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Zwei Krimis: Durchsiebt & Amok-Wahn
Zwei Krimis: Durchsiebt & Amok-Wahn
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eBook281 Seiten2 Stunden

Zwei Krimis: Durchsiebt & Amok-Wahn

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Über dieses E-Book

Zwei Krimis: Durchsiebt & Amok-Wahn

von Alfred Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 200 Taschenbuchseiten.

Dieses Buch enthält folgende Krimis:

Alfred Bekker: Durchsiebt

Alfred Bekker: Amok-Wahn

Krimis der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre.

Mal provinziell, mal urban. Und immer anders, als man zuerst denkt.

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

SpracheDeutsch
HerausgeberAlfred Bekker
Erscheinungsdatum12. Juni 2019
ISBN9781540102621
Zwei Krimis: Durchsiebt & Amok-Wahn
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Zwei Krimis - Alfred Bekker

    Zwei Krimis: Durchsiebt & Amok-Wahn

    Alfred Bekker

    Published by Alfred Bekker, 2019.

    Inhaltsverzeichnis

    Title Page

    Also By Alfred Bekker

    Zwei Krimis: Durchsiebt & Amok-Wahn

    Durchsiebt

    Copyright

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    Further Reading: Fünfmal Mord : Fünf Krimis

    Also By Alfred Bekker

    About the Author

    About the Publisher

    Zwei Krimis: Durchsiebt & Amok-Wahn

    von Alfred Bekker

    Der Umfang dieses Buchs entspricht  200 Taschenbuchseiten.

    Dieses Buch enthält folgende  Krimis:

    Alfred Bekker: Durchsiebt

    Alfred Bekker: Amok-Wahn

    Krimis der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre.

    Mal provinziell, mal urban. Und immer anders, als man zuerst denkt.

    ALFRED BEKKER IST EIN bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

    Durchsiebt

    von Alfred Bekker

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Mein Mörder war plötzlich da.

    Ich hatte nicht einmal gehört, wie er durch die Tür gekommen war.

    Schritte.

    Ich wartete.

    Ich sah seine Silhouette.

    Die große, kühne Nase - so gerade und lang wie ein Pistolenlauf.

    Ich sah die Entschlossenheit in denn Linien seines Gesichts. Mir war dieser Ausdruck vertraut. Es war der unbedingte Wille zu töten.

    Der Mann hielt eine automatische Pistole in der Hand. Mit Schalldämpfer - damit es nicht so einen Krach machte, wenn er mich umbrachte.

    Denn genau das hatte er vor.

    Mich umbringen.

    Einen anderen Grund, in meine Wohnung einzudringen konnte ich mir nicht vorstellen.

    Ich kenne mich ganz gut mit Waffen aus. Aber das Fabrikat konnte ich trotzdem nicht genau erkennen. Spätestens, wenn er damit einen Schuss abgab, würde sich das ändern. Nur war es dann vielleicht für mich zu spät.

    Der Mann kam noch etwas näher. Wie er in meine Wohnung gekommen war, hatte ich nicht mitbekommen. Wie auch? Ich hatte geschlafen.

    Ein Luxus, den man sich besser nicht gönnen sollte.

    Ich blieb ganz ruhig. Die entsicherte Waffe hielt ich in der Rechten.

    Als er mich sah, war er überraschter als ich. Vor allem wohl deshalb, weil er ein paar Kugeln in den Bauch bekam. Ich gab ihm keine Chance, auch nur einmal abzudrücken. Immer wieder drückte ich ab. Sein Körper zuckte. Das Gesicht wirkte wie ein Fleisch gewordenes Fragezeichen, während sich sein Hemd blutig färbte. Die Projektile traten aus seinem Rücken wieder aus und schlugen in die Wand. Ein Spiegel dahinter wurde blind.

    Der Kerl sackte in sich zusammen. Ein einziger Schuss löste sich doch noch aus seiner Waffe, ging aber in den Boden.

    Als ich ihn ausgestreckt vor mir liegen sah, atmete ich tief durch.

    Ich steckte die Waffe ein. Ich hatte Durst, ging in die Küche, nahm mir ein Glas Mineralwasser und trank es leer.

