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SPRUNG INS UNBEKANNTE (Zwischen den Welten - Band 2): Roman
SPRUNG INS UNBEKANNTE (Zwischen den Welten - Band 2): Roman
SPRUNG INS UNBEKANNTE (Zwischen den Welten - Band 2): Roman
eBook221 Seiten3 Stunden

SPRUNG INS UNBEKANNTE (Zwischen den Welten - Band 2): Roman

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Über dieses E-Book

Nachdem Lena-Marie in einem Anflug von Panik den Teleporter benutzt hat, folgt auch der in sie verliebte Jeffry Niels ihr durch das Portal und lässt dieses nach seinem Sprung von einer Bombe zerstören. Als der Teleporter wieder repariert ist, folgen ihnen Mark und seine Freunde – und landen in Leoria, einer mysteriösen Parallelwelt, die sich ganz anders als unsere Erde entwickelt hat und auf der Stufe unseres Mittelalters stehengeblieben ist. Ihre Suche nach Lena-Marie und Jeffry führt sie durch eine Welt gefährlicher Tiere, blutiger Kriege, allmächtiger Götter und eines machthungrigen Imperators …
Rosen Dimitrovs Dreiteiler »Zwischen den Welten« verbindet auf schwindelerregend spannende Weise die Themen künstliche Intelligenz, virtuelle Realitäten und Parallelwelten miteinander. Hier treffen Schwerter auf Bits und Bytes und Götter auf Programmierer. Eine großes Abenteuer zwischen Fantasie und Wirklichkeit.
 
SpracheDeutsch
HerausgeberLuzifer-Verlag
Erscheinungsdatum30. Juni 2023
ISBN9783958357662
SPRUNG INS UNBEKANNTE (Zwischen den Welten - Band 2): Roman

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    Buchvorschau

    SPRUNG INS UNBEKANNTE (Zwischen den Welten - Band 2) - Rosen Dimitrov

    Kapitel 1

    Dichter, grauer Nebel. Nichts war zu sehen, nur dichter, grauer Nebel. Aber recht ungewöhnlich war der schon, irgendwie viel zu hell. Er hob die Hand vor die Augen, sah jedoch nur ihre Umrisse.

