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Der Maler der zweimal starb: Kriminalroman
Der Maler der zweimal starb: Kriminalroman
Der Maler der zweimal starb: Kriminalroman
eBook139 Seiten1 Stunde

Der Maler der zweimal starb: Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Ein unbekannter Maler wird tot in seinem Atelier gefunden. Was wie ein Unfall aussieht, stellt sich bald als Mord heraus. Für die Kripo Krems ist das Künstlermilieu ein Buch mit sieben Siegeln.Es fehlen Motiv und Täter. Erst als sie herausfinden, dass er Tote ein noch erfolgreicherer Restaurator war, kommt Licht in das Dunkel. Durch ein Dickicht aus Naziraubkunst, Bilderfälscherei, dunkle Vertriebskanäle von Bildern aus dubiosen Quellen und Schweizer Bankkonten muss sich Oberleutnant Gschwendtner kämpfen, um den Täter einzukreisen.
Nur wer war wirklich der Täter?
SpracheDeutsch
HerausgeberMedimont
Erscheinungsdatum22. Mai 2024
ISBN9783911172615
Der Maler der zweimal starb: Kriminalroman
Autor

Gerhard Appelshäuser

Gerhard Appelshäuser, dessen Lebensmittelpunkt in Wien liegt, wurde durch diese facettenreiche Stadt zum Schreiben inspiriert. Viele Reisen, erworbene Erfahrungen und seine Neugier sind die Stützen seiner Fantasie. Mit Kurzgeschichten begann sein schriftstellerischer Weg. Inzwischen verfasst er auch Romane und Erzählungen. Bislang wurden sieben Kriminalromane und ein Roman aus seiner Feder veröffentlicht: • Der Tote auf Bahn 4 • Der Maler der zwei Mal starb • Auch der Tod arbeitet im Weinberg • Tod in der Puszta“, • Das versperrte Paradies • Als der Renoir aus dem Rahmen fiel • Mord beim letzten Akkord • Das Geheimnis der Mozartova Nr. 4

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    Buchvorschau

    Der Maler der zweimal starb - Gerhard Appelshäuser

    Nacht im Januar 2009

    Gegen sieben Uhr, an einem eiskalten Morgen, ließ Frau Adele ihren Spitz ausnahmsweise allein Gassi gehen. Sie konnte sich darauf verlassen, dass ihr Hund nicht ausbüxen würde. Er gehörte zur wohlerzogenen Sorte, die auf Zuruf zurückkommt und sie vermutete, selbst ihrem Hund würde es heute Morgen zu kalt sein, um länger als nötig draußen zu bleiben. Adele fror trotz des über den Pyjama getragenen Pelzmantels.

    Als sie die Tür zum Garten öffnete, nahm sie gerade noch eine Gestalt wahr, die ihr eilig vom Atelier entgegen kam. Sie glaubte, es wäre der Maler Frederik, dem sie das Atelier im Garten vermietet hatte. Sie wusste, dass er manchmal die Nacht durcharbeitete. Die Figur trug einen dunklen Anorak mit hochgestelltem Kragen, die Kapuze über den Kopf gezogen. Als die Gestalt Adele erblickte, verzögerte sie kurz ihren Schritt, eilte dann aber mit gesenktem Kopf weiter zum Torbogen und verschwand auf die Straße. Adele zweifelte einen Augenblick, ob es wirklich Frederik war. Er hätte sie gegrüßt, dachte sie. Sie kannte den freundlichen Mittzwanziger schon einige Jahre. Wann immer sie sich unverhofft trafen, im Garten oder auf der Straße, blieb er stehen und sie wechselten ein paar Worte. Auch wäre ihr Hund an ihm hochgesprungen und hätte sich streicheln lassen. So knurrte er nur kurz und verschwand in Richtung Atelier.

    Adele blieb hinter der angelehnten Tür stehen, um ihren Spitz wieder einzulassen, wenn er vor der Tür zu jaulen beginnen würde. Aber dieses Mal dauerte es länger als sonst. Sie wusste, ihr Hund wälzt sich gerne im Schnee, vor allem im frischen Schnee, und den hatte es gestern Abend reichlich gegeben.

