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In den Klauen der Sterne (OUTER-SPACE COMMANDER 2): Das Vermächtnis der Sterne
In den Klauen der Sterne (OUTER-SPACE COMMANDER 2): Das Vermächtnis der Sterne
In den Klauen der Sterne (OUTER-SPACE COMMANDER 2): Das Vermächtnis der Sterne
eBook359 Seiten4 Stunden

In den Klauen der Sterne (OUTER-SPACE COMMANDER 2): Das Vermächtnis der Sterne

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Über dieses E-Book

Tarik Connar wird zum „Bevollmächtigten des Lebens“ erhoben und muss sich den Angriffen der animalischen Krieger vom Volk der Zisslies erwehren, während auf einem weit entfernten Planeten in einer anderen Zeit sein bester Freund Wayne-Zeno Uelisch neu geboren wird. Er bangt um das Leben seiner neuen Gefährtin Tarja, die ebenfalls sterben musste, um danach neu geboren zu werden.
Im Kampf gegen die animalischen Krieger schlägt sich ein junger Krieger auf Connars Seite. Beide kämpfen Schulter an Schulter für die Planetenallianz HUrur gegen die Invasoren. Dann kommt es zur Eskalation und ein Zeitparadoxon zerstört eine alte Freundschaft.

https://sternen-commander.blogspot.com
SpracheDeutsch
HerausgeberS. Verlag JG
Erscheinungsdatum18. Feb. 2023
ISBN9783966745512
In den Klauen der Sterne (OUTER-SPACE COMMANDER 2): Das Vermächtnis der Sterne
Autor

Jens Fitscher

Jens Fitscher war bereits als kleiner Junge begeisterter Leser von Science-Fiction und Fantasy Büchern. Insbesondere liebte er die gängigen Taschenbücher der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Ein starkes Interesse zeigte er dabei für die Protagonisten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seine Geschichten handeln immer von starken Persönlichkeiten, die durch ungewöhnliche Umstände über sich selbst hinauswachsen und dafür mit übernatürlichen Fähigkeiten belohnt werden.

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    Buchvorschau

    In den Klauen der Sterne (OUTER-SPACE COMMANDER 2) - Jens Fitscher

    Der wahre Feind

    Jahrtausende hatte er geschlafen, nur darauf gewartet, dass wieder ein Wesen von der Chron-Bastion ausgewählt werden würde. Tief im Inneren des Planeten wurde das Signal verstanden und eine unheimliche Kraft erwachte.

    Von Anbeginn aller Zeiten wurde das KORRELAT hier unten, tief in der Planetenkruste bereitgehalten.

    Nur zu einem einzigen Zweck war es erschaffen worden, erschaffen von der gleichen Macht, die das andere ebenfalls initiiert hatte, nämlich die Chron-Bastionen.

    Die Bausteine dieses Universums, die Matrix Struktur der Schöpfung, waren wieder einmal nach Hunderttausenden von Jahren in Gefahr geraten, zerstört zu werden.

    So lange hatte es gedauert, bis eine der vielen Chron-Bastionen einen neuen Probanden erwählt und umgeformt hatte.

    Das KORRELAT, aus ähnlicher Materie beschaffen, wie es die Chron-Bastion und seine Geschöpfe waren, nahm einen ersten Atemzug nach seiner Auferstehung.

    Es formte mit der Macht seines Geistes einen Gedanken und dieser wurde zu seinem Ich, seinem Körper. Es entstand ein Ebenbild des Menschen, groß und stark anzusehen, mit zwei Armen und zwei Beinen, mit einem Torso und einem Kopf.

    Alles glänzte sauber und rein in einer feinen Silberstruktur. Die Körperstruktur floss zusammen, entgegen der Schwerkraft des Planeten und formte sich, erhärtete und behielt trotzdem die Elastizität einer Haut bei.

