Das Tor zum Paradies
Von Uwe Goeritz
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Über dieses E-Book
Drei junge Frauen verbringen den Urlaub gemeinsam. Sie sind Freundinnen und obwohl sie nicht auf der Suche nach dem Glück sind, finden sie es dennoch. Eine jede von ihnen anders, einzigartig und genau so, wie sie es sich schon immer, ohne es zu wissen, gewünscht hat.
Geben sie ihrer Liebe eine Chance? Oder fahren sie, nach einem Urlaubsflirt, wieder alleine nach Hause?
Uwe Goeritz
Uwe Goeritz, Jahrgang 1965, wuchs in Sachsen auf. Bereits in frühester Jugend begann er sich für die Geschichte seiner Heimat, besonders im Mittelalter, zu interessieren. Aus dieser Leidenschaft und nach intensiven Recherchen zum Leben im Mittelalter entstand, mit "Der Gefolgsmann des Königs", sein erster historischer Roman, der die Geschichte des Volkes der Sachsen vor dem Hintergrund großer geschichtlicher Umwälzungen plastisch darstellt. In seinen Geschichten verdeutlicht er die Zusammenhänge und stützt sich dabei auf historische Quellen und Forschungsergebnisse über das frühe Mittelalter. Er lebt heute mit seiner Frau in Leipzig.
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Buchvorschau
Das Tor zum Paradies - Uwe Goeritz
beabsichtigt.
1. Kapitel
Auf dem Weg ins Land
I lona stand, mit ihrem Koffer in der Hand, vor dem Haupteingang des Bahnhofes. Bei jeder Kopfbewegung wippte der blond gefärbte Pferdeschwanz, den sie sich mit einem Gummiband am Hinterkopf zusammen gezogen hatte, hin und her. Sie wartete auf ihre beiden Freundinnen, mit denen sie zwei Wochen in den Urlaub aufs Land wollte. Sie war Mitte zwanzig und sie wusste nicht, wer von ihnen dreien auf diese absurde Idee gekommen war. „Urlaub auf dem Bauernhof" und nicht an der See. Das klang wie Kindergeburtstag! Bei einem ihrer Treffen waren sie im Scherz darauf gekommen, dann lachend auseinander gegangen und schon ein paar Tage später hatten sie den Urlaub gemeinsam gebucht.
Der Zeiger der großen Uhr hinter ihr, über dem Eingang zur Halle, rückte unerbittlich vorwärts. Nur noch dreißig Minuten und sie hatten noch nicht mal die Fahrkarten geholt. Sollte sie diese alleine holen? Was, wenn die anderen nun aber doch keine Lust auf Kühe streicheln hatten? Dann würde sie sicher auf den Fahrtkosten sitzen bleiben. Sie schob die Sonnenbrille nach oben und schaute auf die andere Straßenseite, wo die Haltestelle der Straßenbahn war.
Es wurde immer wärmer und der Beton unter ihren Füßen reflektierte die Hitze zu ihr herauf. Zum Glück hatte sie die abgeschnittenen Jeans und das kurze Top gewählt und nicht die Sachen, die sie eigentlich auf der Fahrt anziehen wollte. Für Mitte Mai war es schon sehr warm und es versprach, wenn man dem Wetterbericht glauben durfte, ein heißer Urlaub zu werden. Und hoffentlich nicht nur Wettermäßig! Endlich sah sie die beiden Freundinnen aus der Linie 4 aussteigen und zu ihr herüber winken.
Ilona zeigte stumm mit erhobenen Arm auf die Uhr hinter sich und erst in diesem Moment schienen die beiden anderen Frauen zu begreifen, dass ihr Urlaub schon vor Beginn Gefahr lief, ins Wasser zu fallen. Sie liefen los. Margits rotblonde Mähne wehte hinter ihr her, so wie der Umhang von Superwoman. Ohne Begrüßung liefen sie, nun zu dritt, zum Schalter, vor dem zum Glück keine Schlange war, und Ilona bestellte die Tickets. Dann drückte sie Margit und Frederike je eines davon in die Hand. „Gleis 19" sagte sie und schon wurde wieder gerannt.
Der Zug stand schon da und die drei Frauen rannten nun mit dem Zeiger um die Wette. Wer würde siegen? Er oder sie? Kurz bevor die Türen sich zu schließen begannen, sprang Frederike in die Tür und hielt sie für die anderen beiden auf. Völlig außer Atem fielen sie auf die Sitze in dem Abteil. Der Zug hatte schon den Bahnhof verlassen, bevor Ilona als erste wieder zu Luft gekommen war und etwas sagen konnte. „Das wäre beinahe schief gegangen. stellte sie fest und die anderen beiden nickten zustimmend. „Hast du was zu trinken mit?
fragte Margit und zog einen Kamm aus der Tasche.
