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Meine heile Welt: Gedichtband 4
Meine heile Welt: Gedichtband 4
Meine heile Welt: Gedichtband 4
eBook90 Seiten25 Minuten

Meine heile Welt: Gedichtband 4

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SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum14. Juni 2011
ISBN9783844854459
Meine heile Welt: Gedichtband 4
Autor

Erwin Sohnius

Erwin Sohnius, Autor, Heimatdichter und Musiker, als Alleinunterhalter tätig.

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    Buchvorschau

    Meine heile Welt - Erwin Sohnius

    Jahreswende

    Vorwort

    Das Fernsehn macht es uns bewußt,

    wir kränkeln an der Leselust,

    nach welchen Büchern man auch schaut,

    die Stimmung wird uns gleich verbaut,

    man wird zum Bildschirm hingezogen,

    wer kennt nicht jenen Werbeslogan,

    ein Wort ein allen Wohlbekanntes:

    „Abschalten, kannst du auch woanders,

    man stempelt dich und mich als Laie,

    als saß man in der ersten Reihe.

    So wird der Bildschirm nur zum Fluch.

    besinn dich auf ein gutes Buch,

    „die heile Welt" ein Wohlbekanntes,

    abschalten kannst du jetzt woanders.

    Dein Platz bei Lach- und Jubelschreie’

    ist nicht nur in der ersten Reihe,

    bei mir hast du mit Herz und Witz

    den herrschaftlichen Logensitz.

    Die dritte Hand

    Als Kind ging ich so gerne fischen

    an uns’rer wunderschönen Wied,

    der Pächter durft’ mich nicht erwischen

    er war sehr streng auf dem Gebiet.

    So war ich ängstlich vorgewarnet,

    mit wachem Blick, stets auf der Hut,

    im hohen Schilfe fein getarnet

    in Leidenschaft und Übermut.

    Und in den sauber, klaren Wellen,

    da gab es Fische, ach, so viel,

    wie lustig schwirrten die Libellen,

    die Mücken tanzten froh im Spiel.

    Es herrscht ein holdes, reges Leben,

    umringt von feinem Blütenduft,

    die Schwalben übers Wasser schweben,

    gar and’re fliegen in die Luft.

    Im kühlen Schatten alter Weiden

    ganz nah an meinem Elternhaus,

    sah oft mein Fang doch ganz bescheiden

    ja, sozusagen mager aus.

    Doch, nie vergeß ich jene Stunde,

    in der ich Freud’ und Leid erfuhr,

    es zog ein Fisch aus tiefem Grunde

    so kräftig an der Angelschnur.

    Mein Angelstab war ganz verbogen,

    ich kämpfte mit dem Gleichgewicht,

    ich suchte Stand und hab’ gezogen

    in Angst, daß meine Angel bricht.

    Ich hielt mich fest um Halt zu finden,

    nicht ahnend, daß schon Hilfe naht,

    die hilfreich dritte Hand von hinten,

    das war der Pächter in der Tat.

    Er half mir jenen Fisch zu heben

    mit sich’rer und geübter Hand,

    urplötzlich mußte ich erleben,

    daß dieser mir ganz nahe stand.

    Nicht schimpfend, nein wie ein Berater,

    nicht drohend, nein so wie ein Freund,

    nicht strafend, nein so wie ein Vater,

    ich hätte fast vor Scham geweint.

    Nun fünfzig Jahre sind vergangen,

    die Jahre eilten so geschwind,

    ich bin noch mal zur Wied gegangen

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