    Der Aufenthaltsraum. Die Höhle, das bisherige Zentrum einer uralten Macht, die zu Anbeginn der Zeit dieses Sternenreiches erschuf, gab den Befehl: „Zerstöre das Wesen mit dem „Print. Radiere es aus den Analen der Geschichte auf das die Matrix des Universums weiter bestehen kann. Suche es, finde es, zerstöre es, kehre hierher zurück.

    Das KORRELAT wusste, es durfte niemals zugelassen werden, dass ein lebendes Wesen jemals mit dem „Print" ausgestattet wird und damit die Weiten des Universums bereisen konnte.

    Solch ein Wesen könnte Kräfte entwickeln, die der Lebensmatrix des Universums schweren Schaden zufügen konnte, dies galt es mit allen Mittel zu verhindern.

    Er hatte den Raum verlassen müssen. Er konnte das Tun nicht mit ansehen, wie Tarjas Körper Stück für Stück zerlegt wurde, ausgeweitet wie ein erlegtes Tier.

    So hatten sie es auch mit ihm gemacht. Am Ende stand sehr wahrscheinlich etwas Ähnliches, das so aussah wie er jetzt; hoffentlich blieb sie am Leben und hoffentlich hatte ihr Gehirn keinen Schaden abbekommen. 

    Der andere Raum war dunkel. Zenos Augen verstärkten jedoch das vorhandene Restlicht, sodass er noch gut sehen konnte, obwohl es nicht wirklich etwas zu sehen gab.

    Der Raum besaß die Maße von fünfmal sechs Metern, nicht größer und genau in seiner Mitte befand sich ein rundes, zwei Quadratmeter großes Podest.

    Zeno wusste zunächst nicht, wie es weitergehen sollte. Er setzte sich auf das Podest und schaute versonnen zum Schott hinüber. Kein Laut war zu hören. Es war absolut still.

    Verblüfft stellte er fest, dass sogar seine Männlichkeit an diesem neuen Körper perfekt nachgebildet worden war.

    Er war immer noch nackt, so wie er damals in dem Sumpfgebiet auf der Erde aufgewacht war.

    Es schienen seitdem schon Ewigkeiten vergangen zu sein. Er konnte aber nicht sagen, wie viel Tage oder sogar Wochen wirklich vergangen waren.

    Kleidung hatte er jedenfalls seitdem nicht getragen, und wie es aussah, würde es auch so bleiben. Zumindest brauchte er sich keine Gedanken mehr um das Klima zu machen.

    Ihm war immer gleichbleibend warm, selbst als er sich kurz nochmals außerhalb des Turms aufgehalten hatte, um Tarjas Körper zu holen, hatte er keine Kälte verspürt.

    Zeno schaute sich versonnen im Raum um, doch unbewusst lauschte er zu dem anderen Raum hin, dort wo Tarja auf der Liege mit dem lebenden Metall lag.

    Hatte er das Richtige getan? Zweifel kamen auf und Zeno machte sich bereits Vorwürfe, obwohl noch überhaupt nicht feststand, ob Tarja ihren Tod überlebte.

    Dass ihr Herz nicht mehr geschlagen hatte, war eine Tatsache, die er nicht leugnen konnte. Sie war dort draußen auf diesem lebensfeindlichen Planeten jämmerlich erfroren, wie die anderen aus ihrer Sippe bereits zuvor.

    Hätte er sie einfach liegen lassen sollen? Etwas wie Eigennutz mischte sich jetzt in die Argumente, die sein Geist vorbrachte, um das zu rechtfertigen, was momentan dort drüben im anderen Raum geschah.

    Er blickte nochmals an seinem Körper herunter und fühlte über die geschmeidige Oberfläche der künstlichen Haut.

    Es fühlte sich etwas wie Watte an und er spürte den Druck erst, wenn er sehr feste dagegen drückte.

    Würde er Kleidung tragen, wäre auf den ersten Blick kein Unterschied zu einem normalen Menschen zu erkennen gewesen", ging es ihm durch den Kopf.

