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Als der Renoir aus dem Rahmen fiel: Kriminalroman
Als der Renoir aus dem Rahmen fiel: Kriminalroman
Als der Renoir aus dem Rahmen fiel: Kriminalroman
eBook142 Seiten1 Stunde

Als der Renoir aus dem Rahmen fiel: Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Aus einem Auktionshaus in Wien wurde ein Renoir gestohlen. Der Raub wurde aufgezeichnet. Soweit die Realität.
Mit der Aufklärung wurde der vom LKA St. Pölten ausgeliehene Major Gschwendtner betraut. Die von ihm geleitete SOKO tappt im Dunkeln, bis einer der Täter in Brüssel verhaftet wird. Seine spärlichen Aussagen lassen einen Auftragsbruch für einen osteuropäischen Oligarchen vermuten. Leider wird er auf der Überstellungsfahrt nach Wien umgebracht. Er soll nicht der einzige Tote bleiben.
Erst als das Bild einer Versicherung zum Rückkauf angeboten wird, kommt Gschwendters Team den Tätern auf die Spur. Ab dann beginnt eine abenteuerliche Jagd nach dem Bild und den Tätern.
SpracheDeutsch
HerausgeberMedimont
Erscheinungsdatum22. Mai 2024
ISBN9783911172639
Als der Renoir aus dem Rahmen fiel: Kriminalroman
Autor

Gerhard Appelshäuser

Gerhard Appelshäuser, dessen Lebensmittelpunkt in Wien liegt, wurde durch diese facettenreiche Stadt zum Schreiben inspiriert. Viele Reisen, erworbene Erfahrungen und seine Neugier sind die Stützen seiner Fantasie. Mit Kurzgeschichten begann sein schriftstellerischer Weg. Inzwischen verfasst er auch Romane und Erzählungen. Bislang wurden sieben Kriminalromane und ein Roman aus seiner Feder veröffentlicht: • Der Tote auf Bahn 4 • Der Maler der zwei Mal starb • Auch der Tod arbeitet im Weinberg • Tod in der Puszta“, • Das versperrte Paradies • Als der Renoir aus dem Rahmen fiel • Mord beim letzten Akkord • Das Geheimnis der Mozartova Nr. 4

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    Buchvorschau

    Als der Renoir aus dem Rahmen fiel - Gerhard Appelshäuser

    Vor der Auktion

    Der Montag im November begann sonnig und endete im strömenden Regen.

    Gerade so, als wollte der Himmel weinen, über das, was am späten Nachmittag dieses Tages in den Räumen der Kunstauktion geschehen sollte.

    Am letzten Tag vor der großen Versteigerung herrschte reger Andrang in den Räumen, in denen die zu versteigernden Exponate von den Kunden besichtigt werden konnten. Das war so üblich vor Versteigerungen. Wer auf der Auktion mitbieten wollte, hatte vorher genügend Zeit und Muse zum Betrachten jener Objekte, für die er sich interessierte. Spontangebote auf Auktionen ereigneten sich eher selten. An diesem Montag hingen im Saal 2 etliche teuere Bilder. Ungewöhnlich, weil Bilder über 100.000 Euro meist auf besonderen Veranstaltungen versteigert wurden. Neben einem Renoir hatte man einen Monet aufgehängt. Beide Gemälde waren Landschaftsbilder in ausgezeichnetem Zustand, brillante Werke unterschiedlicher Größe. Genau so unterschiedlich war der Rufpreis. Der Renoir war mit rund 130.000 Euro und der Monet mit 650.000 Euro Rufpreis ausgezeichnet. Die anderen Gemälde im Raum lagen weit darunter.

    Wie einer der beiden von der Securityfirma später der Polizei erzählte, wurden die beiden Bilder zwar von vielen Besuchern betrachtet, aber er hatte den Eindruck, dass die meisten eher an der Kunst als am Kauf der Bilder interessiert waren. Mit den Jahren habe man einen Blick dafür, wer kaufen will und wer nur gustiert.

    »Leute, die kaufen wollten, prüfen mit den Augen, ob der technische Zustand des Bildes gut ist. Sie wissen, ehe sie das Original sehen, bereits, was es wert ist, wissen, wer der Vorbesitzer war und warum das Bild zur Versteigerung kommt. Die Kunstbesessenen sind jene, die lange vor dem Bild stehen, jeden Quadratzentimeter mit ihren Augen aufsaugen, um das Bild im Gehirn fotografisch zu speichern, denn sie werden es nie mehr als Original sehen.«

    Schon viele Besucher hatten sich im Laufe des Tages durch die Ausstellungsräume geschoben und die drei Securityleute waren ununterbrochen damit beschäftigt, die Leute daran zu hindern, die Exponate anzufassen oder vor ihnen zu lange zu verweilen. Staubildung erschwerte den Überblick über den Raum. Also trachteten sie, einen solchen Zustand erst gar nicht entstehen zu lassen.

