Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Fällt aus, weil Bodennebel: Poetry Slam Texte
Fällt aus, weil Bodennebel: Poetry Slam Texte
Fällt aus, weil Bodennebel: Poetry Slam Texte
eBook69 Seiten44 Minuten

Fällt aus, weil Bodennebel: Poetry Slam Texte

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die liebevolle Familie, die perfekte Beziehung, der absolute Traumjob - all das haben die Protagonisten der Geschichten nicht. Und das sind nur die geringsten Probleme ...
Diese Sammlung von Poetry Slam Texten vereint bissigen Humor mit den Erlebnissen und Hindernissen des Alltags. Zwischen Gedichten und Kurzgeschichten, zwischen Lachen und Stirnrunzeln, zwischen Tatort und Biermischgetränk werden Situationen beschrieben, die wir alle lieber nicht kennen würden.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum23. Feb. 2017
ISBN9783743122550
Fällt aus, weil Bodennebel: Poetry Slam Texte
Autor

Angelina Schüler

Angelina Schüler, Studentin in Potsdam, schreibt seit ihrem 14. Lebensjahr. Vor einem Jahr erschien ihr erstes Buch - eine Sammlung von Kurzgeschichten und Gedichten - unter dem Titel "Keine Zeit für Kunst". Nach einigen erfolgreichen (und vielen erfolglosen) Poetry Slams kommt jetzt eine Sammlung der Texte heraus.

Ähnlich wie Fällt aus, weil Bodennebel

Ähnliche E-Books

Kurzgeschichten für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Fällt aus, weil Bodennebel

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Fällt aus, weil Bodennebel - Angelina Schüler

    FÜR DIE VERRÜCKTE CREW VON WORTKLÄNGE

    IN SPRACHLOSER DANKBARKEIT

    INHALTSVERZEICHNIS

    Die zweite Geige

    Wir

    Die Haushaltswarenfachverkäufertheorie

    Geräusche beim Pipi machen

    Veganer leben – Teil 1

    Ein Bewerbungsmonolog

    Die Fahrkarte

    Veganer leben – Teil 2

    Ode an einen Sonntagabend

    Tagebucheintrag 1999

    Dreißig Minuten Freiheit

    Kassensturz

    Der antisemitische Elefant

    DIE ZWEITE GEIGE

    Neulich im Konzertsaal,

    man spielte Beethovens Dritte,

    saß im Saal die erste Geige,

    so eine Kleine, dick und kurze Beine,

    das Programmheft sagte,

    sie heißt Brigitte.

    Sie sah missmutig aus, denn

    der Kapellmeister –

    Friedrich heißt er –

    begrüßte sie nicht,

    so wie es im Theater Sitte.

    Da war sie sauer,

    die Brigitte.

    Mürrisch saß sie auf ihrem Platze,

    der Dirigent kratzte die glänzende Glatze

    schwang schwungvoll

    den Taktstock,

    ein Satz noch,

    es zitterte die Partitur –

    Pause. Nur

    Brigitte spielte weiter.

    Um Himmels Willen,

    warum wird die denn

    nicht leiser!

    Heiter spielte sie

    die Tonleiter rauf und runter.

    Das Publikum,

    den ersten Satz verträumend,

    ward allmählich munter.

    Alle andern Instrumente

    dachten sich:

    „Sach ma, kennt se

    det Ende etwa nich?"

    Verwirrung war dem Friedrich

    freilich im Gesichte abzulesen.

    Wenn Beethoven das wüsste,

    aber der war ja tot

    und deshalb nicht dabei gewesen.

    Da spielte sie,

    dreimal das erste Solo,

    als dächte sie:

    YOLO.

    Ihre Finger steppten auf den Saiten,

    sie spielte mal allegro, mal allegretto,

    auch den Marsch hatte sie in petto,

    vergessen war die Eroica,

    Brigitte spielte wie Antileprotica,

    hier und dort eine Quintole,

    immer weiter die Parole,

    Brigitte spielte immer schneller,

    man könnte sagen:

    Orchester

    a cappella.

    Dann Stille.

    An Stelle dessen

    ein Schnaufen.

    Friedrich, rot angelaufen,

    wollt Brigitte zusammenstauchen

    und mit ihr

    ein paar ordentliche Takte reden.

    Doch dann fing der Saal an zu beben.

    Und Friedrichs Fauchen,

    musste im Applause untergehen.

    Indes ließ sich Brigitten

    natürlich nicht lange bitten

    und stand auf

    und verbeugte sich.

    Offensichtlich freute sich

    nur sie,

    denn das Orchester,

    blieb stumm auf ihrer Sitzen sitzen.

    Wut sieht man nun

    über Friedrichs Gesichte blitzen.

    Jetzt beugte auch er sich merklich

    unbehaglich den Gästen entgegen.

    Sowas hätte es

    unter Beethoven nicht gegeben!

    Eins ist klar,

    darüber müsste man reden!

    Wo kommen wir denn hin,

    wenn jeder nur nach Sinn

    und Dünken seinen Part der Sinfonie

    nur irgendwie beherrscht.

    Das wär ja wie

    wenn Komponisten,

    anstatt zu komponieren,

    in einem Garten arbeiten müssten,

    und die Abfälle kompostieren.

    Friedrich verließ den Saal

    nun bebend vor Missbehagen.

    Wie konnte sich Brigitte

    diese unsinnige Unsitte wagen

    und ihn so ins Bockshorn jagen.

    Was, bitte, hatte er verbrochen?

    Warum war sie denn seit Wochen,

    so auf Krawall gebürstet.

    Ihm dürstete nach einer Antwort.

    Er stellte Brigitte stante pede

    nach dem Konzert

    in der Garderobe zur Rede.

    Anstatt beschämt das Missverhalten

    zuzugeben,

    ließ Brigitten Friedrich vernehmen,

    sie bestünde auf ihr Recht

    als erste Geige gegrüßt zu werden.

    Denn hier auf Erden

    hält jeder erste Geige

    auf sich große Stücke

    und wird vom Dirigenten begrüßt,

    und so will das auch Brigitte.

    Friedrich aber fackelt nicht lag.

    Verdrießlich sagt er Brigitte:

    „Dann

    geb‘ ich hiermit dir die Hand

    und sag dir, grüß mir

    das Arbeitsamt."

    Und die Moral,

    die klingt dann so:

    Spielst du auch die erste Geige,

    spiele lieber pianissimo,

    ansonsten kann es dir passieren,

    zu denen zu gehören die in Ungnade fielen

    und jetzt nur noch

    die zweite Geige spielen.

    WIR

    Ich sitze mit Jonas, einem guten Freund, in einer Bar. Wie jeden zweiten Mittwoch im Monat. Jonas ist PR-Manager für die Deutsche Bahn. Er ist maßgeblich für die Aktion Maulwurf zuständig. Ja genau, seinem infantilen Humor haben wir die witzigen Maulwurfcomics zu verdanken, die uns jeden Tag aufs

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1