7 Tage
Von Stephanie Hilger
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Über dieses E-Book
Um dem Teufelskreis aus Erschöpfung und Angst zu entfliehen, beschließt sie, für ein paar Tage alleine zu verreisen.
Eigentlich wollte sie in diesen Tagen nur zu sich selber finden, doch dann trifft sie auf eine geheimnisvolle Frau und auf eine Geschichte, die sie nicht mehr loslässt. Und mit einem Mal verändert sich ihr ganzes Leben.
Stephanie Hilger
Stephanie Hilger wurde 1986 im schönen Bayerischen Wald geboren. Hier lebt sie auch heute mit ihren zwei Kindern und ihrem Mann. Seit sie denken kann, schreibt sie Gedichte und Kurzgeschichten. Nachdem sie bei einem Wettbewerb in das Werk der Frankfurter Bibliothek, mit den besten Gedichten 2013, aufgenommen wurde, reifte in ihr die Idee, ein Buch zu schreiben. Ihr erstes Buch 7 Tage schoss innerhalb einer Woche auf Platz 3 (der Kategorie Lebensführung, Platz 1.415 von insgesamt 1,5 Mil. Bücher in Amazon). Die 2. Auflage erschien im März 2017. Mit ihrem zweiten Buch 2 Herzen knüpfte sie an die Erfolge des ersten Buches an. Das Geheimnis der Rose ist ihr erster Roman. Mehr über die Autorin auf facebook.com Geschichten zum Nachdenken und Facebook.com Stephanie Hilger
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Das Geheimnis der Rose Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen2 Herzen: Wieviel bist du bereit für die Liebe zu geben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
7 Tage - Stephanie Hilger
Danksagung
In erster Linie möchte ich mir selber danken.
Dafür, dass ich den Mut und die Ausdauer
hatte, dieses Buch zu schreiben.
Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an
meine Kinder.
Ich möchte Sie ermutigen, ein Leben zu
führen, das Sie glücklich macht.
Inhaltsverzeichnis
An einem verregneten Sommertag …
Kapitel 1
Die Abreise
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
An einem gewöhnlichen Dienstag
Kapitel 8
1 Monat später
9 Monate später
Kapitel 9
An einem verregneten Sommertag …
Wieso hörte das nicht auf? Nur eine Minute, einfach nur einen kleinen Moment Ruhe. Ich war am Ende meiner Kräfte. Zusammengekauert hockte ich vor der Waschmaschine, die ich nur schnell einschalten wollte. Doch nicht einmal das war mehr möglich. Dabei dauert es doch nur wenige Sekunden, um die Treppe in den Keller runterzugehen, hinein in den Waschraum.
Ein paar Sekunden, etwas ganz Alltägliches. Etwas, wo man meinen müsste, dass es in völliger Ruhe und Stille möglich war, nachdem ich vorher eine geschlagene halbe Stunde dafür gesorgt hatte, dass drei Kinder einer Beschäftigung nachgehen. Räumlich getrennt voneinander, damit sie sich nicht in die Quere kommen konnten.
Im perfekten Moment schlich ich mich dann davon. Kaum war ich an der Kellertreppe angelangt und wollte gerade den Fuß auf die erste Stufe setzen, ließ mich ein herzzerreißendes „Maaaaama, Chris hat meinen Turm kaputt gemacht", zusammenzucken. Es folgte ein Knall, der sich wie eine Ohrfeige anhörte, darauf lautes Gebrüll und Geheule.
Jetzt gab es zwei Optionen für mich. Zurücklaufen und schlichten, so wie ich es gefühlte hundert Mal am Tag tat, oder die Angelegenheit ignorieren, in der Hoffnung, dass dies keine Kratzer, Bisse oder sogar Platzwunden zur Folge hatte.
Das Risiko war es mir dieses Mal wert. Und da saß ich nun, die Hände an die Ohren gepresst, das Kinn auf den angewinkelten Beinen und ich fühlte nichts. Keine Unzufriedenheit, keine Angst, keine Wut, einfach nur Leere.
Genau diese Leere bereitete mir seit Tagen schlaflose Nächte. Ich müsste eigentlich glücklich sein. Hatte ich doch drei wundervolle Kinder, einen erfolgreichen Mann und das Leben, das ich mir immer gewünscht hatte.
Vor etwa fünf Jahren sehnte ich mich danach, Hausfrau und Mutter zu sein, eine Schar Kinder um mich zu haben. Meine Arbeit als Grafikerin hatte mich nie erfüllt, aber als ich damals die Ausbildung anfing, war von Anfang an klar, dass ich in Papas Fußstapfen treten würde. Er selbst führte seit Jahren mehr oder weniger erfolgreich eine kleine Werbeagentur. Am Anfang machte mir die Arbeit auch wirklich Spaß, doch immer öfter schweiften meine Gedanken ab, verhingen sich im Irgendwo. Darüber vergaß ich oft die eigentlichen Aufgaben.
So richtig klar war mir zu dem Zeitpunkt nicht, was ich vom Leben erwartete. Ich spürte jedoch, in mir schlummerte etwas, das endlich raus wollte.
Als ich dann Marc kennenlernte, glaubte ich zu wissen, was es war: Die Sehnsucht nach einer eigenen Familie. Endlich ein Kind in den Armen zu halten, wurde zu meinem größten Wunsch. Dann ging alles ganz schnell. Marc war einige Jahre älter als ich und stand bereits mit beiden Beinen fest im Leben.
