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Nessun dorma: Eine Nacht mit Folgen
Nessun dorma: Eine Nacht mit Folgen
Nessun dorma: Eine Nacht mit Folgen
eBook221 Seiten3 Stunden

Nessun dorma: Eine Nacht mit Folgen

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Über dieses E-Book

Nach einer gescheiterten Beziehung hat Mark nur eines im Sinn: unverbindlich Spaß haben. Das rät ihm auch sein bester Freund, der sich von einem Sexerlebnis zum nächsten hangelt. Als Mark in einem Club auf den attraktiven und selbstbewussten Sven trifft, sind sie sich schnell einig. Es folgt eine heiße Nacht in Marks Wohnung. Doch am nächsten Morgen ist Sven weg. Zufällig begegnen sie sich wieder und spüren, dass sie mehr verbindet als nur diese eine Nacht. Doch Sven hat einige Geheimnisse und beide Männer wissen nicht, ob sie eine Beziehung wagen sollen. Dabei hat sie die Liebe doch schon längst im Griff. Bis Svens Lügen auffliegen ...
SpracheDeutsch
Herausgeberdead soft verlag
Erscheinungsdatum7. Okt. 2015
ISBN9783945934449
Nessun dorma: Eine Nacht mit Folgen

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    Buchvorschau

    Nessun dorma - Hanna Julian

    Hanna Julian

    Nessun dorma

    Eine Nacht mit Folgen

    Impressum

    © dead soft verlag, Mettingen 2015

    http://www.deadsoft.de

    © the author

    Cover: Irene Repp

    http://daylinart.webnode.com/

    Bildrechte:

    © Dirk Vonten – fotolia.com

    © photo 500 – fotolia.com

    © schepers_photography – fotolia.com

    1. Auflage

    ISBN 978-3-945934-43-2

    ISBN 978-3-945934-44-9 (epub)

    Inhalt:

    Nach einer gescheiterten Beziehung hat Mark nur eines im Sinn: unverbindlich Spaß haben. Das rät ihm auch sein bester Freund, der sich von einem Sexerlebnis zum nächsten hangelt. Als Mark in einem Club auf den attraktiven und selbstbewussten Sven trifft, sind sie sich schnell einig. Es folgt eine heiße Nacht in Marks Wohnung. Doch am nächsten Morgen ist Sven weg. Zufällig begegnen e sich wieder und spüren, dass sie mehr verbindet als nur diese eine Nacht. Doch Sven hat einige Geheimnisse und beide Männer wissen nicht, ob sie eine Beziehung wagen sollen. Dabei hat sie die Liebe doch schon längst im Griff. Bis Svens Lügen auffliegen ...

    Für Ralf

    1. Kapitel – Mark

    Drei Uhr morgens – Marks Welt war bunt und laut. Er tanzte in einem Pulk aus Männern. Einige von ihnen hatten nackte Oberkörper, ein paar waren sogar recht ansehnlich. Muskeln und Schweiß; das ein oder andere interessante Tattoo zierte die Körper. Silberne Nippelpiercings blitzten im Licht der rotierenden Scheinwerfer. Zu sehen gab es eine ganze Menge – Mark checkte die für ihn infrage kommenden Kandidaten ab. Die meisten Männer waren kein gesteigertes Interesse wert, aber es gab erfreuliche Ausnahmen. Die Beats hämmerten aus den Lautsprechern und brachten die Masse in Ekstase. Ein wogendes Meer aus Menschen, und einer darin, der Mark gefangen nahm. Dabei war er nicht einmal der Attraktivste der Tänzer, aber seine Körperhaltung, die Art, wie er sich bewegte, und vor allem sein Blick sprachen dafür, dass er ein Mann war, der wusste, was er wollte. Mark mochte selbstbewusste Männer. Sie übten einen unwiderstehlichen Reiz auf ihn aus, dem er sich weder entziehen konnte noch wollte. Es war nicht etwa so, dass er Schutz bei dieser Art Mann suchte – und erst recht stand er nicht darauf, dominiert zu werden – aber ein gesundes Maß an Selbstwertschätzung war ihm allemal lieber, als ein Typ, der sich in einer Tour selbst infrage stellte und deshalb mit Eifersucht auf alles und jeden in seinem Umfeld reagierte. Es gab nichts Unerträglicheres, als einen Menschen, der einen egoistischen Kontrollzwang an den Tag legte, weil er befürchtete, sonst die „große Liebe seines Lebens" zu verlieren. So ein Verhalten hatte in Marks Augen nämlich nichts mit Liebe zu tun, auch wenn diese Menschen das offenbar anders sahen. Mit so jemandem hatte er sich viel zu lange herumschlagen müssen. Im Laufe der letzten Monate hatte er jedoch zum Glück eine feine Antenne für solche Typen entwickelt und ging ihnen nun aus dem Weg. Der Tänzer, den er ins Auge gefasst hatte, schien jedoch ein ganz anderes Kaliber zu sein: lebenslustig, und er wirkte, als wäre er zufrieden mit sich und der Welt, soweit Mark das nach einer ersten Einschätzung beurteilen konnte. Sein Freund Karsten, mit dem er die Gay-Party besuchte, folgte seinem Blick.