    Und dann hörte ich auch schon die Polizeisirenen. Ich sah aus dem kleinen Fenster in der Küche. In New York sind die Mieten hoch und jeder Quadratmeter ist kostbar. Die Küche war dementsprechend eng. Um ehrlich zu sein, ich hatte sie kaum je benutzt. In meiner Zeit bei der Legion habe ich zwar gelernt, wie man kocht. Notfalls auch mit sehr einfachen Mitteln. Im Tschad gab es nicht immer gleich ein gutes Restaurant oder wenigstens eine McDonald-Filiale um die Ecke. Und ich habe Dinge zu essen gelernt, die andere Leute nicht einmal anfassen würden. Aber wer alles isst, kann überall überleben. Wie auch immer. Ich sah aus dem Fenster und dachte: Gleich werden die Cops hier sein. Irgendwie hatte ich es in den Eiern, dass die Sirenenwagen meinetwegen unterwegs waren.

    Und ich hatte auch das Gefühl, dass da jemand was ziemlich geschickt gedreht hatte.

    Verdammt, dachte ich.

    Aber jetzt musste ich da wohl durch.

    Ich nahm mir eine Tasse Kaffee aus der Thermoskanne. So viel Zeit musste sein.

    2

    „Machen Sie die Tür auf! Hier spricht das NYPD!"

    „Ja, sicher, sagte ich. „Einen Moment.

    Ich öffnete die Tür.

    Ein Cop in Zivil hielt mir seine Marke unter die Nase. Er faselte etwas davon, dass Schüsse zu hören gewesen wären und jemand die Polizei alarmiert hatte.

    Gut möglich, dass jemand gehört hatte, was hier geschehen war. Schließlich hatte ich ja keinen Schalldämpfer benutzt.

    „Lieutenant Rigder, New York Police Department", sagte er.

    „Er liegt im Wohnzimmer. Ich habe ihn erschossen, nachdem er hier eingedrungen ist und mich umlegen wollte."

    Rigder machte seinen Kollegen ein Zeichen. Sie gingen an mir vorbei. Ein kleiner dicker Mann mit riesigen Ohren tastete mich nach Waffen ab.

    „Bin kitzlig, sagte ich. „Und wenn Sie meine Knarre suchen, dann sollten Sie in der Küche nachsehen. Sie liegt auf der Anrichte mit der Schublade für das Besteck.

    „Sie wissen, dass die Waffengesetze von New York recht streng sind."

    „Ich darf eine Waffe besitzen, sie aber nicht in der Öffentlichkeit mit mir herumtragen, sagte ich. „Aber das hier sind meine vier Wände. Nicht groß, aber hier darf ich bewaffnet sein. Und wäre ich es nicht gewesen, hätte dieser Kerl mich umgelegt!

    „Gut, wir werden Ihre Aussage zu Protokoll nehmen."

    „Hören Sie..."

    „Auf unserem Revier. Sie stören hier ohnehin nur, wenn die Spurensicherung kommt."

    Ich knurrte etwas vor mich hin. Ich hoffte nur, dass es nichts Deutsches und nichts Französisches war. Jeder Hinweis auf meine wahre Nationalität und meine Herkunft konnte mich in Schwierigkeiten bringen. Und dasselbe galt für jeden Hinweis darauf, dass ich mal in der französischen Fremdenlegion gewesen war. Besser, man wusste nichts über mich. Ein Phantom mit Jedermann-Identität. So hatte ich die letzten zwei Jahrzehnte zugebracht, seit ich in Tanger beinahe von ein paar sehr unangenehmen Zeitgenossen durchsiebt worden war.

    New York, Singapur, Kapstadt, Nairobi, Buenos Aires, Amsterdam, Frankfurt, Berlin... Es waren so viele Stationen gewesen, an denen ich mich mehr oder weniger lang aufgehalten hatte. Ich hatte es aufgegeben, sie zu zählen. Ich merkte sie mir nicht einmal mehr bewusst.

    Und dasselbe galt für all die Namen, die ich seitdem getragen hatte

    Ich wartete immer noch auf den Tag, an dem ich gezwungen war, zuerst in meinen gegenwärtigen Pass zu sehen, um mich korrekt vorstellen zu können.

    Und dann auch bitteschön ein Blick in den richtigen Pass, denn ich hatte natürlich mehrere davon.

