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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 491: Die Hafenfestung
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 491: Die Hafenfestung
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 491: Die Hafenfestung
eBook108 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 491: Die Hafenfestung

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Über dieses E-Book

Der düstere Zweidecker eröffnete das Feuer auf die West-Bastion von Santiago de Cuba. Brüllend spien seine Riesengeschütze Feuer, Rauch und Eisen aus. Dann geschah das schier Unfaßbare: Einer der schweren Brocken der "Caribian Queen" durchbrach die Bastion und landete genau im Pulverdepot. Ein gellender Schrei, von mehreren Spaniern gleichzeitig ausgestoßen, ertönte - und dann platzte die Festung auseinander. Ein Feuerball glomm dort, wo der Kern der Explosion war. Rauch stob nach allen Seiten. Die Trümmer wirbelten hoch in die Luft, die Gestalten der Soldaten wurden wie Puppen ins Wasser oder auf die Landzunge katapultiert...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum15. Feb. 2019
ISBN9783954398997
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 491 - Roy Palmer

    8

    1.

    Wo war Lopez? Felipe, der Andalusier, stellte sich diese Frage, als er an Bord der Kriegsgaleone „Monarca aufenterte. Schließlich hatten Luiz und er Lopez aus dem Kabelgatt der „Sant Jago befreit. Später, an Oberdeck, hatten sich die drei zu Marco und Pablo gesellt. So hatten sie die letzte Phase des Gefechts erlebt.

    Der Gegner hatte das einst so stolze Flaggschiff „Sant Jago glatt auseinandergefetzt. Bis zuletzt hatte Don Diego de Campos, dieser Narr von einem Generalkapitän, geglaubt er könne den Erzfeind Spaniens, El Lobo del Mar, doch noch packen. Aber jetzt sah er, was er sich eingehandelt hatte: der Gegner hatte die „Sant Jago in Brand gesetzt und zerbombt. Eben war sie mit einem gewaltigen Donnerhall in die Luft geflogen.

    Felipe kletterte auf die Kuhl der „Monarca". Da waren Luiz, der Schwarzbart, Marco, der Mann aus Murcia, und Pablo, dieser verteufelt häßliche Kerl. Andere Schiffbrüchige lagen oder hockten herum, ein paar waren verletzt.

    Inzwischen halfen auch die Männer der „San Sebastian", die Schiffbrüchigen aus dem Wasser zu bergen. Alles mußte sehr schnell gehen, denn die Haie, die sich zwischen der Unterwasser-Barriere und den Booten bewegten, waren eine ständige Gefahr. Ein paar arme Teufel hatten sie bereits verschlungen, Felipe und Luiz indes hatten höllisches Glück gehabt. Knapp waren sie den grauen Mördern entgangen – Luiz nur, weil sich der Andalusier so tapfer für ihn eingesetzt hatte.

    Tropf naß standen sie sich nun auf der Kuhl der „Monarca" gegenüber. Luiz grinste schwach, als er Felipe erblickte.

    „Mann, wie kann ich das jemals wiedergutmachen?" fragte er.

    „Fängst du schon wieder an, entgegnete Felipe. „Hör doch auf mit dem Quatsch. Sag mir lieber, wo Lopez steckt.

    „Wer? Ach, Lopez, sagte Luiz. „Keine Ahnung.

    „Wir haben ihn auch aus den Augen verloren, seit wir von Bord gesprungen sind, erklärte Marco. „Aber ich glaube nicht, daß er auf dem elenden Kahn geblieben ist.

    Von dem „elenden Kahn war nichts mehr übriggeblieben. Er war bei der Explosion, die beim Eindringen des Feuers in die Pulverdepots entstanden war, wie ein Spielzeug auseinandergeborsten. Trümmer, Tote und Verletzte waren durch die Luft gewirbelt. Jetzt schwammen rund um das Riff die traurigen Reste der „Sant Jago – eine düstere, unheimlich wirkende Szene unter einem sich immer dunkler färbenden Himmel.

    „Lopez doch nicht, brummte Felipe. „Der ist schlau genug. Ich schätze, daß er an Bord ist.

    „Vielleicht aber auch an Bord der ‚San Sebastian‘", meinte Pablo.

    Marco schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Er könnte allerdings verletzt sein."

    „Haibiß?" fragte Luiz.

    Marco hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. „Ich will’s nicht hoffen. Aber möglich ist alles. Sehen wir doch mal im Krankenraum nach."

    „Ja, das ist eine gute Idee", sagte Luiz.

    Felipe schnitt eine Grimasse. Allein die Erwähnung des Krankenraumes genügte, um bei ihm die Erinnerung an die letzten Stunden auf der „Sant Jago" wachzurufen. Auch die Schmerzen waren wieder da, heiß und stechend. Aber der Andalusier biß sich auf die Unterlippe. Scheiß drauf, dachte er, das geht auch wieder vorbei. Hauptsache, du lebst noch.

