Der besondere Fürstenroman - Ich will aus Liebe heiraten
Von Eva Joachimsen
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Über dieses E-Book
Ich will aus Liebe heiraten
Fürstenroman von Eva Joachimsen
Der Umfang dieses Buchs entspricht 115 Taschenbuchseiten.
Prinz Philipp lebt mit seinen Eltern Fürst und Fürstin von Dannenfeld auf dem Jagdschloss der Familie und bewirtschaftet das Landgut. Nach seinem landwirtschaftlichen Studium hatte er die Leitung übernehmen müssen, weil sein Vater gesundheitlich nicht mehr in der Lage war. Außerdem hatten seine Fehlinvestitionen und schlechten Ernten die Familie an den Rand des Ruins gebracht und man befürchtete, den jahrhundertealten Familiensitz verkaufen zu müssen. Nur eine reiche Schwiegertochter würde die von und zu Dannenfelds vor dem Konkurs retten. Es ist auch schon eine Erbin in Sicht: Cindy Borchert, die Tochter des erfolgreichen Fleischfabrikanten. Beide Eltern sind sich einig, aber die Kinder wollen sich auf keinen Fall zu einer Ehe zwingen lassen ...
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Buchvorschau
Der besondere Fürstenroman - Ich will aus Liebe heiraten - Eva Joachimsen
Ich will aus Liebe heiraten
Fürstenroman von Eva Joachimsen
Der Umfang dieses Buchs entspricht 115 Taschenbuchseiten.
Prinz Philipp lebt mit seinen Eltern Fürst und Fürstin von Dannenfeld auf dem Jagdschloss der Familie und bewirtschaftet das Landgut. Nach seinem landwirtschaftlichen Studium hatte er die Leitung übernehmen müssen, weil sein Vater gesundheitlich nicht mehr in der Lage war. Außerdem hatten seine Fehlinvestitionen und schlechten Ernten die Familie an den Rand des Ruins gebracht und man befürchtete, den jahrhundertealten Familiensitz verkaufen zu müssen. Nur eine reiche Schwiegertochter würde die von und zu Dannenfelds vor dem Konkurs retten. Es ist auch schon eine Erbin in Sicht: Cindy Borchert, die Tochter des erfolgreichen Fleischfabrikanten. Beide Eltern sind sich einig, aber die Kinder wollen sich auf keinen Fall zu einer Ehe zwingen lassen ...
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author /COVER STEVE MAYER
© dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten.
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
1
Prinz Philipp von und zu Dannenfeld fröstelte. Trotz des grauen Himmels zog er die schweren Samtvorhänge vor das Fenster. Sie bewegten sich leicht im Luftzug. Immerhin hielten sie einen Teil der Kälte zurück. Da er weiter fror, zog Philipp seine dicke Wolljacke über. Die schlecht schließenden Fenster im Schloss waren sein geringstes Problem.
Zum Glück hatte sein Urgroßvater genug Weitsicht gehabt und sich auf das alte Jagdschloss zurückgezogen, das erheblich kleiner und daher im Unterhalt günstiger war. Das große Residenzschloss diente jahrzehntelang als Museum. Leider deckten die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern nicht einmal den Unterhalt, sodass Philipps Vater, Karl Fürst von und zu Dannenfeld, es vor ein paar Jahren an einen Hotelier verpachtet hatte.
Philipp starrte die Zahlen an. Es war zum Haareraufen, das Minus wurde immer größer. Die Ernte im letzten Jahr was so schlecht wie noch nie gewesen und auch in diesem Jahr sah es nicht gut aus. Dafür war der Frühling viel zu lange zu trocken gewesen und bewässern konnten sie nur einen Teil der Flächen, die anderen besaßen keinen Wasseranschluss. Woher auch, wenn seit Jahren das Geld für Investitionen fehlte? Jetzt goss es zwar in Sturzbächen, aber das verschlimmerte die Lage nur, weil der Boden mit den vertrockneten Pflanzen weggeschwemmt wurde. Er seufzte. Wohin er auch blickte, überall sah es hoffnungslos aus.
Jemand betrat den Raum. Philipp schaute von seinen Unterlagen auf.
Vor ihm stand ihr Buttler Martin, seine grauen Haare waren stark gelichtet. Aber er hielt sich trotz seines Alters stets aufrecht. „Durchlaucht, im grünen Schlafzimmer ist die Decke feucht. Es sieht so aus, als wäre es schon seit ein paar Tagen so. Da der Raum aber nicht benutzt wird ..."
„Ist es die einzige feuchte Stelle im Schloss?"
Martin nickte. „Ich habe alles kontrolliert. Es sind keine weiteren Stellen hinzugekommen."
„Gut, dann rufen Sie den Dachdecker."
„Ich habe mir erlaubt und mich schon darum gekümmert. Aber Peter Dirks will erst kommen, wenn die letzte Rechnung bezahlt worden ist." Martin ließ sich keine Gefühlsregung anmerken. Dabei schmerzte ihn der Zustand des Hauses sicher genauso sehr wie der Fürstenfamilie. Schließlich arbeitete er seit fast vierzig Jahren bei ihnen.
Philipp suchte den richtigen Ordner im Schrank und schlug ihn auf. Die Rechnung von Dirks war fein säuberlich abgeheftet, genauso wie die drei Mahnungen. Zwölftausend Euro für Reparaturarbeiten am Dach und den Regenrinnen. Er seufzte. Sein Vater hatte in den letzten drei Jahren alle Rechnungen ignoriert. Philipp selbst hatte nach dem Landwirtschaftsstudium erst bei Bekannten auf einem Gut gearbeitet und gelernt, wie man höchst effektiv eine moderne, gut gehende Landwirtschaft führt. Später hatte er dann einen gut bezahlten Posten auf einer großen amerikanischen Farm bekleidet.
