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MISS SHERLOCK HOLMES: Der Krimi-Klassiker!
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eBook185 Seiten2 Stunden

MISS SHERLOCK HOLMES: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Seit neun Jahren arbeitet Miss Williams als Sekretärin im Anwaltsbüro von Jesse Falkenstein. Erst als man sie ermordet auffindet, wird dem Anwalt klar, dass er eine Perle verloren hat. Denn Miss Williams war eine ungewöhnliche Frau mit einem ungewöhnlichen Hobby...

Lesley Egan ist eines der Pseudonyme der US-amerikanischen Krimi-Schriftstellerin Elizabeth Linington (* 11. März 1921 in Aurora Kane, Illinois; † 5. April 1988 in Arroyo Grande, Kalifornien). Der Roman Miss Sherlock Holmes erschien erstmals im Jahr 1972; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1974.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum7. Dez. 2020
ISBN9783748767527
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    Buchvorschau

    MISS SHERLOCK HOLMES - Lesley Egan

    Das Buch

    Seit neun Jahren arbeitet Miss Williams als Sekretärin im Anwaltsbüro von Jesse Falkenstein. Erst als man sie ermordet auffindet, wird dem Anwalt klar, dass er eine Perle verloren hat. Denn Miss Williams war eine ungewöhnliche Frau mit einem ungewöhnlichen Hobby...

    Lesley Egan ist eines der Pseudonyme der US-amerikanischen Krimi-Schriftstellerin Elizabeth Linington (* 11. März 1921 in Aurora Kane, Illinois; † 5. April 1988 in Arroyo Grande, Kalifornien). Der Roman Miss Sherlock Holmes erschien erstmals im Jahr 1972; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1974.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    MISS SHERLOCK HOLMES

    Erstes Kapitel

    Es war halb sechs, und Jesse wollte an diesem grauen Freitag etwas früher Schluss machen, als Miss Williams mit dem Testament Gorman hereinkam. Er setzte sich wieder, um es durchzusehen und rief sie fünf Minuten später zurück.

    »Miss Williams«, sagte er behutsam, »Sie haben gleich auf der ersten Seite einen ganzen Absatz ausgelassen.«

    »Ach, du meine Güte!« Miss Williams schien den Tränen nahe. »Wirklich? Du meine Güte, wie dumm von mir. Es tut mir schrecklich leid, Mr. Falkenstein...«

    »Ja, nun, Sie werden es noch einmal schreiben müssen. Mr. Gorman kommt Montagvormittag, um das Testament zu unterzeichnen.«

    Jesse betrachtete Miss Williams mit einiger Verwunderung; als Anwaltssekretärin hatte sie ihre Schwächen, aber sie war eine bemerkenswert tüchtige Schreibkraft. Er konnte sich nicht erinnern, dass ihr je ein solcher Flüchtigkeitsfehler unterlaufen war.

    »Ach, du meine Güte«, sagte Miss Williams zum drittenmal. Auf ihrem langen, ernsten Gesicht, bar aller Schminke, abgesehen von blassrosa Lippenstift, lag ein Ausdruck der Bekümmerung. »Wie lästig! Mir wird nichts anderes übrigbleiben, als heute Abend noch einmal hereinzukommen. Samstag kann ich unmöglich.«

    Sie sähe, dachte Jesse wie schon oft, gar nicht übel aus, wenn sie etwas mehr Wert auf ihr Äußeres legen würde. Mit dem dunklen Haar, das in krausen Locken um ihren Kopf lag, und den wasserblauen Augen, die ohne Akzentuierung farblos wirkten, erinnerte sie im Moment allerdings eher an ein trauriges Pony.

    »Ich verstehe gar nicht, wie mir das passieren konnte. Und noch dazu auf der ersten Seite. Ich komme eben heute Abend noch einmal herein. Es tut mir wirklich leid, Mr. Falkenstein. Ich fahre nur rasch nach Hause und richte Mutters Essen, und dann komme ich wieder. Morgen geht es unmöglich. Ich muss mit Sally zum Arzt, und dann zum Blumengeschäft wegen der Bestellung für Sonntag und...«

    »Solange es nur Montagvormittag fertig ist«, warf Jesse ein.

