Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Unter glutroter Sonne: Tyler
Unter glutroter Sonne: Tyler
Unter glutroter Sonne: Tyler
eBook165 Seiten2 Stunden

Unter glutroter Sonne: Tyler

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die junge Rancherin Nell hat alles im Griff - nur ihre Gefühle nicht, seit der neue Verwalter Tyler für sie arbeitet. Dabei hatte sie sich doch geschworen, sich ein für alle Mal von Männern fernzuhalten!

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum20. Mai 2015
ISBN9783955764364
Unter glutroter Sonne: Tyler
Autor

Diana Palmer

Die US-amerikanische Schriftstellerin Diana Palmer ist für ihre zahlreichen romantischen Liebes- und Familienromane bekannt, die seit 1979 veröffentlicht werden. Über 150 Bücher wurden von der erfolgreichen Autorin bisher verfasst, die weltweit gern gelesen werden. Der Roman „Diamond Girl“ wurde 1998 für das US-amerikanische Fernsehen verfilmt. Für ihr Werk erhielt sie bisher zahlreiche Auszeichnungen, ihre Romane stehen regelmäßig auf den US-amerikanischen Bestsellerlisten. Vor ihrer Karriere als Schriftstellerin war sie 16 Jahre lang als Reporterin tätig. Ihr Interesse gilt den amerikanischen Ureinwohnern, derzeit studiert sie nebenbei Geschichte, sie strebt ein weiteres Universitätsdiplom an, und zwar möchte sie sich auf die Historie der amerikanischen Ureinwohner spezialisieren. Aktiv setzt sie sich für die Rechte der Ureinwohner ein, sie unterstützt Museen und historische Gesellschaften. Zu ihren vielen Hobbys zählen unter anderem die Archäologie, die Anthropologie, die Musik sowie die Astronomie.

Mehr von Diana Palmer lesen

Ähnlich wie Unter glutroter Sonne

Ähnliche E-Books

Romanzen für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Unter glutroter Sonne

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Unter glutroter Sonne - Diana Palmer

    1. KAPITEL

    Für Tyler Jacobs hätte diese heiße Landschaft im Südosten von Arizona genauso gut auf dem Mars liegen können. Er fühlte sich immer noch fremd hier, auch wenn er bereits über zwei Monate auf der Double R Dude Ranch nahe Tucson als Vormann arbeitete.

    Seufzend ließ er den Blick über die Kreosotbüsche schweifen. Außer dieser Art von Pflanzen wuchs kaum etwas auf dieser Ebene, die sich bis zu den Dragoon-Bergen erstreckte. Die Regenzeit war noch nicht vorüber, und schon waren es beinahe vierzig Grad. Tyler schwitzte, nahm den Hut ab und fuhr sich mit dem Arm über die Stirn.

    Was für ein Land! dachte er. In Texas, wo er herkam …

    Texas! Er runzelte die Stirn. Vielleicht machte ihn gerade die Erinnerung daran so nervös und bedrückt.

    Letzte Woche war er zur Hochzeit seiner Schwester in seine Heimatstadt Jacobsville geflogen. Shelby hatte sich nun doch entschlossen, Justin Ballenger zu heiraten, obwohl sie seinen Antrag vor Jahren einmal abgelehnt hatte. Tyler wunderte sich noch heute über den plötzlichen Sinneswandel seiner Schwester, und es war ihm während der Hochzeitsfeierlichkeiten auch nicht entgangen, dass das Brautpaar nicht gerade glücklich gewirkt hatte.

    Aber das geht mich im Grunde nichts an, murmelte Tyler jetzt vor sich hin und blickte zur Sonne hoch, die fast ihren höchsten Stand erreicht hatte. Schließlich war Shelby alt genug, um ihr eigenes Leben zu führen. Vielleicht würden sich die beiden mit der Zeit sehr gut verstehen.

    Auf der Hochzeit hatte Tyler auch Abby mit Calhoun wiedergesehen. Erleichtert hatte Tyler festgestellt, dass seine Gefühle für sie abgeflaut waren. Eigentlich war er damals entschlossen gewesen, eine Familie zu gründen, und Abby war genau die Richtige für ihn. Aber dann hatte er seine Ranch verloren, und Abby hatte sich für einen anderen Mann entschieden.