    Langsam wurde Adele ungeduldig. Sie öffnete die Tür und rief ihrem Hund. Aber erst nach dem dritten Rufen antwortete er mit einem heißen Bellen. Das klang von weit her, vom hinteren Teil des Gartens, dort wo das Atelier lag. Der Hund kam nicht zurück.

    Adele begann zu fluchen, etwas, das sie normalerweise nie tat. Ihr blieb nichts anderes übrig, sie musste ihren Hund zurückholen, selbst, wenn sie nur Hausschuhe trug. Vorsichtig balancierte sie auf dem schlecht ausgetretenen Pfad zum Atelier und rief immer wieder nach ihrem Hund. Der antwortete mit lautem Bellen, rührte sich aber nicht von der Ateliertür weg. Als sie näherkam, sah sie, wie er an der verschlossenen Tür kratzte.

    »Blöder Hund! Hast du sonst nichts zu tun, in dieser Affenkälte?«

    Sie packte ihren Spitz, hob ihn hoch, klemmte ihn sich unter den Arm und verhinderte so, dass er erneut herunterspringen und zur Tür laufen konnte.

    Während sie den zappelnden Hund unter Kontrolle brachte, sah sie, dass im Atelier kein Licht brannte. Das verwunderte sie nicht, denn sie hatte ja Frederik erst vor Kurzem davoneilen sehen.

    Was hatte der Hund nur an der Tür zu scharren? Sie sah ihm ins Gesicht und fragte ihn: »Hast du etwa Mäuschen gesucht?«

    Der Spitz sah sie verständnislos an, wie hätte er denn sonst schauen sollen, und wollte wieder runter vom Arm. Es gelang ihr, ohne auszurutschen, die Gartentür beim Haus zu erreichen und sie verschwand in ihrer Wohnung.

    Nur der Spitz blieb unruhig. Andauernd rannte er zur Tür und wollte hinaus. Von Zeit zu Zeit jaulte er oder stieß jammernde Laute aus.

    »Was willst du da draußen? Es ist doch viel zu kalt!«

    Der Hund sah sie fordernd an. Nach zwei weiteren Stunden wurde sie schwach.

    Draußen war es inzwischen hell geworden. Sie zog ihre Winterschuhe an und wickelte sich einen Schal um den Hals. Kaum hatte sie die Tür zum Garten geöffnet, da schoss ihr Spitz davon, direkt zur Ateliertür, begann wild im gefrorenen Schnee zu scharren und zu bellen. Sie sah durch die Fensterscheiben. Drinnen regte sich nichts. Es war niemand da.

    Aber irgendetwas musste hinter der Tür los sein, sonst würde sich ihr Hund nicht so aufgeregt aufführen.

    Sie ließ ihn allein, eilte in die Wohnung zurück, griff nach dem Zweitschlüssel und wollte gerade wieder zur Tür hinaus, als sie daran dachte, ihr Handy mitzunehmen. Vielleicht brauchte sie es noch.

    Als sie wieder im Garten ankam, stand der Hund vor ihr, wedelte aufgeregt mit dem Schwanz, rannte ihr voraus wieder zum Atelier.

    Jetzt schloss sie die Tür ohne weitere Verzögerung auf und betrat den dunklen Raum. Kalt war es nicht und sie sah nichts. Es roch nur nach Farbe und Terpentin, so wie immer, wenn sie Frederik besuchte. Sie griff nach dem Lichtschalter und das Neonlicht an der Decke flammte auf. Sie sah sich im Raum um. Die Bilder, die sonst akkurat an der Wand lehnten, lagen auf dem Boden verstreut. Ein beschädigtes Bild stand auf der Staffelei.