    Ich war allerdings nicht so dämlich, die kostbaren Dokumente in meiner Wohnung aufzubewahren.

    Aus Schaden wird man klug.

    So etwas konnte mir inzwischen nicht mehr passieren.

    Da sicherte ich mich gerne doppelt und dreifach ab.

    Tendenziell eher dreifach.

    3

    Der Kaffee bei den Cops war dünn.

    Zu dünn.

    Die Geschichte, die ich dem Lieutenant erzählt hatte, wohl auch.

    Und dann gibt es da eine unselige Erfindung, die es einem wie mir im Verlauf der letzten zwanzig Jahre immer schwerer gemacht hat, ein Phantom zu bleiben.

    Ich spreche vom Computer. Vom Internet. Von riesigen Datenbanken, die die Polizeibehörden in aller Welt inzwischen für ihre Ermittlungen nutzen können.

    Aber was soll’s?

    Habe ich vielleicht eine andere Wahl?

    Ich habe vor langer Zeit eine furchtbare Fehler gemacht und nun muss ich mich wohl für den Rest meiner Tage damit abfinden, dass ich dafür zu bezahlen habe. Ein Leben in geordneten, friedlichen Bahnen ist für mich wohl nicht mehr möglich. Das ist nunmal so. Wer einmal die Aufmerksamkeit so mächtiger Leute erregt, wie es mir leider passiert ist, für den gibt es keinen Frieden mehr. Nie mehr.

    Der Lieutenant nippte an seinem Kaffee.

    Und er schien ihm ebenso wenig zu schmecken wie mir.

    Immerhin, das war schonmal ein Trost.

    „Also, Sie behaupten, den Mann in Notwehr erschossen zu haben..."

    „Ja, sicher, sagte ich. „Zum dritten oder zwanzigsten Mal. Der Kerl wollte mich umnieten und ich bin ihm zuvorgekommen. Wollen Sie jetzt aus mir den Täter machen oder weshalb sitze ich eigentlich noch hier?

    „Immer schön ruhig bleiben, riet mir der Lieutenant. „Es steht Ihnen jederzeit frei, einen Anwalt zu rufen.

    „Heißt das, ich sitze hier als Beschuldigter?"

    „Nein, dann hätte ich Ihnen schon Ihre Rechte vorgelesen. Auf so etwas achte ich immer peinlich genau."

    „Na, das beruhigt mich ja."

    „Genau das war die Absicht."

    „Wie?"

    „Sie beruhigen."

    Er fand das witzig. Ich konnte aber nicht darüber lachen.

    Der Lieutenant stand von seinem Platz auf. „Sitzenbleiben", fuhr er mich barsch an, als ich dasselbe tun wollte. Er setzte sich mit seinem fetten Arsch auf die Schreibtischkante und kam mir auf eine Weise nahe, die die Aggressionsdistanz in jedem Fall unterschritt.

    Sein Blick fixierte mich.

    Er hatte irgendeine Unregelmäßigkeit in seinen Pupillen.

    Es soll Leute geben, die aus so etwas herauslesen können, was für Krankheiten jemand hat oder sogar welche er mal bekommen wird. Ich verfügte leider nicht über solche Fähigkeiten. Es hätte mir in diesem Fall auch schon völlig gereicht, wenn ich gewusst hätte, was er eigentlich von mir wollte.

    Irgend etwas stimmte hier nicht.

    Ich hatte in all den Jahren als unsichtbares Phantom eine Art sechsten Sinn dafür bekommen, so etwas zu erkennen.

    Hier stank etwas ganz gewaltig.

    Er las  mir ein paar Namen vor, die er sich auf einen Zettel notiert hatte.

    „Sind Sie eine dieser Personen?"

    „Was soll das jetzt?"

    „Dann will ich Ihnen mal auf die Sprünge helfen: Sie sind alle diese Personen."

    „Ich dachte, es geht hier um den Kerl, der mich umnieten wollte! Vielleicht kümmern Sie sich mal darum, herauszufinden, wer den geschickt hat oder so!"

    „Sie hatten vor 25 Jahren eine Schießerei in Tanger, Marokko."

    Ich war perplex.

    Wie kann er das wissen?, ging es mir durch den Kopf. Schon diese Zusammenstellung von Namen war erstaunlich gewesen. Aber von der Sache in Tanger, so dachte ich, wusste niemand. Zumindest hier, auf der anderen Seite des großen Teichs nicht.

