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Die Energie-Wesen (Verfemung der Sterne 13)
Die Energie-Wesen (Verfemung der Sterne 13)
Die Energie-Wesen (Verfemung der Sterne 13)
eBook266 Seiten3 Stunden

Die Energie-Wesen (Verfemung der Sterne 13)

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Über dieses E-Book

Die Namenlosen Invasoren verwandeln den Planeten Erde in ein für sie lebensfähiges Ökosystem. Commander Tarik Connar gerät durch einen unüberlegten ‚Distanzlosen Schritt‘ in eine alternierende Wirklichkeit. Er erlebt die Ankunft der Außerirdischen hautnah mit und kann ihnen gerade noch entkommen. Unvermittelt befindet er sich in einem Kampf um Leben und Tod. Zusammen mit den letzten vier mutierten Überlebenden der Apokalypse kann er sich unbemerkt an Bord eines der Alien-Schiffe schmuggeln.
In einer verschlossenen Energiekammer, tief im Untergrund in der Chron-Bastion Ereškigal verborgen, lagen zwei einst künstlich erzeugte Lebensformen in einer schlafähnlichen Stasis, Liam, eine Lebensform, entstanden aus einem ‚Second Life‘ Spiel und Hyp, das stoffliche Hologramm (Avatar) der Zukunft I, das einst ein eigenes Bewusstsein entwickelt hatte. Es waren Formen von Leben, die sich aus einer Art enthärteter, dunkler Energie entwickelt hatte.
SpracheDeutsch
HerausgeberS. Verlag JG
Erscheinungsdatum18. März 2024
ISBN9783966747011
Die Energie-Wesen (Verfemung der Sterne 13)
Autor

Jens Fitscher

Jens Fitscher war bereits als kleiner Junge begeisterter Leser von Science-Fiction und Fantasy Büchern. Insbesondere liebte er die gängigen Taschenbücher der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Ein starkes Interesse zeigte er dabei für die Protagonisten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seine Geschichten handeln immer von starken Persönlichkeiten, die durch ungewöhnliche Umstände über sich selbst hinauswachsen und dafür mit übernatürlichen Fähigkeiten belohnt werden.

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    Buchvorschau

    Die Energie-Wesen (Verfemung der Sterne 13) - Jens Fitscher

    Rebellen gegen die Namenlosen

    Zeno Uelisch saß auf der notdürftig wiederhergestellten Pritsche im hinteren Teil des kleinen Raumboots oder besser gesagt, des Wracks von einem Raumboot.

    Tatsächlich war die Außenhülle von Hunderten Löchern durchsiebt und schon lange nicht mehr luftdicht.

    Allein der Raum, in dem das Wrack lag, war eine Druckkabine, die dafür sorgte, dass er der gewohnten Atmosphäre ausgesetzt war, die sein veränderter Körper benötigte. Die drei Tongva hatten ihn wieder allein gelassen und waren mit dem Versprechen gegangen, ihm die gewünschte Nahrung zur Verfügung zu stellen.

    Er benötigte dringend etwas zu essen und zu trinken. Außerdem juckte sein ganzer Körper.

    Seine Haut vermisste anscheinend schon die notwendige Versorgung mit Mineralien und er sehnte sich nach einem heißen Moorbad.

    Zenos Welt hatte sich auf ein Wrack mit den Innenmaßen von zehn Mal sieben Metern reduziert. Außerdem rechnete er damit, dass man versteckte Kameras installiert hatte.

    Es gab keinerlei Rückzugsmöglichkeit oder Privatsphäre mehr. Er fing an, wie ein eingesperrtes Tier, stundenlang auf- und abzuschreiten.

    Er bemerkte dabei nicht einmal, als sich das Eingangsschott des Raums öffnete, in den das Bootswrack gebracht worden war. Zwei Tongva in Schutzanzügen schleiften gemeinsam die Hälfte eines rehähnlichen Tieres über den Boden.

    Als sie die lauten Knurrlaute, die Zeno ausstieß, hörten, blieben sie zunächst irritiert stehen.

    „Ist es gefährlich?"

