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ALLES IN EINER NACHT: Der Krimi-Klassiker!
ALLES IN EINER NACHT: Der Krimi-Klassiker!
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eBook216 Seiten2 Stunden

ALLES IN EINER NACHT: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Es war nun Abend geworden. Ruth Cagle blickte durchs Esszimmerfenster auf die Straße hinaus. Einige Male hatte sie eine hellgelbe Limousine am Haus vorüberfahren sehen. Am Steuer saß ein Mann, den sie nicht erkennen konnte. Sie war beunruhigt. Es würde Dewey Maddox durchaus ähnlich sehen, das Haus beobachten zu lassen, um eine günstige Gelegenheit abzupassen...

 

Der Roman Alles in einer Nacht aus der Feder des US-amerikanischen Kriminal-Schriftstellers Ben Benson (* 1915 in Boston, Massachusetts; † 1959 in New York) erschien erstmals im Jahr 1960; die deutsche Erstveröffentlichung folgte 1962.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum25. Sept. 2021
ISBN9783748795711
ALLES IN EINER NACHT: Der Krimi-Klassiker!

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    Buchvorschau

    ALLES IN EINER NACHT - Ben Benson

    Das Buch

    Es war nun Abend geworden. Ruth Cagle blickte durchs Esszimmerfenster auf die Straße hinaus. Einige Male hatte sie eine hellgelbe Limousine am Haus vorüberfahren sehen. Am Steuer saß ein Mann, den sie nicht erkennen konnte. Sie war beunruhigt. Es würde Dewey Maddox durchaus ähnlich sehen, das Haus beobachten zu lassen, um eine günstige Gelegenheit abzupassen...

    Der Roman Alles in einer Nacht aus der Feder des US-amerikanischen Kriminal-Schriftstellers Ben Benson (* 1915 in Boston, Massachusetts; † 1959 in New York) erschien erstmals im Jahr 1960; die deutsche Erstveröffentlichung folgte 1962.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    ALLES IN EINER NACHT

    ERSTER TEIL

      Erstes Kapitel

    Als er aus dem Tor des Zuchthauses in Norfolk trat, blickte er erst einmal zur Sonne empor. Es lag nicht etwa daran, dass er in den zwei Jahren seiner Haft die Sonne nie gesehen hätte. An jedem schönen Tag hatte er auf dem Hof des Zuchthauses die Sonne zu sehen bekommen. Aber mit einem Unterschied: Das war auf dem Hof gewesen, nicht hier draußen, wo es keine Mauern gab, wo eine andere Sonne zu leuchten schien, eine freie Sonne. Er hatte auch nicht die blasse Haut des Sträflings. Sein Anzug war unscheinbar, aber wenigstens ein Straßenanzug. Er hatte Geld in der Tasche, das er sich im Laufe der zwei Jahre in den Werkstätten der Anstalt verdient hatte. Nicht viel, aber doch etwas. Das einzige, was an die Haft erinnerte, war vielleicht der schlurfende Gang, mit dem er die Stufen herunterkam und auf die Frau zuging, die auf ihn wartete. Es war nicht der weitausholende, zuversichtliche Schritt von ehemals, sondern vielmehr der träge Trott eines Menschen, der es gewohnt ist, Schlange zu stehen, und der missmutig, widerwillig an die Arbeit herangeht, die man ihm auferlegt hat...

    Mrs. Ruth Cagle hatte an der Einfahrt zum Parkplatz gestanden. Als sie ihn erblickte, lief sie ihm entgegen. Er blieb jählings stehen.

    Sie kam heran und küsste ihn auf derr Mund.

    »Wes«, sagte sie schlicht, »du siehst gut aus.«

    »Ich fühle mich ausgezeichnet«, sagte er zu seiner Frau. »Wirklich ausgezeichnet.«

    Tief atmete er die Frühsommerluft ein. Soeben hatte er gelogen. Er fühlte sich keineswegs ausgezeichnet. Er war deprimiert und verängstigt. Die aufheiternde Wirkung der Freiheit, auf die er sich gefreut hatte, wollte sich nicht einstellen. Er blickte zu-den hohen Zuchthausmauern zurück und kam sich hier draußen nackt und wehrlos vor.

    »Jetzt siehst du wieder wie ein Mensch aus«, sagte sie.

    Eine Woche zuvor hatte sie ihn im Besuchszimmer im Verwaltungsgebäude gesehen, und seither hatte er sich natürlich nicht verändert. Nur hatte er damals Sträflingskleidung getragen, während er jetzt seinen gewohnten braunen Anzug, Hemd und Schlips anhatte. Im Anzug sah er genauso aus wie jeder beliebige Passant, und sie brauchte sich seiner nicht mehr zu schämen.