    In Wayne-Zenos Gedanken flogen Begriffe und einzelne Bilder wie in einem Kaleidoskop durcheinander. Begriffe und Namen, die er zunächst fast gänzlich verdrängt hatte, kamen zurück an die Oberfläche. Wie Blitze schossen sie ihm in den Sinn.

    Er war mit der SORROW unterwegs in Richtung Sternenhaufen URSA MAJOR. Mit seinem besten Freund Tarik Connar und der übrig gebliebenen Mannschaft des Raumtransporters MERLIN.

    „Das war aber schon sehr lange her, oder?" Ihm kam es vor, als wäre es in einem anderen Leben gewesen. Trübsinnig schaut er auf seine künstlichen Hände.

    „Damals, als sie mit der MERLIN in ein Schwarzes Loch gestürzt waren und über 600 Lichtjahre entfernt von der Erde auf die Hinterlassenschaften eines Volkes, das sich Ellio’sh nannte, stießen, da hatte er noch seinen Körper aus Fleisch und But besessen."

    Zeno starrte immer noch auf die Hände.

    „Verflucht, was war nur schiefgelaufen?"

    In einer fließenden Bewegung drehte er den künstlichen Körper zur Seite und schlug mit der Faust so fest er konnte auf den Rand des Podests, auf dem er gerade saß.

    Es gab einen dumpfen Schlag und seine Hand steckte in einer fausttiefen Delle.

    Er spürte lediglich ein unangenehmes Kribbeln an der Hand. Langsam zog er die Faust zurück.

    „Was bin ich jetzt wirklich? Ein Roboter mit einem menschlichen Gehirn? Ein Hybrid?"

    Zeno schrie es nochmals laut in den Raum hinein. Seine kräftige Stimme schallte klar und deutlich zu ihm zurück.

    Er war aufgesprungen und blickte sich angriffslustig um. Aber da war niemand, mit dem er sich hätte anlegen können. Er war allein.

    Selbst seine Seele war alleine, ohne das menschliche Gefäß, in dem sie seit seiner Geburt gelebt hatte.

    „Was würde Tarik dazu sagen, wenn er ihn jetzt so sehen könnte? Sie hatten doch noch so viel vorgehabt, zusammen, und jetzt würde er ihn wahrscheinlich noch nicht einmal wiedererkennen, sollte er ihm zufällig begegnen. Was hatte das Schicksal nur mit ihm gemacht?"

    Das Schlimmste dabei war, dass sein alter Körper für immer verloren war, zerstückelt, zermahlen und zerstört. Ein Zurück gab es nicht mehr.

    Diese Erkenntnis war niederschmetternd für ihn. Zeno begann sich mit seinem neuen Körper zu beschäftigten.

    Er war aufgestanden und machte einige Bewegungsübungen. Dabei versucht er unvorsichtigerweise in die Höhe zu springen, so, wie er es früher immer getan hatte.

    Diesmal war das Ergebnis jedoch ganz anders. Er schoss wie eine Rakete hoch, auf die in acht Meter Höhe befindliche Decke zu. Instinktiv streckte er seine Arme nach aus und konnte sich gerade noch so abfangen.

    Verdutzt schaute er auf die etwa zwei Zentimeter tiefe Delle in der Decke, die seine Hände hinterlassen hatten, als er auch schon wieder dem Boden entgegenfiel.

    Gekonnt landete er wieder auf seinen Beinen. Ihm war nicht einmal schwindlig geworden. Selbst den Rücksturz aus einer Höhe von acht Metern hatte er einfach so weggesteckt.

    Als normaler Mensch hätte er sich zumindest mehrere Knochen gebrochen, wenn nicht sogar das Genick, oder hätte innere Blutungen davongetragen.