    Nie hatte er den Tod so dicht vor Augen gehabt. In der vergangenen Nacht hatten Luiz und er ausreißen wollen, weil sie das bevorstehende Gefecht fürchteten – nicht zu Unrecht, wie sich herausgestellt hatte. Doch ausgerechnet Don Diego de Campos hatte sie überrascht. Luiz hatte sich zurückgezogen. Felipe hatte den Generalkapitän angegriffen. Dabei hatte er sich ein paar Degenstiche eingehandelt. Nicht zu tief, aber eben schmerzhaft. Man hatte ihn in den Krankenraum getragen und Luiz in die Vorpiek verfrachtet. Am nächsten Tag – an diesem verhexten 10. Juni 1595 – hätten sie beide durch Erhängen sterben sollen, wie de Campos angeordnet hatte.

    Aber das war jetzt wohl kein Thema mehr. Felipe grinste unwillkürlich, als sie sich dem Vordeck der „Monarca" näherten. Teufel, was hatte er doch für ein Glück gehabt! Er war dem Teufel regelrecht von der Schippe gesprungen, gleich zweimal. Luiz auch. Nachdem sie der Exekution entronnen waren, hatten die Haie sie schnappen wollen. Aber Unkraut, schien es, verging eben doch nicht.

    Felipe, Luiz, Marco und Pablo marschierten ins Vorkastell, keiner hinderte sie daran. Warum auch? Sie waren freie Männer. Juan de Alvarez, der Kommandant der „Monarca", hatte nicht das geringste Interesse daran, das Todesurteil an Luiz und Felipe zu vollstrecken. Er lag mit de Campos im Streit, genau wie de Mello.

    Die vier von der „Sant Jago hatten zwar nicht ganz mitbekommen, was sich da zuletzt auf der „Monarca abgespielt hatte. Aber de Alvarez, so hatten sie vernommen, hatte de Campos festnehmen lassen, nachdem dieser allen Ernstes versucht hatte, ihn hinterrücks niederzuschießen.

    Recht so, dachte Felipe grimmig, und hoffentlich läßt de Alvarez den Hund in der Vorpiek schmoren. Verrecken soll das Schwein!

    Fromme Wünsche – aber nicht nur Felipe dachte so. Die meisten anderen Männer der „Sant Jago, der „Monarca und der „San Sebastian" haßten de Campos inzwischen wie die Pest. Er hatte seine Männer in einem unsinnigen und aussichtslosen Kampf rücksichtslos verheizt – und dann auch noch als erster sein Schiff verlassen. Eine Schande – ganz abgesehen von den eklatanten Fehlern, die sich dieser Mann schon vorher geleistet hatte.

    Der Dreier-Verband hätte Havanna niemals verlassen dürfen. Aber de Campos, der sich selbst zum kommissarischen Gouverneur von Kuba ernannt hatte, nachdem er den verräterischen Alonzo de Escobedo hatte einsperren lassen, hatte es auf den Seewolf abgesehen.

    Er hatte Don Gaspar de Mello, den Kapitän der „San Sebastian", als Feigling hingestellt und alle Argumente de Mellos einfach vom Tisch gefegt. Dann hatte er hastig ausgerüstet und zum Aufbruch gedrängt.

    Natürlich – die Bucht bei Batabanó hatte man leer vorgefunden. Leer bis auf die „Trinidad", die gestrandet war. In den Höhlen waren die Seesoldaten dann auf Luiz, Felipe, Marco und Pablo gestoßen. De Campos hatte die vier sofort zwangsrekrutieren lassen. Das Wichtigste aber: sie hatten einen Hinweis geben können, in welche Richtung sich El Lobo del Mar abgesetzt hatte.

    Von Erfolg schien das Unternehmen des Don Diego de Campos gekrönt zu sein, als der Verband bei Middle Caicos auf die Schiffe des Gegners stieß. Irrtum: dieser Gegner zeigte die Zähne und die Krallen. Was de Mello längst befürchtet hatte, war eingetreten. Einen Mann wie diesen Philip Hasard Killigrew jagte man nicht ungestraft. An dem hatten sich schon ganz andere Kommandanten die Zähne ausgebissen.

    Aber de Campos hatte es ja so gewollt. Das hatte er nun davon. Sein Flaggschiff existierte nicht mehr. Seine beiden Kapitäne hatten sich offen gegen ihn gewendet, de Campos’ Status war fortan in Frage gestellt. Was nämlich ein Prozeß vor dem Kriegsgericht, den er de Mello und de Alvarez angedroht hatte, ergeben würde, das war noch sehr zweifelhaft.

    Die Mannschaften standen nahezu geschlossen hinter de Mello und de Alvarez. Sie würden bezeugen, was sich abgespielt hatte – und dann würde sich das hohe Gericht sicherlich überlegen, wem es die Schuld gab. De Campos riskierte, selbst degradiert und bestraft zu werden.

    Gerade trafen wieder die Boote mit Schiffbrüchigen ein. Verletzte wurden an Bord gehievt. De Alvarez’ Erster Offizier schrie nach dem Feldscher. Der Feldscher verließ den Krankenraum und prallte im Gang mit Luiz zusammen.

    „He!" fuhr er

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