    Seltsam, dachte er und tastete um sich herum – kleine Zweige und Laub, er schien in einem Wald oder Park zu sein. Er horchte. Zu hören war Vogelgezwitscher und auch das Sirren von Insekten und das Rascheln von Blättern, die sanft vom Wind gestreichelt wurden. Er versuchte, sich aufzusetzen, doch sein Kopf schwirrte dermaßen, dass er sich wieder auf den Rücken fallen ließ. Er wusste weder, wer er war, noch wo er war, noch was er hier machte. Er strengte seinen Kopf an, um sich an etwas zu erinnern. Durch sein Bewusstsein gingen irgendwelche schwachen, verwaschenen Erinnerungen, aber er konnte sich auf nichts so recht besinnen. »Immer mit der Ruhe, Mann«, sagte er sich, »Nur ruhig Blut! Komm zu dir und beruhige dich! Langsam und tief einatmen und versuch, dich auf etwas zu konzentrieren!« Der Nebel fing an, heller zu werden, schon waren die Silhouetten der Bäume ringsum zu erkennen. Er schloss die Augen und atmete noch einmal langsam und tief ein und aus. Noch immer wusste er nicht, wer er war, aber eine weit zurückliegende Erinnerung begann sich herauszukristallisieren. Er musste sich eben einfach konzentrieren. Er stellte sich vor, dass er mitten im Nichts war, irgendwo im Kosmos, und dass es um ihn herum nur so von kosmischer Energie strotzte. Mit beiden Händen packte er sich etwas von dieser Energie und richtete sie auf seinen Körper. Und dann noch einmal und noch einmal. Er spürte diese Energie bereits in sich rumoren. Nun brauchte er sie nur noch richtig auszurichten. Er konzentrierte sich auf die Energie, schickte sie in jede Faser seines Körpers, atmete dann langsam und tief aus und machte die Augen auf. Der Nebel war weg, wahrscheinlich hatte es ihn überhaupt nicht gegeben. Sein Kopf schwirrte auch nicht mehr und er probierte erneut, sich aufzusetzen. Dieses Mal gelang es ihm. Er blickte um sich. Er war mitten in einem Wald. Es war ein Mischwald aus Nadel- und Laubbäumen und dazu nicht mal allzu hoch – höchstens an die zwanzig Meter. Zu sehen waren auch niedrige Büsche und stellenweise kleine Felsbrocken, das Gelände war leicht abschüssig. Er war wohl in einer Gebirgsgegend. Er wandte sich um und bemerkte zwei leblose Körper hinter sich – den eines Mannes und den einer Frau. Sie kamen ihm bekannt vor. Er betrachtete sie aufmerksam und plötzlich kam ihm ein Name in den Sinn – Basti! Sebastian. Und das war Fredi. Seine Erinnerungen fingen an, Fahrt aufzunehmen. Mark. Er war Mark. Und das waren seine Freunde Sebastian und Frederike. Und sie hatten sich auf die Suche gemacht … er stockte einen Augenblick, dann fiel es ihm aber wieder ein – Lena, Lena-Marie! Bei dem Gedanken an sie zog sich ihm das Herz zusammen. Lena bedeutete Mark so wahnsinnig viel, sie hatte seinem Leben einen neuen Sinn gegeben und er hatte ihre Freundschaft zerstört durch unüberlegte Handlungen und war so die Ursache für ihr Unglück geworden. Und für ihre panische Flucht ins Ungewisse. Deshalb war er ihr auch gefolgt. Unterstützt durch seine Freunde Sebastian und Fredi. Jetzt war wieder alles an seinem rechten Platz. Moment mal, warum lagen denn die beiden so da und sagten nichts? Mark stand vorsichtig auf, aber der Schwindel hatte sich offensichtlich schon vollkommen verflüchtigt. Er näherte sich Fredi und kniete sich neben sie. Er griff nach ihrer Hand, um ihren Puls zu fühlen. Der langsame und ruhige Puls eines schlafenden Menschen. So weit, so gut. Dann ging er zu Sebastian und ertastete auch dessen Puls. Bei ihm war ebenfalls alles in Ordnung. Hinter Sebastian lagen die drei Militärrucksäcke, die ihnen Christopher mitgegeben hatte, Lenas Vater. Mark wühlte in einem von ihnen, nahm ein Satellitentelefon heraus und einen kleinen Erste-Hilfe-Kasten. Er schaltete das Telefon ein, das jedoch keinen Empfang anzeigte, keinerlei Signal. »Na schön, damit befasse ich mich später, jetzt wollen wir erst einmal die beiden da aufwecken.« Im Erste-Hilfe-Kasten fand er ein Fläschchen Ammoniak, öffnete es und hielt es Basti unter die Nase. Kaum eine Sekunde verging und der wandte den Kopf abrupt beiseite und hustete. Er machte die Augen auf und blickte verwirrt um sich: »Was ist denn los, wo bin ich?«

    Sebastian erhob sich ein wenig, stützte sich auf den Ellenbogen und tastete um sich herum. Dann knurrte er erbost: »Zum Teufel noch mal, warum sehe ich denn nichts? Was ist denn nur los, zum …?«

    Ja ja, Basti ging es gut, das war so typisch für ihn – immer verwegen, hastig und unzufrieden. Mark legte ihm die Hand auf die Schulter. »Nur ruhig, alter Freund. Bleib einen Augenblick liegen. Es wird schon wieder, nicht so hastig. Warte einen Moment, ich wecke nur Fredi, dann bin ich wieder bei dir.«

    Mark tat das Ammoniakfläschchen wieder in den Rucksack und holte eine Flasche Wasser heraus. Er goss sich ein wenig davon in die hohle Hand und benetzte damit Fredis Stirn, ihre Schläfen und ihre Wangen. Da bewegte sich Fredi und machte die Augen auf. Mark nahm sie bei der Hand und redete in einem lustigen Ton rasch auf sie ein: »He, du Schlafmütze! Mach dir nichts draus, wenn du nichts sehen kannst, nur keine Panik! Ihr Frauen geratet ja gern mal in Panik, ob mit oder ohne Anlass, und du noch leichter als alle anderen! Alles ist in Ordnung, ich bin‘s, Mark. Erinnerst du dich?«

    Fredi rollte völlig orientierungslos die Augen, dann machte sie ein finsteres Gesicht.

    »Mark? Welcher Mark denn? Und warum sehe ich dich nicht?«

    »Du wirst mich schon noch sehen, Süße, brauchst nur ein wenig Zeit. Und jetzt hört mir mal beide gut zu. Wahrscheinlich habt ihr einen vorübergehenden Gedächtnisverlust und sicher seid ihr ganz durcheinander und seht nur vage Schatten, stimmt's?«

    Mark wartete einen Augenblick ab und die beiden anderen murmelten nur so etwas wie eine Bestätigung.

