Zwei herzergreifende Bergromane September 2023
Von Anna Martach
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Über dieses E-Book
Bauplan für die Liebe (Anna Martach)
Zwei Herzen auf dem Irrweg (Anna Martach)
Schon vor der eigentlichen Trauzeremonie flossen die Tränen in Strömen. Noch während die Kirchenglocken von St. Antonius das freudige Ereignis in alle Welt verkündeten, saßen auf den Kirchenbänken die Eltern der Braut, wie auch Vreni Kollmannberger, und schnieften um die Wette. Vreni war mit Arndt und Emma Ammersberger eng befreundet. So war es natürlich eine Ehrensache, heute am Hochzeitstag von Stefanie und Frank dabei zu sein.
Als das junge Paar sich endlich fürs Leben gefunden hatte, war wohl niemand glücklicher gewesen als "das lebende Tageblatt" von Hindelfingen. Sie, die keine Gelegenheit ausließ, über alle Leute die tollsten Geschichten zu erzählen, hatte im Vorfeld tatsächlich über diese junge Liebe geschwiegen. Bis zu dem Tag, da endlich die Verlobung bekanntgegeben werden konnte.
Heute nun war endlich der große Tag gekommen, da die Hochzeit des Jahres stattfinden sollte. Die Tochter des größten Fabrikanten der Umgebung und der Sohn des größten Holzhändlers, der Filialen im ganzen Land besaß, traten vor den Traualtar.
Es war das Ereignis des Jahres, und ganz Hindelfingen war auf den Beinen, um nicht eine Sekunde davon zu verpassen.
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Zwei herzergreifende Bergromane September 2023 - Anna Martach
Anna Martach
Zwei herzergreifende Bergromane September 2023
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Inhaltsverzeichnis
Zwei herzergreifende Bergromane September 2023
Copyright
Bauplan für die Liebe: Wildbach Bergroman
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Zwei Herzen auf dem Irrweg
Zwei herzergreifende Bergromane September 2023
Anna Martach
Dieser Band enthält folgende Heimatromane:
Bauplan für die Liebe (Anna Martach)
Zwei Herzen auf dem Irrweg (Anna Martach)
Schon vor der eigentlichen Trauzeremonie flossen die Tränen in Strömen. Noch während die Kirchenglocken von St. Antonius das freudige Ereignis in alle Welt verkündeten, saßen auf den Kirchenbänken die Eltern der Braut, wie auch Vreni Kollmannberger, und schnieften um die Wette. Vreni war mit Arndt und Emma Ammersberger eng befreundet. So war es natürlich eine Ehrensache, heute am Hochzeitstag von Stefanie und Frank dabei zu sein.
Als das junge Paar sich endlich fürs Leben gefunden hatte, war wohl niemand glücklicher gewesen als „das lebende Tageblatt" von Hindelfingen. Sie, die keine Gelegenheit ausließ, über alle Leute die tollsten Geschichten zu erzählen, hatte im Vorfeld tatsächlich über diese junge Liebe geschwiegen. Bis zu dem Tag, da endlich die Verlobung bekanntgegeben werden konnte.
Heute nun war endlich der große Tag gekommen, da die Hochzeit des Jahres stattfinden sollte. Die Tochter des größten Fabrikanten der Umgebung und der Sohn des größten Holzhändlers, der Filialen im ganzen Land besaß, traten vor den Traualtar.
Es war das Ereignis des Jahres, und ganz Hindelfingen war auf den Beinen, um nicht eine Sekunde davon zu verpassen.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
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Bauplan für die Liebe: Wildbach Bergroman
von Anna Martach
Der Umfang dieses E-Book entspricht 101 Taschenbuchseiten.
Annemie ist empört, denn direkt angrenzend an ihre Landwirtschaft soll eine Autoteststrecke gebaut werden. Natürlich wird sie dagegen angehen. Allerdings erhält sie von ihrem Freund Stefan nicht die erhoffte Unterstützung. Und als sie dann auch noch den charmanten Architekten Klaus kennenlernt, gerät Stefan vor Eifersucht außer sich...