Was half es ihm jetzt? Hier konnte er nur Notstände verwalten. Für jegliche Veränderung fehlte das Geld. Kein Wunder, dass seine Eltern seit Jahren auf eine gute Hochzeit drängten. Es schien keinen anderen Ausweg aus dieser misslichen Lage zu geben.
Noch während des Studiums hatte seine Mutter ihm eine adlige Dame aus einer uralten Familie vorgestellt. Das Mädchen war furchtbar hässlich und dazu strohdumm.
„Sie weiß sich zu benehmen. Und sie kennt den gesamten Hochadel. Als Kind hat sie mit den schwedischen Königskindern gespielt."
„Und mit den Enkeln der Queen", hatte Philipp hinzugefügt.
„Das kann ich mir vorstellen."
„Mama, sicher waren die Königskinder froh, wenn sie nach den Ferien wieder nach Hause fahren musste."
Kurz darauf wurde ihm eine Bankierstochter vorgestellt, obwohl sie fünf Jahre älter war als er und zum Entsetzen ihrer Eltern für die Armen der Welt auf der Straße demonstrierte.
„Du hast sicher einen guten Einfluss auf sie", meinte seine Mutter.
„Ach so, damit Geld fließt, wenn ich die Tochter wieder auf den rechten Weg bringe", lästerte Philipp.
Ausgerechnet seine Mutter setzte ihm immer wieder zu. Dabei legte sie doch sonst so großen Wert auf ihre alte Familie. Er hatte es nicht verstanden und sich möglichst selten blicken lassen.
Statt zu heiraten, strengte er sich beim Studium an, um einen guten Abschluss zu machen. Mit Erfolg. Er war so gut, dass sein Professor ihn gern behalten hätte. Doch Philipp wollte lieber praktische Erfahrungen in erfolgreichen Betrieben sammeln, bevor er das eigene Gut verwalten musste.
Philipp blickte hoch. Mit seinen braunen Augen schaute er Martin an. „Es gibt sicher noch andere Dachdecker in der Gegend", meinte er und schlug den Ordner zu.
„Der Vorgänger kam nicht mehr, weil die Rechnungen zu langsam bezahlt wurden."
„Ich kümmere mich selbst darum." Philipp entließ Martin mit einem freundlichen Nicken.
Er musste unbedingt Geld auftreiben. In den Unterlagen fand er einen Kostenvoranschlag für ein neues Dach. Er war schon ein paar Jahre alt. Trotzdem war er von der Höhe geschockt. Die Summe konnten sie unmöglich aufbringen.
Bevor er weiterplante, schaute er sich noch einmal die Bücher der kleinen Pferdezucht seines Vaters an. Eine reine Hobbyzucht mit ein paar Zuchtstuten und einem Hengst. Die Pflege kostete viel zu viel Geld. Sie würden die beiden Jährlinge, die sein Vater zur Zucht behalten wollte, verkaufen müssen, damit sie die allerdringendsten Instandhaltungsarbeiten erledigen konnten. Hoffentlich erhielten sie für die beiden gute Preise. Die letzten Pferde waren mit Verlust verkauft worden.
Erst einmal wollte er sich den Schaden persönlich anschauen. Leichtfüßig eilte er durch den Empfangsraum zur Eingangshalle und sprang dann die marmorne Treppen, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, hoch. In der zweiten Etage betrat er das grüne Schlafzimmer. Der Fleck an der Decke sah aus, als wäre er schon länger dort. Er bückte sich. Auch der Holzfußboden war feucht, der Teppich war zum Trocknen über einen Stuhl gelegt worden.
Er ging weiter und stieg die kleine Treppe zum Dachboden hoch. Früher standen hier alte Möbel und Truhen. Jetzt war er leer, bis auf die Eimer, die an diversen Stellen verteilt waren und das Regenwasser auffingen. Warum hatte er nie davon erfahren? Die Reparatur konnte nicht sehr gründlich gewesen sein. Er schaute zum Dach. Die Fläche war riesig. Die Dachpfannen sahen alt und rissig aus. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Stelle undicht wurde.
2
„Cindy, wir haben eine Einladung zum Empfang beim Grafen von Gatow." Manfred Borchert strahlte über sein rundes, stets gerötetes Gesicht.
„Sicher arbeite ich an dem Tag." Cindy hoffte es aus ganzem Herzen. Sie teile die gesellschaftlichen Ambitionen ihres Vaters nicht. Ihr war es peinlich, wenn im Bekanntenkreis über die Fabrik gesprochen wurde. Sie wollte keine herausgehobene Stellung haben, nur weil ihr Papa reich war. Vor Jahren traute sie sich nicht mehr in die Schule, weil ihr Vater nach einer Spende für die Sporthalle eine bessere Behandlung seiner Tochter gefordert hatte. Er hatte sich sogar mit dem Sportlehrer angelegt, da er die Vier im Zeugnis für seine kleine pummelige und unsportliche Tochter nicht akzeptieren wollte. Das Ende vom Lied war, dass sie vom Gymnasium auf die Realschule wechselte und ihre Mutter sorgte dafür, dass sich ihr Vater dort im Hintergrund hielt.
„Papperlapapp. Du nimmst dir frei. So eine Einladung ist viel wichtiger