    »Ah, sieh mal einer an … Interessanter Kerl! Genau dein Typ, soweit ich weiß.« Er grinste. »Vielleicht war es doch nicht so schlecht, dass ich dich zum Discobesuch überredet habe, oder?«

    Mark lächelte schief. Karsten hatte natürlich recht, denn ohne dessen Drängen läge er vermutlich längst im Bett und würde von einem Kerl wie diesem Tänzer nur träumen, statt ihn live zu sehen. Aber sehen reichte nun mal nicht aus, wenn man wirklich fasziniert – oder besser noch, erotisiert war. Der Tänzer schaute nun zu ihm herüber. Ob er bemerkt hatte, dass Mark ihn ständig ins Visier nahm? Es sah ganz so aus, denn er blickte immer noch zu ihm. Mark lächelte ihn an und hoffte, es sähe einigermaßen verführerisch aus. Ein Experte war er auf dem Gebiet des Flirtens ganz bestimmt nicht. Dafür hatte er zu lange in einer Beziehung gesteckt – mit Axel, der ihm für jeden noch so kleinen und harmlosen Flirt sprichwörtlich den Kopf abgerissen hatte. Und es hatte nicht mal wirklich ein Flirt sein müssen, sondern Axels Verdacht, dass es sich um einen gehandelt haben könnte, reichte dafür schon aus. Selbst wegen Marks Sandkastenfreund Karsten hatte sein Ex ständig Theater gemacht, und es war sehr schwer gewesen, diese langjährige Freundschaft trotzdem aufrechtzuerhalten. Okay, er und Karsten waren mal kurzfristig zusammen gewesen, aber die Geschichte war lange her und endgültig beendet. Für Axel hatte es keinerlei Grund gegeben, eifersüchtig zu sein, aber er hatte wegen dieser Verbindung trotzdem Gift und Galle gespuckt. Mark hatte es nur Karstens untypischer Rücksichtnahme und seinem noch viel untypischeren taktvollen Schweigen zu verdanken, dass sie noch befreundet waren. Immer wieder hatte Karsten erstaunlicherweise die Zähne zusammengebissen und geschwiegen, wenn er mal wieder als Grund für Axels Gezeter hatte herhalten müssen.

    Es hatte lange gedauert, bis Mark begriffen hatte, dass er nicht in einer Liebesbeziehung, sondern in einer Farce lebte. Das Ende war hässlich gewesen – aber auch heilsam. Mark hatte sich vorgenommen, so schnell keine Partnerschaft mehr einzugehen – zu groß war die Gefahr, erneut in eine Beziehungsfalle zu tappen. Aber auch einfach nur Spaß zu haben, war noch ungewohnt. Karsten hatte dazu vor ein paar Wochen klare Worte gefunden: »Du bist jetzt fünfunddreißig Jahre alt. Wenn du nicht anfängst, dich auszutoben, musst du bald darum betteln, dass noch einer mit dir ins Bett geht. Die ersten grauen Haare hast du schon – und bald werden die wirklich heißen Kerle dich Opa nennen. Also, jetzt oder nie!« Und genau das galt auch für eine Kontaktaufnahme mit dem Tänzer, der nun den Blick wieder abgewandt hatte. Mark beobachtete den halbnackten Mann: sexy Muskelspiel, unbehaarte Brust, durchtrainierter Körper. Seine blonden Haare waren zerzaust, als hätte jemand darin herumgewühlt. Mark sah sich das Umfeld des Tänzers an. Ein anderer Mann tanzte ganz in seiner Nähe – war der Blonde etwa schon vergeben?

