Alina
Von Sven Tasch
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Über dieses E-Book
Im Land der Extreme entdecken die Freunde: Sie haben sich verändert! Ihre letzte gemeinsame Tour macht ihnen klar: Diese Reise führt am Ende alle zu sich selbst!
ALINA- Eine Hymne an das Leben, ein wilder Roadtrip und eine rasante Geschichte voller Überraschungen.
Sven Tasch
Sven Tasch ist Musiker, Autor und Blogger. Mit 13 Jahren lernte er seine Leidenschaft zum Klavier kennen, die bis heute anhält. Schon früh vereinte Sven Tasch in den Konzerten Kurzgeschichten mit seinen Klavierstücken. So entdeckte er die Freude am Schreiben. Es entstand sein Erstlingsroman Dreißig, die Fortsetzung 11 Lichter"und der neue Roman ALINA
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Buchvorschau
Alina - Sven Tasch
Inhaltsverzeichnis
LUKAS
INGO
JAN
FREDERIQUE
TAG 1
TAG 2
TAG 3
TAG 4
TAG 5
FREDERIQUE
JAN
INGO
LUKAS
Leicht, fast schwerelos zieht der Zitronenfalter seine Kreise durch die heiße Sommerluft. Staubkörner kreuzen seinen Weg, aufgewirbelt von den tieffliegenden Mücken. Weizenfelder liegen goldgelb in der langsam untergehenden Sonne des heißen Tages. Auf einem Stein am Wegesrand lässt sich der Schmetterling nieder. Er ruht sich aus. Von weitem sieht er ein glänzendes Fahrrad auf dem staubigen Feldweg immer näher kommen. Das Fahrrad ist ihm bekannt. Er hat den jungen Mann mit dem weißen Bike schon oft gesehen.
„Gleich wird es wieder laut, besser ist es, ich halte Abstand." Der Falter flattert eilig zurück auf die Wiese.
Lukas fährt auf seinem Fahrrad den ausgetrockneten Weg zum See. Sein Lieblingsring, der mit dem Totenkopf, bewegt sich auf dem Fahrradlenker zum Takt der Musik. Sie wird in unsäglicher Lautstärke über die Kopfhörer in die Ohren direkt in die Blutbahn gepumpt. Das letzte Stück muss er sein teures Mountainbike über den holprigen Feldweg schieben. Der Mattlack soll keinen Schaden nehmen. Die Hitze wird für Lukas unerträglich. An seinem sehnigen Oberkörper laufen Schweißperlen über die tätowierte Haut und der Gitarrenkoffer klebt auf seinem Rücken. Der Tag ist einfach viel zu heiß. Nach fünf Minuten hat Lukas den See erreicht und stellt vorsichtig sein Fahrrad ab. Über die Kopfhörer erklingen die letzten Akkorde, dann schaltet er ab. Ruhe. Hastig, ohne abzusetzen, trinkt er den Rest seines Wasservorrates aus der Flasche. In der Ferne sieht er die Sonne in den Wald eintauchen, sie hinterlässt einen roten Streifen am Horizont. Die verbliebene Abendsonne nutzt Lukas, um im Fahrradspiegel seine Frisur zu kontrollieren. Seine Frisur hat schlapp gemacht. Bei 30 Grad im Schatten verliert jedes Gel seine stylende Wirkung. Reflexartig greift er nach dem Kamm in der Hosentasche. Gekonnt bringt Lukas seine Tolle wieder in Form. Der ständige Griff zum Kamm gehört zur Alltagsroutine. Bei jedem Spiegel, selbst bei glänzenden, reflektierenden Flächen, holt er seinen Kamm hervor. Eine kleine Korrektur der Frisur kann nie schaden. Zufrieden mit sich, blickt er noch einmal in den Fahrradspiegel.