    Immer wieder strich er vorsichtig über die Kunsthaut seiner Körperoberfläche, drückte, knetete sie. Manchmal schien es so, als würde sie selbstständig wellenförmige Bewegungen machen, wenn er zum Beispiel einen etwas stärkeren Druck auf sie ausübte.

    Die silberne Farbe, die der Körper wieder angenommen hatte, störte ihn etwas. Langsam ging er zurück zu der spiegelnden Wandfläche und blickte sinnierend hinein.

    „Wenn die Haut nicht diesen silbernen Ton hätte, sondern mehr bräunlich, könnte man ihn tatsächlich für einen Menschen der Erde halten, es fehlte dann nur noch die entsprechende Bekleidung."

    Zeno bekam große Augen, als sich auf einmal die silberne Farbe der Haut in einen leichten Braunton verwandelte.

    Jetzt gefiel ihm das schon besser.

    Er blickte sich unbewusst kurz um.

    Nein, Kleidung würde er hier bestimmt nicht finden.

    Was ihm jedoch sofort wieder auffiel, war die Sterilität der Umgebung. Sie wirkte fremd und gleichzeitig vertraut auf ihn.

    Kein Laut war zu hören.

    Im Vergleich zu diesem Raum war es in seiner Kabine auf der SORROW verhältnismäßig laut zugegangen. Immer waren irgendwelche leisen Töne oder Geräusche zu hören gewesen und sei es nur die des kleinen Robot Putzgeschwaders gewesen, das fast ständig auf der Suche nach Staub oder sonstigen Verunreinigungen gewesen war.

    Er vermisste die alte Umgebung sehr.

    Zeno sah sich in Gedanken neben Marah stehen. Schwärmerische Erinnerungen kamen auf.

    Er begann sie zu vermissen, dann das Erschrecken, als die Szene im Holodeck in seinem Geist wieder auftauchte.

    Das war alles schon so lange her. In seinem Geist blickte er in Marahs Gesicht, als sie sich küssten.

    Die Gesichtszüge veränderten sich, verwischten und bildeten ein neues Gesicht heraus, eine andere Frau, aber trotzdem irgendwie noch mit seiner Marah verwoben. Ein Name entstand: Tarja.

    Erschrocken zuckte Zeno zusammen und drehte sich ruckartig zu dem hinter ihm liegenden Schott um.

    Dort lag immer noch die wilde Frau aus seiner jüngsten Vergangenheit auf einer metallischen Liege und eine völlig fremde Technik zerlegte ihren Körper.

    Zeno ging jetzt langsam auf das Schott zu. Er wollte nicht mehr länger warten. Vielleicht hatte sie überhaupt nicht überlebt. Vielleicht war sie bereits tot.

    Dann wäre er nun der einzig Lebende auf diesem verfluchten lebensfeindlichen Planeten.

    Als er sich dem Schott bis auf zwei Metern genähert hatte, schob es sich lautlos zur Seite. Damit hatte er nicht gerechnet.

    Er blieb kurz stehen und ging dann etwas schüchtern weiter. Angstvoll richteten sich seine Blicke in die Mitte des Raumes, dorthin wo die Liege mit der monströsen Apparatur stand, auf der Tarja lag.

    Es herrschte immer noch eine gespenstige Stille. Dann sah er sie. Ihr Körper hatte fast die gleiche Farbe wie die metallische Liege; sie war also bereits umgewandelt. Zeno ging innerlich zitternd langsam auf sie zu.

    „Hoffentlich lebt sie!"

    Nur noch dieser eine Gedanke beherrschte sein gesamtes Denken.

    Tarjas Augen waren geschlossen und sie hatte tatsächlich einen entspannten Gesichtsausdruck, so als wäre sie glücklich eingeschlafen, für immer.

    Zenos Hand berührte sachte ihre Wange und strich fast zärtlich darüber, als sie die Augen öffnete.

    Sie schaute direkt in seine Augen. Ihr Blick saugte sich regelrecht an ihnen fest.

    „Es ist so schön warm und ich bin so müde."