    »Selbstverständlich. Ich schreibe es gleich heute Abend neu«, versicherte Miss Williams.

    Jesse ging. Gelegentlich, dachte er, würde er wirklich seinen ganzen Mut zusammenraffen und Miss Williams kündigen müssen. Was er brauchte, war eine Anwaltsgehilfin mit Erfahrung. Er stieg in seinen Ford und fuhr los. Der Himmel war bedrohlich düster. Der Winter war dieses Jahr regnerisch gewesen.

    Als er vor dem Haus in der Rockledge Road anhielt, hatte es zu regnen angefangen.

    »Schon wieder Regen«, sagte Nell, als er sie küsste. - »Ja, mir geht’s gut. Nur dicker werde ich von Tag zu Tag. Wie ein Nilpferd.« Das Baby sollte im April kommen.

    »Ich finde, du siehst wunderbar aus«, versicherte Jesse.

    Athelstane, der Riesenhund, saß mit hoffnungsvollem Blick neben dem Ofen, in dem der Braten schmorte.

    »Fran hat angerufen. Sie sind gestern zurückgekommen.«

    »Oh, gut. Wo?«

    »In ihrer Wohnung, bis sie ein Haus gefunden haben. Sie kann es gar nicht erwarten, mit der Suche anzufangen.« Nell lachte.

    »Eines muss man Fran lassen: Halbe Sachen macht sie nicht.«

    Jesse grinste, während er sich einen Bourbon mit Wasser mixte. Frances, seine Schwester, hatte im vergangenen Monat endlich den Stier bei den Hörnern gepackt und Sergeant Andrew Clock annektiert. Ihre Flitterwochen hatten sie in Hawaii verbracht - drei Wochen. Clock hatte behauptet, er könnte unmöglich so lange Urlaub machen, doch Fran hatte ihm nachdrücklich erklärt, dass er schon seit Jahren keinen richtigen Urlaub mehr gehabt hätte und dass er für die paar Wochen bei der Mordkommission schon zu ersetzen sei.

    »Sie kommen Sonntag zum Abendessen, und dein Vater auch. Hör’ mal, Jesse, weißt du schon, was Edgar ihnen geschenkt hat?«, fragte Nell in ehrfürchtigem Ton. »Dieser alte - Gauner.«

    Jesse lächelte bei dem Gedanken an den listigen, alten Edgar Walters.

    »Was?«

    »Ein zwölfteiliges Service aus reinem Silber. Was das gekostet haben muss! Schön, er hat ja das Geld, trotzdem - Fran sagte, sie hätte ihm richtig die Leviten gelesen, aber er entgegnete einfach...«

    »Ich kann mir denken, was er gesagt hat, nämlich, dass er es heutzutage für angebracht halte, den Leuten Geschenke zu machen, die sie im Notfall verhökern können.« Jesse lachte.

    »Genau. Er ist doch wirklich ein verschrobener Kauz.«

    »Hm. Er kann es sich leisten. Ich wünschte«, meinte Jesse gequält, »ich hätte mehr Mut.«

    »Wozu?«

    »Um Miss Williams zu kündigen. Das arme Ding! Sie muss ihre verwitwete Mutter unterstützen, aber sie wird wirklich von Tag zu Tag verhuschter.«

    Am Samstagmorgen ging er in die Kanzlei. Gormans Testament lag sauber, und diesmal korrekt abgeschrieben, auf seinem Schreibtisch. Miss Williams hatte ihren Fehler wiedergutgemacht.

    Am Sonntagabend kam strahlend das frischgebackene Ehepaar. Fran jammerte, dass sie fünf Pfund zugenommen hätte, und Clock versetzte verliebt, sie wäre vorher sowieso zu dünn gewesen. Der Urlaub in Hawaii war herrlich gewesen, aber es war trotzdem schön, wieder zurück zu sein.

    »Zurück in die Tretmühle«, sagte Clock, als Jesse ihm einen Drink reichte. »Ich möchte wissen, ob sie inzwischen diesen Kerl gefasst haben, der die Spirituosengeschäfte unsicher gemacht hat.«

    »Warum musste ich ausgerechnet einen Polizeibeamten heiraten«, meinte Fran.

