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VIRTUELLE REALITÄT (Zwischen den Welten - Band 1): Roman
VIRTUELLE REALITÄT (Zwischen den Welten - Band 1): Roman
VIRTUELLE REALITÄT (Zwischen den Welten - Band 1): Roman
eBook206 Seiten2 Stunden

VIRTUELLE REALITÄT (Zwischen den Welten - Band 1): Roman

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Über dieses E-Book

Marin Dimov, ein genialer Programmierer, hat eine künstliche Intelligenz geschaffen, mit der er in einer ebenfalls von ihm entwickelten virtuellen Realität interagiert. Er hält dieses Entwicklung jedoch geheim, weil er ihre möglichen Auswirkungen auf die Menschheit fürchtet. Das ändert sich, als er sich in die junge Marie verliebt, die dem Abbild seiner künstlichen Intelligenz erstaunlich ähnlich sieht, und diese nach einem schweren Verkehrsunfall ins Koma fällt. Innerhalb der künstlichen Realität könnte es Marie gelingen, zu genesen und ihre Forschungen zu Teleportationstechniken weiterzuführen. Doch ungeahnte Ereignisse und nicht zuletzt auch die Wirren menschlicher Gefühle katapultieren die jungen Menschen in Welten jenseits der unseren …
Rosen Dimitrovs Dreiteiler »Zwischen den Welten« verbindet auf schwindelerregend spannende Weise die Themen künstliche Intelligenz, virtuelle Realitäten und Parallelwelten miteinander. Hier treffen Schwerter auf Bits und Bytes und Götter auf Programmierer. Eine großes Abenteuer zwischen Fantasie und Wirklichkeit.
 
SpracheDeutsch
HerausgeberLuzifer-Verlag
Erscheinungsdatum17. März 2023
ISBN9783958357648
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    Buchvorschau

    VIRTUELLE REALITÄT (Zwischen den Welten - Band 1) - Rosen Dimitrov

    Kapitel 1

    Alle drei schlichen sie mit gezogenen Schwertern langsam und vorsichtig den schmalen Pfad entlang und sahen sich dabei nach allen Seiten um. Das Ziel ihres riskanten Unterfangens, nämlich die Höhle, in der das magische Amulett aufbewahrt wurde, war bereits ganz in ihrer Nähe. Doch die Waraga würden es bestimmt nicht zulassen, dass irgendjemand einfach so dorthin marschierte, um es sich zu holen. Die Fallen, die die drei bisher zu umgehen vermochten, waren wohl kaum der einzige Schutz gegen ungebetenen Besuch. Die Geräusche knackender Zweige in den Büschen links von ihnen und hin und wieder ein gedämpftes Knurren bestätigten ihre Vermutungen. Im nächsten Augenblick war das Zischen eines Pfeils zu vernehmen und Sebastian, der rotwangige Hüne, konnte gerade noch seinen Schild anheben. Der Pfeil prallte scheppernd an dem mit Metall verbrämten Schild ab und fiel zu Boden. Im nächsten Augenblick war die Luft vom Zischen unzähliger Pfeile erfüllt und dazu mit dem kriegerischen Geheul der Wilden. Hinter ihnen ertönte ein Kampfhorn. Ganz offensichtlich sollte es die anderen Gruppen herbeirufen, damit sie sich der Attacke anschlössen. Und die Antwort darauf erfolgte umgehend – aus unterschiedlichen Richtungen waren noch zwei weitere Hörner zu hören und Sekunden später meldete sich auch noch ein drittes.