„Nicht schlecht", sagt er zu seinem Spiegelbild und lässt den Kamm in der Hosentasche verschwinden. Lukas hat schon viele Frisuren ausprobiert, auch Farben. Mal war er blond, mal hatte er einen Iro, ab und zu auch mal eine Glatze. Doch die Frisur aus den Fünfzigern hält sich jetzt schon eine lange Zeit. Sie ist wie für ihn gemacht. Keiner kann ihm diese Tolle so rasch nachmachen. Es sind alles armselige Imitationen, denn entweder haben die Leute nicht die erforderliche Haarmenge oder es fehlt ihnen einfach das handwerkliche Geschick. Lukas breitet eine Decke auf der Wiese aus und lässt sich nieder. Langsam schweift sein Blick über den Horizont.
„Hier könnte ich stundenlang sitzen, wie ruhig es hier ist!" Der Zitronenfalter kommt zurück und kreist ein paar Runden über ihm. Leicht wie ein Staubkorn, lässt er sich auf Lukas Knie nieder. Lukas ist hellwach. Seine ganze Aufmerksamkeit widmet er nun dem Falter. Ganz langsam bewegt er seine Hände auf ihn zu. Behutsam schließen seine Finger über ihm. Der Falter ist gefangen! Lukas kann spüren, wie die kleinen Flügel gegen die Handflächen schlagen. Eingeschlossen in der Dunkelheit flattert er mit aller Kraft, um sich zu befreien. Lukas führt seine Hände zum Mund.
„Hab keine Angst, ich tue dir nichts. Ich will dir nur einen Moment ganz nahe sein. Gleich lass ich dich wieder frei und du kannst fliegen, wohin du willst." Durch einen schmalen Spalt befreit sich der Schmetterling, flattert orientierungslos im Kreis und verschwindet in der Abenddämmerung. Lukas verfolgt ihn, bis er nicht mehr zu sehen ist. Ein hässlicher Ton seines Handys holt ihn in die Realität zurück. Er schaut aufs Display: Du wolltest doch um 16.00 Uhr bei mir sein, ich warte auf dich. Mia.
Mia ist eine Eroberung seines letzten Konzertes und seit vier Wochen führen sie so etwas wie eine Beziehung. Selten investiert Lukas so viel Zeit in eine Frau, doch Mia ist unkompliziert. Sie stellt keine Ansprüche und erwartet nichts, was er für sie ändern müsste. Nur ihre ständigen Anrufe und Nachrichten nerven von Zeit zu Zeit. Er möchte jetzt nicht antworten und legt das Handy beiseite. Sein Blick gleitet über das klare dunkle Wasser und da ist sie wieder, die Melodie. Jedes Mal, wenn er hier sitzt, geht sie ihm durch den Kopf. Er nimmt seine Gitarre aus dem Koffer und beginnt zu spielen. Zwischen all seinen Gedanken ist noch viel Platz für die Musik und zu jeder Tages- und Nachtzeit versucht Lukas neue Melodien zu spüren und sie festzuhalten. Darum ist seine schwarze Gitarre auch immer griffbereit, so wie an diesem Abend am See.
„Der Song landet auf meiner CD", sagt Lukas überzeugt und legt seine Gitarre beiseite. Seinen Traum vom eigenen Soloalbum nimmt ihm so schnell keiner; auch wenn ihm bisher das nötige Startkapital fehlt. Langsam wird es dunkel und er packt seine Sachen zusammen. Auf dem Rückweg zirpen die Grillen am Wegesrand, sein Schmetterling wird sich jetzt einen ruhigen Ort für die Nacht gesucht haben und aus der Ferne hört man die Geräusche der Stadt näher kommen.
Zwanzig Minuten später erreicht er mit dem Fahrrad ein Wohngebiet am Stadtrand. Doppelhaushälften schmiegen sich dicht aneinander, durchgestylte Vorgärten erzählen von Tristesse.