Frederike, oder Fredy, wie sie sie alle nannten, griff in den Rucksack und zog eine Flasche Mineralwasser heraus. „Ist die… weiter kam Ilona mit ihrer Frage nicht, als Margit schon die Flasche aufdrehte und das Wasser in alle Richtungen wegspritzte. „... mit Kohlensäure.
beendete Ilona den angefangenen Satz und wischte sich mit dem Handrücken das Wasser aus dem Gesicht. „Zumindest sind wir nun alle abgekühlt." stellte Margit lachend fest und nahm einen großen Schluck, dann gab sie die halbleere Flasche zurück und kämmte ihre Mähne in Form, die durch den schnellen Lauf etwas gelitten hatte. Fredy wischte sich nur kurz durch den schwarzen Pony, den sie sich mit ihrer neuen Kurzhaarfrisur zugelegt hatte. Damit hatte sie nicht so viel Mühe wie die langhaarige Margit.
Alle drei arbeiteten in derselben Firma. Während Margit in der Verwaltung der kleinen Spedition war, waren die anderen beiden in der Verpackung und Verladung beschäftigt. Davon hatte Ilona Muskeln bekommen, um die sie so mancher Mann, nicht nur auf der Arbeit, beneidete. Allerdings hatte das auch den Nachteil, dass dadurch die meisten Herren Angst vor ihr bekamen, wenn sie in ihren geliebten ärmellosen Top zum ersten Date kam. Meist war es da schon vorbei mit der Liebe. Spätestens aber beim Händedruck zur Begrüßung. Die beiden anderen waren deutlich zierlicher und auch kleiner als Ilona. Margit aber runder und auch ein bisschen drall um die Leibesmitte. Der sitzende Job hinterließ eben seine Spuren auf ihren Hüften.
Fredy kramte in ihrer Handtasche, fand aber nicht das, was sie suchte. Entnervt gab sie auf und hängte die Tasche weg. Schließlich fragte sie „Wie lange müssen wir eigentlich fahren? „Jetzt erst mal drei Stunden, dann steigen wir um und dann noch mal etwa zwei Stunden.
entgegnete Ilona und lehnte sich im Sitz zurück. Sie zog ein Buch aus der Handtasche und klappte es auf. Vertieft in diese Lektüre verbrachte sie die nächsten anderthalb Stunden, bevor sie es geräuschvoll wieder schloss.
Die andern Beiden dösten und zuckten bei dem Geräusch zusammen. „Musste das jetzt sein? fragte Margit und gähnte ohne sich die Hand vor den Mund zu halten. „Soll ich uns mal einen Kaffee holen?
fragte Fredy und Ilona antwortete „Hole drei! und lächelte die Freundin an, die aufstand und den Wagen in Richtung Bordbistro verließ. Nach fast einer halben Stunde kam sie mit drei lauwarmen Kaffee zurück. „Du hast wohl jemanden getroffen und die Zeit vergessen?
fragte Ilona, die ihre Freundin viel zu gut kannte. Stumm nickte Fredy und reichte die Becher herum.
Margit öffnete noch einmal ihre Handtasche und holte den Kamm wieder heraus. Dabei fiel ihr eine große Packung Kondome heraus, die sie schnell wieder verstaute. Ilona hatte es aber dennoch gesehen und sagte „Was hast du denn für eine Vorstellung vom Urlaub auf dem Bauernhof?" dabei lächelte sie die Freundin an. Dieser war das so peinlich, erwischt worden zu sein, dass ihr Gesicht und die Ohren die Farbe ihrer Haare annahmen.
Trotzig steckte sie Ilona die Zunge entgegen. Neben dem Zug wurden die Häuser nun immer höher. Sie näherten sich der Stadt, in der sie umsteigen mussten. Der Zug wurde langsamer und fuhr im Bahnhof ein. Zu dritt eilten sie von dem Zug zum nächsten, der aber nach der Anzeigetafel über dem Bahnsteig eine halbe Stunde Verspätung hatte.
Zusammen mit vielen anderen Menschen standen sie an dem Bahngleis in der Hitze des Tages. So würden sie sicher erst am frühen Abend an ihrem Ziel sein können. Zum Glück gab es einen Getränkeautomaten, der