Schreite durch das Torii: Japanische Impressionen
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Über dieses E-Book
Borghild Delvendahl
Borghild Delvendahl wurde 1941 in Düsseldorf geboren, studierte in Stuttgart Bildende Kunst und Kunstgeschichte und war dann 40 Jahre als Kunsterzieherin im In- und Ausland tätig. Seit ihrem Studium arbeitete die Autorin zudem privat als Künstlerin und präsentierte ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen. Die Motive ihrer Arbeiten sind Eindrücke, die sie auf ihren vielen Reisen in fremde Länder sammelte und künstlerisch umsetzte. 2012 erschien ihr erstes Buch "Die Insel des Himmels", in dem sie zum ersten Mal Bild und Text in ihren Reiseerinnerungen verknüpfte.
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Buchvorschau
Schreite durch das Torii - Borghild Delvendahl
Inhalt
Prolog
Der japanische Schöpfungsmythos
Die Chrysantheme
Schreine und Tempel
Shinto
Buddhismus
Zen Buddhismus
Der goldene Pavillon
Kyoko-Chi
Philosophenweg in Kyoto
Nanzen-Ji Tempel
Tempelbuch
Bahnhof Kyoto
Shinkansen
Heian Schrein, Kyoto
Fushimi Inari Schrein
Die großen Buddha Statuen in Japan
Miho Museum
Das japanische Haus
Onsen, Wellness auf Japanisch
Die Entdeckung des Tees
Die Teezeremonie
Geisha
Japanischer Garten
Die bunten Karpfen
Japanische Burgen
Fuji-San, der heilige Berg
Friedenspark Nagasaki
Tempelstraße in Nagasaki
Hiroshima
Moderne Architektur in Tokio
Asakusa Tempel, Tokio
Meiji Schrein
Nikko
Prolog
Viele Reisen habe ich im Laufe meines Lebens unternommen. Am Anfang gab es eine umfangreiche Liste aller Länder, die ich unbedingt sehen wollte und inzwischen auch gesehen habe, Japan war nicht dabei. Die Idee, dorthin zu reisen, kam ganz plötzlich, ich hatte das Gefühl, das „Land der aufgehenden Sonne, von dem ich nur Echo und Schatten kannte, besuchen zu müssen, einzudringen in das Geheimnis einer Nation mit einer Abgeschlossenheit nach außen von über 250 Jahren. Also flog ich im Oktober 2017 zusammen mit meinem Mann nach Osaka. Ja und dann erlag ich dem Zauber dieses Landes. Schreine und Tempel, von Mystik umfangen, gestaltete Gärten und „geliehene
Landschaften, Wellenlinien in Kies gezogen, leuchtende Torii, die ein heiliges Areal öffneten, die Silhouette des Fuji-san, die farbenfrohen Kimonos mit der großen Schleife auf dem Rücken und die heißen Bäder, die zum Meditieren vor Steingärten einluden, all das erfüllte mich mit Staunen.
Viele, viele Menschen leben in dem drittgrößten Inselstaat der Welt und dennoch fühlt man sich nie bedrängt. Die Japaner bewegen sich diszipliniert und sind der Inbegriff der Höflichkeit. Eine leichte Verbeugung zur Begrüßung und auch zum Abschied sind hier üblich, kein Händedruck und keine Umarmungen, wie wir es in der westlichen Welt gewohnt sind.
Japan wurde im 5. Jahrhundert vor Christus gegründet und stand lange unter dem kulturellen Einfluss des chinesischen Kaiserreichs. Im 6. Jahrhundert gelangte der Buddhismus nach Japan.
Die lange Isolierung von der übrigen Welt verleiht diesem Land eine gewisse Fremdartigkeit. Die Untertanen durften Japan nicht verlassen, Kontakte zum Ausland gab es nur im chinesischen Viertel von Nagasaki und durch den Handelsposten der Holländer vor der Küste dieser Stadt.
Nach langen Bürgerkriegen kam es zu einem dauerhaften Frieden in Japan. In den Städten entwickelte sich eine hohe Kultur, Theater, Holzschnitte und die Unterhaltung durch Geishas gelangten zur Blüte.