    Als so gegen fünfzehn Uhr der Besucherstrom fast abrupt abebbte, beschlossen zwei Kollegen schnell ihren Hunger zu stillen.

    Um sechzehn Uhr bemerkte dann der zurückgebliebene Mitarbeiter der Security, dass dort, wo der Renoir hing, nur noch der Bilderrahmen die kahle Wand zierte. Ehe er Alarm schlagen konnte, stürmten schon zwei uniformierte Polizisten in den Saal und rannten auf den leeren Rahmen zu. Erst jetzt merkten auch die Besucher, die sich noch im Saal 2 aufhielten, dass etwas nicht stimmte, und verharrten wie gelähmt dort, wo sie gerade standen. Jedenfalls hatte die zweite Streifenwagenbesatzung keine Probleme, die Leute im Saal festzuhalten, bis Kollegen in Zivil Ausweise und Taschen kontrolliert hatten und alle befragen konnten, ob jemand aufgefallen sei, was sich dort beim Renoir abgespielt hatte. Aber niemand war etwas Ungewöhnliches aufgefallen.

    Am nächsten Morgen wurde Major Gschwendtner zu seinem Chef gerufen.

    »Gschwendtner, Sie haben sicherlich schon von dem Diebstahl des Renoirs in der Kunstauktion in Wien gehört?«

    »Ja, aber warum interessiert uns das hier beim LKA in St. Pölten?«

    »Gar nicht, mein Lieber, aber die Wiener Kollegen haben um Amtshilfe gebeten.«

    »Das verstehe ich nicht, die haben doch sicherlich genügend Spezialisten, um den Fall selbst aufzuklären und im Übrigen ist da ja noch das BKA.«

    »Das ist sicherlich alles richtig, aber man hat Sie angefordert. Die Aufklärung der Fälschergeschichte damals in Krems hat Eindruck hinterlassen und«, hier machte der Direktor eine Kunstpause, »ich schätze, Ihr Freund beim BKA hat Ihre vorübergehende Versetzung zum LKA Wien sehr empfohlen.«

    Letzteres sagte er mit einem ironischen Unterton. Der Direktor war noch immer sauer auf seinen Freund, den Oberstleutnant Stranzl, weil der sich quasi über Nacht auf eine offene Stelle beim BKA beworben und diese auch prompt mit einer außerplanmäßigen Beförderung bekommen hatte. Und er, der Direktor, saß noch immer in St. Pölten und wird voraussichtlich hier auch in Pension gehen.

    Gschwendtner kannte die Hintergründe besser als sein Chef. Er hielt es für ratsam, auf die letzte Bemerkung nicht einzugehen.

    Stattdessen fragte er: »Ja können Sie mich denn hier entbehren Herr Direktor?« Er wusste genau, was er gleich als Antwort hören würde.

    »Natürlich kann ich Sie nicht entbehren, Gschwendtner. Aber ich werde es wohl müssen. Es gibt Anfragen, die kann man nicht mit Nein beantworten.« Dabei sah er Gschwendtner nicht direkt an, sondern starrte auf sein Telefon.

    Plötzlich sah er ihn doch an: »Es sei denn, Sie hätten gute Gründe, verdammt gute Gründe, abzulehnen.«

    Gschwendtner dachte: ´Das könnte dir so passen. Ich sag Nein, du sagst den Wienern, ich hätte euch den Gschwendtner ja gerne ausgeliehen, aber der will leider nicht, tut mir so leid. Und ich kann dann auf die nächste Beförderung bis zum St. Nimmerleinstag warten´. Deshalb sagte er zu seinem Chef: »Ich gebe Ihnen vollkommen recht. Mir passt das zwar auch nicht, aber es gibt Fälle, da spielen die persönlichen Präferenzen keine Rolle. Da muss man in den saueren Apfel beißen und so tun, als schmecke er einem auch noch.«

    Als ihm sein Chef darauf nichts entgegnete, fragte er weiter: »Wann soll ich fahren?«

    »Sofort«, und dabei schob er Gschwendtner einen verschlossenen Briefumschlag über den Tisch mit der Bemerkung: »Geben Sie den meinem Kollegen beim LKA in Wien.« Und damit war Gschwendtner entlassen und bis zur Klärung des Falles ein Mitarbeiter des LKA in Wien.