„Hier würde mich nichts inspirieren". Er war zuvor noch nie in dieser Gegend und niemals würde es ihn hierher ziehen. Aus den Vorgärten dringt Grillgeruch. Väter präsentieren ihre Weber Grills, während ihre Kinder im dämmrigen Licht Fußball spielen. Die Mütter haben sich an Tischen versammelt und verkosten ihre selbstgemachten Salate. Misstrauisch beäugen sie den tätowierten Fahrradfahrer. Alle starren Lukas hinterher, bis er endlich in einer Seitenstraße verschwindet. In dieser Straße ist es sehr still und aus einigen Fenstern flimmern Fernseher. Eine Frau lehnt in der Fensterbank und beobachtet wie sich zwei Mädchen an einem Zigarettenautomaten zu schaffen machen.
„Was habt ihr da zu suchen?", schreit sie den beiden hinterher, die mit ihrer Zigarettenschachtel das Weite suchen. Lukas kommt es so vor, als ob diese Straße einen Wettbewerb der Buchsbaumhecken veranstaltet. Um dem Elend zu entkommen, tritt er noch fester in die Pedale und biegt mit rasender Geschwindigkeit in eine Sackgasse. Laut des Straßenschildes muss er hier richtig sein. Ganz am Ende steht ein Haus, das ein wenig aus diesem Einheitsschön heraussticht. Nur ein paar Rosenbüsche zieren den Vorgarten zwischen allerlei Steinen. Lukas sichert sein Fahrrad und nähert sich Stufe für Stufe der Haustür. In der Türscheibe kontrolliert er rasch noch seine Tolle und steckt sich eine Zigarette an. Während er genüsslich den Tabak inhaliert, beobachtet ihn im Fenster des Nachbarhauses eine alte Frau. Ungeniert verfolgt sie alle seine Bewegungen. Sie beugt sich weit hinaus, um Lukas im Blickfeld zu haben. Er nimmt nochmal einen kräftigen Zug und schnippt die klimmende Kippe in ihren Vorgarten. Sie reagiert sofort mit einem bösen Blick. Lukas schenkt ihr ein meisterhaft gespieltes Lächeln. Nun drückt er den Klingelknopf. Sehr schnell öffnet sich die Tür und im Eingang steht Mia. Ihre wunderschönen schwarzen Haare legen sich über ihre Schultern und Lukas muss mal wieder feststellen, wie schön sie doch ist. Mias grauer Lieblingspullover fällt lässig über ihre kurze Jeanshose. Am Glanz ihrer Augen kann man ihre Freude erkennen, sie fällt Lukas um den Hals und küsst ihn.
„Ich bin so froh, dass du endlich da bist", flüstert sie in sein Ohr. Lukas bleibt kühl. Beide betreten das Haus und Mia schließt fast geräuschlos die Haustür. Den muffig riechenden Flur zieren antike Möbel. Es riecht sehr stark nach Zigarettenqualm, doch ein Geruch drängt sich noch mehr in Lukas Nase: Alkohol.
Mia läuft wie eine Ballerina auf Zehenspitzen an Lukas vorbei. Vor einer Tür bleibt sie stehen und schweigt. Man hört das Ticken einer Wanduhr und das Rauschen eines Kühlschranks. Sonst nichts. Plötzlich ertönt eine Stimme hinter der verschlossenen Tür.
„Hast du Besuch?" Die Stimme klingt sehr tief und nicht besonders freundlich. Lukas hört, wie etwas zu Boden fällt und zerbricht. Beide bleiben regungslos im Flur stehen.
„Wer ist da?", ertönt es erneut aus dem Raum.
„Es ist Lukas, Papa. Der, von dem ich dir erzählt habe." Wieder hört man etwas poltern. Dann geht alles sehr schnell. Mia zieht Lukas zum Ende des Flures und schiebt ihn in einen Raum.
