Nachts wird mir wetter: Gedichte
Von Andreas Neeser
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Über dieses E-Book
eine lyrische Umkreisung des Endlichen, eine Annäherung an den Kern unseres Daseins
Was tun mit sterbenden Käfern? Wir hören das Bersten des Panzers, das Knacken und Krosen. Das Echo kindlicher Grausamkeit im Kopf, gibt der Erzähler dem Käfer das letzte Geleit zwischen Jetztnoch und Nichtmehr. Organisches – Körperliches und sich Auflösendes – wird mit Worten seziert, wird worthaft. Das Wettermachen ist programmatisch: Schauer, Gewitter und Graupel, heiteres Blau. Das Wetter wird zum eigenen Innersten, das nun Bezeichnungen dafür finden muss. Und die Mehrsprachigkeit dient als Abgrenzung und Annäherung zugleich, mit jedem sich formulierenden Gedanken. Das Mundartliche ist dabei das Erdige, Ursprüngliche.
Das Leben erfasst in Tönen, Gerüchen und Geschmäckern, in Formen, Linien, in Kreuchen und Fleuchen
Andreas Neeser zeigt mit diesem Gedichtband einmal mehr, was synästhetisches Schreiben bedeutet. Wie Form- und Formlosigkeit, Experiment und klassische Schemata in diesem Band ineinanderfließen und sich zu großer lyrischer Kunst und Kraft verbinden. Sinnlichkeit, Zerfall, Augenzwinkerndes und Ungeheures: Der Autor schafft eine schier unglaubliche Verflechtung literarischer Vielseitigkeiten; schafft Gedichte, die uns mit dem Außen verbinden, unser Innerstes zusammenbringen mit all dem, das um uns geschieht, das vorbeizieht, sich windet und erblasst.
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Buchvorschau
Nachts wird mir wetter - Andreas Neeser
Naturalia
Was sind wir anderes
als fortgesetztes
Vermuten.
Memento mori
Es war Hinwendung, Andacht, wir saßen zu zweit auf der steinernen Bank, überblickten den Obstgarten, Bäume wie große und kleine Familien | bis runter zum hölzernen Zaun | schien die Wiese zu blühen.
Großvater selbst hatte einstmals sie alle gepflanzt auf dem Grundstück der Eltern, die ersten vor vielen Jahrzehnten, die jüngsten, ganz oben im Hain, suchten windschief den sicheren Stand. Er schnitt sie, wenns Zeit war, zurecht wie ein strenger Erzieher, bekämpfte die Läuse und Milben und Käfer mit allen gebotenen Mitteln – die Hochstämmer waren ihm heilig, sie waren ein Teil von ihm selbst.
«So», sagte Großvater
«So», sagte Großvater, kurz im Vokal, und stand auf. Wir gingen zusammen hinunter, bei jedem, ob klein oder groß, blieb er stehen; ich trat aus Respekt ein paar Schritte zurück.
Er musterte, prüfte und nickte, mit einigen sprach er, vergessen, Gespräche mit Ziehsöhnen, alten Gefährten, ich wusste es nicht. Mal schmunzelte Großvater schelmisch, ich glaubte zu hören: «Na, also», mal kniff er die Augen zusammen: «Na, ja.»
Vor dem Birnbaum ganz unten verharrte er länger, verzog das Gesicht – und dann griff er dem Zögling mit Nachdruck ins lichte Geäst.
Ich glaubte schon, Großvater
Ich glaubte schon, Großvater brauche mich nicht, doch da wandte er plötzlich den Kopf: «Da bist du ja», sagte er, sehr überrascht, seine Stimme klang immer noch fern. «Aber hörst du auch zu? Du kannst einiges lernen. Zum Beispiel – sieh hier: Gute Graue, die Älteste, steht seit dem Krieg.» Großvater schlug auf die Borke des Birnbaums, befühlte die schorfigen Knorren im untersten Starkast. «Und der da – ein