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Momentgedanken
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eBook47 Seiten36 Minuten

Momentgedanken

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Über dieses E-Book

Es sind diese Momente, in denen man etwas hört, liest oder sieht. 
Sie bringen die Gedanken zum Kreisen, das Kopfkino zum Laufen und die Hände zum Schreiben.
Daraus entstehen oft die besten Geschichten.

In den vorliegenden acht Storys geht es um die verschiedensten Dinge – Menschen mit Handicap, Außenseiter der Gesellschaft, eigentlich verbotene Gefühle, illegale Drogen oder die Klimaerwärmung und ihre Folgen. Doch auch die heutige Zeit mit ihren aus der virtuellen Welt resultierenden Problemen wird mit ein wenig Ernst, allerdings auch viel Verständnis beleuchtet.
All diese kurzen Erzählungen zusammen sind Gedanken des Moments – Momentgedanken.
 
**************************************** 
Der Buchinhalt umfasst ca. 10.000 Wörter
 
 
SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum10. Jan. 2018
ISBN9783736845251
Momentgedanken

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    Buchvorschau

    Momentgedanken - Valerie le Fiery

    Ein Sommer - Eine Nacht - Ein Traum

    Gedankenverloren sitzt Sina auf der Terrasse und starrt in die samtschwarze Nacht. Die Luft ist warm, Grillen zirpen irgendwo, ein Frosch quakt, und der warme Wind lässt die Blätter eines Baumes leise rauschen. Mit einer Hand tastet sie nach den Zigaretten, schüttelt eine davon aus der Packung heraus und lässt das Feuerzeug aufflammen. Ja, sie weiß, eigentlich sollte sie nicht rauchen, aber in diesem Moment muss es einfach sein. Sie bläst kleine Kringel aus Rauch in den lauen Sommerabend und ihre Gedanken wandern zurück. Zu einer Nacht wie dieser, vor fast genau drei Jahren.

    ***

    Sina und ihr Partner Thomas standen mit erhitzten Gesichtern auf der Tanzfläche. Gerade eben hatten sie einen Jive fehlerfrei auf das Parkett gezaubert und warteten nun gespannt auf das Urteil der Wertungsrichter. Fünf Tänze galt es zu absolvieren, immer das Beste zu geben und jedes Mal auf eine möglichst hohe Punktzahl zu hoffen. Die ersten beiden Tänze hatten sie bereits gewonnen, die nächsten als Zweite beendet. Dieser Jive würde also die Entscheidung bringen. Sollte es ihnen gelingen, auch diesen letzten Tanz zu ihren Gunsten zu entscheiden, dann hätten sie das Ticket für den Landesentscheid in der Tasche.

    Sina und Thomas waren das Vorzeigetanzpaar ihres Sportclubs, fast jeden Wettbewerb, an dem sie sich beteiligten, gewannen sie. So hatten sie sich mit viel Ehrgeiz die Teilnahme an diesem Turnier erkämpft und hofften jetzt darauf, dass ihr Traum Wirklichkeit werden konnte, dass sie ihren Club beim Landesfinale vertreten durften. Sollte ihnen das gelingen und sie unter die besten drei Paare kommen, hätten sie sich für den Bundesentscheid qualifiziert.

    Auf dieses Ziel hatten sie bereits zwei Jahre hingearbeitet. So lange tanzten sie nun bereits zusammen und waren mittlerweile gute Freunde geworden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Thomas legte Sina seinen Arm um die Schultern und gab ihr damit den Halt, den sie in diesem Moment so dringend brauchte. Unsicher lagen ihrer beider Blicke auf den Kampfrichtern, die teilweise heftig miteinander diskutierten.

    Irgendwann stand das Urteil fest. Dreimal der zweite Platz und zweimal der erste. Das bedeutete, dass sie diesen Tanz leider nicht gewonnen und somit ihre schärfsten Konkurrenten das erträumte Ticket gelöst hatten.

    Mühsam gegen die Tränen kämpfend und mit dem stereotypen Lächeln, das Tänzern im Laufe der Zeit in Fleisch und Blut übergeht, verneigten sich Sina und Thomas, gratulierten den Gewinnern, nahmen ihren obligatorischen Blumenstrauß in Empfang und sehnten das Ende der Veranstaltung herbei. Für beide war an diesem Abend ein wunderbarer Traum wie eine Seifenblase zerplatzt.

    Endlich war es vorbei und sie zogen ihre teure Tanzkleidung aus, warfen sich in bequeme Sachen und stiegen ins Auto, um nach Hause zu fahren. Gut fünfhundert Kilometer Autobahn lagen vor ihnen, doch sie wollten so schnell wie möglich hier weg. Zu tief saß die Enttäuschung. Stumm saßen sie nebeneinander im Auto, jeder hing seinen Gedanken nach. Eine einzelne Träne stahl sich aus Sinas Auge und rann über ihre Wange, dabei eine schwarze Spur aus verlaufener Wimperntusche hinterlassend.

    ***

    Eine Weile schon steht Thomas in der offenen Terrassentür und beobachtet Sina. Das Stimmengewirr und die leise Hintergrundmusik scheint Sina nicht wahrzunehmen, sie wirkt

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