Die erzwungene Öffnung des Landes und die anschließende Restauration der kaiserlichen Herrschaft im Jahre 1868 läuteten eine neue Ära ein. Wissensdurst und Neugier ließ die Industrialisierung rasch voranschreiten. Äußerlich scheint fast alles in Japan europäisch und amerikanisch geprägt zu sein, doch neben dem modernen Lebensstil herrschen nach wie vor Traditionen in diesem Land. Pilger besteigen heilige Berge, Reisbauern bestellen ihre Felder, Autofahrer unterziehen ihre Fahrzeuge einer rituellen Reinigung beim Schrein, um sie vor Unfällen zu schützen.
Der komfortable Hochgeschwindigkeitszug verbindet Großstädte, daneben begeben sich Bummelzüge gemächlich von einem Ort zum anderen. Bis heute haben uralte Bräuche wie das Bad im Onsen, die Kirschblütenbetrachtung, Geishas und ausgelassene traditionelle Volksfeste überlebt, daneben entwickelt Japan Haushaltsroboter und Hybrid-Motoren.
Das gesamte Land ist durch das starke Traditionsbewusstsein und die Begeisterung für alles Neue geprägt, diese Gegensätze tragen viel zu dem Charme Japans bei.
Der japanische Schöpfungsmythos
Dieser wurde erst im 8. Jahrhundert aufgeschrieben, zwei Jahrhunderte waren die Japaner bis dahin koreanischen und chinesischen Einflüssen ausgesetzt. Im Mittelpunkt des Mythos steht die Entstehung Japans, außerdem die Begründung des Kaisergeschlechts der Tenno.
Am Anfang waren Himmel und Erde nicht getrennt, alles war eins in Form eines Eis. Dann erhob sich der reine und klare Teil nach oben und ward Himmel, der schwere und feste Teil senkte sich herab. Es entstand die Erde, sie trieb auf der Oberfläche des Ur-Ozeans. Nun traten die ersten drei Gottheiten in die Welt, die Gottheiten des Himmels und der schöpferischen Kräfte. Eine vierte Gottheit folgte ihnen, sie besaß die Form eines Schilfrohr-Schösslings und ließ Leben aus dem Ur-Ozean keimen. Eine weitere Gottheit erschuf die himmlische Sphäre, damit gab es fünf himmlische Götter, Weitere zwölf Gottheiten entstanden. Als letzte traten die Geschwister Izanagi und Izagami in die Welt. Ihnen übertrugen die himmlischen Götter die Aufgabe, die Erschaffung des Festlandes zu voll enden. Sie erhielten eine mit Juwelen geschmückte Lanze. Stehend auf dem Regen bogen senkten sie diese in den Ozean, eine salzige Ursuppe, und rührten diesen um. Beim Herausheben tropfte von der Spitze der Lanze Salz herab und wurde eine Insel Japans, Onogaroshima, „die von selbst geronnene Insel". Darauf errichteten die Geschwister einen Himmelspfeiler und vollzogen den Hochzeitsritus. Es entstehen weitere Inseln, auch die acht großen Inseln Japans.
Bei der Geburt des Feuergottes verbrennt sich Izanami, stirbt und kommt in die Unterwelt. Izanagi sucht sie dort, verstößt aber gegen ihre Bitte, sie nicht anzusehen. Daraufhin wird er aus der Unterwelt verjagt. Von außen verschließt Izanagi diese mit einem Felsen und trennt so die Welt der Lebenden von der der Toten. Izanami schwört, täglich 1000 Leben zu vernichten, Izanagi dagegen, täglich 1000 „Gebärhütten", Geburten zu erschaffen. So entstand der Kreislauf von Leben und Tod.
Izanagi vollzieht nach seinem Besuch in der Unterwelt eine rituelle Reinigung in einem Fluss. Es entstehen beim Waschen seiner Augen neue Gottheiten, die Sonnengöttin Amaterasu, der Mondgott Tsukiyomi-No Nomikito und Susanoo für die Gefilde des Meeres.
In der japanischen Mythologie ist der Polarstern die Himmelsmitte, von der Erde aus betrachtet ändert er seine Position nicht, es scheint, dass alle anderen Sterne um dieses zentrale Himmelsgestirn kreisen. Also befindet sich „der Herr der hehren Himmelsmitte", so bezeichnen ihn die Mythen, im Zentrum des Universums und beherrscht die gesamte Welt. Die japanische Bezeichnung für solch einen Himmelskaiser ist