    »Jungs, es ist an der Zeit, den Spaziergang zu beenden und ein bisschen Spaß zu haben!« Bei diesen Worten drehte sich die rothaarige Fredi geschwind um und wich so dem auf ihre Brust gerichteten Speer aus. Dann stieß sie das Schwert tief in den Bauch ihres Bedrängers. »He, du Blödmann, hat man dir nicht beigebracht, wie man sich Damen gegenüber benimmt? Mit einer Damenbrust muss man zärtlich umgehen, du Volltrottel, mit Gefühl.« Fredi zog ihr Schwert mit einem Ruck zurück, bückte sich, um der Streitaxt eines anderen Angreifers auszuweichen, die ihr den Kopf vom Rumpf zu trennen drohte und versetzte deren Besitzer einen Tritt zwischen die Beine. An dessen stark verzerrtem Gesicht war die Wirkung dieses Fußtrittes zu erkennen und der Angreifer sank langsam auf die Knie. Noch ein Schwung mit dem Schwert und sein Kopf rollte beiseite. Ein neuerliches Drehen und Beugen unter der pfeifenden Waffe des nächsten Gegners und Fredi stieß ihr Schwert schräg auf seinen Körper zu. Sie traf ihn an der Schulter, wo es stecken blieb. Genau in diesem Moment packte ein riesiger Feind Fredi bei den Haaren und warf sie mit einem kraftvollen Ruck auf den Rücken. Der Wilde hob seine Keule, die seiner Körpergröße entsprach, und richtete sie mit unglaublicher Kraft auf die rothaarige Schöne. Kurz vor dem Ziel schweifte ihre Bahn jedoch durch eine eher nachlässige Berührung von Mark ab, dem dritten Mitglied der Gruppe, der den Riesen unter Ausnutzung dessen eigener Kraft aus dem Gleichgewicht brachte, indem er dessen Arm im Kreis drehte und darunter durchlief, ohne ihn loszulassen. Und unmittelbar darauf folgten ein Knacken von Knochen und ein lauter Schrei aus Überraschung und Schmerz. Mark ergriff die fallende Keule und ließ sie mit einer kreisenden Bewegung um seine eigene Achse auf den Kopf des Waragas niedersausen.

    »So nicht, Freundchen. Fredi ist meine beste Freundin, und wenn du mit ihr spielen willst, frage gefälligst erst mal mich!«

    »Mark!«, rief Fredi voller Empörung. »Der gehörte mir! Nächstes Mal lass mich doch bitte meinen Nachtisch selbst essen!«

    »Wie wäre es, wenn ihr beiden mal mit dem Flirten aufhört und stattdessen lieber mir helft?« Sebastians Stimme klang, als sei er etwas außer Atem. Kein Wunder, parierte er doch gerade mit seinen beiden Schwertern die Angriffe von fünf Gegnern, und zwei weitere lagen bereits auf dem Boden.

    »Aber, aber! Keine Lust, ein bisschen Sport zu treiben? Seit wann sind denn fünf Wilde ein Problem für dich? Oder hast du etwa Angst, ein paar Pfunde abzuspecken?«, spottete Mark.

    »In spätestens fünf Minuten wimmelt es hier nur so von lauter Wilden, du Schlauberger, und wie sollen wir dann bis zur Höhle gelangen?«

    »Er hat recht, Mark, da sind schon die nächsten«, rief Fredi, während sie den Bogen vom Rücken nahm. In knapp fünfzig Metern Entfernung kamen ihnen bereits ein Dutzend Waraga mit gezückten Waffen auf dem Pfad entgegengelaufen. »Nummer eins!« Der Pfeil zischte und dem ersten knickten die Knien ein. Er legte sich der Länge nach hin. »Nummer zwei!« Der nächste schaffte es keine drei bis vier Meter weiter. »Und Nummer drei!«

    »Du handhabst den Bogen wirklich gut, Süße, das steht außer Frage, aber überlass mir auch noch was, will schließlich auch meinen Spaß haben«. Mark hatte ebenfalls seinen Bogen abgenommen und spannte bereits die Sehne.

    »Habe ich schon mal erwähnt, dass ich bei der Olympiade in Peking Siegerin im Bogenschießen war?«, warf Fredi selbstgefällig ein, während sie den nächsten Pfeil aus dem Köcher zog.

    »Ich glaube nicht, du Champion, jedenfalls nicht sehr häufig, höchstens ein paar hundertmal!«, neckte Mark sie und streckte den nächsten Gegner nieder.

    Von dem Dutzend waren nun nur noch drei übriggeblieben, allerdings auch nur noch wenige Meter von ihnen entfernt. Fredi verpasste dem ersten einen Tritt gegen die Brust, packte ihn beim Schopf und stieß ihm den Pfeil mit der Hand in den Hals. Mark wandte erneut seinen Lieblingstrick an – trat seitlich an den zweiten Angreifer heran, griff nach dessen Arm mit der Waffe, drehte sich unter diesem hindurch und schlug ihm den Kopf ab. Noch eine Drehung und auch der dritte war um einen Kopf kürzer.