    Sicher war es besser so. Im Moment kam für ihn die Beziehung zu einer Frau überhaupt nicht infrage. Und liebte er vielleicht mehr die Liebe als die Frauen, die ihm bisher so oberflächlich erschienen?

    Tyler lächelte. Neuerdings war er sich dessen nicht mehr so sicher.

    Nell Regan zum Beispiel, die Besitzerin der Double R Dude Ranch, machte es ihm nicht leicht. Mit ihrer merkwürdigen Scheu und ihrer Verwundbarkeit, die sie durch Burschikosität und Kratzbürstigkeit zu überspielen suchte …

    An die Arbeit, dachte Tyler und richtete sich im Sattel auf. Er war hinausgeritten, um ein paar streunende Herefordkälber einzufangen. Aufmerksam sah er sich um. In dieser Umgebung war es nicht leicht, die Orientierung zu behalten. Ein Tal ähnelte dem anderen. Die Gebirgszüge schienen sich ins Unendliche auszudehnen. Es war genau das Richtige für einen Mann, der seine Freiheit brauchte.

    Plötzlich bemerkte er einen Reiter in der Ferne, und noch bevor er nähergekommen war, hatte Tyler Nell Regan erkannt. Verblüfft sah er ihr entgegen. Es musste auf der Ranch etwas passiert sein, denn Nell ging ihm sonst aus dem Weg. Anfangs waren sie wunderbar miteinander ausgekommen, sie waren sogar auf dem besten Weg gewesen, gute Freunde zu werden. Doch dann hatte Nell plötzlich ihr Verhalten geändert, was Tyler immer noch unverständlich war.

    Auch gut, dachte Tyler. Er verdiente auf der Ranch gerade genug für den eigenen Lebensunterhalt. Sein früheres Vermögen war dahin. Er hatte also nichts, was er einer Frau wie Nell hätte bieten können. Und doch machte er sich ihretwegen manchmal Gedanken. Hatte er sie irgendwie verletzt?

    Er wusste kaum etwas über ihre Vergangenheit. Aber er spürte, dass einmal etwas Entscheidendes vorgefallen sein musste, denn Nell war Männern gegenüber ungewöhnlich vorsichtig und misstrauisch. Sie machte sich so unscheinbar wie möglich, um ja nicht die Aufmerksamkeit eines Mannes auf sich zu lenken. Allerdings erreichte sie mit dieser Verkleidung eher das Gegenteil.

    Er hatte sie zuerst für ein unbedarftes junges Ding gehalten, das sehr darauf bedacht war, ihm den Aufenthalt auf der Ranch so angenehm wie möglich zu machen. Tyler lächelte unwillkürlich. Er hatte ihre Gegenwart genossen, sie geneckt und ein wenig mit ihr geflirtet. Und dann nahm Bella, die Köchin, ihn eines Tages ins Gebet. Nell sei alles andere als ein unbefangenes Mädchen. Sie sei eine junge Frau von vierundzwanzig Jahren, die sein Verhalten falsch verstehen könnte.

    Seitdem hatte sich das Verhältnis zwischen ihnen merklich abgekühlt. Nell ging ihm möglichst aus dem Weg, und sie begegneten sich nur noch bei den Tanzabenden, die zweimal im Monat stattfanden.

    Aber ganz unangenehm schien Nell seine Gegenwart auch wieder nicht zu sein. An den Tanzabenden in der Scheune hielt sie sich stets dicht an seiner Seite. Mehr war nicht von ihrem einstigen Einvernehmen geblieben. Nells abweisendes Verhalten verletzte Tylers Stolz und seine Eitelkeit. Er war es gewöhnt, bei den Frauen immer das zu erreichen, was er wollte.

    Besorgt sah Tyler Nell jetzt entgegen. In den ausgebeulten Jeans, der weiten Bluse und dem Schlapphut wirkte sie wahrhaftig nicht wie eine Frau, die einen Mann verführen wollte. Umso besser, dachte er. Alles wäre noch schwieriger, würde sie ihre gute Figur auch noch betonen. Bei dem Gedanken an ihren Körper überlief Tyler ein leichtes Prickeln. Hastig verscheuchte er diese Vorstellung wieder.

