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Leichenfeld: Hamburg Thriller
Leichenfeld: Hamburg Thriller
Leichenfeld: Hamburg Thriller
eBook161 Seiten2 Stunden

Leichenfeld: Hamburg Thriller

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Über dieses E-Book

Unschuldiges Opfer - oder brutale Mörderin?

Als Pia Kramer nach einer St. Pauli-Partynacht auf das Polizeipräsidium geschleppt wird, hat sie den Ärger ihres Lebens. Es gab einen brutalen Mord - Pias schlimmste Feindin liegt in ihrem Blut. Ist Pia die Täterin? Sie weiß es nicht, denn sie hatte zu viele Cocktails intus - Filmriss.

"Ich kriegte einen Panik-Flash!"

Ihre Freundinnen verraten sie, Pia hat kein Alibi und ist ganz auf sich allein gestellt. Als sie aus dem Polizeigewahrsam fliehen kann, nimmt sie die Ermittlungen selbst in die Hand. Hilfe erhält sie nur von einem geheimnisvollen Künstler, der auf einem Hausboot im Hafen lebt sowie dessen smartem Neffen. Pia kann Unterstützung dringend brauchen, denn nicht nur die Polizei scheint hinter ihr her zu sein.

Will jemand Pia die Bluttat in die Schuhe schieben? Ist der wahre Mörder ihr schon näher, als sie es für möglich hält? Oder hat sie doch selbst zum Messer gegriffen?

"Verdankte ich mein Leben der Willkür eines irren Killers?"

Die Suche nach der Wahrheit wird zu einer alptraumhaften Odyssee durch ein düsteres Hamburg, in dem brutale Straßengangs und ein eiskalter Psychopath ihr Unwesen treiben.

Bisher erschienen:

St. Pauli Baby

Leichenfeld

Hamburg Killer Heart

Die Autorin

Feronia Petri ist das Pseudonym einer Autorin, die ihre Heimatstadt Hamburg gut kennt und die Menschen dort genau beobachtet. Wenn sie nicht gerade schreibt, dann joggt sie um die Alster oder trinkt am Elbstrand bei Sonnenuntergang Bier ;-)

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum11. Juni 2018
ISBN9783739608242
Leichenfeld: Hamburg Thriller

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    Buchvorschau

    Leichenfeld - Feronia Petri

    Vorbemerkung

    Dies ist ein Roman. Alle vorkommenden Figuren sind rein fiktiv. Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen sowie realen Ereignissen sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig. Nur die Kunsthochschule Lerchenfeld gibt es in Hamburg tatsächlich.

    Inhalt

    Eine junge Studentin liegt tot in ihrem Blut. Hat ihre größte Feindin sie erstochen? Pia Kramer weiß selbst nicht, ob sie gemordet hat. In der Tatnacht hatte sie nämlich ein paar Cocktails zu viel intus. Die Suche nach der Wahrheit wird zu einer alptraumhaften Odyssee durch ein düsteres Hamburg, in dem brutale Straßengangs und ein eiskalter Psychopath ihr Unwesen treiben. Wird Pia ihre Unschuld beweisen können? Oder – ist sie vielleicht doch die Mörderin?

    1

    „Hier spricht die Polizei!"

    Die Worte drangen nicht wirklich zu mir durch. Der pochende Kopfschmerz brachte mich beinahe um. Blitze schienen durch mein Schädelinneres zu zucken. Es konnte auch ein Drillbohrer sein, der durch mein Hirn getrieben wurde.

    Ich lag ganz ruhig auf einer weichen Unterlage, vermutlich meiner Matratze. Schnüffelnd steckte ich meine Nase in den weichen Frotteestoff. Ja, es roch nach dem Weichspüler, den ich immer verwende. Wahrscheinlich lag ich in meinem eigenen Bett. So genau wusste ich das nicht. Ich hatte nämlich keine Ahnung, wie ich nach Hause gekommen war. Und noch wollte ich es nicht riskieren, die Augen zu öffnen. Bleigewichte schienen auf meinen Lidern zu liegen. Mein Brummschädel musste gewaltig groß sein.

    Das Pochen hörte nicht auf, wurde zu einem lauten Klopfen. Ein irres Hämmern.