    „Was meinst du damit?"

    Kellem blickte auf die am Boden liegende Tierhälfte und die rote Schleifspur, die das austretende Blut verursacht hatte.

    „Man hat mir nicht gesagt, dass es sich bei dem Fremden um eine Art Bestie handelt. Ich bin nicht bewaffnet!"

    „Blödsinn!" Achhem, sein Partner, fing bereits an zu grinsen. Wieder hörte man ein Knurren.

    „Du glaubst doch selbst nicht, dass ein zivilisiertes Wesen sich mit dem hier abgeben würde!" Kellem zeigt auf die blutende Tierhälfte.

    „Das sieht doch mehr nach einer Raubtierfütterung aus!" Beide standen unsicher vor dem Wrack, als ein schwerer Schlag die Reste des Bootes erschütterte.

    Zeno ließ seinen psychischen Druck auf seine Weise ab, er begann die Wände mit bloßen Fäusten zu bearbeiten. Dabei kratzten seine immens harten und spitzen Fingernägel über das Stahlblech der Innenverkleidung und der dabei auftretende unangenehme Ton verursachte bei den beiden Tongva eine sofortige instinktive Abwehrhaltung. Als dann Zeno auch noch anfing, aggressiv laute und abgehackte Laute auszustoßen, waren sie nicht mehr zu halten. Mit weit ausholenden Schritten rannten sie, so gut es eben in den klobigen Anzügen ging, zurück zum Eingangsschott. Die Tierhälfte ließen sie zurück. Zenos rote Augäpfel stachen dämonenhaft durch das Halbdunkel, als er aus der Pilotenkanzel eine sehr leise Stimme zu hören glaubte. Es dauerte mehrere Minuten, bis er sich wieder so weit im Griff hatte, dass er sie bewusst wahrnahm. Als er die Pilotenkanzel betrat, sah er bereits ihr Gesicht auf dem kleinen Display, das immer noch zwischen den Überresten des großen Zentralbildschirms hing. Die dunkelblau strahlenden Augen von Seranee zogen ihn sofort wieder in ihren Bann. Alle Aggression und Frustration, die sich in ihm aufgestaut hatten, schienen wie durch ein Wunder verschwunden zu sein.

    „Ich sehe, Sie sind immer noch putzmunter und wohlauf. Das freut mich. Wie sorgen uns natürlich um ihr Wohlbefinden. Zeno, es ist zwar sehr ungewöhnlich, aber wir haben uns an Ihre Wünsche gehalten. Zwei Mitarbeiter werden Ihnen in den nächsten Minuten die Hälfte eines frisch erlegten Katapibocks bringen. Wasser, denke ich, haben Sie noch zu genüge."

    Sie lächelte etwas unsicher und schaltete dann die Verbindung aus. Zeno blickte noch eine ganze Weile auf den kleinen Bildschirm, dann erst realisierte er, was sie zu ihm gesagt hatte.

    Es wurde auch Zeit, dass man ihm Nahrung brachte. Er ging zurück in den hinteren Bereich und wurde zunehmend ungeduldiger, je länger er warten musste.

    Nach etwa einer halben Stunde stieß er einen wütenden Schrei aus und riss das deformierte Außenschott des Schiffwracks auf und wollte hinausstürmen, als er auch schon die Tierhälfte am Boden davor liegen sah. Mit einem zornigen Aufschrei hob er die Wildhälfte ohne Mühe auf und zog sich zurück in seine Höhle.

    Er kam sich tatsächlich langsam wie ein Höhlenbewohner oder ein im Käfig gefangen gehaltenes Raubtier vor. Mit den scharfen und spitzen Krallen seiner Hände, die ruckartig aus den Fingerkuppen ausfuhren, zerfetzte er das Fleisch in längliche Stücke und leckte das noch wenig vorhandene Blut auf. Er schaffte es tatsächlich, zwei Drittel der Tierhälfte zu vertilgen, ohne dass sich ein Sättigungsgefühl einstellte.

    Im Gegenteil wurde ihm auf einmal richtiggehend übel. Irgendetwas stimmte nicht.