    Zeno musste lächeln, als er ihre einfachen Worte vernahm.

    „Wie fühlst du dich denn sonst? Erinnerst du dich daran, was geschehen ist?"

    Tarja hatte sich bisher noch nicht bewegt. Sie lag einfach nur ruhig da und überlegte.

    „Was meinte Zeno mit der Frage?"

    Dann setzte das Erschrecken ein. Sie erinnerte sich, als sie mit Ul’f, Ara’k und den anderen an dem Bauwerk angekommen war. Es war so kalt gewesen.

    Sie hatte sich an die Mauer des Turms gelehnt und hatte mit ansehen müssen, wie sie alle gestorben waren.

    Sie hatte keine Kraft mehr gehabt, sich zu bewegen und als sie sah, wie Zeno einfach durch die massive Wand gefallen war, hatte sie geglaubt zu fantasieren.

    Dann war nichts mehr. Die Erinnerung setzte einfach aus. Und jetzt war es so schön warm hier.

    Sie blickte sich im Liegen so weit um, wie es ihre Lage erlaubte. Der Raum war sehr hell und sauber.

    Sie konnte außer Zeno nichts erkennen, was sie sonst hätte erschrecken könnte.

    Langsam hob sie ihren Oberkörper an und setzte sich auf. Zeno beobachtete sie aufmerksam. Ihre Blicke kreuzten sich mehrmals.

    „Du warst nicht mehr bei Bewusstsein, als ich dich hier in den Turm geholt habe. Die anderen waren bereits nicht mehr am Leben gewesen."

    Zeno versuchte einen sanften Übergang zu ihrem jetzigen Zustand einzuleiten. Tarja schaute auf ihre Hand, dann wanderten ihre Blicke über den Bauch an ihrem Körper abwärts.

    „Wieso bin ich so komisch angemalt?"

    Sie versuchte an ihrem Arm zu reiben.

    „Das ist keine Farbe! Das ist eine Art neuer Körper. Du warst Tod, als ich dich dort draußen gefunden habe. Die Maschinen hier konnten dich nur retten, indem sie dir einen neuen Körper gaben."

    Jetzt war es heraus. Zeno blickte ihr in die Augen.

    „Das glaube ich dir nicht. Es fühlt sich doch alles wie immer an."

    Mit einem Satz sprang sie vor die Liege und spreizte die Beine.

    „Selbst dort bin ich dieselbe Frau geblieben, nur diese dumme Farbe gefällt mir nicht."

    Sie sah wirklich nicht schlecht aus, dachte Zeno und schüttelte diesen Gedanken aber schnell wieder von sich.

    „Jetzt sag schon, was ist mit mir wirklich geschehen!"

    Ihre Blicke wanderten von ihrem Körper zu Zeno hin, der jetzt nahe vor ihr stand.

    „Du trägst ebenfalls keine Kleidung!"

    Das war eine Feststellung. Sie machte einen Schritt zurück.

    „Was schaust du mich so merkwürdig an?"

    „Tarja, ich möchte nicht, dass du dich erschreckst oder fürchtest. Aber unsere beiden Körper sind nicht mehr die alten, glaube mir."

    Er nahm sie am Arm und zog sie mit sich hinüber zu der spiegelnden Wandfläche im Nachbarraum.

    „Schau dich an und dann wünsche dir, dass die Farbe deines Körpers der meinen Entsprechen soll."

    Sie sah ihn fragend an.

    „Mach einfach, wünsch dir so auszusehen, wie ich aussehe."

    Sie hatte nur kurz zu ihm geschaut, und als ihre Augen sich wieder auf die Spiegelfläche richteten, war gerade noch zu erkennen, wie die restliche Silberfarbe verschwand und einem satten Hellbraun Platz machte.

    Voller Verblüffung vergas sie den Mund zu schließen. Zeno hatte tatsächlich recht.

