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Familie in Not: Chefarzt Dr. Norden 1267 – Arztroman
Familie in Not: Chefarzt Dr. Norden 1267 – Arztroman
Familie in Not: Chefarzt Dr. Norden 1267 – Arztroman
eBook112 Seiten1 Stunde

Familie in Not: Chefarzt Dr. Norden 1267 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden!
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!

»Ich brauche … zwei große Kohlrabi, und dann noch Karotten und Erbsen.« Fee warf einen weiteren Blick auf ihren Einkaufszettel. »Ach ja, Bohnen bekomme ich auch noch. Und einen kleinen Blumenkohl.« Sie zuckte die Schultern. »Wir haben eine Familienfeier, zu der auch meine Tochter Desi kommt. Sie ist Veganerin. Da muss ich wohl wieder einmal meine Kochkünste in puncto Gemüse ausprobieren.« Fee lächelte dem jungen Mann, der an diesem Tag anstelle der freundlichen Biobäuerin Mia Wörner an Fees Lieblings-Gemüsestand auf dem Viktualienmarkt bediente, zu, doch er lächelte nicht zurück. Er machte im Gegenteil ein ausgesprochen mürrisches Gesicht und warf das Gemüse so heftig in Fees Einkaufskorb, als wäre ihm jedes einzelne Stück von Herzen zuwider. »Und Äpfel. 2 kg Äpfel möchte ich auch noch«, fügte Fee hinzu. »Und zwar von dieser wunderbaren alten Sorte, die Sie auf Ihrem Biohof kultivieren. ›Prinz Albrecht‹ heißt die Sorte, hat Ihre Frau gesagt. Sie schmecken einfach fantastisch. Ihr Aroma ist mit dem der neuen Sorten gar nicht zu vergleichen.« Auch Fees Lob für seine Äpfel heiterte den jungen Mann nicht auf. »Ich weiß nicht, ob noch welche da sind«, sagte er nur und begann in den unter dem Stand aufgestapelten Kisten zu wühlen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. März 2024
ISBN9783989862418
Familie in Not: Chefarzt Dr. Norden 1267 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Familie in Not - Carolin Grahl

    Chefarzt Dr. Norden

    – 1267 –

    Familie in Not

    Unveröffentlichter Roman

    Carolin Grahl

    »Ich brauche … zwei große Kohlrabi, und dann noch Karotten und Erbsen.« Fee warf einen weiteren Blick auf ihren Einkaufszettel. »Ach ja, Bohnen bekomme ich auch noch. Und einen kleinen Blumenkohl.« Sie zuckte die Schultern. »Wir haben eine Familienfeier, zu der auch meine Tochter Desi kommt. Sie ist Veganerin. Da muss ich wohl wieder einmal meine Kochkünste in puncto Gemüse ausprobieren.«

    Fee lächelte dem jungen Mann, der an diesem Tag anstelle der freundlichen Biobäuerin Mia Wörner an Fees Lieblings-Gemüsestand auf dem Viktualienmarkt bediente, zu, doch er lächelte nicht zurück. Er machte im Gegenteil ein ausgesprochen mürrisches Gesicht und warf das Gemüse so heftig in Fees Einkaufskorb, als wäre ihm jedes einzelne Stück von Herzen zuwider.

    »Und Äpfel. 2 kg Äpfel möchte ich auch noch«, fügte Fee hinzu. »Und zwar von dieser wunderbaren alten Sorte, die Sie auf Ihrem Biohof kultivieren. ›Prinz Albrecht‹ heißt die Sorte, hat Ihre Frau gesagt. Sie schmecken einfach fantastisch. Ihr Aroma ist mit dem der neuen Sorten gar nicht zu vergleichen.«

    Auch Fees Lob für seine Äpfel heiterte den jungen Mann nicht auf. »Ich weiß nicht, ob noch welche da sind«, sagte er nur und begann in den unter dem Stand aufgestapelten Kisten zu wühlen.

    »Aua, verdammter Mist«, entfuhr es ihm plötzlich. »Das war ein Nagel.« Er erhob sich, wobei seine Miene schmerzverzerrt und noch missmutiger war, während er an seinem blutenden Mittelfinger saugte.

