Somnium: Psychothriller
Von J. M. Hell
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Über dieses E-Book
J. M. Hell
Jason M. Hell studierte deutsche Literatur- und Sprachwissenschaft sowie Alte Geschichte in Rostock. Schon während des Studiums übte er erste redaktionelle Tätigkeiten aus, schrieb sowohl Texte für Webseiten als auch Artikel für eine Lokalzeitschrift und fungierte als Korrekturleser. Nach seinem Studium begann er mit der Veröffentlichung von Kurzromanen und machte somit sein Hobby zum Beruf. Zurzeit lebt und arbeitet er in Rostock.
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Buchvorschau
Somnium - J. M. Hell
Über dieses Buch
Die junge Studentin Emma Carter wird Nacht um Nacht von einem Albtraum heimgesucht, der sie in die Finsternis wirft, ihr die Luft zum Atmen raubt, sie in Todesangst versetzt. Und er erscheint erschreckend real. Doch schon bald wird Emmas Albtraum nicht mehr das Einzige sein, was ihren Verstand auf die Probe stellt...
Über den Autor
Jason M. Hell studierte deutsche Literatur- und Sprachwissenschaft sowie Alte Geschichte in Rostock. Schon während des Studiums übte er erste redaktionelle Tätigkeiten aus, schrieb sowohl Texte für Webseiten als auch Artikel für eine Lokalzeitschrift und fungierte als Korrekturleser. Nach seinem Studium begann er mit der Veröffentlichung von Kurzromanen und machte somit sein Hobby zum Beruf. Zurzeit lebt und arbeitet er in Rostock.
Sie erreichen den Autor unter j.m.hell@online.de
Träume sind dämonisch.
Aristoteles
Somnium
Emma erwachte allmählich und öffnete vorsichtig die Augen, nachdem sie sich diese zuvor gerieben hatte. Doch dann erschauderte sie: Um sie herum war es noch immer dunkel. Emma konnte nicht das kleinste Licht erkennen. Erschrocken schloss sie die Augen und öffnete sie sogleich wieder, doch es blieb dunkel.
Emma nahm die Hände vor ihr Gesicht und versuchte, irgendetwas vor sich in der Finsternis zu ertasten. Und tatsächlich, nur ein oder auch zwei Handlängen vor ihren Augen, stieß sie auf hartes, kaltes Gestein.
Sie geriet in Panik, fing zu schreien an und wollte sich hektisch aufrichten, doch sie stieß sofort mit dem Kopf gegen das Gestein über sich und fiel unsanft zurück. An ihrer rechten Schläfe spürte sie einen starken Schmerz und wie eine warme, leicht klebrige Flüssigkeit aus der dortigen Wunde floss. Emma stöhnte und krümmte sich vor Schmerz, während ihr Blut ins Auge lief und es ihr schwerfiel zu atmen.
Dann hielt sie sich mit der rechten Hand ihre blutende Verletzung am Kopf und versuchte sich herumzudrehen. Dabei löste sich etwas Erde über ihr und rieselte ihr direkt ins Gesicht. Nicht sofort realisierend, was ihr dort gerade entgegenfiel, erschrak Emma und schrie kurz angewidert auf.
Für einen kurzen Moment hielt sie inne, holte tief Luft durch den Mund und drehte sich weiter herum, bis sie letztendlich auf der rechten Seite ihres Körpers lag. Während sie mit ihrer rechten Hand weiter ihre Wunde hielt, versuchte sie mit der linken abermals, etwas vor sich in der Dunkelheit zu ertasten. Doch auch dieses Mal stieß sie schon unmittelbar vor ihrem Gesicht auf harte Erdmassen.
Emma wurde erneut panisch. Sie schlug und trat gegen die Wand vor sich, doch es rührte sich nichts. Als ihre Kräfte schwanden, schrie sie um Hilfe. Aber ihre Schreie verstummten bald wieder und Tränen folgten ihnen. Dabei weinte Emma so sehr, dass ihr letztlich die Luft fehlte, um überhaupt nochmals schreien zu können. Verzweifelt fragte sie sich, was ihr überhaupt passiert sei und warum gerade sie so etwas erleben musste.
Plötzlich spürte sie, wie es um ihre Beine herum nass wurde. Weinend und nach Luft ringend presste sie vor Scham ihre Hände in den Schritt.
»Oh Gott«, wimmerte sie leise, »warum tust du mir das an?«
Dann wurde sie endlich ohnmächtig.
Ruckartig schlug Emma die Augen auf und schreckte in ihrem Bett hoch.
»Es war nur ein Albtraum«, sagte sie zu sich selbst, während sie sich schwer atmend im Zimmer umsah. Es war dunkel und kalt, aber sie befand sich definitiv nicht in irgendeinem Erdloch. Kaum als sie das erkannt hatte, suchte sie mit ihren Händen das Bett und ihre Beine nach Feuchtigkeit ab, doch sie konnte keine entdecken.
Gott sei Dank!, dachte sie und ließ erleichtert den Kopf zurück auf das Kissen fallen. Schlafen konnte und wollte sie jedoch nicht mehr. Zu sehr musste sie an diesen merkwürdigen Traum denken, zu sehr wühlte er ihre Gedanken auf, denn er erschien ihr so schrecklich real. Er war noch nie so real, dachte Emma, als sie sich daran erinnerte, dass sie jenen Traum nicht zum ersten Mal durchleben musste.
Sie strich sich mit der Hand durch ihren Pony und versuchte sich zu beruhigen. Und langsam schien ihr Puls tatsächlich wieder etwas langsamer und ihre Gedanken klarer zu werden. Aber nichtsdestotrotz bereitete Emma das wiederholte Auftreten desselben Traumes Sorgen. Die Tatsache, dass der Albtraum dieses Mal erschreckend real wirkte, verstörte sie und verschaffte ihr eine Gänsehaut.
Emma schaltete ihre Nachttischlampe ein und stand aus dem Bett auf. Der eisige Raum ließ sie frösteln, weshalb sie sogleich das Fenster schloss. Danach setzte sie sich zurück aufs Bett, wickelte sich in ihre Decke und ließ den Blick in ihrem Zimmer kreisen. Dabei fiel ihr das Notizbuch auf, welches zwischen der kleinen Lampe und dem Wecker auf dem Nachttisch lag. Sie nahm es in die Hand und blätterte darin, ohne zu wissen, wonach sie eigentlich suchte.
Stimmt ja, meine Zwischenprüfung, dachte sie frustriert, nachdem sie ein paar Zeilen gelesen hatte. Zwischen ihren stichpunktartigen Aufzeichnungen fielen ihr außerdem die notierten Daten einiger Bücher auf, welche sie sich noch aus der Universitätsbibliothek ausleihen wollte, da sie diese für ihre Prüfungsvorbereitungen brauchte.
Emma ließ die Hände mitsamt dem Büchlein in den Schoß fallen, schloss die Augen und holte tief Luft. Dann sah sie auf den Wecker.
In nicht mal mehr einer halben Stunde macht die Uni-Bibliothek auf, überlegte sie und bemerkte, wie ungern sie eigentlich aus dem Bett steigen wollte. Aber schon im nächsten Moment musste sie wieder an ihren Albtraum denken.
»Ach, scheiß’ drauf!«, sagte Emma zu sich und stieg aus dem Bett. »Lieber