    Sie drang tiefer in den Raum ein. Jetzt versperrte ihr der wuchtige Tisch nicht mehr den Blick. Und dann sah sie ihn, Frederik, er lag auf dem Teppich rechts neben der Staffelei. Einen Pinsel hielt er noch in der Hand. Im Sturz musste er einen Topf mit einer klaren Flüssigkeit umgestoßen haben, sie war über den Teppich geronnen, seine linke Hand lag in der Flüssigkeit, die schon auszuhärten begann. Die Augen hatte er weit aufgerissen, so als verstünde er nicht, was gerade mit ihm geschehen war.

    Adele rief ihn beim Namen. Mehrmals. Dann fasste sie ihm ins Gesicht. Es war noch warm, aber er reagierte nicht. Da rannte sie zur Tür und rief die Rettung.

    Als sie sich umsah und nach ihrem Hund schrie, erhielt sie keine Antwort. Sie ging zurück. Er lag röchelnd neben Frederik. Adele stieß einen hysterischen Schrei aus, schnappte den Spitz und rannte wieder hinaus. Bis die Rettung kam, war ihr geliebter Hund verendet, und sie wusste nicht warum. Tränen rannen ihr über das Gesicht, sie begann zu schluchzen und wusste nicht, ob über ihren Spitz oder über Frederik.

    Als ein Sanitäter auftauchte, konnte sie nur schweigend nach drinnen deuten und hielt dem Zweiten ihren toten Spitz entgegen.

    »Was ist passiert?«, wollte der zweite Sanitäter wissen.

    »Drinnen«, Pause, zwei Schluchzer, »der tote Frederik«, wieder Schluchzen, »mein Hund hat an der umgefallenen Dose geschnüffelt …«, erneuter Tränenausbruch. Nach einer Pause »… dann auch tot.«

    Der zweite Sanitäter schrie Richtung Atelier. »Achtung, Robby, schnell raus. Da drinnen muss Gift sein!«

    Der erste Sanitäter eilte aus der Tür und schloss sie wieder.

    »Fredl ruf die Feuerwehr!«, was Fredl auch tat.

    Man hörte die Feuerwehr schon von Weitem. Es dauerte keine zehn Minuten, da stürmten drei Mann durch den Torbogen. Noch auf dem Weg zum Atelier versuchte sich der Erste eine Maske über das Gesicht zu ziehen. Der Zweite reichte ihm ein Messgerät, während der Dritte ihm eine Sauerstoffmaske über das Gesicht stülpte und an eine kleine Flasche anschloss.

    »Wer war noch drinnen?«, fragte er, ohne jemand Bestimmten anzusehen. Adele hielt ihm den toten Hund hin, den sie noch immer auf dem Arm trug. Der Feuerwehrmann packte den Hund, legte ihn auf den Boden und fragte Adele.

    »Waren Sie auch drinnen?«

    »Ja, ich hab doch den Frederik gefunden?

    »Sicherheitshalber«, entgegnete der Feuerwehrmann, und ehe sich Adele noch wehren konnte, hatte auch sie eine Maske vor dem Gesicht.

    Kaum konnte Adele wieder etwas erkennen, sah sie, wie die Feuerwehrmänner im Atelier die Fenster aufrissen und die Tür so arretierten, dass sie nicht mehr zufallen konnte. Inzwischen hatten die Sanitäter die Polizei verständigt, nachdem sie den Tod Frederiks festgestellt hatten.

    Um ihren Spitz kümmerte sich niemand. Der Feuerwehrmann, der ihr die Maske angelegt hatte, nahm sie beiseite und fragte sie, wer der Tote sei und wem das Atelier gehöre.

    »Mir, - aber was ist passiert?«

    »Kohlenmonoxid, vermutlich eine defekte Heiztherme, aber das wird unser Sachverständiger noch genau herausfinden. Jedenfalls ist der Maler an Kohlenmonoxid gestorben. Wann wurde die Heiztherme das letzte Mal gewartet?«

    Adele reagierte überhaupt nicht. Ihr Kopf war leer. Sie starrte vor sich hin und vergaß sogar zu weinen. Da nahm sie der Sanitäter vorsichtig am Ellenbogen und führte

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