Du hast deine italienischen Verwandten nicht oft gesehen, stimmt’s?, fragte David.

    Meine Mutter war Enrico Moris Nichte. Er hat uns einige Male besucht. Genau wie sie war er reizbar und sehr emotional.

    Du bist anders.

    Alex lachte. Tja, ich konnte es mir nicht leisten, emotional zu sein. Mom hat mit ihrem Melodrama das Haus beherrscht. Ich habe meine Mutter geliebt, aber wohl darauf reagiert, indem ich meinen gesunden Menschenverstand entwickelt habe. Eine von uns musste kühl, gelassen und konzentriert sein. Ich erinnere mich daran, dass Enrico einmal stirnrunzelnd zu mir gesagt hat: ‘Du bist bestimmt wie dein englischer Vater.’ Es war kein Kompliment. Ich war zwölf, als Dad gestorben ist, aber ich weiß noch, dass er niemals die Beherrschung verloren oder geschrien hat.

    Du tust es auch nicht.

    Was für einen Sinn hat das? Dinge vernünftig auszudiskutieren ist besser. Mom hat immer gesagt, wir würden eines Tages zusammen nach Italien fahren und mir würde ‘ein Licht aufgehen’. Sie hat mir sogar Italienisch und einen toskanischen Dialekt beigebracht, damit ich nicht völlig ratlos bin, wenn wir ‘mein anderes Land’ besuchen.

    Aber ihr seid niemals gefahren?

    Mom ist krank geworden. Als sie vor drei Jahren gestorben ist, habe ich Enrico auf ihrer Beerdigung wiedergesehen.

    Bist du seine einzige Erbin?

    Nein, entfernte Cousins und Cousinen erben sein Land und sein Haus. Er war ein reicher Mann, unverheiratet und kinderlos. Er hat allein in Florenz gelebt, viel getrunken und Frauen gejagt.

    Und wo ist Vincente Farnese ins Spiel gekommen?

    Sie waren alte Freunde. Vor einigen Jahren hat er sich von Enrico Geld geliehen und dafür ‘Belluna’ mit der Hypothek belastet, so heißt das Gut. In der vergangenen Woche waren sie nach einer Sauftour mit dem Auto unterwegs nach Hause und hatten den tödlichen Unfall.

    Und Vincente Farneses Söhne hatten keine Ahnung von der Hypothek?, fragte David.

    Anscheinend haben sie erst davon erfahren, als Enricos Testament verlesen worden ist.

    Also wagst du dich direkt in die Höhle des Löwen? Sei vorsichtig.

    Du glaubst doch wohl nicht etwa, dass ich in einer dunklen Gasse einem Mordanschlag zum Opfer falle? Ich werde nach Florenz fahren, eine Vereinbarung mit den Brüdern Farnese treffen und zurückkommen.

    Und wenn sie das Geld nicht beschaffen können und du deinen Anteil an einen Außenstehenden verkaufen willst? Werden sie das tatenlos hinnehmen?

    Sei nicht melodramatisch, David, wies Alex ihn lachend zurecht. Ich bin sicher, sie sind ebenso vernünftig wie ich. Wir werden schon eine Lösung finden.

    Vernünftig?, brauste Rinaldo auf. Unser Vater hat eine gewaltige Hypothek auf diesen Besitz aufgenommen, ohne es uns zu sagen, und die Anwälte wollen, dass wir vernünftig sind?

    Gino seufzte. Ich begreife es noch immer nicht. Wie konnte unser Vater das nur so lange geheim halten, besonders vor dir?

    Das Licht wurde schwächer. Rinaldo stand am Fenster und blickte über die Hügel und Felder, das Land, das er mit eigenen Händen kultiviert hatte, manchmal unter schweren Opfern. Er musste daran festhalten, oder er würde verrückt werden.

    Wir beide sind Vaters Erben und die rechtmäßigen Eigentümer von Belluna, fuhr Gino fort. Diese Frau kann das nicht ändern.

    Sie kann es, wenn wir sie nicht auszahlen. Wenn sie ihr Geld nicht bekommt, kann sie auf ein Drittel von Belluna Anspruch erheben. Unser Vater hat niemals Rückzahlungen geleistet, deshalb schulden wir ihr den ganzen Betrag, plus Zinsen.

    Tja, ich nehme an, wir haben von dem Geld profitiert, sagte Gino nachdenklich.

    Das stimmt, gab Rinaldo widerstrebend zu. Wir haben neue Maschinen gekauft, zusätzliche Arbeiter eingestellt und das beste Düngemittel gekauft, was unsere Ernte stark verbessert hat. All das hat ein Vermögen gekostet. Unser Vater hat einfach behauptet, er hätte im Lotto gewonnen.

    Und wir haben es geglaubt, bis die Testamente verlesen worden sind, stellte Gino bedrückt fest. Dass er es uns so hat herausfinden lassen, tut wirklich weh. Trotzdem, wir sollten es ihm wohl nicht verübeln. Er konnte nicht ahnen, dass er plötzlich sterben würde. Weißt du irgendetwas über diese Frau, abgesehen davon, dass sie Engländerin ist?

    Laut dem Anwalt heißt sie Alexandra Dacre. Sie ist Ende zwanzig, lebt in London und ist Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin.

    Gino seufzte. Sie gefällt mir nicht.

    Mir auch nicht. Das ist eine kaltblütige Angelsächsin. Sie arbeitet mit Geld, und sie wird sich für nichts anderes interessieren. Rinaldo drehte sich plötzlich um. Er machte ein grimmiges Gesicht. Wir haben keine Wahl. Wir müssen sie loswerden.

    Gino fuhr zusammen. Wie? Rinaldo, um Himmels willen … In diesem Moment traute er seinem Bruder jede grausame Tat zu.

    Reg dich ab. Rinaldo lächelte flüchtig, was ihn seltsamerweise noch grimmiger aussehen ließ. Ich plane keinen Mord. Der Gedanke ist reizvoll, aber das habe ich nicht gemeint. Ich will die Frau legal loswerden.

    Dann müssen wir bezahlen.

    Wie denn? Wir haben alles in den Boden investiert. Bis zur Ernte haben wir kein Bargeld. Unser Bankkonto haben wir schon überzogen, und einen Kredit würden wir nur zu ruinösen Zinsen bekommen.

    Hat unser Anwalt keinen Vorschlag?

    Der Mann wird langsam senil. Alexandra Dacre ist Single, und deshalb ist ihm der brillante Einfall gekommen, einer von uns beiden könnte sie heiraten.

    Das ist es!, rief Gino. Alle Probleme gelöst. Er breitete triumphierend die Arme aus. Mit seinen achtundzwanzig Jahren hatte er noch immer etwas Jungenhaftes an sich. Dann müssen wir sie kennenlernen. Ob sie wohl zur Beerdigung unseres Vaters kommt?

    Sie wird es nicht wagen!, erwiderte Rinaldo scharf. Jetzt lass uns zu Abend essen. Teresa hat alles fertig.

    Die Brüder gingen in die Küche, wo die alte Haushälterin gerade den Tisch deckte. Sie weinte bei der Arbeit, wie jeden Tag, seit Vincente gestorben war.

    Rinaldo hatte keinen Hunger, aber das zu sagen würde die alte Frau nur

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