    Erst allmählich begriff ich, dass dieses verflixte Geräusch nicht aus meinem Schädelinneren kam. Sondern von der Wohnungstür.

    „Machen Sie sofort auf, Frau Kramer! Wir haben einen Haftbefehl!"

    Ich hielt das für einen blöden Witz, ehrlich gesagt. Was hatte ich mit der Polizei zu schaffen? Ich bin keine Taschendiebin und keine Drogenkurierin, sondern Kunststudentin. Sicher, gelegentlich hat die Polizei schon mal meine Personalien kontrolliert. Aber das ist völlig normal, wenn man mit einer feierwütigen Partymeute am Wochenende auf dem Kiez unterwegs ist, oder? Und da kam nie was nach, denn ich bin ein braves Mädchen. Oder ich lasse mich wenigstens nicht erwischen.

    Die Davidwache auf der Reeperbahn habe ich nur einmal von innen gesehen, als mir nämlich mein Handy geklaut wurde. Noch nicht mal einen Strafzettel für Falschparken kann ich vorweisen – allein schon, weil ich mir überhaupt kein Auto leisten kann.

    Deshalb glaubte ich nicht wirklich, dass echte Ordnungshüter vor meiner Wohnungstür stehen würden. Ich meine, jeder Dummkopf kann doch rufen, dass er von der Polizei wäre. Leider kenne ich einige selbsternannte Stimmungskanonen, die zu jedem Blödsinn fähig sind. Also blieb ich einfach liegen und hoffte darauf, dass sie wieder weggehen würden.

    Das war ein Fehler.

    Wenig später vernahm ich ein lautes Krachen, Holz splitterte. Dann ertönten schwere schnelle Stiefeltritte. Nun öffnete ich endlich die Augen. Aber es kam mir vor, als würde ich gerade einen Alptraum erleben.

    Schwarze Gestalten drangen in meine Wohnung ein. Es waren Polizisten in Kampfausrüstung, wie ich nun erst bemerkte. MEK – Mobiles Einsatzkommando. Die rücken in Hamburg sonst nur an, wenn schwerbewaffnete Drogengangster auf PCP überwältigt werden müssen.

    Sie trugen Helme, schusssichere Westen und Handschuhe. Und sie hielten Maschinenpistolen in den Händen. Bevor ich etwas sagen konnte, hatte einer von ihnen mir die Arme auf den Rücken gedreht und mir Handschellen angelegt. Der Beamte verströmte den Geruch eines Billig-Parfüms, wie man es bei Budni kriegt. Ich drehte den Kopf und sah, dass mich eine Polizistin verhaftet hatte. Ihr Griff war verflixt hart. Beim Armdrücken mit Arnold Schwarzenegger hätte sie bestimmt nicht den Kürzeren gezogen.

    „Aua! Ey, was soll das? Verflixt, was läuft hier eigentlich?"

    Die raue Stimme, mit der diese Fragen gestellt wurden, drang aus meinem Mund. Ich musste wirklich in der vergangenen Nacht heftigst gebechert haben. Ob ich etwa auch geraucht hatte? Oder gekifft? Mein Mund fühlte sich jedenfalls an, als ob ich in einen Pferdeapfel gebissen hätte. Das sprach wirklich für Nikotinmissbrauch oder Marihuana-Nirvana. Eigentlich hatte ich mir vor drei Monaten ja geschworen, für immer die Finger von den Kippen zu lassen.

    Aber offenbar war einiges geschehen, woran ich mich nicht mehr erinnern konnte. Die Beamten hatten ja gewiss nicht grundlos meine Bude gestürmt. Es musste etwas passiert sein, von dem ich momentan keine Ahnung hatte. Was hatte ich nur angestellt? Ob sie bei mir Gras finden würden? Aber wegen ein paar Gramm Spaßkraut rückt doch nicht gleich das Mobile Einsatzkommando an. Oder?

    Während mir diese Gedankenfetzen durch den Kopf schwirrten, stellten die Uniformierten alles auf den Kopf. Ich bin noch nie eine Ordnungsfanatikerin gewesen, aber nun wurden sämtliche Schubladen durchwühlt und alle Schränke geöffnet.

    Ein breitschultriger Beamter mit Reibeisenstimme hielt mir ein sehr offiziell aussehendes Dokument vor die Nase.