    »So, und nun schnellstens zur Höhle, ich habe keine Lust, mich den ganzen Tag mit diesen Neandertalern herumzuschlagen.« Ohne sich umzusehen, stürmte Basti bereits vorwärts.

    »Okay, du Riese, wir kommen!« Die anderen beiden rannten hinter ihm her, beobachteten dabei jedoch die Büsche, um Überraschungen aus dem Wege gehen zu können.

    Bald wurde der Pfad breiter, die Bäume lichteten sich und die Gegend wurde steinig. Noch zwei Wegbiegungen, dann war der Wald zu Ende, und vor den dreien lag ein Bild des Schreckens – zu beiden Seiten des Weges ragten zahlreiche Pfähle mit aufgespießten Köpfen empor. Der Weg endete am Fuße einer hohen senkrechten Felswand, aus der bis hin zum Höhleneingang in immer gleichen Abständen voneinander entfernt Stangen herausragten.

    »Na los Jungs, kommt ihr nun oder sollen eure Köpfe ebenfalls die Landschaft hier schmücken?«, drängte Fredi.

    »Warum hat uns denn keiner gesagt, dass wir klettern müssen?«, knurrte Basti unzufrieden. Das 1,90 m große Muskelpaket mit einem Gewicht von 120 kg hatte sich mit zwei Schwertern, einer Keule, einem Schild und zwei kleinen Kriegsbeilen behängt und dazu noch mit diversen Messern und dergleichen Spielsachen, und war so gar nicht angetan von dem Gedanken, etwa hundert Meter die steile Felswand hochklettern zu müssen.

    »Überraschung, alter Freund, stell dir einfach vor, wie langweilig doch das Leben ohne Überraschungen wäre.« Mark hatte seine Waffen bereits am Körper befestigt und steuerte die erste Stange an.

    »Gerade jetzt würde ich viel lieber vor lauter Langeweile sterben, als hier Eichhörnchen zu spielen.«

    »Ha-ha-ha, ein so dickes Eichhörnchen habe ich mein ganzes Leben lang noch nicht gesehen!« Mark und Fredi krümmten sich vor Lachen bei dem Vergleich des Riesen mit einem winzigen hüpfenden Eichhörnchen.

    »Keine Beleidigungen bitte«, schnaufte Basti ganz außer Atem, während er von einer Stange auf die nächste stieg, »das sind alles reine Muskeln. Wo seht ihr denn da Speckfalten?«

    »Basti, bitte hör auf, vor lauter Lachen verfehle ich noch eine Stange!« Doch entgegen ihren Worten bewegte sich Fredi vollkommen sicher nach oben.

    Da zischte ein Pfeil heran und brach nur eine Handbreit von Sebastians Schulter entfernt entzwei.

    »Wir haben Besuch, Freunde. Beeilt euch!«, forderte Mark sie auf. »In dieser Höhe haben die Pfeile noch immer genug Kraft, jemanden anzukratzen.«

    Sie waren bereits 50 - 60 Meter über dem Erdboden, aber immer noch in Reichweite der Pfeile. Zum Glück schienen die Wilden keine besonders guten Schützen zu sein, denn die meisten Pfeile schlugen scheppernd gegen den Felsen und fielen runter. Ein einziger schaffte es, bis zu Basti zu gelangen, traf jedoch glücklicherweise nur den auf seinem Rücken befestigten Schild. Der Aufstieg schien kein Ende zu nehmen, die Pfeile konnten sie zwar nicht mehr erreichen, dafür waren die drei aber auch am Ende ihrer Kräfte, als sich ihnen schließlich der Rand der Höhle zeigte.

    »Und was nun?«, Fredi hatte sich der Länge nach auf den Rücken fallen lassen, um die von der Kletterei angestrengten Muskeln zu lockern. »Vielleicht sollte einer von uns hier draußen bleiben, um diejenigen abzuwehren, die es wagen, uns hinterher zu klettern.«

    »Keiner wird hier heraufkommen, Süße, die Höhle ist für die Waraga tabu, nur ihr Schamane hat das Recht, hierherzukommen, und das auch nur am Tage der Sommersonnenwende. Und so sollten wir ein wenig Kraft sammeln und dann sehen, welche Überraschungen uns hier noch erwarten.«

    »O-o-o-h nein, es reicht jetzt mit den Überraschungen – wir sollten den Talisman an uns nehmen und uns verdrücken.« Basti atmete immer noch schwer, war aber schon wieder in der Lage zu nörgeln, ein gutes Zeichen dafür, dass es weitergehen konnte.