    WERSTLES letzte gute Tat

    WERSTLES war erwacht, das heißt er war wieder handlungsfähig, denn geschlafen hatte er keine einige Nanozeiteinheit, seitdem die Rückkopplung des Laserbeschusses seinen Robotkörper außer Gefecht gesetzt hatte.

    Die starken elektromagnetischen Kriechströme hatten sich so weit abgebaut, dass der Robotkörper wieder aktionsfähig geworden war. Das Energieniveau war wieder stabil.

    WERSTLES hatte natürlich bemerkt, wie die Biologischen einer nach dem anderen gestorben waren und er hatte mitverfolgt, als Zeno den Körper des Weibchens, das am längsten durchgehalten hatte, mit in den Turm nahm.

    Seltsamerweise benutze er keinen physischen Durchgang, sondern verschmolz einfach mit dem Mauerwerk.

    WERSTLES bedauerte, dass ihm nicht alle Funktionen des Roboters zur Verfügung gestanden hatten. Ein einfacher Energie-Scan hätte ihm bestimmt verraten, wie und mit welchen Mitteln Zeno den Durchgang bewerkstelligt hatte.

    Außerdem wirkte dieser Mensch, wie er sich selbst bezeichnet hatte, irgendwie verändert.

    Langsam ließ WERSTLES den ehemaligen Kampfroboter auf die Turm Wand zuschreiten, die einem Laserbeschuss aus seinem Waffenarsenal ohne große Probleme widerstanden hatte.

    Er berührte die aus Ziegelsteinen gemauerte Wand mit den Greifhänden. Die Rezeptoren an den Handgliedern meldeten nichts Ungewöhnliches, die Substanz der Steine ließe sich als gebrannter Lehm, Sand und noch eine weitere Verbindung analysieren.

    WERSTLES schlug mit der linken Hand feste gegen das Mauerwerk.

    Der unmittelbar getroffene Stein zerbrach und ein Teilstück fiel zu Boden. Hier war guter Rat teuer.

    WERSTLES hatte Skrupel, nochmals einen Beschuss zu wagen. Schließlich wollte er nicht, dass der Robotkörper zum zweiten Mal deaktiviert wurde.

    Aber mit bloßen Fäusten konnte er hier auch nichts erreichen, dazu war die Wand zu massiv.

    Sein Blick richtete sich nach oben zur Spitze des Gebäudes. Dort hatte er noch nicht nachgeschaut. Vielleicht gab es dort einen Einlass.

    WERSTLES aktivierte den Antigrav und hob langsam vom Boden ab. Nach wenigen Sekunden hatte er die Spitze des Turms erreicht.

    Aber auch hier wurde er nicht fündig.

    Er fokussierte die Linsen der Robotaugen auf einen dunklen Punkt am Horizont und verlängerte die Brennweite.

    Sofort vergrößerte sich der Punkt und WERSTLES stellte verblüfft fest, dass er sich bewegte und dass sogar ziemlich schnell.

    Erste Konturen konnte er bereits wahrnehmen. Der Scan ergab eine Größe des Objekts von fünf Metern.

    Je näher es kam, umso besser konnte er Einzelheiten erkennen. Zuerst fiel ihm die Ähnlichkeit zu seinem jetzigen Robotkörper auf. Die gleichzeitig eingeleitete Abtastung des herannahenden Körpers zeigte jedoch überhaupt keine Daten.

    WERSTLES aktivierte alle verfügbaren Scanner und Ortungsfunktionen, über die der ehemalige Kampfroboter verfügte. Nichts!

    Wäre er nur auf die Ortungsgeräte angewiesen gewesen, würde er dort überhaupt nichts wahrgenommen haben.

    Lediglich die visuelle Wahrnehmung zeigte ihm etwas. Auf einmal war der herannahenden Körper aus seiner Sicht verschwunden und stand unvermittelt am Turm unterhalb seines jetzigen Standortes.