1
„Das gibt‘s doch net. Das können die doch net einfach so tun!" Annemarie Glinegger las fassungslos noch einmal den Brief, den sie soeben vom Bürgermeisteramt erhalten hatte.
„... teilen wir Ihnen mit, dass Ihre Grundstücke an das neu zu erbauende Testgelände angrenzen. In naher Zukunft werden Sie daher durch die notwendigen Bauarbeiten einige Beeinträchtigungen erleiden, für die schon jetzt um Entschuldigung gebeten wird. Sollten Sachschäden anfallen, bitten wir um Benachrichtigung. Doch wie uns die ausführende Firma mitteilt, wird man sich bemühen, diese Belästigungen so gering wie möglich zu halten. Sollte dennoch ein schwerwiegender Grund zu Beanstandung vorhanden sein, so bitten wir Sie, sich sofort mit uns kurzzuschließen, um bereits im Vorfeld mögliche Missverständnisse auszuräumen."
Annemie, wie sie allgemein genannt wurde, schüttelte den Kopf. Testgelände? Autos? Bauarbeiten? Ja, was hatte denn das zu bedeuten? Von einer Änderung oder gar einer Ausweitung des Bebauungsplanes für das Land war bisher nichts bekannt gewesen. Im Gegenteil, ein Naturschutzgebiet sollte dort entstehen, jedenfalls nach der bisherigen Planung, wo demnächst stattdessen brüllende Motoren und Asphalt sich breitmachen würden, wenn das denn so stimmte, was hier schwarz auf weiß stand. Aber das konnte doch einfach net sein!
Das war ein wirklich dickes Ding.
Wie kam denn nur jemand dazu, mitten in einem Gelände, in dem Felder, Wiesen und reine Natur vorherrschten, eine Teststrecke für Autos bauen zu wollen? Noch dazu, wo das ganze Gelände ja nicht eben war, sondern sich durch Hügel und Geröll schlängelte, eine Karstlandschaft, wie sie hier eher selten war.
Annemie ließ sich das noch einmal durch den Kopf gehen, doch dann stemmte sie entschlossen die Hände in die Hüften.
„Net mit mir, meine Herren. So net!", sagte sie energisch und reckte stolz den Kopf in die Luft.
Annemarie Glinegger war eine junge Frau von sechsundzwanzig Jahren, schlank und hochgewachsen, mit haselnussbraunen Augen und glänzenden braunen Haaren. Ihr Mund war voll und rot, und sie besaß eine entzückende kleine Stupsnase, wie ihr Freund Stefan immer wieder feststellte. Und jetzt, da das Madl so angriffslustig in die Welt schaute, sah sie eher noch hübscher aus als ohnehin schon. Aber im Augenblick war niemand da, der es hätte bemerken können.
Was hatte sich dieser Dummstoffel von einem Bürgermeister dabei nur wieder gedacht? In einem so kleinen Ort wie Heiligenbach kannte natürlich jeder jeden, und Bürgermeister war der Huber Franz geworden. Ganz einfach, weil sich kein anderer gefunden hatte, der diese Arbeit tun wollte. Einige Leute hatten dem Huber Franz schon vorgeworfen, dass er ein bisschen langsam im Denken sei, aber hier in einem so kleinen Ort kam es ja nicht so sehr darauf an.
Doch nun schien er eindeutig etwas zu viel gedacht zu haben, denn ein solcher Beschluss, der in die Grundstücksrechte der Einwohner eingriff, der konnte doch wohl net mit rechten Dingen zugehen.
Annemie band sich die Schürze ab, die sie in der Küche trug, nahm den Brief und ging hinaus.