    »Die Schöne und das Tier«, sagte Jesse, und Clock meinte mit einem Lächeln: »mehr Wahrheit als Dichtung.«

    Einen Schönheitspreis hätte er mit seinem kantigen Kinn und den massigen Schultern gewiss nicht davongetragen. Die kleine, schmale, elegante Frau, die mehr wie ein Mannequin aussah als die Moderedakteurin, die sie war, wirkte neben ihm doppelt zierlich.

    »Ihr könnt euch gar nicht vorstellen«, bemerkte Fran genießerisch, »wie herrlich es ist, stellungslos zu sein. Aber gleich am Montag gehe ich auf die Suche nach einem Haus.«

    »Und ich möchte wissen«, sagte Clock, »ob ich meine Wette mit Pete gewonnen habe. Ich habe noch keine Zeitung gesehen. Hat dieser Irre schon jemand umgebracht?«

    »Was - oh, das Ungeheuer in der Maske«, meinte Jesse. »Den Namen habe nicht ich erfunden, sondern die Presse. - Nein, ich glaube nicht.«

    »Ich gehe jede Wette ein, dass es demnächst passiert«, brummte Clock. »Bis jetzt muss sich nur das Einbruchs-Dezernat mit ihm herumschlagen, aber ich bin überzeugt, dass er früher oder später eine dieser Frauen umbringen wird, und dann landet die Sache in meinem Schoß.«

    Das Ungeheuer in der Maske machte seit zwei Monaten Los Angeles unsicher. Ein Dutzend Frauen waren in diesem Zeitraum seine Opfer geworden: durchweg Frauen, die allein in ihren Wohnungen gewesen waren. Seine Verfahrensweise war deprimierend einfach: Er läutete und bedrohte die Frauen mit einer Schusswaffe. Dann zwang er sie, seinen Wagen zu einer abgeschiedenen Stelle zu fahren. Dort hatte er jede von ihnen geschlagen und drei vergewaltigt, um sie anschließend irgendwo in der Stadtmitte aus dem Wagen zu werfen. Zwei hatten ernstliche Verletzungen davongetragen; eine lag noch im Krankenhaus.

    Die Frauen unterhielten sich über Häuser und Möbel. Wie vor ihm Jesse hatte Clock nur gegen eine Gegend Einspruch erhoben: San Fernando Valley.

    »Das kommt sowieso nicht in Frage, Liebling«, erklärte Fran. »Viel zu weit weg von Jesse und Nell. Wir brauchen etwas hier in der Nähe.«

    »Warum?«, fragte Clock.

    »Wegen der Babysitterei. Wir für Nell und Jesse, und später natürlich...«

    »Du großer Gott«, rief Clock. »Das nenne ich Vorausplanung.«

    Er, der jahrelang kein Familienleben gekannt hatte, war froh, eine Familie gefunden zu haben.

    Am Montagmorgen wanderte Clock mit einiger Verspätung ins Parker Center, mit dem beglückenden Gefühl, endlich wieder zu Hause zu sein. Bevor er Fran kennengelernt hatte, war er mit seiner Arbeit verheiratet gewesen. Im Morddezernat war alles wie immer; es war, als wäre er nie weggewesen. Petrovsky hing am Telefon. Keene und Dale schwitzten über Berichten.

    Mantella war gerade auf dem Weg hinaus. Es gab viel zu tun, wie immer.

    »Andrew - willkommen zu Hause!« Petrovsky legte auf und strahlte ihn an. »Aber ein bisschen mehr Farbe hätten Sie aus Hawaii schon mitbringen können.«

    »Im Januar? Sie haben Illusionen. Also, was liegt vor?«

    Clock ging in sein Büro und ließ sich mit einem Aufatmen der Befriedigung hinter seinem Schreibtisch nieder. Mantella und Joe Lopez kamen mit Petrovsky herein.

    »Das Übliche«, sagte Lopez. »Unbekannte Leiche in einer Gasse hinter der First Avenue. Ein Selbstmord, der Johnny nicht gefallen will...«

    »Genau«, stimmte Mantella ein, »eine nette, junge Frau mit drei Kindern. Jeder, der sie kannte, sagt, Selbstmord sei ausgeschlossen. Sie habe keinen Grund dazu gehabt. Sie hätte niemals so etwas getan.«

    »Aber haben Sie Anhaltspunkte dafür, dass etwas nicht stimmt?«

    Mantella zuckte die Achseln.