    Womöglich lag es daran, dass dieses Tier nicht in einer verstrahlten Atmosphäre aufgewachsen war. Er erinnerte sich noch wage an den Geschmack und das Gefühl, als er auf der umgeformten Erde Fleisch frisch erlegter Tiere gegessen hatte. Es war vollkommen anders gewesen.

    Ich saß aufrecht auf der Pritsche und versuchte mein heftiges Atmen in den Griff zu bekommen. Seit nunmehr zwei Tagen plagte mich immer wieder der gleiche Albtraum. Ich stand unter einem sternenlosen, dunkelblauen Himmel und schaute von einem Hügel hinunter auf eine bunt blühende Landschaft. Es war ein wundervoller Anblick, der sich mir bot.

    In meinen Gedanken verglich ich die Landschaft mit den letzten Eindrücken, die ich von der Erde her kannte. Dort waren die gesamte Fauna und Flora von den Namenlosen Invasoren in eine graue Masse umgewandelt worden. Riesige Pilzwälder und schlammige Moorlandschaften hatten die einheimischen Pflanzen ersetzt. Der Unterschied konnte nicht krasser sein.

    Ich erschauderte kurz, vermisste aber gleichzeitig die angenehme Hitze eines ausgiebigen Moorbades in einem der vielen neu entstandenen Geysire.

    Mein Körper benötigte in regelmäßigen Abständen Mineralien und Spurenelemente, die ihm über heißen Moorschlamm von außen zugeführt werden musste.

    Unbewusst fing ich an, mich zu kratzen.

    Seit nunmehr fünf Tagen befand ich mich hier in dieser Quasigefangenschaft oder war es mehr eine Quarantänestation? Jedenfalls saß ich hier auf diesem für mich lebensfeindlichen Planeten fest. Was für eine Ironie des Schicksals! Noch vor mehreren Monaten, oder war es bereits ein halbes Jahr, so genau konnte ich die vergangene Zeit nicht mehr einschätzen, wäre dieser Planet ein Paradies für mich gewesen.

    Jetzt war er absolut tödlich. Eine weitere Frage stellte sich mir unvermittelt.

    Was hatte man mit mir vor?

    Seranee, die Tongva, die sich mir als Leiterin der Abteilung ABuG, das stand für Außer-Tongvaische Belange und Gefahren, vorgestellt hatte, hatte sich seit über drei Tagen bei mir nicht mehr blicken lassen.

    Lediglich dieser Jossh schien ganz besessen von mir und meiner Geschichte zu sein.

    Ich hatte ihm bis ins letzte Detail beschreiben müssen, was sich damals auf der Erde zugetragen hatte, als die Namenlosen Invasoren über den Planeten hergefallen waren. Selbst hatte er nur wenig über sich und seinem Volk erzählt. Es musste wohl viele Generationen her gewesen sein, dass mit ihrem Volk etwas Ähnliches geschehen war. Der einzige Unterschied war, dass es für einige wenige unter ihnen noch genug Zeit gegeben hatte, um mit einem Raumschiff zu fliehen.

    Das war auch nur möglich gewesen, weil die Tongva den Menschen technologisch um einiges voraus gewesen waren. Jossh wusste nicht wirklich etwas über die Zeit vor der Besiedlung von TERSLAR, der neuen Heimat der Tongva. Die Geschichte seiner Vorväter schien ihn auch überhaupt nicht zu interessieren.

    Vielmehr galt sein Interesse einzig und allein den Namenlosen Eroberer, oder den Ungenannten Schwarzen Usurpatoren, wie die Tongva sie nannten.

    Die Nennung dieser Umschreibung war anscheinend auch ein Tabu und außer Jossh schien sie sonst niemand aussprechen zu wollen.

    „Sag, hast du sie wirklich gesehen? Wie sahen sie aus?"

    Jossh stand vor mir in seinem klobig wirkenden Schutzanzug und durch die Gesichtsscheibe der Kopfbedeckung blinzelten mir hektisch zwei blaue Augen entgegen.