Ihre Mutter saß draußen im Garten und jätete Unkraut. Heidemarie Glinegger war eine ältere Frau, die ihren Mann, Annemies Vater, vor fünf Jahren verloren hatte, und sie war körperlich nicht mehr sehr gut beisammen. Aber sie ließ es sich auf keinen Fall nehmen, im Hause und im Garten immer noch etwas zu tun. Ihre Tochter hatte bereits jetzt die ganze Landwirtschaft in die Hand genommen und war zufrieden mit den Erträgen, die sie erwirtschaftete.
Annemie rief ihr im Vorbeigehen zu, dass sie eben schnell zum Bürgermeister unterwegs sei und gleich wieder zurückkäme.
Noch immer von einer heiligen Wut erfüllt, lief das Madl die kurze Strecke die Hauptstraße entlang, bis sie zum Bürgermeisteramt kam, das direkt neben der Grundschule untergebracht war in einem schmucken kleinen Fachwerkhaus aus dem siebzehnten Jahrhundert.
Elsbeth, die Sekretärin, blickte erstaunt auf, als das Madl hereinstürmte, dann aber lächelte sie, als sie den Brief in der Hand der jungen Frau sah.
„Elsbeth, ich muss sofort mit dem Franz reden", rief Annemie und wedelte heftig mit dem Brief.
„Der Franz ist net da, sagte die Sekretärin bedauernd. „Und du bist heut‘ auch net die einzige, die ihn auf der Stelle sprechen und dann vielleicht in der Luft zerreißen möcht‘. Ich nehm‘ an, bei dir geht‘s auch um die Autostrecke.
Annemie nickte heftig. „Da ist er ja wohl ganz schön feige, unser Herr Bürgermeister. Schickt uns erst aus heiterem Himmel solche Briefe, und dann ist er net mal da, damit man ihn darüber ausfragen und ihm die Meinung sagen kann."
Elsbeth nahm einen Brief von einem Stapel auf ihrem Schreibtisch und reichte ihn Annemie.
„Der Franz hat sowas schon vorausgesehen, und deswegen hat er eine Anhörung für alle Betroffenen einberufen, die sich dazu äußern wollen. Da wollen auch zwei Abgeordnete aus dem Landtag kommen, die das ja wohl mit zu verantworten haben. Und natürlich werden auch Vertreter der Firma da sein, welche die Strecke bauen will. Da könnt‘s ihr euch alles vom Herzen reden, damit es zu einer Einigung kommt."
Ein wenig verwirrt griff das Madl nach dem Brief und überflog ihn. „Und was soll uns das bringen?, fragte sie dann fast aggressiv. „Ich will ganz einfach net, dass Autos bei mir da draußen herumrasen. Das ist reine Natur da neben meinen Wiesen und Äckern, was ich einmal mit in die Ehe einbringen will. Schließlich ist das meine Mitgift. Aber wenn da jetzt eine Rennbahn gebaut wird, dann ist mein Land doch nix mehr wert.
„Nun beruhige dich erst mal, sagte Elsbeth begütigend. „Hier wird ja nix so heiß gegessen wie‘s gekocht wird.
„Du, da kann ich dir net so recht glauben, erwiderte das Madl. „Dieser Brief ist ja schon was Offizielles, und da steht drin, dass das eine beschlossene Sache ist. Wie soll‘s denn da noch zu einer Einigung oder Änderung kommen. Ich glaub‘, hier will man uns Sand in die Augen streuen, damit wir gar net sehen, was die uns und der Natur antun.
Elsbeth seufzte. An diesem Tag hatte sie den Blitzableiter für alle empörten Bürger zu spielen, die von dem geplanten Bauvorhaben betroffen waren. Und dabei handelte es sich nicht um wenige Leute. Der Huber Franz hatte sehr richtig vorausgesehen, dass es böses Blut geben würde und hatte deswegen rechtzeitig einen Termin in der Kreisstadt.
Und jetzt stand Annemie ein wenig ratlos da in ihrer gerechten Empörung, aber sie musste sich damit zufriedengeben, dass es auf der Anhörung eben nur um dieses eine Thema gehen würde. Und da würde man sie schon kennenlernen. Das ließ sie net so einfach mit sich machen.
