Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Tötet Terrigan!: G.F. Barner 298 – Western
Tötet Terrigan!: G.F. Barner 298 – Western
Tötet Terrigan!: G.F. Barner 298 – Western
eBook120 Seiten1 Stunde

Tötet Terrigan!: G.F. Barner 298 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Der Schlitten hielt unmittelbar vor der Tür des Blockhauses unter einem auf Stämmen ruhenden Schutzdach. Die dunkle Türöffnung wurde breiter, Licht fiel in die Dunkelheit hinaus. Der Mann stand dort, das Gewehr in der Faust. Er war untersetzt, stämmig und trug nur ein Hemd und eine Fellweste. Seine krummen Beine steckten in Elchlederhosen. »Hooaaah, wer ist denn da?« fragte er erstaunt. »Bei dem Wetter… Ach, Briddles, Alter, sei friedlich!« Es war Snorting-Bill, der alte Waldläufer, Terrigans ständiger Begleiter. Snorting-Bill hatte seinen Namen bekommen, weil er so fürchterlich schnarchen sollte. »Bill, ich bin es, Oana Russell«, sagte sie. Sie schlang die Leinen um die Dachstütze und zog sie fest. Dann hastete sie unter das Dach. »Bill, die Fallenmarder haben uns besucht. Dad ist verwundet. Ist Mr. Terrigan hier?« Ehe sie den Türbalken erreichen konnte, tauchte dort die hochgewachsene Gestalt John Terrigans auf. Er trug ein Jagdhemd, fleckige, dunkel schillernde Lederhosen und einen breiten Waffengurt, in dem ein Messer steckte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Nov. 2023
ISBN9783989365711
Tötet Terrigan!: G.F. Barner 298 – Western

Mehr von G.F. Barner lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Tötet Terrigan!

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Tötet Terrigan!

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Tötet Terrigan! - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 298 –

    Tötet Terrigan!

    G.F. Barner

    Der Schlitten hielt unmittelbar vor der Tür des Blockhauses unter einem auf Stämmen ruhenden Schutzdach. Die dunkle Türöffnung wurde breiter, Licht fiel in die Dunkelheit hinaus. Der Mann stand dort, das Gewehr in der Faust. Er war untersetzt, stämmig und trug nur ein Hemd und eine Fellweste. Seine krummen Beine steckten in Elchlederhosen.

    »Hooaaah, wer ist denn da?« fragte er erstaunt. »Bei dem Wetter… Ach, Briddles, Alter, sei friedlich!«

    Es war Snorting-Bill, der alte Waldläufer, Terrigans ständiger Begleiter. Snorting-Bill hatte seinen Namen bekommen, weil er so fürchterlich schnarchen sollte.

    »Bill, ich bin es, Oana Russell«, sagte sie. Sie schlang die Leinen um die Dachstütze und zog sie fest. Dann hastete sie unter das Dach. »Bill, die Fallenmarder haben uns besucht. Dad ist verwundet. Ist Mr. Terrigan hier?«

    Ehe sie den Türbalken erreichen konnte, tauchte dort die hochgewachsene Gestalt John Terrigans auf. Er trug ein Jagdhemd, fleckige, dunkel schillernde Lederhosen und einen breiten Waffengurt, in dem ein Messer steckte. Er war ein Riese mit dunkelblondem Haar, grauen Augen und einem kantigen, energischen Gesicht.

    »Hereinkommen!« sagte er kurz. Er redete nie viel. Oana hatte ihn vor zwei Jahren zuletzt gesehen, als sie mit ihrem Vater an einem Sonntag, den Sam Russell wirklich einmal eingehalten hatte, hergefahren war. »Wer hat sich an eure Fallen getraut?«

    Sie trat in den länglichen Raum, in dessen Seitenkamin ein Feuer brannte.

    »Mr. Terrigan, vorgestern fand Dad einige Fallen leer«, berichtete sie. »Leer, aber Fellspuren. Heute brachen wir eine Stunde vor Morgengrauen auf und sahen zwei Männer…«

    Sie erzählte, während Snorting-Bill einen Topf Kaffee holte und sie langsam zum Feuer schob, damit sie sich wärmen konnte.

