Schuhträume
Von Eva Joachimsen
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Über dieses E-Book
Schuhträume
18 Erzählungen von Eva Joachimsen
Der Umfang dieses Buchs entspricht 111 Taschenbuchseiten.
Dieses Buch enthält die Erzählungen:
Wie ein Model
Geliehene Schuhe
Glücksschuhe
Süchtig nach Schuhen
Geile Cowboystiefel
Streit um ein Schuhpaar
Tolles Outfit
Die roten Traumschuhe
Geduldiger Einkaufsberater
Wer kann, der kann
Lieblingsflipflops
Ellenlange Beine
Die mit den roten Pumps oder die mit den goldenen Sandaletten?
Buslinie 11
Schuhkauf mit Kindern
Bloß keine Schuheinkäufe mehr!
Das erste selbstverdiente Geld
Der Retter des Schuhs
Schuhe! Frauen lieben sie! Schuhe sind meist viel zu teuer – aber Traumschuhe haben nun mal ihren Preis, vor allem, wenn man nicht in ihnen laufen kann; Schuhe passen perfekt, auch wenn sie zu klein sind – nämlich dann, wenn sie nur geliehen sind –, aber wer schön sein will, muss leiden; Schuhe machen glücklich – aber manchmal auch sehr unglücklich, vor allem, wenn man ihnen nicht widerstehen kann und der Schuhkauf zum Kaufrausch wird; Schuhe können aber auch Anlass sein, sich zu verlieben ... Schuhe sind Spiegelbild der Seele, heißt es, und für viele Frauen ein Statussymbol, ähnlich wie Autos für Männer … Wer hätte gedacht, dass Schuhe so großen Einfluss auf unser Leben haben?
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Schuhträume - Eva Joachimsen
Schuhträume
18 Erzählungen von Eva Joachimsen
Der Umfang dieses Buchs entspricht 111 Taschenbuchseiten.
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Wie ein Model
Geliehene Schuhe
Glücksschuhe
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author
© dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Wie ein Model
Marla schaute sehnsüchtig ins Schaufenster. Die schwarzen Pumps gefielen ihr. Mit den hohen Absätzen waren sie ein Traum. Zehn Zentimeter schätze sie, dazu kam eine leichte Plateausohle.
Aber der Preis! Mit ihrem geringen Taschengeld kam sie gerade so über die Runden. Klar, ihre Eltern verdienten nicht viel. Sie lagen knapp über Hartz IV und konnten ihren Kindern keinen Luxus bieten.
Dabei durfte Marla sogar studieren. Das ging allerdings nur, weil sie daheim wohnte. Das Informatik-Studium kostete so viel Zeit, dass sie nicht nebenbei jobben konnte, wie sie es ursprünglich geplant hatte. Aber in einem Jahr würde sie ihren Bachelor haben, dann konnte sie arbeiten oder weiterstudieren. Ihre Freundin Sina hatte einen Job als studentische Hilfskraft erhalten und konnte sich damit ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft leisten.
Auch am nächsten Tag blieb sie vor dem Schaufenster stehen und betrachtete die Schuhe. Sie kamen ihr noch schöner vor als vorher. So blieb sie täglich auf dem Weg zu Uni stehen und schaute sehnsüchtig nach, ob die Schuhe noch da waren. Mit jedem Tag wurde ihre Besorgnis größer, dass sie jemand gekauft haben könnte. Schließlich rang sie sich dazu durch, sie wenigstens einmal anzuprobieren. Sicher sahen sie fürchterlich aus und sie würde ihre Zeit nicht mehr mit den Gedanken an diese Schuhe verschwenden.
Sie zögerte, bevor sie den Laden betrat. Schließlich gab sie sich einen Ruck und ging mutig hinein. Normalerweise kaufte sie ihre Schuhe bei einer günstigen Schuhkette, dieser Laden war ihr immer zu teuer. Und die schwarzen Pumps waren wirklich exklusiv. Aber sie wollte sie wenigstens einmal probiert haben. Wenn sie ihr nicht standen, würde sie nicht mehr ständig an sie denken müssen.
Natürlich kam sofort eine Verkäuferin auf sie zugeschossen. Damit hätte sie rechnen können. Sie stotterte etwas herum, doch die Frau verstand sie und brachte sofort die Schuhe.
Marla probierte sie an. Sie saßen wie angegossen. Sie stand auf und lief mit kleinen Schritten durch den Laden. Eigentlich war es eher ein Wanken, denn sie war es nicht gewohnt, mit so hohen Absätzen zu laufen. Doch sie fühlte sich gleich viel weiblicher. Den älteren Kunden, der das Geschäft betrat, strahlte sie selbstbewusst an. So sexy hatte sie noch nie gewirkt. Mit ihrem schwarzen Minirock musste sie super aussehen. Wie ein Model.
Nachdenklich lief sie zurück, vorsichtig einen Schritt vor den anderen setzend. Sie hatte schon hin und her überlegt, wie sie den Kaufpreis aufbringen konnte. Ob Papa ihr einen Vorschuss auf ihr Taschengeld gab? Vielleicht könnte sie jobben. Aber wie lange würden sie die Schuhe noch haben?