    Aber das könnte man von Karsten und ihm auch denken, denn sie hingen oft eng zusammen, wenn sie gemeinsam ausgingen. Und auch sie hatten sich schon gegenseitig das Haar zerwühlt, obwohl sie nur noch gute Freunde waren. Nun fuhr der Tänzer sich mit den Fingern durch die blonden Strähnen und Mark atmete erleichtert auf: Der Typ schien tatsächlich selbst schuld an seinem Frisurenchaos zu sein – sexy sah es allemal aus! Die Scheinwerfer schwenkten über die Menge, und Mark erkannte, dass sein Schwarm wieder zu ihm sah.

    »Los, mach schon!«, drängte Karsten.

    Mark sammelte Mut und drängte sich durch die Tanzenden, bis er dicht vor dem Blonden stand. Aus der Nähe sah er nicht minder interessant aus. Mark sah ihm in die blauen Augen und registrierte, dass der Fremde eine kleine Narbe am Kinn hatte. Sein Blick glitt über dessen nackte Brust, die vor Schweiß glänzte.

    »Hi«, sagte der Tänzer und sah ihn neugierig an.

    »Hi! Lust auf einen Drink?« Mark wusste, dass der Spruch nicht gerade originell war, ihm fiel nur leider nichts Besseres ein. Der andere zuckte kurz mit den Schultern. »Klar, warum nicht?«

    Mark sah ihn einen Moment lang überrascht an; er hatte nicht wirklich mit Zustimmung gerechnet. Der Blonde machte eine Geste zur Bar. »Wollen wir dann gehen, oder holst du was her?«

    »Gehen«, erwiderte Mark knapp und schlug sich gedanklich vor die Stirn. Warum stellte er sich nur so trottelig an? Geschähe ihm recht, wenn der Typ es sich nun anders überlegen würde, aber der Blonde folgte ihm zur Bar.

    »Was möchtest du?«, fragte Mark und holte seine Verzehrkarte hervor.

    »Ein Bier.«

    Mark hatte eigentlich mit einem Cocktail gerechnet, oder mit einem Glas Sekt, aber der Typ schien sehr bodenständig zu sein. Mark bestellte für sie beide Bier und reichte eine Flasche davon seinem Schwarm. Der nahm sie entgegen und prostete Mark zu. »Ich heiße Sven.«

    »Mark.« Sie stießen an und tranken.

    »Du bist mit deinem Freund hier?« Svens Blick ging zu Karsten, der zu ihnen sah. Mark schaute seinen Freund tadelnd an: Warum guckte der denn so auffällig?

    »Ja schon, aber wir sind nur befreundet. Ich äh … bin solo.«

    »Schön für dich«, erwiderte Sven.

    Okay, das war jetzt nicht so gut gelaufen. Mark spürte, wie er immer unsicherer wurde. Und nun reckte Karsten auch noch den Daumen nach oben – als wäre die ganze Sache nicht schon peinlich genug.

    »Er scheint mich zu mögen, dein Freund«, bemerkte Sven trocken.

    Mark fiel nichts mehr ein. Er hatte ja geahnt, dass er im Flirten eine ziemliche Niete war, aber das hier schien sich in eine glatte Katastrophe zu verwandeln, denn nun sah Sven gar nicht mehr zu ihm, sondern nur noch zu Karsten! Der schien es auch zu bemerken und fuhr sich mit der Hand übers stoppelige Kinn, bevor er sich schließlich umwandte, als hätte er auf der anderen Seite etwas irre Interessantes entdeckt.

    »Ist er auch solo?«, erkundigte sich Sven nun.

    Mark sank der Mut. »Ja, ist er.«

    »Weißt du, was mir an ihm gefällt?« Sven sah immer noch in Karstens Richtung.

    Mark seufzte. Jetzt war ohnehin schon alles verloren. »Keine Ahnung. Ich schätze mal, er sieht ganz gut aus.« Mark wusste, dass das eine Untertreibung war. Sven trank einen Schluck Bier und nahm sofort wieder Karsten ins Visier. Nach einer Weile wandte er sich zu Mark um und sagte: »Ich mag an ihm, dass er einen Freund hat, der noch viel reizvoller ist, als er selbst.«

    Mark brauchte eine gefühlte Ewigkeit, bis er begriff, dass er selbst damit gemeint war.