    »Mit einem Schuß Brandy, sie verträgt das«, brummte Terrigan, auf den Becher deutend. »Sie haben keinen der Männer erkannt, Oana?«

    »Nein«, antwortete sie bitter. »Was kann man sehen, wenn jemand die Fellkapuze fast geschlossen hat?«

    Terrigan nickte und verließ den Raum durch die Tür zu einem Nebengelaß, worin seine Ausrüstung lag.

    Bill schenkte Oana noch einmal ein, hing ihre schwere Jacke an zwei Haken, so daß die Wärme das Fell erreichte, und knurrte: »Das Gesindel haust dieses Jahr am Nordrand drüben. Manchmal denke ich, es könnten diese Grey-Banditen sein. Eines Tages werden diese Schurken erwischt, und dann hängen wir sie auf. John, wo soll sie schlafen?«

    »Schlafen?« Oana fuhr hoch. »Bill, ich bleibe nicht hier, ich will wieder mit zurück. Mr. Terrigan…«

    Sie wußte nie, was Terrigan dachte. Er kam aus dem Nebenraum und musterte das Mädchen sekundenlang schweigend, die Stirn leicht gerunzelt. John Terrigan hatte früher öfter seinen Vater in die Berge zur Pelztierjagd begleitet. Später war er nur noch bis Fort Kearny am Platte River zur Handelsstation der Terrigans gekommen. Die Terrigans hatten die größte Pelzhandlung dort und in Südosten, in Saint Louis, nicht nur den Pelzhandel, sondern auch eine Frachtlinie, die bis Fort Leavenworth führte. Seit zwei Jahren jedoch jagte Terrigan wieder Pelztiere, und jeder wußte, warum er in die Einsamkeit der Berge zog, obwohl er sich ein bequemeres Leben hätte leisten können.

    Wahrscheinlich wollte Terrigan seine Frau vergessen. Sie war eine leidenschaftliche Reiterin gewesen, die auch noch in den Sattel gestiegen war, als sie ein Kind erwartete. Ein Blutsturz hatte ihr Leben beendet, während Terrigan in Fort Kearney auf die Pelzjäger gewartet hatte. Seit dieser Zeit war Terrigan noch verschlossener als früher. Niemand hatte ihn wieder lachen sehen.

    »Es kann hart werden«, sagte Terrigan. »Vier Stunden bei dem Wetter. Halten Sie das aus?«

    »Ja, ich muß zurück.«

    John sagte nichts. Er knöpfte seine schwere Jacke zu, gab Bill einen Wink und ließ ihn die Pfanne auf das Feuer stellen.

    »Sie essen noch etwas!« befahl er kurz, als sie sich wieder anziehen wollte. »Der Körper braucht Wärme von innen.«

    Während sie hungrig aß, fragte Bill mürrisch:

    »Wann bist du zurück, John?«

    »Morgen oder übermorgen.« Terrigan zuckte die Schultern. »Wenn es Old Sam bessergeht, eher nicht.«

    *

    Sam Russell hörte die laut dröhnenden Schläge, die die Tür erschütterten und sie einen kleinen Spalt aufdrückten. Einen Moment sah er durch die Ritze die Helligkeit draußen. Irgend etwas bewegte sich dort – ein länglicher Schatten, der nun zurückglitt. Aber er hörte kein Geräusch, kein Schleifen des Trogs. Sein Blick wanderte zur Decke empor, an der die Felle in Bündeln hingen. Plötzlich wußte er, daß er sie nie nach Fort Kearney bringen würde. Einige Sekunden blieben ihm, die Furcht zu bekämpfen, die ihn nun packte. Dann kam der zweite krachende Donner, und die Tür erzitterte so heftig, daß sie drei fingerbreit aufklaffte. Wieder verschwand jener geduckte, längliche Schatten im Schneetreiben draußen. Er konnte jetzt erkennen, daß es einer seiner beiden Tröge war. Sam Russell nahm die leichte Coltbüchse hoch. Der nächste Stoß mußte die Tür öffnen, den Riegel sprengen und den Weg für die Fellmarder freimachen.

    Der alte Mann war ganz Anspannung. Sein Finger lag am Abzug des Gewehres. Einen Moment dachte er voller Bitterkeit an Oana, die allein sein würde, und schob entschlossen die Unterlippe vor. Sie sollten es nicht so leicht haben.