    Das KORRELAT hatte die Chron-Bastion bereits aus weiter Ferne ausgemacht. Jetzt richteten sich seine Wahrnehmungsorgane auf den Roboter, der sich auf der Spitze des Stationsdaches befand.

    Eine logische Erklärung seiner Internautokratie, einer leistungsfähigen, künstlichen Zentraleinheit, blieb aus.

    Das KORRELAT war zunächst sich selbst überlassen. Das war eine neue Situation. Grundsätzlich richtete sich das mehr instinktiv agierende Wesen nach der Internautokratie, wenn es darum ging, fremde und unnatürliche Situationen zu erfassen und logisch auszuwerten.

    Es beschleunigte nochmals kurz auf Hyperdimm und stand unvermittelt vor dem turmähnlichen Gebäude.

    Seine Reaktion war unzweifelhaft eine Provokation für den Feind, wenn es sich bei dem gesichteten Roboter überhaupt um einen Feind handelte.

    Es kamen jedoch keinerlei Reaktionen von seiner Seite, also beschloss das KORRELAT zunächst ihn zu ignorieren.

    In seiner Prioritätsskala stand immer noch an erster Stelle die Direktive: „Suche und zerstöre das Wesen mit dem „Print".

    Das KORRELAT, ein jetzt fünf Meter großes Wesen, dessen silberne Außenhaut ständig wellenförmigen Bewegungen aussandte, stand vor der Chron-Bastion und fixierte die Überreste von Ul’f und seinen Artgenossen.

    Kurze Stummelbeine ragten aus dem tonnenförmigen Körper, um dessen Mitte ein Strahlenkranz aus Formenergie leuchtete. Das KORRELAT konnte dort in Sekundenschnelle eine Anzahl vordefinierte Geräte und Waffen entstehen lassen. Es hatte wieder sein Äußeres verändert. Dies tat er immer dann, wenn ihm die humanoide Körperform nicht mehr passend zu seiner Tätigkeit erschien.

    Sein Blick richtete sich wieder nach oben, zum Dach der Station hin und kreuzte sich direkt mit den optischen Wahrnehmungssystemen des Roboters.

    Er wusste, dass die Chron-Bastionen mit einem hoch entwickelten Abwehrsystem ausgestattet waren, das selbst seinen Möglichkeiten wiedererstehen konnte.

    Außerdem waren sie beide fast aus der gleichen Urmaterie erschaffen worden.

    Seine Informationen besagten, dass diese Station ein Wesen mit dem „Print" erzeugt hatte.

    Hier musste er ansetzten. In die Station kam er nicht ohne Weiteres hinein, also galt es dieses Wesen herauszulocken.

    Warten konnte er aber nicht, da die Gefahr bestand, dass der Printträger über das interne Transportsystem den Planeten verließ.

    Es galt jetzt sofort zu handeln.

    Das KORRELAT stampfte zum wiederholten Mal mit seinen Stummelbeinen feste auf den kargen Boden.

    Als die Internautokratie immer noch schwieg, aktivierte es trotz besseren Wissens eine Reihe von Waffensystemen und feuerte sie nacheinander auf die Chron-Bastion ab.

    Teile der Energie wurden sofort substituiert, umgewandelt und der größte andere Teil reflektiert, wobei die substituierte Energie als Ionenimpuls zurückgeworfen wurde.

    Damit konnte die Chron-Bastion fremdartige Technologie für eine gewisse Zeit außer Kraft setzen.

    Das KORRELAT hatte jedoch bereits vorgesorgt und entsprechende Schutzmaßnahmen eingeleitet.

    So wurden ihm die nun auftreffenden Energien nicht gefährlich. Nur für WERSTLES, der sich noch immer auf der Spitze des Turmes befand, schien die Welt unterzugehen.

    Ihn traf es von zwei Seiten. Der Angriff des KORRELAT und die Abwehrmaßnahmen der Chron-Bastion erfassten seinen Robotkörper und blendeten die optische Wahrnehmung, gleichfalls fielen seine sämtlichen anderen Ortungsmechanismen schlagartig aus.