    Hast du die Tiere schon gefunden?, erkundigte sich Nell, als sie das Pferd neben ihm zügelte.

    Ich bin fast das ganze Gebiet abgeritten, antwortete Tyler müde. Wo immer die Tiere sein mögen, bestimmt ist ein Wasserloch in der Nähe. Bis auf die Regenzeit ist hier ja alles ausgedörrt und trocken, und das Überleben kann wirklich zu einem abenteuerlichen Kampf werden.

    Nell betrachtete ihn ruhig. Dir gefällt Arizona nicht sehr, oder?

    Es ist so anders. Tyler ließ seinen Blick über die Bergkämme gleiten, die nach dem jeweiligen Stand der Sonne in die wundervollsten Rottöne getaucht waren. Man muss sich an diese Landschaft erst langsam gewöhnen. Acht Wochen reichen dazu nicht aus.

    Ich bin hier aufgewachsen, entgegnete Nell. Für mich gibt es nichts Schöneres. Es sieht nur so unwirtlich aus. Wenn man näher hinschaut, entdeckt man überall Leben.

    Klapperschlangen und Eidechsen, bemerkte er trocken.

    Schwarzdrosseln, Zaunkönige, Strauße, Eulen und Wild, ergänzte Nell. Ganz abgesehen von den Wildblumen in den Schluchten oder den Kaktusblüten. Sie schien sich etwas zu entspannen.

    Tyler zündete sich eine Zigarette an. Für mich bleibt das eine unwirtliche Wüste. Wie läuft es mit den Ausritten für die Gäste?

    Die Double R hatte nicht nur einen großen Viehbestand, sondern war auch eine Gäste-Ranch, wo Touristen sich wochenweise einmieteten, um Cowboyromantik zu erleben.

    Charlie ist bei der Gruppe geblieben, antwortete Nell seufzend. Mr Howes sieht aus, als würde er vor Müdigkeit vom Pferd fallen. Ich hoffe nur, dass er es noch bis zur Ranch zurück schaffen wird.

    Falls er vom Pferd fallen sollte, weiß ich nicht, wie wir ihn wieder hinaufhieven könnten. Bei seinem Übergewicht.

    Unwillkürlich lachte Nell auf. Tyler war früher einer der wenigen Menschen gewesen, der sie zum Lachen bringen konnte. Und dann hatte sie herausfinden müssen, wie er über sie dachte …

    Tyler, ich wollte dich bitten, beim Camping heute Nacht die Aufsicht zu übernehmen, sagte Nell zögernd. Ich muss nach Tucson fahren und Marguerite und die Jungen abholen. Die drei wollen wieder das Wochenende auf der Ranch verbringen.

    Natürlich, willigte er ein. Jetzt sollte ich mich aber wieder um unsere Ausreißer kümmern. Sonst kommt noch jemand auf die Idee, sich einen billigen Sonntagsbraten zu schießen.

    Die Jungen wollen am Wochenende nach Apachenpfeilspitzen suchen. Ich musste ihnen versprechen, dich danach zu fragen. Unsicher blickte Nell ihn an.

    Deine beiden Neffen sind wirklich nette Kerlchen, erwiderte Tyler amüsiert. Allerdings müssten sie strenger erzogen werden.

    Marguerite ist nicht der Typ, um mit zwei so temperamentvollen Jungen fertig zu werden, verteidigte Nell ihre Schwägerin. Seit Teds Tod ist es noch schlimmer geworden. Er hat es verstanden, seine Söhne im Zaum zu halten.

    Marguerite braucht einfach einen Ehemann. Gedankenverloren lächelte Tyler. Marguerite erinnerte ihn an vergangene Zeiten und an Frauen, mit denen er damals ständig zusammen gewesen war. Eine Frau wie Marguerite sollte keine Schwierigkeiten haben, einen Mann zu finden.

    Nell wusste, dass ihre Schwägerin schön war. Dennoch berührte es sie unangenehm, dass Tyler so anerkennend über Marguerite sprach. Unwillkürlich musste Nell dabei an ihr eigenes Aussehen denken. Ihr rundes Gesicht, die hohen Wangenknochen und die großen Augen wirkten gewiss nicht so anziehend wie Marguerites aparte Züge mit dem geschickten Make-up.