Er hatte in den letzten Jahren eine beachtliche Karriere als Bankmanager hingelegt und die Vorstellung, ein Leben an der Seite dieses Mannes zu führen, gefiel mir. Als dann Antonia das Licht der Welt erblickte, fühlte ich mich auch wirklich eine Zeit lang glücklicher, zufriedener und reicher. Reicher an Erfahrungen, an Liebe und reicher an schlaflosen Nächten.
Die kleine Antonia war ein braves Kind, an dem wir uns jeden Tag erfreuten. So war die logische Konsequenz, dass bald Kind Nummer zwei folgte. Marc war mit seinem Stammhalter überglücklich. Aber Tim war ein Schreikind, das mich in den ersten sechs Monaten um gefühlte fünf Jahre altern ließ. Ich wurde zu einem Nervenbündel. Die einfachsten Dinge im Haushalt kosteten mich enorm viel Überwindung. Auch Marc war in dieser Zeit häufig gereizt, wenn er spätabends von der Arbeit heimkam und ein unordentliches Haus und eine in Tränen aufgelöste Frau – mich – vorfand.
Es dauerte ein weiteres Jahr, bis ich mich einigermaßen davon erholt hatte. Denn es wurde nicht leichter. Zwei Kleinkinder im Auge zu behalten und nebenbei einen Haushalt einigermaßen zu führen, grenzte oft an ein Organisationswunder. Aber Organisieren hatte ich in meinem Beruf gelernt, und so klappte es allmählich recht gut.
Bis zu dem Morgen, als mir schrecklich übel wurde. Schon nach wenigen Tagen war klar, dass das nur einen Grund haben konnte. Nur zu gut kannte ich diese Symptome. Doch dieses Mal war etwas anders. Das Hochgefühl, das ich bei den anderen beiden Schwangerschaften hatte, wollte sich einfach nicht einstellen. So sehr ich mich auch bemühte, dieser dritten Schwangerschaft etwas Positives abzugewinnen. Wie sollte ich das noch einmal durchstehen, war meine Hauptsorge.
Ich zögerte den Besuch beim Arzt Wochen hinaus. Und als ich mich dann durchgerungen hatte und das schlagende Herz sah, war ich dann doch wieder einfach nur überwältigt.
Marc war am Anfang regelrecht geschockt, doch das stand ihm auch zu. Schließlich brauchte auch ich Wochen, um mich an den Gedanken zu gewöhnen, in naher Zukunft zu fünft zu sein. Und im Sommer letzten Jahres wurde dann Chris geboren. Es folgte ein Jahr voller Entbehrungen und Anstrengungen. Aber auch ein Jahr voller Liebe, Kinderlachen und vieler schöner Augenblicke. Ich wollte keines der Kinder mehr missen. Sie sind ein Teil von mir, ohne den ich nicht mehr lebensfähig wäre. Jeder Tag kostete zwar eine Unmenge an Nerven, aber meistens reichte ein feuchter Schmatzer am Abend aus, um alles vergessen zu machen.
Und dennoch vermisste ich in all der Zeit eines: Das Gefühl, angekommen zu sein, zu wissen, wo mein Platz in dieser Welt war. Reichte es wirklich aus, der Nachwelt ein paar eigene Kinder zu überlassen? Kinder, die irgendwann ihr eigenes Leben führen würden? Ein Leben, in dem ich an den Rand ihres Universums rücken würde, auch wenn ihre Liebe zu mir immer einen Platz in ihren Herzen behielte. Vielleicht war es noch zu früh, sich darüber Gedanken zu machen. Aber über mich musste ich dringend nachdenken. Das wusste ich.
Kinder, eine Familie, das war, was ich vom Leben erhofft hatte. Und nun reichte es mir nicht mal ansatzweise. Dieses Gefühl, das ich nur zu gut aus jungen Jahren kannte, schlich sich immer öfter ein und bettelte regelrecht, erhört zu werden. Doch was wollte es mir sagen?
Das Schreien der Kinder riss mich aus meinen Gedanken. Ich rappelte mich endlich hoch und lief die Treppe nach oben, um Schlimmeres zu verhindern. Und siehe da, die Lage schien doch einigermaßen unter Kontrolle zu sein.
Ich beschloss, mich nicht weiter einzumischen, und goss mir einen Kaffee ein. Die aktuelle Zeitung hatte ich in der Früh achtlos beiseitegelegt. Bevor die Kinder im Bett waren, konnte ich meistens eh keinen Blick darauf werfen. Während ich den Kaffee trank, überflog ich kurz die letzte Seite. Das war so eine Angewohnheit, Zeitungen von hinten nach vorn zu lesen. Mein Blick fiel auf die Anzeige eines kleinen Berggasthofs, mitten im Bayerischen Wald. Die Anzeige versprach eine Auszeit vom Alltagsstress. Ruhe für die Seele und für den Körper.
Den restlichen Tag über ertappte ich mich dabei, wie ich immer wieder an diese Annonce dachte. Wie schön wäre es, einmal zu verreisen. Ganz ohne Familie. Ganz ohne die Menschen, von denen ich immer dachte, dass sie mich ausmachten.
Als dann abends endlich sechs Kinderaugen zugefallen waren und ich mich erschöpft auf den Sessel im Wohnzimmer fallen ließ, stand mein Entschluss fest: Ich würde