    »Ihr könnt gleich wieder sehen, braucht keine Angst zu haben. Vielleicht erinnert ihr euch auch wieder, wer ihr seid und was ihr hier macht, aber ich sag's euch. Also du, meine liebe Freundin, bist die schöne Kleopatra, die Herrscherin über Ägypten, und du, gewaltiger Riese, bist der große Julius Cäsar, der Kaiser von Rom. Und ich bin Mark, Mark Antonius, ein Freund und gehorsamer Untertan.«

    Mark biss sich auf die Lippen, um nicht loszulachen, und wartete auf ihre Reaktionen. Fredi hatte nach wie vor einen vernebelten Blick. Sie hob die Augenbrauen und fragte: »Kleopatra? Der Name sagt mir nichts. Bist du sicher, dass das mein Name ist, Mark Antonius?«

    »Ich habe auch keine Ahnung, wer Julius Cäsar ist«, murmelte Basti, »klingt aber gut, scheint mir – der große Julius Cäsar! Wodurch bin ich denn groß, was habe ich denn getan?«

    Nun vermochte Mark nicht länger an sich zu halten und brach in Gelächter aus. Beide sahen ihn voller Staunen an. Na ja, zumindest konnten sie wieder halbwegs sehen.

    »War ein Spaß, liebe Freunde, weder du bist Kleopatra noch du Julius Cäsar. Es stimmt aber, dass wir alle drei Freunde sind, sehr gute Freunde sogar. Eigentlich seid ihr beide wie Bruder und Schwester für mich. Eure Namen sind Sebastian und Frederike, wir nennen euch Basti und Fredi. Kommt euch das wenigstens bekannt vor?«

    Schweigen. Beide versuchten, ihre Erinnerungen wachzurufen, allerdings klappte das noch nicht so recht. Mark wartete abermals ein wenig und fuhr dann fort: »Na gut, dann will ich es euch kurz erklären, aber zunächst müsst ihr mir einfach vertrauen, bis euer Gedächtnis wieder auf der Höhe ist. Wir drei sind Freunde, haben uns vor Jahren beim Karatetraining kennengelernt, das ich leite. Von da kennt ihr auch Lena-Marie, mit der ihr ebenfalls befreundet seid. Nun, und Lena-Marie ist Wissenschaftlerin, Physikerin und hat ein Teleportierungsverfahren entwickelt. Und aus … gewissen Gründen hat sie sich selbst teleportiert und dabei ist sie verschwunden. Ich habe mich dann dazu entschlossen, ihren Versuch zu wiederholen, um sie zu suchen, und ihr habt mich überrumpelt und mich gezwungen, euch mitzunehmen – als hätte ich keine anderen Probleme, muss ich jetzt auch noch auf euch aufpassen …« Mark klopfte Basti fröhlich auf die Schulter und gab Fredi einen kleinen Nasenstüber. Beide schauten immer noch verwirrt drein und versuchten, die erhaltene Information zu assimilieren. Nach kurzem Nachsinnen fragte Fredi: »Und warum habe ich so gar keine Erinnerungen daran?«

    »Das kann ich euch auch nicht genau sagen, das ist vermutlich ein Nebeneffekt der Teleportation. Ich möchte euch daran erinnern, dass bei der Teleportation der ganze Körper eines Objektes in seine elementaren Bestandteile zerfällt und in einem Bündel Photonen transportiert wird, die darauf programmiert sind, das Objekt wieder zusammenzusetzen. Bisher wurden noch keine Versuche unternommen, auch Menschen zu teleportieren, Lena-Marie war die Erste, nach ihr dann Jeffry, ihr ehemaliger Freund und Kollege und schließlich wir drei. So wissen wir also bisher noch nichts über Nebeneffekte, allerdings vermute ich, dass aufgrund des komplizierten menschlichen Gehirns eine Zeit lang ein gewisses Durcheinander seiner Funktionen zu erwarten ist. Die gute Nachricht ist, dass der Versuch erfolgreich verlaufen ist und wir alle noch leben!«

    »Es sei denn, wir sind gestorben und sind ins Paradies gekommen!«, murmelte Sebastian.