    Nell zwang sich zu einem Lächeln und blickte in Tylers hellgrüne Augen. Er war der erste Mann, bei dem sie versucht hatte, Aufmerksamkeit zu erregen. Doch Bella hatte sie gewarnt, und wenig später hatte Nell diese hässlichen Worte selbst aus Tylers Mund gehört … Nun, Marguerite schien auch gut zu ihm zu passen, und außerdem war sie offensichtlich an Tyler interessiert.

    Solltest du die Kälber bis zur Dämmerung nicht gefunden haben, komm ohne sie zurück. Wir müssen dann morgen früh die anderen losschicken, bemerkte Nell schließlich.

    Ich werde sie schon finden, winkte Tyler zuversichtlich ab. Ich brauche nur nach einem Wasserloch Ausschau zu halten.

    Aber es ist hier in Arizona nicht ganz ungefährlich, warnte sie ihn. Es kann zwanzig Meilen entfernt regnen, ohne dass man etwas davon merkt, denn der Himmel bleibt klar. Und bevor man sich’s versieht, gerät man in Schwemmboden.

    Bei uns in Texas kennt man solche Überflutungen auch, erwiderte er ruhig. Ich weiß, was ich tue.

    Ich wollte dich auch nur darauf hinweisen, verteidigte sie sich kühl.

    Tyler runzelte die Stirn. Nells überheblicher Ton reizte ihn. Wenn ich jemanden brauche, der sich um mich kümmert, werde ich es dich wissen lassen.

    Nell beherrschte sich und tat so, als hätte sie seine Zurechtweisung überhört. Wenn du morgen Gelegenheit dazu hast, mochte ich, dass du mit Marlowe über seine Umgangsformen sprichst. Einige der Gäste haben sich bei mir über seine mürrische Art und sein Fluchen beschwert.

    Warum erledigst du das nicht selbst?

    Nell senkte verlegen den Kopf. Schließlich bist du der Vormann. Es ist deine Aufgabe, oder?

    Wenn du meinst. Lässig tippte er mit der Hand an den Hut.

    Nell wandte ihr Pferd abrupt um und gab ihm die Fersen. Etwas in Tylers Haltung machte sie immer wütend.

    Tyler blickte ihr gedankenverloren nach. Nell war für ihn ein Rätsel. Ihr Verhalten verwirrte ihn, und er war sehr enttäuscht gewesen, als ihre angehende Freundschaft zerbrach. Er hätte viel darum gegeben, die Gründe dafür zu wissen.

    Er seufzte. Jetzt blieb ihm wahrhaftig nicht die Zeit, Tagträumen nachzuhängen. Er musste die sechs rot-weißen Kälber noch vor der Dunkelheit finden. Entschlossen wandte er sein Pferd um und ritt in die Wüste hinaus.

    Nell ritt langsam zu dem aus roten Ziegeln gebauten Ranchhaus. Im Augenblick war sie auf Marguerites Gesellschaft nicht sehr versessen. Aber ihr war auch keine rechte Ausrede eingefallen, um den Wunsch ihrer Schwägerin abzulehnen. Tylers Bemerkung über Marguerite wollte ihr einfach nicht aus dem Sinn gehen. Er fand ihre Schwägerin also attraktiv, und Marguerites Lächeln und Gesten verrieten, was sie von Tyler hielt.

    Marguerite sah wirklich sehr gut aus. Sie hatte langes, lockiges rotes Haar, große grüne Augen und die Figur eines Fotomodells. Nell und sie kamen im Grunde gut miteinander aus. Allerdings übergingen sie beide den Vorfall von vor neun Jahren, obwohl Nell die Geschichte nie würde vergessen können.

    In letzter Zeit war es Nell auch bewusst geworden, dass Marguerite sie ausnutzte. Sie war so gedankenlos, dass sie einfach ihre Freunde zu Reitausflügen auf die Ranch einlud oder ihre beiden Söhne wie selbstverständlich in Nells Obhut ließ.

    Bis vor Kurzem hatte Nell das alles nicht sehr gestört. Doch in letzter Zeit missfiel es ihr ungemein, dass ihre

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1