    Vorsichtig gingen sie hinein, doch nur wenige Meter weiter wurde es stockdunkel, man konnte nicht einmal die Hand vor Augen sehen. Mark holte aus einer seiner Taschen einen runden Gegenstand und klopfte leicht mit dem Griff seines Messers darauf. Es stellte sich heraus, dass der Gegenstand eine durchsichtige Kugel war, in deren Mitte ein Flämmchen, das sich Sekunden später zu einem hellen Lichtschein ausbreitete, der alles ringsum erleuchtete. Die Höhlendecke spannte ihren Bogen in etwa drei Metern Höhe über ihnen, die Breite erlaubte es, dass zwei Leute gerade noch nebeneinander hergehen konnten. Mark stieß die Kugel leicht nach vorn, sodass sie ungefähr in der Höhe seines Kopfes in der Luft schwebte.

    »Die Kugel wird uns bis zum Talisman führen. Ihr braucht mir nur zu folgen, und seht zu, dass ihr unterwegs nicht verloren geht. Sie kann wohl magische Gegenstände aufspüren, aber keine verschwundenen Halbstarken.«

    »Mach dir um uns nur keine Sorgen, mein Lieber«, meinte Fredi lachend, »pass du lieber auf, dass du nicht in irgendein Loch plumpst …«

    Wider Erwarten taten sich unterwegs keinerlei Fallen auf und bald darauf wurde der Tunnel auf einmal breiter und ging in einen riesigen Saal über. Mitten darin stand ein steinerner Altar, von dem ein Bündel hellen Lichtes ausgestrahlt wurde und mitten in diesem Licht schwebte der Talisman.

    »Und das war schon alles?«, brummte Basti enttäuscht und trat einen Schritt vor. »Wo bleiben denn nun eure Überraschungen?«

    Gleichsam als Antwort auf seine Frage war ein dumpfes Grollen zu vernehmen und ein riesiger Felsbrocken rollte bis vor den Tunnelausgang und schnitt ihnen den Rückweg ab. Das Leuchten um den Talisman verstärkte sich so sehr, dass es unangenehm für die Augen wurde und darin nahm undeutlich eine Figur Gestalt an. Nur wenige Sekunden später fingen die anfangs undeutlichen Umrisse an, einem gewaltigen Drachen zu gleichen, der sich im nächsten Augenblick auf dem Altar materialisierte und Feuer spie.

    Der Drache beäugte die Ankömmlinge furchterregend, streckte seinen Kopf in die Höhe, breitete seine Flügel aus und stieß erneut einen Feuerstrahl aus – dieses Mal direkt auf sie gerichtet. Mark sprang zu einer Seite, Fredi und Basti zur anderen, und die Flammen sprengten den Felsen, auf dem sie gerade noch gestanden hatten.

    »Hat jemand eine Idee?«, schrie Mark und brachte einen gefahrlosen Abstand zwischen sich und das Ungeheuer.

    »Wenn wir darauf gekommen wären, etwas frisches Fleisch mitzunehmen, hätten wir jetzt einen herrlichen Braten!« Wie immer gewann Fredi selbst den gefährlichsten Situationen ihre komische Seite ab.

    »Wenn wir uns nicht schnell etwas einfallen lassen, sind wir der Braten.« Wie gewöhnlich hob Basti das Negative der ohnehin schon negativen Situation noch mehr hervor.