    »Unmöglich, Basti«, lachte Mark. »Du hast schon so viele unschuldige Studentinnen verführt, dass am Tor zum Paradies mit Sicherheit dein Foto hängt, mit der Aufschrift: Der ist umgehend zur Hölle zu schicken! Und das hier sieht mir so gar nicht nach Hölle aus und wir sind offenbar noch quicklebendig!«

    Sebastian schnitt ein böses Gesicht, während Fredi über diesen Scherz lachte, und nach einem kurzen Zögern lächelte auch er. Fredi fragte dann weiter: »Mark, wenn der Gedächtnisverlust, hoffentlich ist der wirklich nur vorübergehend, wenn der also ein Nebeneffekt ist, warum betrifft das nur uns beide und du erinnerst dich an alles?«

    »Das ist nicht ganz so, ich hatte auch Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis, bin aber verhältnismäßig schnell damit fertig geworden. Ich kann nur raten, warum sich mein Gedächtnis schneller wieder erholt hat als eures. Vor ungefähr zwei Jahren habe ich ein Computerprogramm geschrieben, das ich Nora genannt habe. Ihr werdet euch später auch wieder an sie erinnern. Um ständigen Kontakt dazu zu haben, habe ich mich einer experimentellen Operation unterzogen, bei der man mir einen Chip aus organischer Materie ins Gehirn eingepflanzt hat. Dieser Chip unterhält einerseits eine doppelseitige Verbindung zu Nora aufrecht und sie hört und sieht alles, was ich sehe und höre, andererseits dient er als zusätzliches Gedächtnis, als Erweiterung meines Gedächtnisses. Vermutlich wird auch darin ein Teil meiner Erinnerungen gespeichert, was dann meinen übrigen Erinnerungen geholfen hat, wieder nach oben zu kommen. Und ich sage es noch einmal, das sind nur Vermutungen, sicher bin ich nicht.«

    »Wenn du nun ständig mit diesem Programm verbunden bist, warum fragst du es nicht, wo wir hier sind?«, fragte Fredi.

    »Hab ich längst versucht, aber dabei ist nichts herausgekommen. Praktisch kann Nora zu mir von jedem Punkt der Erde Verbindung aufnehmen. In unserem Gepäck haben wir Mobil- und Satellitentelefone, aber die nehmen auch kein Verbindungssignal auf. Und da wir weder zu Nora Verbindung haben, noch zu den Satelliten, fallen mir nur zwei Möglichkeiten ein – entweder sind wir durch die Teleportation in der Zeit zurückversetzt worden oder wir sind nicht mehr auf unserem Planeten.«

    Fredi und Sebastian sahen ihn mit ungläubigen Gesichtern an. Mark zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, dass das für euch nach Phantastik klingt, aber eine andere Erklärung habe ich nicht. Ich hoffe nur, dass wir nicht in die Dinosaurierzeit zurückversetzt worden sind, obgleich du, Basti, dich dort bei den Tyrannosauriern wie zu Hause fühlen würdest!«

    Sebastian wunderte sich erneut, ob er nun böse werden oder sich dem Gelächter der anderen beiden anschließen sollte. Nach einem kurzen Zögern entschied er sich für letzteres. »Na, Mark, wenn du denkst, du gleichst einem wunderhübschen Schmetterling, dann ist dein Gedächtnis wohl kaum wieder vollständig auf der Höhe!«

    Nun hallte ihr Lachen durch den ganzen Wald. Das waren seine Freunde. Mit ihnen war es überall lustig und fröhlich, wo dieses Überall auch immer sein mochte! Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, wandte sich Fredi an Mark. »Na gut, wir sind also losgezogen, um Lena-Marie zu suchen und wir selbst haben keine Ahnung, wo wir eigentlich sind. Habe ich das richtig verstanden?«

    »Nun sei mal nicht so pessimistisch, Fredi, es hätte auch schlimmer kommen können. Vor Jahren habe ich mal eine wissenschaftlich-utopische Geschichte von Ljuben Dilov gelesen, einem in Bulgarien sehr bekannten Schriftsteller. Und dort war die Rede von einem Präzedenzfall bei einer Körper- Teleportation, bei der ein junger Mann von der Hüfte an den Unterleib einer jungen Frau bekam. Die junge Frau hatte den Unterkörper einer Alten, und die Alte, die sich jedoch nach der Teleportierung nicht meldete und schnellstens in der Menge verschwand, hatte sich offenbar den Unterleib des jungen Mannes gekapert. Es konnte also noch viel schlimmer kommen. Stellt euch mal vor, du Basti hast den Unterleib von Fredi und umgekehrt! Ich würde alles geben, um das sehen zu können!«