„Na gut, Elsbeth, ich dank dir erst mal, du kannst ja eh nix weiter tun", sagte das Madl dann aber und ging heim. Dort wartete mittlerweile Stefan Hintermoser, ihr Freund und vielleicht baldiger Verlobter. Auch er hatte einen solchen Brief bekommen, denn auch seine Felder grenzten an die geplante Strecke an. Aber er war längst nicht so stark betroffen wie Annemie, deren gesamtes Land an das Bauvorhaben anschloss.
„Was sagst denn du dazu?", ereiferte sich das Madl gegenüber Stefan, doch der blieb einigermaßen ruhig.
Er zog seine Freundin in die Arme. „Ich sag dazu, dass du noch viel schöner bist, wennst wütend wirst", erklärte er ernsthaft und versuchte sie zu küssen.
„Ach geh, sei net albern. Das ist eine ernste Sache, schimpfte Annemie liebevoll und löste sich aus seinen Armen. „Darüber treiben wir keine Scherze. Ich versteh einfach net, was der Franz sich dabei gedacht hat, wenn er überhaupt dabei gedacht hat, was man ja bei ihm net immer weiß.
„Ach, nun komm, meinte Stefan. „Schimpf net so sehr auf ihn.
„Eine Entscheidung von solcher Tragweite hat er net allein getroffen, net allein treffen dürfen, da steckt noch mehr dahinter, beharrte das Madl stur. „Und wenn auch noch Abgeordnete kommen wollen, dann kannst sicher sein, dass da eine Menge Geld mit drin steckt, das ist bestimmt eine politische Entscheidung.
„Ja, siehst, und politische Entscheidungen kannst eh net rückgängig machen."
„Deswegen können‘s mir aber noch lang net mein Land kaputtmachen", fuhr Annemie auf.
Stefan schüttelt den Kopf über so viel gerechten Zorn. „Ich glaub net, dass sie‘s dir kaputt machen wollen. Und vielleicht ist das für die Gegend hier sogar recht gut. Es gäb mehr Arbeitsplätze und mehr Touristen, und wir würden alle mehr Geld verdienen."
Annemie starrte Stefan fassungslos an. „Du bist doch net etwa dafür?"
„Nun, ich mein‘ ja bloß, aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten."
„Ach, zum Teufel mit deinen wirtschaftlichen Gesichtspunkten, schimpfte das Madl, aber Stefan zog sie jetzt wieder an sich. „He, durch Reden und Schimpfen werden wir jetzt eh nix ändern können. Wart einfach ab, bis die Anhörung ist. Und da kannst ja dann alles sagen, was dich aufregt und bedrückt. Aber jetzt wüsst‘ ich wirklich was Besseres als mit dir über Politik zu diskutieren.
So sprach er, nahm sie fester in den Arm und busselte sie erst einmal ab.
2
Der kleine Gemeindesaal war rappelvoll. Alle Plätze waren besetzt, und selbst ringsum an den Wänden standen die Bewohner aus Heiligenbach dicht gedrängt. Auf der Bühne hatte man eine Art Podium errichtet, dort saßen neben dem Huber Franz die beiden Landtagsabgeordneten, der ausführende Architekt für das geplante Bauvorhaben, Klaus Salme, und ein Vertreter der Automobilfirma, die das Ganze bauen lassen wollte. Unruhe herrschte im Saal, weil viele Bürger noch miteinander redeten. Aber so nach und nach beruhigte sich die Menschenmenge, und schließlich stand der Bürgermeister auf und ergriff das Wort.
„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger."
Sofort erhob sich wieder Tumult. Rufe wie Verräter, depperter Ochs, Dummkopf und andere wenig schmeichelhafte Bezeichnungen wurden laut.