    Der Drache drehte den Kopf erst zu Basti und Fredi, danach auch zu Mark und sprang dann ungewöhnlich behände und abermals Feuer speiend auf das Paar zu. Dieses Mal sprangen Basti und Fredi in verschiedene Richtungen. Im Laufen riss Fredi den Bogen vom Rücken und bereitete einen Pfeil vor. Dann schoss der Pfeil auch schon auf den Kopf des Drachen zu, prallte jedoch an den panzerartigen Schuppen ab. Als Erwiderung drehte sich der Drache rasch um und versetzte der Rothaarigen mit dem Schwanz einen Hieb. Fredi flog zwei bis drei Meter weit und stieß sich schmerzhaft am Felsen. Um die Aufmerksamkeit des Drachen von Fredi abzulenken, schrie Basti laut auf und schwang sein Schwert gegen dessen Kopf, bemühte sich aber immerhin, einen gehörigen Abstand einzuhalten. Währenddessen versuchte Mark das entstandene Durcheinander auszunutzen und sprang mit einem kurzen Anlauf auf den schuppigen Rücken des Drachens. Mit einer Hand umfasste er dessen linken Flügel, während er mit der anderen das Schwert gegen den Drachenhals schwang. Doch trotz des enormen Schwungs prallte das Schwert zurück, ohne auch nur einen Kratzer auf den Schuppen zu hinterlassen. Wieder drehte sich der Drache abrupt um und Mark kullerte hilflos am Boden.

    »Jungs«, rief Fredi, während sie wieder auf die Beine kam, »ich habe eine Idee, aber seht zu, dass ihr seine Aufmerksamkeit kurz ablenkt.«

    »Nichts leichter als das, meine Liebe, er sieht sowieso immer nur zu mir her«, entgegnete Basti sarkastisch und sprang rasch beiseite, um dem nächsten Feuerstoß zu entgehen.

    Mark war ebenfalls wieder auf den Beinen und schleuderte aus sicherer Entfernung einen faustgroßen Stein auf den Flügel des Ungeheuers. Das Ungetüm brüllte vor Schmerz, denn seine Flügel waren offensichtlich nicht so gut geschützt wie sein Körper. Dann wandte er sich Mark zu. Inzwischen rannte Fredi auf den Altar zu und griff zum Amulett, zog jedoch in einer Art Vorahnung von Gefahr die Hand ganz schnell wieder zurück. Sie zog einen ihrer Pfeile heraus und steckte ihn in das Lichtbündel, auf dessen Spitze nach wie vor das Amulett schaukelte. Der Pfeil flammte auf und zerfiel in Windeseile zu Asche.

    »Gute Idee, meine Liebe, hast du erstmal das Amulett, wird sich der Drache dir unterwerfen.« Mark und Basti rannten immer noch in verschiedenen Richtungen um den Drachen herum, allerdings bereits sichtlich außer Atem.

    »Und wie soll ich das anstellen, ohne selbst zur Fackel zu werden?«

    »Woher sollen wir das denn wissen, schließlich bist du doch unsere schlaue Füchsin, denk dir eben was aus!«

    »Tja, so ist das nun mal, Jungs, ihr Männer seid wirklich zu nichts nutze, wenn ihr keine Frau an eurer Seite habt, die für euch mitdenkt und euch im Leben anleitet.« Fredi betrachtete aufmerksam das Amulett und das dieses schützende Lichtbündel, wobei sie versuchte, auch den Drachen nicht aus den Augen zu verlieren. Das Amulett schwebte etwa 2,5 Meter über dem Altar, und das Licht darum herum hatte ca. einen Meter Durchmesser. Oberhalb des Amulettes gab es keinerlei Schutz, nur, wie sollte sie dahin gelangen?

    »Jungs, ich habe eine Idee!«

    »Das haben wir schon gehört, Fredi, mach bloß schneller, meine Sachen fangen bereits an zu rauchen!« Der eine Ärmel von Mark qualmte tatsächlich, er hatte es nämlich nicht geschafft, einem der Feuerstöße zu entgehen.

    »Seht zu, dass ihr das Kätzchen an den Altar schafft, Mark, so nahe wie möglich an den Altar!«, rief Fredi und entfernte sich einige Meter.

    »Nichts leichter als das«, entgegnete Basti, warf zwei Steine auf den Drachen und rannte dann zum Altar. Der Drache folgte ihm mit wütendem Gebrüll, das die ganze Höhle zum Erzittern brachte. Als Basti bis zum Altar gelangt war, änderte er abrupt die Richtung und wendete sich seitwärts. Dem Ungetüm gelang es nicht, seine gewaltige Masse rechtzeitig zum Stehen zu

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