    »Nichts. Es war in der Boyd-Street, einer ruhigen Straße - die meisten Leute waren bei der Arbeit. Ich glaube, dass es der Ehemann getan hat. Aber es gibt keine Anhaltspunkte dafür.«

    »Abschiedsbrief?«, fragte Clock.

    »Eine Art Abschiedsbrief, ja«, warf Petrovsky ein. »Quer über dem Spiegel, mit Lippenstift. Nur: Ich kann nicht mehr. Jeder könnte das geschrieben haben.«

    »Komisch ist das schon«, stimmte Clock zu.

    »Außerdem«, fuhr Lopez fort, »ein Steckbrief aus Denver. Es handelt sich um einen Gerald Eboe, der wegen Mordes gesucht wird. Er hat früher in Los Angeles gelebt und hat wahrscheinlich Freunde hier. - Und dann haben wir noch Reba Schultz.«

    »Ja?« Clock zündete sich eine Zigarette an.

    Petrovsky schloss die Augen und lehnte sich zurück. Sein rundes Gesicht mit der kurzen Nase verriet Zorn.

    »Siebzehn«, berichtete er. »Wohnung in der Virgil Street. Vater Briefträger. Mutter arbeitet halbtags in einem Kleidergeschäft. Und alle sind sich darin einig, dass Reba ein nettes, anständiges Mädchen ist, gut erzogen und so weiter. Am Samstag kommt Mama von der Arbeit nach Hause und findet Reba mit aufgeschnittenen Pulsadern in ihrem Zimmer. Sie hat auch einen Brief hinterlassen - kein Zweifel daran, dass er von ihr ist. Sie ist schwanger, und in dem Brief steht, dass sie sich zu sehr schämt, um weiterleben zu können. Es wäre im vergangenen November gewesen, als eine Bande junger Leute, die sie nicht kannte, sie auf dem Heimweg von der Schule in ein Auto zerrten und sie vergewaltigten. Nur merkte sie davon nichts, weil man sie vorher zwang, irgendwelche Tabletten zu nehmen, und sie nicht wach war. Als sie zu sich kam, ließen die Burschen sie aussteigen, und sie schämte sich zu sehr, um jemandem von der Sache zu erzählen.«

    »Eine Gemeinheit«, knurrte Clock. »Eine Beschreibung der Kerle oder des Wagens hat sie uns wohl nicht hinterlassen?«

    »Nichts Genaues«, erwiderte Petrovsky. »Sie schrieb, sie hätte die Jungen nicht gekannt, aber sie hätte sie in der Schule gesehen, und einer heiße Jim.«

    »So gut wie gar nichts«, sagte Clock. »Sonst noch etwas?«

    »Ich bin gerade auf dem Weg«, erklärte Mantella. »Und diesen Teufel möchte ich wirklich fassen, diesen Knaben, der sich einen Spaß daraus macht, Steine von den Autobahnbrücken herunterfallen zu lassen. Gerade war er wieder am Werk. Eine Frau war auf der Stelle tot. Der Stein schlug durch ihre Windschutzscheibe, und der Wagen kollidierte mit zwei anderen.«

    Als Jesse am Montagmorgen um neun Uhr in die Kanzlei kam, war sie zu seiner Überraschung abgesperrt und leer. Miss Williams traf stets pünktlich um halb neun ein und hatte die Post schon geöffnet und sortiert, wenn er kam. An diesem Morgen erwartete er Gorman, der. sein Testament unterzeichnen wollte, und um halb elf einen neuen Mandanten; den größten Teil des Nachmittags würde er bei Gericht verbringen müssen. Er war verärgert, als er die Post aus dem Kasten nahm. Das war schon ein starkes Stück, was sich Miss Williams da geleistet hatte.

    Er sah gerade die Post durch, als das Telefon läutete. Er hob ab.

    »Falkenstein.«

    »Oh, Mr. Falkenstein, entschuldigen Sie vielmals«, sagte Miss Williams atemlos, »aber ich kann heute Morgen nicht kommen. Es handelt sich um eine ungeheuer dringliche Angelegenheit,

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