Nero Nashorn will bestimmen: Cassiopeiapress Junior
Von Thomas Ziebula
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Über dieses E-Book
Der Umfang dieses Buchs entspricht 104 Taschenbuchseiten.
Fressen, schlafen, sich im Schlamm suhlen – viel mehr hat der Nashornbulle Nero nicht im Sinn. Bis ihm eines Tages eine Idee kommt und er verkündet: „Ab sofort bin ich der Chef!“
Er trommelt seine Nashörner zusammen, und los geht es mit dem Bestimmen. „Gestreiftes und geflecktes Viehzeug hat nichts mehr verloren in Savanne und Buschland!“, bestimmt Nero, und nun haben seine Mittiere ein Problem.
Heimlich treffen sie sich zur Tierversammlung. „Herr Brüllfried ist der Meinung, es sei höchste Zeit für eine Revolution“, berichten die geflügelten Boten des vertriebenen Leoparden. „Verratet einer alten Tante mal, was das ist – eine ‚Refurzion’“, bittet Frau Klapp, das Krokodil, das nach Neros Willen auf einem Baum hausen muss. VanStocher, der Marabu, erklärt es ihr: „Ein Aufstand. Wir sollen uns wehren.“
Unter dem Titel „Nero Nashorn, oder: hier bestimme nur ich“ erschien diese Story zum ersten Mal 1996 als Kinderbuch in der Rotfuchsreihe des Rowohlt Verlages. Hier nun eine völlig neu überarbeitete Textversion als eBook.
Eine politische Fabel? Ein Mutmachbuch für junge Leser ab sieben? Ein Aufruf zur Empörung? Oder einfach nur eine witzige Geschichte? Was Ihr wollt.
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Buchvorschau
Nero Nashorn will bestimmen - Thomas Ziebula
NERO NASHORN WILL BESTIMMEN
von Thomas Ziebula
Der Umfang dieses Buchs entspricht 104 Taschenbuchseiten.
Fressen, schlafen, sich im Schlamm suhlen – viel mehr hat der Nashornbulle Nero nicht im Sinn. Bis ihm eines Tages eine Idee kommt und er verkündet: „Ab sofort bin ich der Chef!"
Er trommelt seine Nashörner zusammen, und los geht es mit dem Bestimmen. „Gestreiftes und geflecktes Viehzeug hat nichts mehr verloren in Savanne und Buschland!", bestimmt Nero, und nun haben seine Mittiere ein Problem.
Heimlich treffen sie sich zur Tierversammlung. „Herr Brüllfried ist der Meinung, es sei höchste Zeit für eine Revolution, berichten die geflügelten Boten des vertriebenen Leoparden. „Verratet einer alten Tante mal, was das ist – eine ‚Refurzion’
, bittet Frau Klapp, das Krokodil, das nach Neros Willen auf einem Baum hausen muss. VanStocher, der Marabu, erklärt es ihr: „Ein Aufstand. Wir sollen uns wehren."
Unter dem Titel „Nero Nashorn, oder: hier bestimme nur ich" erschien diese Story zum ersten Mal 1996 als Kinderbuch in der Rotfuchsreihe des Rowohlt Verlages. Hier nun eine völlig neu überarbeitete Textversion als eBook.
Eine politische Fabel? Ein Mutmachbuch für junge Leser ab sieben? Ein Aufruf zur Empörung? Oder einfach nur eine witzige Geschichte? Was Ihr wollt.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
Vollständig neu überarbeitete eBook-Version
Die Originalausgabe erschien 1996 unter dem Titel „Nero Nashorn. Oder: Hier bestimme nur ich" beim Rowohlt Taschenbuchverlag, Reinbek bei Hamburg
Coverillustration: Coco Ruch
Coverlayout: Sabine Strauß
Redaktion: Jonathan Ziebula
––––––––
Für Jonathan, Friedrich-Immanuel und Julius
Wie der Tag begann, an dem Nero Nashorn seine seltsame Idee hatte
Unter den drei alten Affenbrotbäumen stand Nero Nashorn und frühstückte. Hinter ihm im Wald begannen die ersten Affen zu kreischen.
Nero konnte Affengekreische nicht leiden. Jedenfalls so früh am Morgen nicht. „Brüllhälse! Jeden Morgen dasselbe Gegröle! Und immer beim Frühstück! Das hält doch kein normales Nashorn aus!"
Missmutig kaute er auf seinem Frühstücksast herum. Nun mischten sich ins Gezeter der Affen auch noch laute Vogelschreie. Nero konnte Vogelgeschrei nicht leiden. Jedenfalls nicht im Konzert mit Affengezeter. Und so früh am Morgen schon gar nicht. Also wandte er den Schädel um und brüllte mit vollem Maul: „Ruhe dahinten!"
Vielleicht hörten die Affen und Vögel es nicht. Immerhin war der Urwaldrand über hundert Nashornlängen von Neros Lieblingsplatz entfernt. Vielleicht hatten sie es auch einfach schon zu oft gehört und nahmen es nicht mehr ernst, wenn Nero brüllte. Jedenfalls wurde das Morgenkonzert noch lauter.
Nero blinzelte in die Morgensonne. Rot und freundlich schaute sie hinter dem Schneegipfel des Glänzenden Berges hervor. Da beschloss er, einfach nicht mehr hinzuhören, und fuhr fort, das saftige Laub von seinem Ast zu zupfen.
Der nächste Ärger kam von vorne. Durch Neros empfindliche Nase. „Iih! Pfui Teufel! Was für ein ekelhafter Gestank!"
Nero hob seine Nase mit den beiden Nasenhörnern und schnüffelte.