    Ich hatte jetzt bestimmt schon zum fünften Mal erzählt, wie ich auf der Flucht aus dem Schwimmbad den Invasoren begegnet bin.

    „Sie trugen eine schwarz-graue Uniform. An den Seiten ihrer kahlen Köpfe wuchsen lange, hornartige Auswüchse. Sie sahen aus wie Antennen bei Insekten und pendelten ständig hin und her. Ihre Körpergröße betrug mindestens zwei Meter. Glatte Nasenpartien, lippenlose Münder und ein kleiner, dritter Arm, der unterhalb des normalen rechten Armes aus dem Körper wuchs, vervollständigten den unnatürlichen Anblick der Fremden. Ihre Kommunikation erfolgte im Ultraschallbereich."

    „Wie konntest du das so genau wissen?"

    „Ganz einfach, mein Gehör kann Ultraschallwellen aufnehmen und entsprechend verarbeiten, sodass ich sie wie ein x-beliebiges Geräusch wahrnehmen kann."

    „Es ist schon seltsam, dass es keine Unterlagen über diese Spezies gibt. Schließlich waren sie es, die uns von unserem Heimatplaneten einst vertrieben haben. So jedenfalls steht es in den Analen unserer Geschichte."

    Ich konnte durch das Scheibenglas seines Helms erkennen, dass er seine Augenbrauen stark nach oben zog. Jossh schien mit einem Mal sehr nachdenklich geworden zu sein.

    „Ich muss mehr über die Raumstation erfahren, von der du bei unserer ersten Begegnung gesprochen hast."

    Langsam ging mir die ständige Fragerei gewaltig auf den Geist.

    „Moment! Zunächst möchte ich jetzt auch ein paar Fragen stellen und Antworten erhalten. Wie du bestimmt schon bemerkt hast, bin ich faktisch euer Gefangener!"

    Ich machte mit den Armen eine allumfassende Geste.

    „Ich bin hier in diesem Raum gefangen. Was soll nun weiter mit mir geschehen? Gibt es die Möglichkeit, dass man mich mit einem Raumschiff zurück zu meiner Raumstation bringt. Hier kann ich wohl nicht bleiben, die Atmosphäre eures Planeten wäre tödlich für mich, wie du weißt."

    „Richtig, die Raumstation!" Jossh blickte mich mit großen Augen an.

    „Ihr könnt mich doch hier nicht wie ein wildes Tier halten! Wie lange soll das noch gehen?"

    Langsam verlor ich tatsächlich die Geduld.

    „Weißt du auch, dass es hier mittlerweile ziemlich stinkt?"

    Er sah mich durch die Scheibe seines Anzughelms mit einem Unverständnis an, dass ich kurz auflachte.

    Natürlich versorgten die Tongva mich regelmäßig mit Nahrungsmittel, das heißt, in letzter Zeit brachte mir Jossh die in Folie eingeschweißten Körperhälften eines frisch erlegten Schwarzwildes.

    Das Blut roch angenehm säuerlich, und jedes Mal, wenn ich meine triebgesteuerte Nahrungsaufnahme nicht so lange zurückhalten konnte, bis es wieder das Schiffswrack verlassen hatte, beobachtete er mich aus sicherer Entfernung beim Essen.

    Es war mir noch nicht einmal unangenehm, wenn er dabei zusah, wie ich die Reste der Eingeweihte mit meinen scharfen krallenartigen Fingernägeln aus dem Fleisch fetzte und dabei das triefende Blut aufsaugte.

    Einmal hörte ich ein kurzes Schnaufen, als Jossh sah, dass meine Haut sich ebenfalls an der Nahrungsaufnahme beteiligte.

    Das Blut, das aus dem Stück Fleisch in meiner Hand auf meinen Unterarm tropfte, wurde dort von den Hautporen sofort aufgesogen und verschwand in Sekundenschnelle.

    Trotz der Versorgung mit Nahrung hatte ich immer das Gefühl, nicht wirklich satt zu werden. Irgendetwas fehlte. Ich schied immer mehr davon aus und es stank selbst für mich mittlerweile bestialisch.