    „Frau Pia Kramer, wir haben einen Durchsuchungsbeschluss für Ihre Wohnung. Ein Haftbefehl liegt auch vor. Ich muss Sie darüber informieren, dass Sie Beschuldigte in einer Morduntersuchung sind. Wir haben uns gewaltsam Zugang verschafft, weil Gefahr im Verzug war. Wenn Sie noch weitere Messer haben, dann sagen Sie das besser gleich."

    Nur ganz allmählich drangen die Worte des Polizisten in mein Bewusstsein. Ich kriegte einen Panikflash, meine Hände begannen zu zittern. Zum Glück lag ich immer noch, sonst hätte ich jetzt den Klappmann gemacht.

    Morduntersuchung? Ich wusste ja noch nicht einmal, wen ich umgebracht haben sollte. Was war eigentlich in der vergangenen Nacht passiert? Was, zum Henker, hatte ich getan?

    Ich wollte mich erinnern – und musste zu meinem Schrecken feststellen, dass ich einen Filmriss hatte. Verfluchte Cocktails!

    Ob ich wirklich jemanden getötet hatte? Aber wen?

    Momentan war ich einfach nur sprachlos, obwohl ich normalerweise nicht auf den Mund gefallen bin. Da können Sie fragen, wen Sie wollen. Für meine große Klappe bin ich berüchtigt. Der Polizist schaute mich immer noch an, als ob er eine Antwort von mir erwartete.

    „Ja, natürlich habe ich Messer. In der Küche, in der Besteckschublade."

    Das war vielleicht nicht die cleverste Aussage, die ich hätte machen können. Aber ich bemerkte nun, dass die MEK-Beamten mein Essbesteck ohnehin schon beschlagnahmt hatten. Die Messer landeten in Beweismitteltüten, wie ich sie bisher nur aus Fernsehkrimis kannte. Aber die Dinger sehen in Wirklichkeit genauso aus, das weiß ich nun. Doch auf diese Erfahrung hätte ich gern verzichten können.

    „Ziehen Sie sich bitte etwas an, Frau Kramer. Wir nehmen Sie zum Verhör mit auf das Präsidium. Sie haben das Recht, einen Anwalt hinzuzuziehen."

    Ich schaute an mir herab. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nur mit einem Slip und einem lila Tanktop bekleidet war. Wie peinlich! Ich wollte den Polizisten fragen, wie ich mich mit Handschellen an den Gelenken anziehen sollte. Aber er nickte seiner Kollegin schon zu, die mir daraufhin die Fessel wieder löste. Doch sie blieb neben mir stehen und ließ mich nicht aus den Augen, während ich schnell in eine Jeans, einen Baumwollpullover und eine Windjacke schlüpfte. Naja, auf Socken und Tennisschuhe verzichtete ich ebenfalls nicht.

    Während des hastigen Ankleidens erhaschte ich schnell einen Blick in meinen großen Wandspiegel.

    Ich sah furchtbar aus. Meine Haare standen punkmäßig vom Kopf ab, mein Gesicht wirkte fahl und grau. Ich brauchte dringend Make-up, einen starken Kaffee und ungefähr dreißig Stunden Schlaf. Aber an nichts davon war momentan zu denken. Nachdem ich angezogen war, legte die Polizistin mir die Handschellen schnell wieder an. Zuvor waren natürlich auch noch die Taschen meiner Hose und Jacke durchsucht worden. Die Beamten überließen nichts dem Zufall. Verständlich, denn sie glaubten ja, eine Mörderin gefangen zu haben.

    Ob das sogar stimmte?

    Erst ganz allmählich begriff ich den Ernst meiner Lage. Noch nie zuvor in meinem zweiundzwanzigjährigen Leben hatte ich mich in so einer miserablen Situation befunden. Ich hätte vor Verzweiflung heulen können. Immerhin wirkte diese Erkenntnis ungeheuer ernüchternd auf mich. Die Mordanklage schraubte meinen Restalkoholgehalt im Blut schneller herunter als ein großes Glas Tomatensaft mit Tabasco. Oder ein saurer Hering oder was es sonst für Ausnüchterungs-Geheimrezepte gibt.