Huber wartete einige Zeit, bis sich die Unruhe wieder gelegt hatte, warf dann einen Blick in die Runde und begann von neuem, indem er erst einmal die Männer vorstellte, die hier oben mit ihm saßen. Dann ging es aber gleich zur Sache, denn er spürte sehr wohl, dass des Volkes Meinung absolut gegen ihn war, aber er hatte durchaus vor, das Projekt zu verteidigen, auch wenn es nicht ganz allein auf seinem Mist gewachsen war.
Annemie war frühzeitig erschienen und hatte einen Platz in der ersten Reihe, von wo aus sie alles gut beobachten konnte. Und so war da zunächst der Huber, so wie sie ihn seit Jahren kannte, schwergewichtig, behäbig, mit grauen Haaren und seiner etwas langsamen Art und der Brille, die immer etwas schief auf seiner Nase saß. Sein gerötetes Gesicht zeugte davon, dass er gerne aß und trank und auch häufig Gast im Schwanenkrug war.
Dann waren da die beiden Abgeordneten, die sich glichen wie Zwillinge, sie wirkten farblos in ihren korrekten grauen Anzügen, und die Gesichter schienen irgendwie nichtssagend, aber ein ständiges Lächeln lag darauf, als könnten sie gar nicht anders. Doch es wirkte einstudiert und nicht ehrlich.
Ganz anders dagegen der Vertreter der Automobilfirma in seinem maßgeschneiderten Anzug, mit perfekt geschnittenem Haar und manikürten Fingern, die nie etwas Schwereres gehoben hatten als einen Kugelschreiber. Er blickte fast gelangweilt über die Versammlung, und das Madl nahm sich vor, auf diesen Mann besonders zu achten und ihn, wenn möglich in Schwierigkeiten zu bringen, auf die er keine Antwort hatte.
Tja, und dann war da noch Klaus Salme, der Architekt. Auf den ersten Blick wirkte dieser Mann ungeheuer sympathisch. Er hatte ein jungenhaftes Gesicht mit einem ansteckenden Lächeln, mochte wohl Mitte bis Ende dreißig sein, war schlank, hochgewachsen und trug legere Kleidung, die aber recht gut als teuer zu erkennen war. Er schaute sich aufmerksam um, und dann blieb sein Blick einen Augenblick länger auf Annemie hängen. Das Madl fühlte sich plötzlich beobachtet und blickte Salme schließlich direkt ins Gesicht. Ein Lächeln zeichnete sich dann bei ihm ab, das so gar nicht zu der ernsten Situation hier passen wollte, dann zwinkerte er ihr zu, und in Annemie kroch Empörung hoch.
Was bildete sich dieser Lackaffe eigentlich ein? Er mochte ja ruhig sympathisch sein, aber er stand auf der falschen Seite. Da konnte es keine Freundlichkeit geben zwischen ihnen, dachte sie abfällig.
Annemie war von vornherein eingenommen gegen alle, die etwas mit diesem Großprojekt zu tun hatten, und Sympathie für einen von denen kam schon gar nicht in Frage und war somit verschwendet.
Trotzdem verweilte der Blick des Madls noch einmal auf dem Mann, und insgeheim musste sie zugeben, dass er doch sehr fesch aussah.
Die einführenden Worte des Bürgermeisters plätscherten an Annemie vorbei, denn bisher war noch gar nichts Konkretes ausgesagt worden. Im Gegenteil, mit jedem Wort schürte er den Unmut unter den versammelten Mitbürgern, weil er nicht endlich auf den Punkt kam.
Schließlich aber brüllte jemand aus den hinteren Reihen: „Franz, nun ist es aber genug. Sag endlich, was hier los ist, und spar dir deinen Schmus."
Der Huber Franz räusperte sich, mitten im Satz unterbrochen, schaute auf den Zwischenrufer, und gab dann ein wenig resigniert das Wort ab an einen der Abgeordneten.
Der Mann hatte eine Stimme wie eine Schlaftablette, befand Annemie, und was er