    »Ich bin Ärztin«, sagte Fee. »Lassen Sie mich mal sehen.«

    Widerstrebend hielt der Mann Fee seinen Mittelfinger hin.

    »Der Riss ist nicht weiter schlimm«, erklärte Fee erleichtert. »Er geht gottlob nicht tief. Trotzdem muss er desinfiziert werden, damit sich möglicherweise eingedrungene Keime nicht ausbreiten können.« Sie öffnete ihre Handtasche und holte ein Desinfektionsmittel heraus, das sie auf die Wunde sprühte. Dann nahm sie ein Pflaster und klebte es über den Riss. »Damit die Wunde geschützt ist«, sagte sie.

    »Danke«, stieß der Mann nun hervor.

    Er bückte sich wieder zu den Kisten unter dem Stand. »Also ›Prinz Albrecht‹ haben wir noch. Wie viel sagten Sie doch gleich?«

    »2 kg«, wiederholte Fee. »Ihre Frau hat mir erzählt, Sie hätten erst vor ein paar Jahren wieder mit den alten Obstsorten angefangen. Eine wunderbare Idee, diese Sorten wieder zu kultivieren.«

    »Nicht ich habe damit angefangen, sondern Mia. Nach dem Tod unseres Vaters, als wir sozusagen den Hof geerbt haben. Mia hat lauter so verrückte Sachen im Kopf. Der Hof ist ihre Leidenschaft.«

    »Den Eindruck, dass Ihre Frau den Hof mit Herzblut betreibt, habe ich auch gewonnen«, erwiderte Fee.

    »Mia ist doch nicht meine Frau«, gab der junge Mann nun beinahe entsetzt zurück. »Mia ist meine Schwester.«

    Unwillkürlich musterte Fee den jungen Mann und stellte nun in der Tat gewisse Ähnlichkeiten fest. Sie waren ihr offenbar nur deshalb nicht sofort aufgefallen, weil der Gesichtsausdruck des jungen Mannes im Gegensatz zu dem seiner freundlichen Schwester so verschlossen und abweisend war.

    »Hätte ich allein und unabhängig entscheiden dürfen, hätte ich nach dem Tod unseres Vaters den Hof sofort verkauft«, redete der junge Mann weiter. »Aber für Mia kam das natürlich auf gar keinen Fall infrage. Und ich … ich habe nachgegeben. Weil ich Mia trotz allem ein bisschen verstehen konnte. Abgesehen von ihrer Begeisterung für die biologische Landwirtschaft war der Hof für sie so etwas wie ein Refugium, das ich ihr letztendlich nicht rauben wollte.«

    »Ein Refugium?«, lächelte Fee verwundert.

    »Mia hat ein behindertes Kind«, antwortete der junge Mann, während er Fees Äpfel in eine Plastiktüte verpackte, sie mit einem Knoten verschnürte und ihr reichte. »Die kleine Lilly ist Autistin. Ihretwegen hat Mias Mann sich scheiden lassen, und ich kann es ihm nicht verdenken. Die dauernden Wutanfälle der Kleinen sind auch für mich eine ungeheure nervliche Belastung. Dazu noch die Arbeit auf dem Hof – Rackern vom Morgen bis zum Abend.«

    Fee nickte. »Dass der Hof eine Menge Arbeit macht, kann ich mir vorstellen. Und ein behindertes Kind … einfach ist das alles sicher nicht.«

    »Das dürfen Sie laut sagen«, bestätigte der junge Mann. »Ich bin übrigens Horst«, setzte er schließlich mit einem schiefen Grinsen hinzu, fast als hätte er plötzlich Vertrauen zu Fee gefasst.

    Unwillkürlich musterte Fee ihn erneut, wobei ihr seine blutleeren, fast bläulichen Lippen auffielen und seine blasse Haut. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen.

    Fee fragte sich spontan, ob Horst krank war und hätte ihm am liebsten geraten, in die Behnisch-Klinik zu kommen und sich gründlich untersuchen zu lassen, wollte ihm aber nicht zu nahetreten.