    Sebastian musterte Fredi von oben bis unten, dann sich selbst und sagte entschlossen: »Dann lieber in die Hölle!«

    Fredi versetzte ihm empört einen Faustschlag auf die Schulter. »Was gefällt dir denn nicht an meinem Körper, du Dinosaurier? Du kannst nur davon träumen, einen solchen festen Hintern zu haben und solche schlanken Beine!« Dann wandte sie sich Mark zu: »Im Grunde hat er recht, ich möchte auch nicht von der Taille nach oben ein Engel sein und nach unten ein Nilpferd!«

    Basti sah sie böse an, hielt jedoch seinen Kommentar zurück und fragte stattdessen: »Und was machen wir nun?«

    »Eine großartige Auswahl haben wir nicht gerade«, versuchte Mark zu antworten, obwohl er fast erstickte vor Lachen, »wir können höchstens versuchen, einen Weg zu finden oder wenigstens aus dem Wald hinauszugehen. Während ihr lauft, seht euch um, ob ihr nicht eine Spur von Lena-Marie findet. Ich weiß nicht viel über das Teleportieren, aber es ist zu vermuten, dass sie an einen Ort hier ganz in unserer Nähe teleportiert worden ist. Das Problem ist, dass ganze sieben Tage zwischen den Teleportationen liegen, wenn es nicht zusätzlich noch eine Zeitverschiebung gegeben hat. Darüber hinaus müssen wir auch noch auf Jeffry achten. Aber immerhin ist unsere Hauptaufgabe fürs Erste, aus dem Wald herauszukommen. Wir haben einen Kompass, also besteht keine Gefahr, dass wir uns verirren, und der Wald ist nicht sehr dicht, sodass wir leicht vorankommen. Nach dem Stand der Sonne zu urteilen, müsste es jetzt Mittag sein. Wenn ihr euch besser fühlt, schlage ich vor, dass wir sofort aufbrechen, denn wir wissen nicht, wie weit der Weg ist und in diesem unbekannten Wald übernachten möchte ich nicht gern.«

    »Mir geht’s gut, ich kann gleich loslegen. Basti erhob sich munter und warf sich einen Ranzen über die Schulter. Und wenn die kleine Rothaarige sich noch nicht gut genug fühlt, werfe ich sie mir auch über die Schulter. Die wiegt sowieso nicht allzu viel!«

    »Ich schaffe das auch allein.« Fredi stieß ihm den Ellenbogen in den Bauch, doch die Wirkung war, als hätte sie gegen einen Felsen gestoßen. »Geh du nur voran, knick die Bäume um und bahne uns den Weg, du Tyrannosaurus!«

    »Ich bin froh, dass ihr mitgekommen seid, meine Freunde. Wenn wir zusammen sind, wird es bestimmt lustig, ganz gleich, wohin wir gehen!«

    »Kein Zweifel, in Gesellschaft zweier Tyrannosaurier wird’s bestimmt lustig«, neckte Fredi sie und musste sich umgehend bücken, um dem Tannenzapfen zu entgehen, den Mark in ihre Richtung schleuderte. »Mark, alles, was du uns erzählt hast, klingt zwar bekannt, aber noch immer kann ich mich an rein gar nichts erinnern. Erzähl uns doch etwas mehr über uns beide, so kommt uns die Erinnerung vielleicht schneller zurück.«

    Und Mark fing an zu erzählen – über ihre Arbeit, über ihr Training, über die Freunde, über die Abende im Studentenklub. Über die Spiele in der virtuellen Realität. Von Zeit zu Zeit stellten Fredi und Basti Fragen, vor allem Fredi natürlich. Die war von Natur aus schon immer neugierig. Wegen ihrer französischen Abstammung pflegte Mark sie zu hänseln, denn mütterlicherseits war sie Halbfranzösin.

    So liefen sie fast drei Stunden, ehe sie endlich an einen schmalen, ausgetretenen Pfad gelangten. Mark blieb stehen, nahm seinen Rucksack ab und suchte darin etwas. Er holte eine Pistole heraus, eine Beretta Kaliber neun Millimeter, überprüfte die Patronen und sah ins Magazin, dann sicherte er sie wieder. Anschließend steckte er die Pistole in den Gürtel unter seiner dicken Militärjacke, die Chris ihm gegeben hatte.

    »Ich rate euch, tut das auch, Freunde. Es ist gut, wenn wir die Waffe zur Hand haben, sei es zur Verteidigung, sei es zur Jagd. Aber verbergt sie unter den Jacken, damit sie

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