    Wir verließen die Wohnung. Der Breitschultrige ging voran, während mich die Polizistin und einer ihrer Kollegen in die Mitte nahmen. Die übrigen Polizisten blieben in meiner Wohnung, weil sie vermutlich mit der Durchsuchung weitermachen wollten.

    Auf der Straße standen jede Menge Gaffer, die von uniformierten Beamten zurückgehalten wurden. Einige Typen fotografierten oder filmten mich mit ihren Handykameras. Ich musste auf dem Rücksitz eines Streifenwagens Platz nehmen, eingerahmt von meinen beiden neuen MEK-Freunden.

    Ich wohne nicht im schlimmsten Stadtteil von Hamburg. Uhlenhorst ist eigentlich eine ganz beschauliche Ecke. Verhaftungen gehören hier jedenfalls nicht zum täglichen Einerlei. Meine Eltern hatten großen Wert darauf gelegt, dass ich eine Studentenbude in einer halbwegs zivilisierten Gegend beziehe. Schließlich komme ich aus der behüteten Welt eines emsländischen Kuhdorfs. Aber auch dort ist bekannt, was für üble Gegenden es in Hamburg gibt.

    Für einen Moment dachte ich daran, Mama oder Papa anrufen zu lassen. Aber ich verwarf diesen Einfall sofort wieder. Falls ich das tat, konnte ich mein Studium endgültig knicken. Meinen Eltern war es sowieso nicht recht gewesen, dass ihr einziges Kind in einem „Sündenpfuhl" wie Hamburg auf die Kunstakademie wollte. Deshalb hatte ich ihnen wohlweislich nicht erzählt, dass wir Studenten die Kunsthochschule Lerchenfeld unter uns nur Leichenfeld nannten. Das war nicht die Art von Humor, den meine Eltern schätzten.

    Wenn sie jetzt auch noch erfuhren, dass ich unter Mordanklage stand, würden sie völlig ausrasten. Und dann konnte ich die monatliche Geldspritze von Zuhause vergessen. Zwar fiel sie nicht allzu üppig aus, aber wenigstens musste ich nicht jobben und konnte mich auf mein Studium konzentrieren. Aber damit war es jetzt wohl vorbei, wie mir nun klar wurde. Dieser Gedanke schockte mich.

    Ich war doch unschuldig! Oder?

    Sobald die Polizei den wahren Mörder verhaftet hatte, ließen sie mich gewiss wieder gehen. Dann würden die Stadt Hamburg mir auch meine kaputte Wohnungstür ersetzen müssen. Mit dieser Vorstellung beruhigte ich mich selbst auf dem Weg zum Präsidium. Das Gebäude in Alsterdorf sah aus wie eine futuristische Trutzburg.

    Noch wusste ich ja gar nicht, wen ich um die Ecke gebracht haben sollte. Ich schaute in die verschlossenen Mienen der beiden Uniformierten links und rechts von mir. Sie sahen nicht so aus, als ob sie in Plauderlaune wären. Wer will sich auch schon mit einer Mörderin unterhalten?

    Bevor ich mir weiter den Kopf über mein Schicksal zerbrechen konnte, hatten wir das Fahrtziel bereits erreicht. Die Uniformierten brachten mich danach in einen Verhörraum, dessen Einrichtung nur aus einem Kunststofftisch und einigen Stühlen bestand. Dort wurden mir immerhin die Handschellen wieder abgenommen.

    „Die Ermittlungsbeamten kommen gleich, sagte die Polizistin mit dem penetranten Parfüm. „Ich bringe Ihnen inzwischen einen Kaffee.

    Wenig später setzte sie ihr Versprechen in die Tat um. Als ich einige Schlucke von der heißen aromatischen Flüssigkeit genommen hatte, ging es mir sofort etwas besser. Ich zermarterte mir immer noch das Gehirn darüber, was in der vergangenen Nacht geschehen sein musste. Ich erinnerte mich vage daran, dass ich mit meinen Freundinnen Rike und Svenja Party machen wollte. Das war doch immerhin schon mal etwas! Wenn die beiden Mädels bestätigten, dass ich die ganze Zeit mit ihnen zusammen gewesen war, konnte ich ja niemanden umgebracht haben. Meiner Meinung nach war das ein sehr gutes Alibi.

    Nun betraten ein Mann und eine junge Frau in Zivil den Verhörraum. Der Mann war mittelgroß

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