„Natürlich! Elefanten! Diese wandelnden Misthaufen!" Er sah die Elefantenherde nicht, denn wie alle Nashörner war Nero kurzsichtig. Dafür roch er sie umso deutlicher. Höchstens zweihundert Nashornlängen entfernt zog sie vorbei. Ungefähr dort, wo die Buschlandschaft in die Savanne überging.
Nero stellte seine Ohren in die Richtung des Elefantengestanks. Jetzt hörte er auch das Rascheln des hohen Grases und die stampfenden Schritte. Auch schnelle, schleichende, hüpfende und tippelnde Schritte hörte er. „Sind mal wieder alle Tiere auf einmal unterwegs zum Fluss! Nero schüttelte seinen großen Schädel und ärgerte sich. „Das wird ein Gedränge geben. Besser, ich warte noch ein Weilchen, bevor ich auch zur Tränke gehe.
So etwa fing fast jeder Tag in Neros Nashornleben an. Doch was dann passierte, kam höchstens einmal in der Woche vor: Eine Affenbrotbaumfrucht plumpste ihm direkt auf sein Spitzmaul.
„Autsch! Donnerschlag und Elefantenkacke! Was soll das!?"
Ungefähr einmal in der Woche nämlich kroch Elsbeth, die Riesenschlange, aus der Krone des mittleren Affenbrotbaumes herab. Und meistens riss sie dabei eine der riesigen und ziemlich schweren Früchte ab.
„Entschuldige, Nero Nashorn, es war ein Versehen. Wirklich. Das sagte sie immer. Und wie immer klang ihre Stimme freundlich und sanft. Auffallend freundlich und sanft. „Die Sonne steht schon über dem Glänzenden Berg und du bist noch nicht am Fluss? Guten Morgen übrigens. Wie geht's dir denn, mein lieber Nero?
Nero mampfte und schmatzte. Elsbeth hatte ihre sieben Meter Schlangenleib um einen starken Ast gewickelt und ließ ihren Kopf direkt über Neros vorderem Horn schweben. „Lass mich raten, sagte Elsbeth langsam, „dir geht es schlecht. Du ärgerst dich über das Geschrei der Affen und dich stört der Gestank der Elefanten. Stimmt's?
„Schon möglich", grunzte Nero mit vollem Maul und rülpste.
Elsbeth schlängelte sich weiter herab und legte ihren Kopf auf Neros zweites, kleineres Horn. „Soll ich dir etwas sagen, Nero Nashorn? Sie sah ihm fest in sein linkes kleines Nashornauge. „Ich verstehe nicht, warum du dir das gefallen lässt. Wie der Glänzende Berg aus dem Dschungel, so ragst du aus dem Gras der Savanne: mächtig und unbezwingbar!
Sie sah ihm in sein rechtes kleines Nashornauge. „Wieso sorgst du nicht dafür, dass die Affen wenigstens während deines Frühstücks das Maul halten? Und warum forderst du die Elefanten nicht auf, morgens auf einem anderen Weg zur Tränke zu ziehen? Das müsste doch für einen starken Kerl wie dich eine Kleinigkeit sein! Oder etwa nicht, Nero?"
Misstrauische blinzelte Nero in Elsbeths freundlich lächelndes Schlangengesicht. „Lass mich in Ruhe", brummte er schließlich und kaute weiter.
„Wie du wünschst, mein lieber Nero Nashorn. Ich wollte dir nur helfen. Ich finde eben, ein solch stattliches und wundervolles Tier wie du muss sich so etwas nicht bieten lassen. Aber bitte, ich gehe ja schon, wenn du unbedingt willst."
Nero verschluckte sich an einem Astknorpel. Hustend und spuckend starrte er in Elsbeths Augen. „Was hast du gesagt? ‚So ein stattliches und wundervolles Tier’ ...?"
„... wie du sollte sich so etwas nicht bieten lassen. Ganz richtig, mein Lieber."
Nero schwieg verblüfft. „Quatsch!, sagte er schließlich und rülpste. „Lass mich endlich in Ruhe. Oder zieh mir mal eben den Ast da neben dir herunter, damit ich die Blätter abweiden kann.
„Tut mir leid, ich habe selber seit einer Woche nichts mehr gegessen." Elsbeth tat beleidigt und schlängelte sich am Stamm des Affenbrotbaumes hinunter. Auf dem untersten Ast, bevor sie ins Gras glitt, richtete sie ihren Schlangenkörper noch einmal auf und spähte zur Savanne hinüber.
„Ach, sieh mal an, zischte sie. „Die Zebras traben auch schon zur Tränke. Ts, ts! Wie kann man nur ein weißes Fell mit schwarzen Streifen haben! So sieht doch kein anständiges Tier aus. Oder was meinst du, Nero?
Der mampfte und schmatzte nur.
„Also wenn es nach mir ginge, dürfte kein gestreiftes Viehzeug in Savanne und Urwald herumlaufen. Und geflecktes sowieso nicht. Aber es interessiert dich ja nicht, was ich denke. Schade! Auf Wiedersehen, Nero Nashorn. Einen wunderschönen Tag wünsche ich dir." Elsbeth verschwand zwischen den Büschen.
Verdutzt sah ihr Nero hinterher. Zebraduft kroch in seine Nase. Bis zu diesem Morgen hatte er noch nie über gestreifte oder gefleckte Tiere nachgedacht.
Nachdenken konnte Nero nicht leiden. Jedenfalls während des Essens nicht. Schlecht gelaunt machte er sich über einen Busch her. Doch es wollte ihm nicht mehr recht schmecken.
Aus dem Urwald drangen wieder das laute Gezeter der Affen und das fröhliche Vogelgeschrei. Nero hörte auf zu kauen, hob den schweren Nashornschädel und