    Niemand entsorgte meine Ausscheidungen und die kleine Abstellkammer, die ich als Toilette benutzte, war bereits übervoll.

    „Sprechen wir weiter über diese Raumstation!"

    Jossh nahm den Gesprächsfaden wieder auf, nur dass er keine Antworten auf meine Fragen lieferte, sondern seinen Eigeninteressen folgte.

    „Du hast bereits erwähnt, dass deine Freunde Festus, Amanda, Carla und Tarik auf der Station zurückgeblieben sind. Ich habe immer noch nicht richtig verstanden, wie ihr überhaupt die für euch doch absolut fremde Technologie der Ungenannten Schwarzen Usurpatoren verstehen und anwendungssicher bedienen konntet!"

    Jetzt wurde es etwas heikel. Sollte oder besser ausgedrückt konnte ich ihm von dem Wissensgebungsgerät erzählen, dass wir inmitten der Zentrale gefunden hatten? Ich entschied mich, wie bereits zuvor, nur die halbe Wahrheit preiszugeben.

    „Wir hatten Aufzeichnungen gefunden und in mühevoller Kleinarbeit ausgewertet. Zeit genug hatten wir ja, nachdem die Besatzung ausgeschaltete worden war!"

    Er sah mich etwas merkwürdig an.

    Ich konnte deutlich den Unglauben in seinen Gesichtszügen erkennen. Er wechselte abrupt das Thema.

    „Was kannst du über das fremde Raumschiff sagen, das die Station angegriffen hat? Es müssen doch wohl ebenfalls Feinde der Namenlosen gewesen sein. Sie wussten jedenfalls nicht, dass die ursprüngliche Besatzung bereits durch euch ausgeschaltet wurde."

    Ich blickte ihn erstaunt an.

    „Zu dieser Zeit verfolgte ich bereits meine eigenen Pläne."

    „Ach ja, kam es irgendwie ironisch aus dem Sprachmodul von Josshs Anzug. „Wieso hast du überhaupt diese ominöse Raumstation verlassen, wenn sie doch gerade erst erobert worden war und den besten Schutz bot, den ihr euch vorstellen konntet?

    Darüber wollte ich wirklich nicht reden. Schließlich ging ihn mein Liebesleben überhaupt nichts an.

    Diese Fragerei ging jetzt bereits seit Tagen. Ich hatte wirklich keine Lust mehr dazu und ich fragte mich immer mehr, was meine tatsächlichen Perspektiven hier auf diesem Planeten waren.

    Ich fühlte mich immer mehr eingesperrt wie ein Tier. Ich stieß ein lautes Knurren aus und fletschte die Zähne.

    „Jossh, ich muss hier raus, auch wenn es nur für ein paar Minuten ist. Du kannst mir bestimmt einen Schutzanzug besorgen."

    „Was, wieso? Das geht nicht. Wie soll ich das denn machen?"

    „Was gibt es denn für Alternativen? Der ganze Planet ist reinstes Gift für mich. Aber er erinnert mich an meine Heimatwelt, wie sie vor der Umwandlung ausgesehen hatte. Ich möchte die wenigen Bilder, die ich vom All aus sehen konnte, auch noch mal vom Boden aus erleben."

    Ich stand neben Jossh und blickte ihn fast flehend an. Ich konnte regelrecht an seinem Gesichtsausdruck sehen, wie es in ihm arbeitete. „Ich werde sehen, was ich machen kann!"

    „Nein, es ist absolut ungefährlich für uns. Er weiß, dass er nicht fliehen kann. Die Umweltbedingungen sind für ihn tödlich und die Strahlenwerte im Schutzanzug halten lediglich für wenige Stunden."

    Seranee, die Leiterin der Abteilung ABuG, schaute Jossh sehr nachdenklich an.

    Sie befand sich zurzeit immer noch im Regierungsgebäude. Die Unterredung mit Mack’har, dem Oberstern Lenker der Tongva, hatte sich doch mehr in die Länge gezogen als ursprünglich vorgesehen. Insbesondere teilte er nicht ihre Überlegungen bezüglich einer immer noch bestehenden Gefahr durch die Schwarzen Usurpatoren.