    Daran dachte er, als der dritte Rammstoß den Riegel in den Raum fliegen ließ. Wirbelnd sauste er bis an die andere Wand. Die Tür flog mit einem berstenden Krach weit auf. Schnee wirbelte herein, und die Spitze des Trogs stieß weit in den Raum. Das Brausen des Sturmes, der sich jaulend in den Dachsparren fing, wurde so laut, daß er den Schrei draußen kaum hörte.

    »Los, spring hinein und links hinter den Trog!«

    Gleichzeitig bekam der Trog einen Stoß. Er wurde ganz an die rechte Türseite geschoben. Im nächsten Moment sah Sam Russell, wie sich die geduckte Gestalt vorschnellte.

    Sam Russell drückte ab. Das brüllende Echo des Schusses ließ seine Trommelfelle schmerzen. Die Gestalt zuckte zusammen. Sie verschwand jenseits des Trogs im Dröhnen des zweiten Schusses, der die Holzwand des Trogs durchbohrte.

    Das Klirren der Fensterscheibe links von Russell ließ den Alten das Gewehr herumnehmen. Die Glasscherben flogen nach innen. Durch das Fenster schob sich ein Gewehrlauf. Doch ehe der Alte abdrücken konnte, hörte er den peitschenden Schuß an der Tür. Die Kugel aus der doppelläufigen Fox-Büchse, die viele Jäger nur zur Bärenjagd benutzten, durchschlug die schwere Tischplatte wie ein dünnes Brett. Dann traf sie den alten Mann in die rechte Seite.

    Er schrie nicht, als er zu Boden fiel und das Gewehr aus seiner Hand glitt. Die schwere Kugel hatte ihn nach links geworfen. Und da sah er, während er auf der Seite lag und den Schmerz wie einen Feuerherd in der rechten Brusthälfte verspürte, das Gesicht am Fenster. Old Sam hörte hastende Schritte. Und als der Mann auf ihn zusprang und sich das Gewehr am Fenster senkte, wußte er, daß es nun mit ihm vorbei war.

    Sam Russell starrte entsetzt in die dunkle Mündung, aus der eine Feuerlanze brach. Er sah die dunkle grauschwarze Wolke des Pulverballes. Sie nahm ihm die Sicht. Sein Kopf sank nach vorn, seine Stirn schlug gegen den Hüttenboden.

    *

    Einen Augenblick fühlte Terrigan sich vollkommen hilflos. Er sah diese kleine, in dicken Pelz gehüllte Gestalt am Boden kauern. Oana wirkte wie erstarrt, nachdem sie geschrien hatte und dann verstummt war. Sie hockte am Boden.

    Terrigan schüttelte den Kopf und trat zu ihr, hob sie sacht auf und nahm sie dann auf seine Arme. Daß sie so leicht sein würde, hatte er nicht geglaubt. Er trug sie hinaus, bis er spürte, wie sie schluchzte. Es war ein lautloses Weinen, das ihn mehr erschütterte, als wenn sie geklagt und geschrien hätte. Sie lag auf seinen Armen wie ein zitterndes Bärenkind mit einem dicken Winterpelz, das seine Eltern verloren hat. Der Vergleich kam ihm, als er neben dem Schuppen am kleinen Verschlag war und die Tür aufstieß.

    Hier lag das Holz, und er ließ sie auf die Stangen und die Knüppel sinken. Doch da klammerte sie sich an ihm fest. Sie kroch förmlich unter seine Arme, und er sah, wie sie den Kopf mit der schweren Fellkappe unter seine Achsel schob.

    Was soll ich tun, dachte Terrigan, was soll ich jetzt mit ihr anfangen?

    Er wußte es nicht und setzte sich hin. Sie kuschelte sich an ihn. Unbeholfen streichelte er ihr Gesicht. Seine Hand wurde naß, und er wollte dem Mädchen etwas sagen, aber er fand nicht die richtigen Worte.

    »Oana«, murmelte er nach einer Weile. »Oana, wir müssen etwas unternehmen. Ich hätte Sie nicht mitnehmen sollen. Tut mir leid, ich hätte Sie bei Bill lassen müssen. Die Spuren sind noch nicht ganz verweht, es ist auch noch hell. Später wird der Mond scheinen, die Sicht bleibt also gut. Ich muß den Spuren nach, Oana.«

    »Nicht weggehen! Warum haben sie ihn… Warum?«

    »Warum?«

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1