    Sven grinste ihn an. »Du bist ziemlich leicht zu verunsichern, oder?«

    »Sieht ganz so aus«, gab Mark mit einem schiefen Lächeln zu.

    »Das solltest du dir unbedingt abgewöhnen. Tanzt du mit mir?«

    Immer noch verwirrt stimmte Mark zu. Er folgte Sven wie mechanisch zur Tanzfläche und hatte plötzlich das Gefühl, sich in einen Roboter verwandelt zu haben. Seine eigenen Bewegungen kamen ihm abgehackt und schrecklich ungelenk vor. Hätte er diesen Sven doch bloß nicht in einem Anfall von Mut angesprochen. Der schien jedoch überhaupt nicht zu bemerken, dass Mark gerade innerlich tausend Tode starb. Im Gegenteil, er tanzte ihn an und lächelte ihm zu. Sven war wirklich ein interessanter Typ. Seine Gesichtszüge wirkten ein wenig zu herb, um ihm trotz blonder Haare, blauer Augen und durchtrainiertem Körper Model-Qualitäten zu verleihen. Aber gerade dieser kleine Makel war es, der Mark endgültig faszinierte. Ehe er sich versah, ging Sven auf Tuchfühlung. Das war überraschend, aber zugleich auch sehr erotisch, denn sein Schwarm legte beide Hände an Marks Hintern und sorgte dafür, dass dessen Unterleib sich beim Tanzen an seinen presste. Mark konnte deutlich spüren, dass sein Gegenüber erregt war. Der ging ja wirklich ran! Allerdings war das in solchen Läden wohl auch üblich. Wer nicht zeigte, was er hatte oder wollte, lief Gefahr, schon beim nächsten Lied von einem forscheren Konkurrenten aus dem Rennen geschlagen zu werden. Und letztendlich ging es ja darum, eine Eroberung abzuschleppen. Alles drehte sich darum, einen heißen Partner für die Nacht klarzumachen. Der schnelle Sex war das Ziel der meisten hier – und das sollte eigentlich auch ihm reichen, dachte Mark. Allerdings war es für ihn nicht alleine der Sex, sondern er war auch bestrebt, jemanden zu finden, der ihn durch die dunklen Stunden brachte und ihm die Einsamkeit vertrieb. Vermutlich galt auch das für die meisten hier, wenn sie ehrlich waren. Doch diese Ehrlichkeit hatte hier und jetzt nichts zu suchen. Mark wusste, dass er einfach genießen sollte – gerade die Kurzlebigkeit einer solchen Verbindung musste der Reiz sein. Ihm war all das bewusst, trotzdem spürte er ein Flattern im Bauch, für das Karsten ihn streng rügen würde.

    Unentwegt hatte sein Freund auf ihn eingeredet, er solle sich nur auf die Eroberung für einen One-Night-Stand konzentrieren und seine sonstigen Gefühle unbedingt außer Acht lassen. Karsten war der Meinung, das würde heilsam für ihn werden, und Mark hatte den Sinn der Übung verstanden – zumindest theoretisch. Das Problem war nur, dass er ein absoluter Gefühlsmensch war. Sex mit unbekannten Partnern war ihm noch nie so erstrebenswert erschienen wie den meisten anderen Männern, die er kannte. Karsten hatte ihm allerdings vorgehalten, dass er genau deshalb so lange an seiner fatalen Partnerschaft mit Axel festgehalten hatte. Er warf ihm vor, seinen Ex nur solange ertragen zu haben, weil er sich das Gefühl von Nähe eingeredet hatte, um regelmäßigen Sex zu bekommen, ohne sich selbst dafür ständig auf den Markt werfen zu müssen. Und in der Tat hasste Mark es, sich zu präsentieren, als wäre er ein Gericht, das möglichst appetitlich aussehen musste, um konsumiert zu werden. Sein Tanzpartner schien allerdings keine Probleme mit dieser Art der Selbstdarstellung zu haben. Mark war einigermaßen verblüfft, als Sven ihn mit Zunge küsste und zugleich mit den Händen abcheckte. Der Kuss war heiß und brachte Mark in Nullkommanichts ganz schön auf Touren.