    „Na?", fragte er.

    Ich sagte nichts.

    Es hatte mir buchstäblich die Sprache verschlagen. Was die Schießerei in Tanger anging, konnte ich nicht einmal abstreiten, daran beteiligt gewesen zu sein. Die Narben an meinem Körper legten davon ein mehr als beredetes Zeugnis ab. Ich hatte damals einiges abbekommen. Aber diejenigen, die versucht hatten, meinem Leben ein Ende zu setzen noch mehr.

    Ich weiß nicht, ob von den Bastarden damals jemand überlebt hatte. Ich erwachte in einer Klinik in Tanger und musste mir von der dortige Polizei eine Reihe von Fragen gefallen lassen, die ich allesamt nicht beantwortete. Angefangen von der Frage nach meinem Namen.

    „Mir reicht es jetzt, sagte ich. „Ich will einen Anwalt.

    „Ganz, wie Sie wollen!"

    „Okay!"

    4

    Der Anwalt, den ich anrief, war gut. Aber auch einschlägig bekannt. Er hatte sich dadurch einen Namen gemacht, dass er Gangster und Mafiagrößen aus den Fängen der Justiz freipaukte. Sein Name war Myers. Und sein Vorname auch. Myers F. Myers. Wofür das F. stand, wusste ich nicht. Vielleicht für Forget it.

    Ich hatte Myers in einem Club in Alphabet City kennengelernt. So nennt man den Bereich um die Avenues A,B,C und D in Manhattan. Es gibt dort viele Clubs und in einem war ich Türsteher. Aus illegalen Sachen habe ich mich seit der Sache damals in Tanger weitgehend herausgehalten. Zumindest habe ich es versucht. Aber das ist leichter gesagt als getan.

    Letztlich landet man doch immer wieder bei ähnlichen Tätigkeiten, mit denen man versucht, sich seine Brötchen zu verdienen.

    Töten bei der Fremdenlegion.

    Unangenehme Gäste aus Clubs in Alphabet City werfen oder jemanden verprügeln, der auf Ärger aus ist.

    So weit ist das nicht auseinander.

    Aber wie gesagt. Es gibt da eine sehr feine Grenze. Die Grenze zwischen dem, was mein persönlicher Codex noch zulässt und was nicht. Und der Grenze zwischen dem, was jemand wie ich tun sollte und dem, was einfach nur dämlich ist.

    Ich weiß, dass ich vorsichtig sein muss.

    Myers kam in das Police Precinct. Er trug seinen Diplomatenkoffer, von dem ich wusste, dass nur ein Flachmann drin war. Manchmal auch genug Koks, dass man ihn als Dealer hätte festnehmen können. Aber Myers war kein Dealer. Er verteidigte nur Dealer. Er kokste selbst, stopfte es sich in die Nase oder machte sonstwas damit. Manche nehmen Drogen, um in eine bessere Welt zu entfliehen. Andere, weil sie glauben, dass sie dadurch ihre Leistung - auf welchem Gebiet auch immer - steigern zu können. Sind beide im Irrtum. Aber das sehen die meisten erst ein, wenn es zu spät ist.

    Mich hat das nie gereizt. Aber das ist ein anderes Thema.

    „Mann, was machen Sie für Sachen", sagte Myers.

    Wir waren allein.

    Und nun wollte er wissen, was eigentlich los sei.

    Ich konnte es ihm nicht sagen.

    Ich wusste es nämlich selbst nicht.

    Und bei dem bisschen, was ich mir zusammenreimen konnte, war ich mir letztlich nicht so ganz sicher, ob es eigentlich klug war, mit Myers darüber zu sprechen.

    „Bringen Sie mich einfach so schnell wie möglich hier raus", sagte ich.

    „Das will ich ja", sagte er.

    „Na also, dann machen Sie es doch einfach."

    „Dann erzählen Sie mir etwas über den Mann, den Sie erschossen haben."

    „Das ist nicht möglich. Ich kenne ihn nicht. Und ich habe auch keine Ahnung, weshalb er mir eine Kugel in den Kopf jagen wollte. Und an seiner Absicht kann man ja wohl nicht im ernst zweifeln"

    Er wollte, dass

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