    Linkisch stand er da, Wesley Cagle. Hinter ihm wurden Schritte auf dem Betonweg laut. Schnell drehte er sich um, verkrampft, mit geballten Fäusten.

    Ein Mann mit einer Aktenmappe in der Hand ging forsch an ihnen vorbei.

    »Was ist denn los?«, fragte Ruth Cagle ihren Mann.

    Er schüttelte nachdenklich den Kopf. »Nichts, Ruth.«

    »Kennst du diesen Mann?«

    »Nein.«

    »Hör zu, Wes. Denk daran, dass du jetzt heraußen bist. Du hast deine Strafe verbüßt. Du schuldest ihnen allen nichts mehr.«

    Er nickte und blickte auf sie hinunter. Sie war klein und rundlich, zwei Jahre jünger als er, vierundzwanzig. Im folgenden Monat hatte sie Geburtstag. Das durfte er nicht vergessen. Er betrachtete ihr weiches braunes Haar, ihre großen braunen Augen und ihre hübschen Beine. Eigentlich hätte er sie heftig begehren müssen. Aber er fühlte nichts. Nichts regte sich in ihm. Stattdessen wollte die Angst nicht weichen. Sie setzten sich in Bewegung.

    Der Wagen stand schräg auf dem für Besucher reservierten Parkplatz.

    Als sie hinkamen, fragte sie: »Willst du steuern?«

    »Das geht nicht«, erwiderte er. »Mein Führerschein ist abgelaufen. Und bevor ich mir einen neuen beschaffe, muss ich die Erlaubnis meines Bewährungshelfers einholen.«

    »Daran habe ich nicht gedacht. Das alles werde ich mir merken müssen.«

    Er half ihr beim Einsteigen und ging dann an die andere Seite hinüber. Der Wagen war frisch gewaschen. Aber er sah älter und abgenützter aus. Der Lack war verblichen, das Chrom angerostet. Na ja, überlegte er, genauso wie alles andere auch. Zwei Jahre machen etwas aus. Auch die Außenwelt kam ihm gealtert vor.

    Er setzte sich zu seiner Frau und knallte die Tür zu.

    »Du hast die alte Karre brav gepflegt. Wie läuft sie denn?«

    Langsam und vorsichtig stieß Ruth den Wagen nach hinten. »Recht gut. Al hat alles nachgesehen. Er sagt, wir brauchen neue Zündkerzen und neue Pole. Der eine Reifen ist sehr mitgenommen, und wir müssen eine neue Kappe ersetzen lassen. Die Vorderräder flattern ein wenig. Davon abgesehen, ist der Wagen in Ordnung. Ich fahre ohnedies nie sehr schnell.«

    Sie bog in die Autostraße ein. Wesley drehte sich auf seinem Sitz um, warf einen letzten Blick auf die hohen Mauern und die Zufahrt. Kein Wagen fuhr hinter ihnen her.

    »Willst du auswärts essen?«, fragte sie.

    »Warum fragst du?«

    »Ich dachte, du möchtest vielleicht im Restaurant essen. Ganz, wie du willst, Wes.«

    »Wenn es dir recht ist, fahren wir nach Hause.«

    »Gut. Ich habe für alle Fälle ein Huhn gebraten.« Sie hielt inne. »Al will mit dir sprechen.«

    »Der Teufel soll ihn holen«, sagte er gleichgültig. »Alle deine Verwandten soll der Teufel holen.«

    »Er ist nur mein Schwager, der Mann meiner Schwester. Kein Blutsverwandter.«

    »Vor zwei Jahren hätte ich Hilfe gebraucht«, sagte Wesley. »Keiner hat einen Finger gerührt. Der Teufel soll Al und alle deine Verwandten holen.«

    »Schön. Schön und gut. Fang nicht wieder damit an.«

    Er schwieg eine Weile.                

    »Soll das heißen, dass Al zu uns kommt?«

    »Wenn du nicht willst, kommt er nicht.«

    »Ich will es nicht.«

    »Du scheinst etwas zu vergessen«, sagte Ruth.

    »Ich weiß, er hat mir Arbeit angeboten, und deshalb wurde ich bedingt entlassen. Der barmherzige Samariter.«

    »Sonst wärst du nicht so schnell freigekommen. Du würdest noch immer sitzen.«

    »Ich werde mich bei ihm für seine Nächstenliebe bedanken müssen.«

    »Er ist ein angesehener Geschäftsmann und hat für dich gebürgt.«

    »Er hat mich immer schäbig behandelt. Schon bevor ich ins Kittchen kam. Was glaubst du, wie er mich jetzt behandeln wird?«

    »Du bist zu empfindlich. Im Leben muss man auf so etwas gefasst sein.«

    »Weil er Geld hat und ich keines habe? Hör zu, ich kenne seine Steuerschwindeleien und seine Geschäftspraktiken. Was ich weiß, hätte genügt, um ihn schon längst ans Messer Zu liefern.«

    »Zehn Minuten«, sagte sie. »Noch bist du keine zehn Minuten aus dem Zuchthaus raus, und der Streit geht schon wieder los. Um Gottes willen, Wes, was verlangst du denn von mir?«

    »Schon gut«, brummte er. Der Wagen kam zu einer Kreuzung und schlug die Richtung nach Wrentham ein. Wieder sah sich Cagle um. Ein Auto näherte sich mit hoher Geschwindigkeit. Wesley wurde ganz steif. Das Auto überholte sie, raste mit flackerndem Blinklicht vorbei und verschwand um eine Biegung.