    „Du weißt, wie lange wir bereits auf TERSLAR leben. Es sind viele Generationen vergangen und den Feind hat uns schon längst vergessen, zumal er ja unseren Heimatplaneten bereits okkupiert hat. Ich sehe wirklich keine Notwenigkeit, unsere Raumabwehr zusätzlich zu verstärken. Die neuen Raumgleiter waren teuer genug!"

    Seine Worte klangen noch in Seranees Geist nach, als Jossh sie über ihren privaten Kommunikator kontaktierte.

    „Ich verstehe immer noch nicht, was sich Zeno dabei erhofft. Der Planet in seiner jetzigen Form ist reines Gift für ihn. Lediglich der Schutzraum, indem wir das Wrack seines Raumboots wiederaufgebaut haben, garantiert sein Überleben."

    „Das weiß er natürlich. Und gerade deshalb ist es auch vertretbar, ihm seinen Wunsch zu erfüllen. Zumal ich mir dadurch eine noch bessere Zusammenarbeit mit ihm erhoffe. Ich möchte wirklich alles über die Schwarzen Usurpatoren erfahren und er hatte schließlich vor recht kurzer Zeit ausgiebigen Kontakt gehabt. Es könnte in der Zukunft vielleicht sehr wichtig sein, den Feind von damals besser zu kennen. Unsere Väter haben uns leider diesbezüglich nicht nur wenig, sondern fast nichts überliefert. Ich glaube auch, dass Zeno uns noch einiges verschweigt. Ich weiß nicht genau, aber ich habe da so ein komisches Gefühl. Vielleicht wird er nach seinem kurzen Ausflug zur Planetenoberfläche gesprächiger."

    „Du übernimmst die volle Verantwortung, Jossh und damit Ende!"

    So kurz angebunden hatte er Seranee noch nicht erlebt. Jedenfalls hatte sie zugestimmt. Das einzige Problem, das sich jetzt noch stellte, war, woher bekam er auf die Schnelle einen kompletten Schutzanzug? Normalerweise war jeder Anzug direkt seinem Träger zugeordnet und er war für die Tauglichkeit auch selbst verantwortlich. Die Arbeiten in den unterirdischen Labors, die das Tragen eines Schutzanzuges vorschrieben, konnte man an den Fingern abzählen, dementsprechend wenig Anzüge gab es.

    Jetzt, nachdem man einen Schutzraum mit extrem harter Gammastrahlung für Zeno hatte einrichten müssen, gab es deshalb nur wenige Mitarbeiter, die dort Zugang hatten.

    Das Ausleihen eines Anzugs war verboten, die Anforderung eines neuen würde zu lange dauern. Er hätte sich tatsächlich das Gespräch mit Seranee ersparen können.

    Andererseits, wenn er jetzt Zeno mitteilte, dass aus dem geplanten Ausflug nichts wird, konnte er getrost jede weitere Zusammenarbeit mit ihm vergessen. Jossh ging wie ein begossener Pudel durch die unterirdische Forschungsanlage und bemerkte fast schon zu spät, dass er den Weg zu dem Raum mit dem Schiffswrack eingeschlagen hatte. Er hatte sich gerade damit abgefunden, Zeno die schlechte Nachricht zu übermitteln, als ihm ein Techniker begegnete, der ein Schutzanzug über der Schulter trug. Er hielt ihn an.

    „Was ist damit?" Jossh zeigte auf den Anzug.

    „Die Anzugselektronik scheint beschädigt zu sein. Ich bringe ihn zur Überprüfung."

    „Ist er noch dicht, ich meine gibt es sonst irgendwelche äußerlichen Beschädigungen?"

    „Nicht, dass ich wüsste. Wieso fragen Sie?"

    Der Anzug sollte eigentlich nur für eine relative kurze Zeit für Zeno die stark verstrahlte Atmosphäre, die sein Metabolismus benötigte, halten. Auf die elektronischen Komponenten

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