    Dort kam er am Tag der Versteigerung eine Stunde nach dem Gespräch mit seinem Chef in St. Pölten an. Auf dem Weg nach Wien rief er seine Frau Karin an, um ihr die Neuigkeit mitzuteilen. Wie erwartet war Karin Gschwendtner nicht begeistert von dem neuen Job ihres Mannes. Wusste sie doch aus langjähriger Erfahrung, dass sie ihren Fritz jetzt Wochen oder wenn nicht gar Monate lang wenig sehen würde. Es tröstete sie auch nicht, als er ihr versprach, sich den Fall einmal anzusehen und sich erst dann endgültig zu entscheiden. Sie kannte ihren Mann. Nachdem er sich entschlossen hatte, von der Polizei zur Kriminalpolizei zu wechseln und hier relativ schnell Erfolge erzielen konnte, fand er Gefallen an einer raschen Karriere. Und die machte er auch.

    Der Beamte an der Pforte wusste Bescheid. Fünf Minuten später holte ihn eine Kollegin ab und brachte ihn in das Lagezentrum des LKA. Dort wartete das halbe Diebstahldezernat, der Chef des LKA und Stranzl auf ihn. Der Chef des Wiener LKA stellte ihn vor, berichtete von Gschwendtner`s bisherigen Erfolgen, und dass der neue Leiter der »SOKO Renoir« sicherlich eine Bereicherung der vorhandenen Erfahrungen und eine Garantie des Aufklärungserfolges dieses delikaten Falles sein würde. Gschwendtner hörte nur mit einem Ohr zu. Er nutzte die Zeit der langen Vorstellungsrede, um sich seine neuen Mitarbeiter genauer zu betrachten. Einem kleineren Teil der Kollegen schien es völlig gleichgültig zu sein, dass sich jetzt ein Niederösterreicher die Zähne ausbeißen müsste, ein noch kleinerer Teil schien sich zu freuen. Sie schauten interessiert auf den Leiter des LKA, nickten Gschwendtner freundlich zu. Der größere Teil schaute verkniffen, ja fast feindselig auf Gschwendtner. Ihre Körpersprache signalisierte ihm: Für was brauchen wir diesen Typen. Wir können das eh besser. Schon wieder einer, für den wir arbeiten müssen, damit der die Karriereleiter hinaufklettern kann.

    Dann sollte der neue Leiter der SOKO etwas sagen:

    »Wer ich bin, das wisst ihr jetzt, Kollegen. Wer ihr seid, werde ich schnell herausfinden müssen, denn diesen Fall können wir nur im Team lösen. Rivalitäten sind absolut kontraproduktiv. Ich habe mich nicht um den Fall gerissen und hätte in St. Pölten sicherlich ein angenehmeres Leben. In einer Stunde treffen wir uns alle wieder hier. Dann möchte ich wissen, was wir haben, welche Maßnahmen angelaufen und welche Spezialkenntnisse in der SOKO vereinigt sind. Jetzt interessiert mich nur: Ist die für heute geplante Versteigerung abgesagt?«

    Alle schauten auf den Boden und dann sagte einer: »Nein, sie findet gerade statt.«

    »Auch mit den Gegenständen, die im Saal 2 ausgestellt worden waren?«

    »Ja.«

    An den Chef des LKA gewandt: »Kann man das noch stoppen?«

    »Ich glaube nicht, aber warum?«

    »Weil wir ausschließen sollten, dass der Dieb dieses Bild aus Versehen geklaut hat. Warum hat er den viel teueren Monet hängen lassen und den billigeren Renoir genommen? War der Monet besser gesichert? Wenn der Saal 2 jetzt leer ist, wer beantwortet uns dann diese Frage?«

    Alle schauten wieder betreten zu Boden. Nur der Chef des LKA begann, mit seinem Handy zu telefonieren. Nun hatte Gschwendtner Zeit, seinen Freund Stranzl zu begrüßen.

    »Toni bist du auch Teil dieser überdimensionalen SOKO?«

    »Nein Fritz, ich arbeite gerade an einem anderen Fall, sonst hätte ich die SOKO übernommen. Aber ich kann mir keinen Besseren als dich dafür vorstellen. Wollte halt nur bei der Begrüßung dabei sein und vielleicht kann ich dir ein paar deiner Fragen beantworten.«

    Jetzt trat der Chef des LKA zu den beiden und sagte: »Entschuldigt, wenn ich euere kleine Plauderei unterbreche. Also der Chef der Kunstauktion sagt, er kann die Versteigerung nicht mehr abbrechen, ein Teil der Exponate aus Saal 2 ist schon versteigert. Gerade steht der Monet zur Disposition.«

    »Kann ich mir dieses Bild noch einmal anschauen, ehe es dem neuen Besitzer ausgehändigt wird? Bitte, das wäre wichtig.«

    »Ich will sehen, was sich machen

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