    Es war ein Funkstreifenwagen der Staatspolizei gewesen.

    Wesley atmete auf.

    »Al möchte heute Abend mit dir sprechen«, sagte seine Frau.

    Wesley Cagle bemühte sich, seinen Zorn zu bezähmen. Alfred Weaver, der Schwager. Al Weaver, klein und vierschrötig, mit der dicken Zigarre und dem hellbraunen Stetsonhut. Besitzer von drei großen Wagenwäschereien in den Villenvorstädten Bostons. Weavers Wagen-Wäschereien. Das Schlucken fiel ihm schwer.

    »Gut. Ich bin für sein Angebot dankbar. Was erwartet er von mir? Dass ich ihm

    Sie unterbrach ihn. »Sei nicht so verbittert, das hat keinen Zweck. Du hast dich immer mit AI vertragen.«

    »Solange ich mich von ihm hunzen ließ. Und bis ich ihn damals um ein Darlehen bat.«

    »Das ist vorbei.« Ihre Hände schlossen sich fester um das Steuerrad. »Jetzt gibt er dir Arbeit. Es war schon recht schwer für mich - ohne dich.«

    »Ja, ja«, warf er hastig ein. »Wir wollen uns nicht zanken.«

    »Du vergisst, dass du noch immer Geld schuldest.«

    »Darüber brauchst du dir nicht den Kopf zu zerbrechen«, entgegnete er schroff.

    »Und wenn Al nicht wäre...?«

    »Freilich, freilich.« Er kämpfte gegen seinen wachsenden Zorn an. »Schön, ich bitte um Verzeihung.«

    Sie kamen nach Summerton und bogen an der Verkehrsampel links ab. Die Stadt machte einen schäbigeren Eindruck als vor zwei Jahren. Schmutziger, rußiger. Im Zuchthaus hatte er sich Summerton immer ganz anders vorgestellt, hell und blank wie eine neugeprägte Münze.

    Als sie vor dem kleinen, grauen, zweistöckigen Haus hielten, erschrak er. Es schien zusammengeschrumpft zu sein, sah abgeschabter und verwahrloster aus. Er blickte zu dem Laden am oberen linken Fenster hinauf. Der Laden war noch immer lose und hing schief herab.

    Wesley stieg aus. Bis auf ein kleines Kind in einem Laufstall im Vorgarten, drei Häuser weiter vorne, war die Straße menschenleer. Sorgfältig und lauernd sah er sich um. Seine Frau gesellte sich zu ihm.

    »Was ist denn los?«, fragte er. »Wo stecken sie denn alle?«

    »Die Nachbarn wollen dich begrüßen«, erwiderte sie, »aber ich habe sie gebeten zu warten.«

    »Welche Nachbarn?«

    »Mrs. McNawara, Addie Holt, Dora Ladd und die Sawyers. Sie sind hier gewesen. Aber am ersten Tag - na, du weißt. Sie dachten, du würdest dich erst wieder eingewöhnen wollen.«

    »Ja, freilich. Wo ist deine Schwester?«

    »Sie kommt später.«

    Sie gingen die Stufen hinauf, und Ruth sperrte auf. Drinnen war das Haus so tadellos sauber wie eh und je. Aber schäbiger. Wesley betrachtete die verschossenen Gardinen. Der abgetretene Fleck auf dem Teppich war größer geworden. Er hängte sein Jackett in die Flurgarderobe und lockerte den Schlips. Sie ging in die Küche. Er folgte ihr.

    »Ich werde uns jetzt etwas zum Essen richten«, sagte sie.

    Er nahm ein Glas aus dem Schrank. Es war ein altes Marmeladenglas. Er drehte den Wasserhahn auf. Nicht einmal anständige Trinkgläser hat man im Haus, dachte er.

    »Im Kühlschrank steht Bier«, sagte seine Frau.

    »Ich trinke Wasser.«

    Sie sah ihm zu, wie er trank. Sein Adamsapfel zuckte auf und ab.

    Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund.