    Sven ließ ihm keine Zeit, über die Entwicklung nachzudenken. »Wie sieht’s aus, Bock auf Sex?«

    Mark nickte – es geschah, ohne dass er groß darüber nachgedacht hatte. Und ihm war klar, dass er innerhalb kürzester Zeit das erreicht hatte, was Karsten als Ziel des Abends ansah. Nun ja, fast, denn die bloße Übereinkunft war natürlich nur der Auftakt. Für die Umsetzung würde noch einiges folgen müssen. Mark spürte, wie kribbelig ihn der Gedanke machte.

    »Okay, aber wir müssen zu dir gehen. Bei mir wird gerade renoviert und es sieht furchtbar aus.« Sven lächelte entschuldigend und zog ihn damit endgültig in seinen Bann.

    Mark ließ es sich nicht nehmen, den verführerischen Mann noch einmal zu küssen. Es war unbeschreiblich schön, das zu tun, ohne einen Eifersuchtsanfall befürchten zu müssen.

    »Ist okay. Wir gehen zu mir«, stimmte er zu. Plötzlich fiel ihm ein, dass er Karsten informieren sollte, bevor er mit seiner Eroberung verschwand. »Ich sage nur kurz meinem Freund, dass ich weg bin.«

    »Frag ihn doch, ob er mitkommen will«, schlug Sven vor.

    Mark stand einen Moment lang der Mund offen. Die Worte seines Gegenübers waren wie ein Faustschlag in die Magengrube. War das wirklich sein Ernst? Als er schon fast nicht mehr daran glaubte, lächelte Sven schelmisch.

    »Das war nur ein Scherz. Ich bin mir sicher, dass wir auch ohne ihn Spaß haben werden.«

    Mark war immer noch perplex, versuchte jedoch, sich seine Irritation nicht anmerken zu lassen. Viele Typen standen ja auf Dreier – oder mehr. Wenn er probeweise einfach ja gesagt hätte, was wäre passiert? Er konnte schlecht einschätzen, ob sein Gegenüber dann einen Rückzieher gemacht hätte.

    Sven sah ihn abwartend an. »Also sagst du ihm jetzt Bescheid?«

    »Ja klar«, erwiderte Mark und versuchte, sein Gedankenkarussell zu stoppen. Vielleicht sollte er wirklich lernen, alles außer Acht zu lassen und sich nur auf geile Momente zu konzentrieren. Dumm nur, dass ihm das einfach nicht gelang. Gerade, als er sich durch die Menge zu Karsten begeben wollte, hielt Sven ihn an der Schulter fest und sah ihm in die Augen. »Hör zu, das eben war echt nur ein Witz. Ich wollte dich provozieren. Keine Ahnung, warum. Frag ihn bitte nicht! Ich will mit dir alleine sein.«

    Mark war wirklich erleichtert, das zu hören, auch wenn er sich wünschte, Sven hätte den Scherz gar nicht erst gemacht. Er nickte abermals und ging dann zu Karsten, der mit einem Typen tanzte, der zweifellos viel zu jung für ihn war, ihn aber unverhohlen anhimmelte. Klar, das gefiel Karsten natürlich ...

    »Und, seid ihr weg?«, fragte er, als wäre er kein bisschen überrascht, dass Mark so schnell jemanden gefunden hatte.

    »Ja, wir fahren zu mir. Und du? Kommst du klar?«

    Karsten zuckte mit den Schultern. »Ich denke schon. Ich lasse mir von dem geilen Kerlchen gleich im Auto einen blasen und schicke ihn dann nach Hause. Keine Lust, dass der mich in meiner Wohnung belagert. Ach, Mark … denk dran, es geht bei dir heute mal nur um den Spaß! Man kann ficken, ohne sich zu verlieben. Lass die Gefühle aus dem Spiel, auch wenn’s dir schwerfällt.«

    Das sagte Karsten so einfach … Aber ja, er hatte recht. Ficken, ohne Gefühle zu entwickeln, das schafften doch schließlich alle in seinem Umfeld – dann sollte er das wohl auch hinbekommen, wenn er sich Mühe gab. Mark warf noch einen Blick auf den Blowjob-Kandidaten seines Freundes. Der leckte sich schon lasziv über die Lippen, als wüsste er genau, worauf es ankam – und vermutlich wusste er es wirklich. Wenn der mal später kein Geld dafür haben wollte … Aber Karsten hatte

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