„Ich bin gleich wieder bei dir!" sagt Mia und verlässt das Zimmer. Lukas lässt seinen Blick durch den spärlich eingerichteten Raum wandern. In der Ecke steht ein Bett, ansonsten nur ein paar alte Möbel. Zum Glück gibt es zum Rückzug noch das Fenster. Lukas versucht es zu öffnen, erst vorsichtig, dann mit aller Gewalt. Doch der Griff bewegt sich keinen Millimeter von der Stelle. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als zu warten. So streift er die Gitarre vom Rücken, stellt sie gegen die Fensterbank und lässt sich angespannt auf der Matratze nieder. Nach ein paar Minuten betritt Mia wieder den Raum. Sie knallt die Tür hinter sich zu und schließt ab. Mia lehnt sich gegen die Holztür. Ihr Atem wirkt angestrengt kontrolliert, ihre Augen sind glasig. Mit dem Ärmel wischt sie sich die Tränen aus dem Gesicht und stellt sich in die Mitte des Raumes. Ihre Gedanken drehen sich im Kreis, sie versucht in ihrem Kopf Ordnung zu schaffen, sich zu sortieren. Langsam zieht sie ihren grauen Pullover über die Schulter und ein schmaler Körper kommt zum Vorschein.
„Gut, dass ich hiergeblieben bin", denkt Lukas und lehnt sich gegen die Wand. Mit einem heftigen Kuss beginnt das Spiel und nun gibt es kein Halten mehr.
Ein wenig später sitzt Lukas am Bettrand und raucht genüsslich eine Zigarette. Aus seiner Tolle ist eine wilde Zottelfrisur geworden. Mia liegt auf ihrem Bett und blickt auf seinen tätowierten Rücken. Zwischen all den unbekannten Zeichen ist auch der Kopf einer Frau abgebildet. Mia fragt sich, wie viele Frauenherzen Lukas wohl schon gebrochen hat. Zärtlich legt sie beide Arme um Lukas breite Schultern und küsst seinen Nacken. Er schmeckt salzig.
„Bleibst du heute Abend bei mir?", fragt Mia zögerlich.
„Heute nicht", erwidert Lukas kurz und schiebt ihre Arme beiseite. Schnell sammelt er seine Sachen vom Boden.
„Wenn du willst, kannst du morgen zu mir kommen." Mit diesem kurzen Satz verabschiedet er sich, nimmt seinen Gitarrenkoffer und geht. Durch das Fenster beobachtet Mia wie Lukas die Straße hinunter fährt und am Ende verschwindet.
Heißes Wasser ergießt sich über Lukas. Sein Kopf lehnt gegen die Fliesen und er versucht, seine Gedanken zu sammeln. Da ist sie wieder, die Melodie vom See. Lukas seift sich ein, rasiert seinen Körper und wäscht sich das Wachs aus seinen dunklen Haaren. Schwungvoll bindet er sich ein Handtuch um und läuft zum Fenster, um eine Zigarette zu rauchen. Seit einem Jahr lebt Lukas im Leipziger Stadtteil Plagwitz und wenn er nicht gerade auf Tour ist, genießt er die Zeit daheim. Hier kann er für sich sein und ist doch unter vielen. Oft sitzt er auf seiner Fensterbank und beobachtet das bunte Treiben auf der Straße. Die Miete für diese Wohnung kann er geradeso aufbringen, dafür jobbt Lukas in Musikgeschäften oder verkauft sein musikalisches Talent in einer seiner vielen Tanzbands. Neben der Fensterbank steht eine alte Waschmaschine, auf der sich alte Zeitungen, Musikmagazine und ein übervoller Aschenbecher stapeln. Ansonsten hat dieses Bad das Flair eines Schlachthauses. Nichts ziert die Wände oder steht irgendwo umher. Lukas ist Purist und den Sinn von Dekoration hat er noch nie verstanden. Nicht einmal einen Schrank hat er hier aufgestellt. Die paar Hygieneutensilien verteilen sich um das Waschbecken. In dem überfüllten Aschenbecher löscht Lukas seinen Zigarettenstummel und beginnt mit dem Styling. Gekonnt führt er das Rasiermesser an seinen Wangen entlang und entfernt die Bartstoppeln. Er mag es, sich auf die altmodische stilvolle Art zu rasieren. Nachdem er die letzten Stoppeln entfernt hat, werden die Haare geföhnt und in Form gebracht. Zum Schluss springt Lukas in seine schwarze Röhrenjeans und zieht sich ein schwarzes, enganliegendes Hemd über. Nach einer Stunde ist das Styling beendet und Lukas betrachtet sein Spiegelbild. Er ist zufrieden und verlässt das Bad.