    »Hat jemand angerufen?«

    »Ja, der Bewährungshelfer - Mr. Tallino. Er sagt, er würde im Laufe des Nachmittags zu dir kommen.«

    »Sonst noch jemand?«

    »Nein, niemand, der dich sprechen wollte.«

    Er dachte eine Weile nach. Dann drehte er sich zu ihr um. Die Junisonne fiel durchs Küchenfenster und streute einen hellen Schimmer auf ihr Haar.

    »Du siehst gut aus, Ruth. Ich meine, du hast dich wirklich gut gehalten.«

    »Ja, was hast du denn erwartet? Eine alte Hexe? Ich bin erst dreiundzwanzig.«

    Er lächelte. »Nächsten Monat wirst du vierundzwanzig.«

    »Aber heute bin ich erst dreiundzwanzig. Und du bist sechsundzwanzig.« Sie nahm seine längliche, knochige Hand. »Wir haben noch das ganze Leben vor uns, Wes.«

    »Das weiß ich nicht«, erwiderte er. »Ich komme mir wie vierzig vor. Es war eine lange Zeit, Ruth. Ich könnte sie nicht noch einmal ertragen.«

    »Auch für mich war es eine lange Zeit«, sagte sie. »Wir sollten daran denken, uns Kinder anzuschaffen, Wes.«

    »Daran habe ich soeben gedacht.«

    Die Türklingel schrillte. Er warf Ruth einen hastigen Blick zu.

    »Vielleicht ist es der Bewährungshelfer«, sagte sie.

    Er ging ins Esszimmer und spähte durch die Gardine. »Dein Schwager Al. Mit seiner dicken, fetten Zigarre. Mach nicht auf, dann fährt er wieder weg.«

    »Er hat den Wagen gesehen«, erwiderte Ruth. »Ist meine Schwester dabei?«

    »Nein.«

    »Mach ihm auf. Du kennst seine misstrauische Art, Wes.« Wesley ging hin und öffnete die Haustür. Al Weaver trat ein. Sein weißes Hemd war frisch gestärkt, die Krawatte sorgfältig geknüpft, der graue Kammgarnanzug frisch gebügelt. Die schmalen schwarzen Boxcalf-Schuhe waren schön geputzt. Auf seinem Kopf saß ein breitrandiger Stetson.

    Sie reichten einander die Hände. Al Weaver nahm gar nicht erst den Hut ab. Sein Haar begann schütter zu werden, es zeigte sich der Ansatz einer Glatze - und in diesem Punkt war er äußerst empfindlich.

    »Morgen, Morgen, Wes!«, sagte Al Weaver. »Du siehst prächtig aus. Wann bist du nach Hause gekommen?«

    »Soeben.«

    »Wie fühlst du dich, Wes?«

    »Gut.«

    »Ein schönes Gefühl, wieder zu Hause zu sein. Hoffentlich störe ich nicht.«

    »Durchaus nicht«, sagte Wesley Cagle.

    Al Weaver lächelte. Seine kleinen weißen Zähne wurden sichtbar. »Na ja, ich kann nicht lange bleiben. Ich möchte dich nur bitten, heute Nachmittag ein paar Stunden zu arbeiten.«

    »Das wird nicht gehen«, erwiderte Wesley Cagle. »Ich habe anderes zu tun.

    »Ja, das weiß ich. Aber in Dedham fehlt es mir an Personal. Los, ich fahre dich hin.«

    »Bedaure, Al. Mein Bewährungshelfer will mit mir sprechen. Wie ich schon sagte, trete ich morgen früh an.«

    »Mach keine Ausflüchte«, sagte Al Weaver barsch. »Ich ersuche dich um einen Gefallen, und du kommst mir mit lauter Geschwätz. Es ist für mich genügend riskant, dass ich dich bei mir anstelle. Vergiss das nicht.«

    »Du wirst schon dafür sorgen, dass ich es nicht vergesse«, sagte Cagle. »Morgen früh trete ich an.«

    Ruth Cagle mischte sich ein. »Wirklich, Al! Er erwartet den Bewährungshelfer.« Weaver biss die Zähne hinter der Zigarre zusammen. Eine Weile schwieg er. Dann: »Komm morgen sehr früh, Wes. Um halb acht.«

    »Und wenn es regnet?«, fragte Ruth. »Dann gibt es ja nichts zu tun.«

    »Er muss auf jeden Fall erscheinen.«

    »Wird er dafür bezahlt?«, fragte sie.

    »Wenn er was tut, kriegt er bezahlt. Ohne Arbeit kein Geld. Aber er muss da sein.«

    »Al«, sagte sie in ruhigem Ton, »deine übrigen Angestellten behandelst du anders.«

    »Richtig«, antwortete er. »Aber es sind ja auch nicht allzu viele ehemalige Zuchthäusler bei mir beschäftigt.« Langsam und entschlossen ging Wesley auf ihn zu. Schnell trat seine Frau dazwischen. Al Weaver stand

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