    Wenn er an einer Herzkrankheit litt, wäre es andererseits natürlich wichtig …

    »Meine und Mias Mutter lebt noch«, unterbrach Horst Fees Gedanken. »Aber sie war nach Vaters Tod leider nicht mehr fähig, eine Entscheidung über den Hof zu treffen. Sie ist dement und wohnt in einem Altersheim. Mia würde sie natürlich am liebsten auf den Hof holen, aber wenigstens in diesem Punkt habe ich mich durchgesetzt. Die kleine Lilly genügt mir vollkommen. Wenn ich mir vorstelle, dass unter unserem Dach auch noch eine demente Frau leben würde …« Horst schüttelte entschieden den Kopf. »Dann wäre das Irrenhaus komplett. Besser tot als so ein Leben.«

    Fee erschrak.

    Horsts letzter Satz hatte so entschlossen und düster geklungen, dass sie sich unwillkürlich fragte, ob der junge Mann möglicherweise suizidgefährdet war. War er wirklich so verzweifelt über seine Situation, dass er ernsthaft überlegte, allem ein Ende zu setzen?

    »Vergessen Sie am besten, was ich gerade eben gesagt habe«, korrigierte er sich im nächsten Moment jedoch und winkte ab. »Aber so, wie mein Leben jetzt läuft, habe ich es mir weiß Gott nie vorgestellt. Nur hat man manchmal eben leider keine Wahl. Ich hätte es nie und nimmer fertiggebracht, Mia mit ihrem behinderten Kind allein zu lassen. Ein Honigschlecken ist es allerdings nicht, de facto mit meiner Schwester verheiratet zu sein und obendrein ein autistisches Kind zu haben.«

    Fee wusste nicht so recht, was sie dazu sagen sollte. Eigentlich musste sie Horst recht geben, aber wenn sie andererseits an Mia mit ihrem sonnigen Gemüt dachte …

    Ein wenig verlegen betrachtete sie ihr Gemüse. »Sieht großartig aus. Dann werde ich mal mein Glück mit der veganen Küche versuchen«, meinte sie.

    »Wenn Sie einmal zusätzliche Rezepte brauchen, wenden Sie sich am besten an meine Schwester«, erwiderte Horst. »Sie ist eine Expertin, was vegane Küche betrifft. Fleisch kommt zu meinem Leidwesen bei uns so gut wie gar nicht auf den Tisch. Dafür Gemüse in allen Variationen.«

    »Gemüse kann aber durchaus lecker sein«, hielt Fee dagegen.

    Horst verdrehte die Augen, sagte aber nichts.

    Als Fee sich verabschiedet hatte und noch ein bisschen den Viktualienmarkt durchstreifte, ging ihr Horst Wörner nicht mehr aus dem Kopf.

    Gab es da möglicherweise eine Liebe, die er geopfert hatte, um für seine Schwester und deren behindertes Kind da sein zu können? Verstärkte der Gedanke an diese verlorene Liebe die Unzufriedenheit mit seinem Leben?

    Wieder einmal wurde Fee in aller Deutlichkeit bewusst, welch großes Glück ihr doch beschieden war: Sie hatte einen Mann, den sie über alles liebte, einen Beruf, der sie erfüllte, und eine wunderbare Familie.

    Konnte man vom Leben mehr erwarten?

    *

    »Ich lasse Dir innerhalb der nächsten Viertelstunde ein Kind in die Pädiatrie bringen, das bei einem Traktorunfall verletzt wurde, Feelein«, sagte Dr. Norden. »Die Kleine wurde soeben in der Notaufnahme erstversorgt.«

    »Geht in Ordnung. Ich werde mich um das Kind kümmern. Aber du hättest nicht persönlich kommen müssen, um mir meine neue kleine Patientin anzukündigen. Ich weiß doch, wie sehr du in der Notaufnahme immer unter Zeitdruck stehst«, erwiderte Fee mit einem liebevollen Blick in Daniels blaue Augen. »Oder gibt es, was die Kleine betrifft, noch irgendetwas Besonderes, das du mir mitteilen möchtest oder musst?«

    »Dass ich ganz einfach Sehnsucht nach dir bekommen habe und dich sehen wollte, kannst du dir wohl überhaupt nicht vorstellen?«, gab Dr. Norden zurück.

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