Der Flur wirkt endlos. Möbel sucht man hier vergebens, dafür lehnen unendlich viele riesige Fotos an den Wänden. Es sind Fotografien von vergangenen Tagen. Bevor Lukas die Musik für sich entdeckte, verbrachte er die meiste Zeit hinter einem Objektiv. Einige Bilder zeigen Ausschnitte seiner zahlreichen Roadtrips, doch auf den meisten Fotos sind Frauen zu sehen. Das weibliche Geschlecht hat Lukas schon immer interessiert und oft hat er mit seiner Fotomasche die eine oder andere ins Bett bekommen. Viele Gesichter sind Liebschaften vergangener Jahre, ein paar Freundinnen sind auch dabei, doch an die meisten dieser Frauen kann sich Lukas nicht mehr erinnern. Keine dieser Fotografien hat Lukas aufgehängt, bis auf ein Riesiges, das sein Schlafzimmer ziert. Es zeigt das Gesicht einer schwarzhaarigen Frau. Zwischen ihren vollen Lippen steckt eine knallrote Kirsche. Ihre schwarzen Haare sind im 50er Look gestylt. Sie trägt passend zur Kirsche einen knallroten Lippenstift und ein rotes Kopftuch mit weißen Punkten. Das Markanteste jedoch sind ihre tiefdunklen Augen, die geheimnisvoller nicht leuchten könnten.
Anna war seine einzige große Liebe. Doch diese Liebe wurde nie erwidert. Seitdem ist Lukas auf der Suche. Doch niemand kann es mit Anna aufnehmen. Keine ist so witzig, klug, charmant und elegant. Bei ihr hatte Lukas gespürt, wie sich Liebe anfühlt.
„Ich muss mich ablenken", denkt Lukas und greift nach einer seiner vielen Gitarren, die aufgereiht neben dem Bett stehen. Mit geschlossenen Augen singt er Make you feel my Love von Bob Dylan. Doch seine Zeilen reißen immer mehr Wunden auf. Er stellt die Gitarre beiseite und zündet sich eine Kippe an.
„Es ist so lang her und doch fühlt es sich an, als wärst du gestern noch hier gewesen. Doch du bist nicht hier! Du wohnst in einen der vielen langweiligen Doppelhaushälften und hast eine Familie. Warum hast du uns so schnell aufgegeben." Lukas legt eine Platte von den Editors auf und dreht den Lautstärkeknopf fast auf Anschlag. Singende Gitarren hallen durch den Raum und übertragen sich auf seinen ganzen Körper. Langsam beginnt Lukas zu tanzen, allein in diesem riesigen Raum. Er bewegt sich zum treibenden Takt des Drummers und tanzt sich langsam in Ekstase. Die Musik wird intensiver, alles dreht sich. Als der letzte Takt erklingt, fällt Lukas erschöpft aufs Bett.
„Zu viel passiert heute. Ich muss mich ablenken." Er greift zum Telefon und wählt eine Nummer. Nach einiger Zeit hört man eine Stimme zwischen unsäglichem Lärm.
„Lukas, was willst du, der Laden ist voll! Ich kann nicht telefonieren."
„Katrin, brauchst du heute noch Hilfe an der Bar, ich muss mal raus hier, abschalten."
„Das fällt dir immer früh ein, es ist ein Uhr. Aber von mir aus gern, wenn du auch ausschenkst und nicht nur baggerst. Hier ist nämlich die Hölle los."
„Schon klar!", Lukas drückt die Zigarette im Aschenbecher aus und dreht sich eine Neue für den Weg. Im Flur wirft er sich seine Lederjacke über und kontrolliert im Spiegel nochmal die Optik.
„Alles perfekt!" Als