    Der Robotkörper wurde von den gewaltigen Energien angehoben und von der Turmspitze geschleudert.

    Er krachte zweihundert Meter vom Turm entfernt auf den Planetenboden und lediglich der aktivierte Schutzschirm verhinderte Schlimmeres.

    Es dauerte mehrere Minuten, bis die ersten Ortungssysteme wieder funktionierten. Sofort erkannte WERSTLES den Angreifer. Er stand von einer regenbogenfarbenen, leuchtenden Energieblase umgeben immer noch an der gleichen Stelle. Es dauerte eine Weile, bis seine Umrisse wieder voll sichtbar wurden.

    Zeno und Tarja horchten auf. Der Raum erschallte in einem hellen Glockenton. Leichte Vibrationen waren zu spüren.

    Sie pflanzten sich vom Boden zur Decke fort. Es beschlich sie ein gewisses Unbehagen.

    „Was ist das?" Tarja schüttelte sich.

    „Mein Körper fühlt sich mit einem Mal so komisch an!"

    Zeno zuckte mit der Schulter, eine menschliche Geste, aber sie verstand.

    „Das muss wohl von außerhalb kommen."

    Auch Zeno wurde zunehmend unruhiger, im gleichen Maße, wie der Ton lauter wurde.

    „Ein Angriff?"

    Tarja hatte ihren Körper total vergessen und bekam Angst.

    „Folge mir, wir werden nachsehen. Zeno ging auf die Wandfläche zu, von der er wusste, dass sie die Außenwand war. „Wir benötigen keinen Ausgang, du wirst sehen. Wir gehen einfach durch die Wand hindurch!

    Tarjas Augen wurden groß, als Zeno mir der Wand zu verschmelzen schien. Er winkte ihr noch zu, dann war er bereits hindurch.

    Sie folgte, als der glockenhelle Ton sich plötzlich in ein Kreischen verwandelte.

    Zeno gewahrte sofort den in allen Farben leuchtenden Energieball. Dieser befand sich etwa 500 Meter in fast gerader Line vor ihm. Blitze ästelten an einem rechteckigen Körper herunter, der mehr und mehr wieder eine Form annahm.

    Dann stand Tarja neben ihm und blickte ebenfalls auf die merkwürdige Erscheinung, als sie beide die Stimme vernahmen.

    Zeno konnte zunächst nicht unterscheiden, ob die Worte nur in seinem Geist erklangen oder ob sie auch laut gesprochen wurden.

    „Ich bin das KORRELAT. Ich bin auserwählt die Grundstruktur der Schöpfungsmatrix zu erhalten. Das Wesen mit dem „Print kann und darf nicht weiterexistieren, es verstößt gegen alle Naturgesetzte. Ich fordere das Wesen auf, die Chron-Bastion zu verlassen und sich mir zu zeigen!

    Die viereckige Kastenform, die das KORRELAT angenommen hatte, verwandelte sich spontan wieder und bildete die Konturen eines humanoiden Lebewesens heraus.

    Es behielt jedoch seine volle Größe von fünf Metern bei. Zeno und Tarja standen immer noch ganz dicht an der Turm Wand.

    „Was bedeutet das?"

    Tarja beobachtete, wie der Riese vor ihnen auf einmal den rechten Arm ausstreckte und auf Zeno zeigte.

    „Du bist es!"

    Als aus seinem Mund Energieblitze schossen, konnte Zeno Tarja gerade noch rechtzeitig mit sich reißen, als er sprang.

    Zusammen mit ihr fiel er durch die Wand zurück in den Turm.

    Sie landete auf seinem Körper, als der Raum wieder anfing, in einem hellen Ton zu schwingen. Zeno spürte ihre Körperwärme, während er sie immer noch eng an sich presste.

    „Das war verdammt eng. Ich

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