„Gefallen sie Ihnen?", fragte die Verkäuferin.
„Sehr, aber sie sind auch sehr teuer", meinte Marla traurig.
„Eine gute Qualität. Von dem Paar haben Sie lange etwas."
Das glaubte Marla ihr gern, aber es half nicht gegen das Loch im Portemonnaie. Da sie ein Optimist war, ließ sie sich die Schuhe bis zur nächsten Woche zurücklegen.
„Normalerweise legen wir nicht so lange zurück", meinte die Verkäuferin gönnerhaft.
Marla nickte und bedankte sich.
Daheim suchte sie im Internet nach Jobs. Natürlich fand sie nichts, wo sie sofort Geld verdienen konnte. Doch dann rief ihre Freundin Emma an. „Hast du am Samstag und Sonntag Zeit? Meine Kollegin ist krank und mein Chef braucht ganz dringend eine Vertretung."
Emma arbeitete am Wochenende für einen Partyservice.
Natürlich sagte Marla begeistert zu. Sie würde dabei genug Geld für die Schuhe verdienen. Die Klausur, für die sie unbedingt lernen musste, schaffte sie sicher auch so. Eigentlich hatte sie das ganze Wochenende lernen wollen. Gut, notfalls wiederholte sie sie eben. Bisher hatte sie alle im ersten Anlauf geschafft und die Gruppenarbeit würde sie um ein paar Tage verschieben. Ihre Kommilitonen wären dann zwar sauer auf sie, aber was bedeutete das schon? Die Schuhe waren wichtiger.
Also sagte sie sofort zu. Am übernächsten Tag stand sie zwölf Stunden auf den Beinen, da es eine große Hochzeit war und sie nicht nur Mittagessen, sondern auch Kaffee, Abendessen und Mitternachtsbüfett übernommen hatten. Todmüde fiel sie ins Bett, nur um sich am folgenden Morgen aufzuraffen und sich zur nächsten Feier, einer goldenen Hochzeit, zu schleppen. Es war anstrengend, aber es lohnte sich, Sie bekam nicht nur einen ganz guten Stundenlohn, sondern auch reichlich Trinkgeld.
Am Montag stürmte sie gleich nach der letzten Vorlesung den Laden und kaufte die Schuhe!
Die Klausur am nächsten Tag schrieb sie halbwegs passabel. Sie bekam nicht die übliche gute Note, aber sie hatte bestanden und musste nicht wiederholen. Sie konnte es sich immer noch überlegen, die Klausur ein zweites Mal zu schreiben, um ihren Notenschnitt zu verbessern. Erst einmal war sie mit sich zufrieden.
Natürlich war ihre Arbeitsgruppe am nächsten Tag sauer, dass sie nur einen Teil der Arbeit erledigt hatte.
„Mensch, Marla, wir verlassen uns doch aufeinander. Und wir müssen den Bericht übermorgen abgeben", schimpfte ausgerechnet Jonas.
Marla ärgerte sich, als sie spürte, wie ihr Gesicht rot anlief. Gerade der gutaussehende Jonas, der dazu der beste Student des Jahrgangs war. „Können wir auch. Ich lege heute eine Nachtschicht ein, aber ich musste für die Klausur üben", verteidigte Marla sich.
Sie schwänzte die letzte Veranstaltung und eilte nach Hause. Natürlich brauchte sie fürs Schreiben länger als gedacht, statt gegen Mitternacht wurde sie erst um drei Uhr mit ihrem Teil fertig. Die letzten drei Stunden war sie so müde gewesen, dass sie für jede Kleinigkeit ewig brauchte. Sofort lud sie ihren Teil in die Cloud.
Nach drei Stunden Schlaf klingelte der Wecker und sie quälte sich hoch.
Am Nachmittag lobte Jonas sie. „Ich habe noch ein paar Kleinigkeiten geändert, aber du hast gute Arbeit geleistet."
Hoffentlich dachte der Prof genauso. Von dem Lob angespornt beschloss sie, die Klausur freiwillig zu wiederholen.
*
Zum Ende des Semesters wurden die Absolventen immer mit einer großen Feier verabschiedet. Das Uniorchester spielte, der Dekan und der Bürgermeister hielten Reden und ein paar Sponsoren verteilten an besonders gute Studenten Schecks.
Da ihre Freundin Sina dabei war, ging Marla hin. Und natürlich zog sie dazu ihre schwarzen High Heels und ihren Minirock an. Sie schminkte sich und kam sich mit dieser großen Aufmachen supersexy vor.
Zum Glück war der Weg zum Bus und dann von der U-Bahn bis zur Hochschule nicht so weit.
Vor dem Eingang traf sie Sina, die ganz aufgeregt war. Gemeinsam liefen sie in den Saal. Eine Gruppe Kommilitonen stand am Fenster und unterhielt sich. Jonas war dabei. Marla wurde warm ums Herz. Sie stakste auf ihn zu. Kurz vor ihm stolperte sie. Mit